Bekanntlich will der Bundesrat ab 26.04.2020 die zur Zeit noch strengen Corona Massnahmen etwas lockern. Ungern erinnere ich mich an das Datum vom 26. April 1986, als es zum GAU (grösster anzunehmender Unfall) mit Kernschmelze in einem Reaktorblock des KKW Tschernobyl kam. Tschernobyl ist ein Ort in der Ukraine, welche dannzumal zur ehemaligen Sowjetunion gehörte.
Dieses Ereignis vom 26.04.1986 erinnert in gewissen Belangen an die heutige Situation rund um die Corona-Pandemie.
So ist weder die radioaktive Strahlung noch der Virus sicht- oder riechbar, was spezielle Ängste auslöst. Am Schlimmsten war die Verseuchung des Bodens. So sind heute noch riesige Gebiete rund um Tschernobyl “Geisterland”. Tschernobyl macht auch in jüngster Zeit wieder Schlagzeilen wegen den brennenden Böden infolge grosser Trockenheit in grossem Umkreis um den Unglücksreaktor. Die radioaktive Strahlung hat sich erhöht und droht wegen Wind weitergetragen zu werden.
1986 breitete sich innert kurzer Zeit eine radioaktive Wolke über Nord- und Westeuropa aus. Es kam auch in der Schweiz zu Hamsterkäufen. Die Landwirtschaft erlitt gravierende Verluste, da das Gemüse zu stark radioaktiv belastet war, ebenfalls die Milchprodukte (das Futtergras der Kühe war ja auch kontaminiert!). Die Grossmolkereien durften ihre Produkte nicht mehr nach Italien exportieren. Die Fische der Tessiner Seen durften nicht mehr gefangen und verspeist werden. Das Sammeln von Pilzen und Beeren war in der ganzen Schweiz für längere Zeit verboten.
In der jetzigen Corona-Situation müssen wir zum Glück nicht auf eine Gesunde Ernährung verzichten.
Ähnlich wie heute, wo Corona mit einer gewöhnlichen Grippe durch gewisse Kreise verglichen wird, wurden die “künstlichen” radioaktiven Strahlen durch die gleichen Kreise mit der Sonnenstrahlung verglichen und auch entsprechend verharmlost. Es gab grosse Diskussionen und tägliche Berichte in den Medien über die Höhe der radioaktiven Grenzwerte.
Also machen wir nun das Beste aus der jetzt für alle nicht leichten Situation rund um die Corona Epidemie und beachten die Weisungen der zuständigen Behörden.
Wir können uns glücklich schätzen, in einem Land zu leben, wo nicht Populisten an der Macht sind, sondern Frauen und Männer, welche ernsthaft auf durch die Wissenschaft gestützten Fakten versuchen, angemessen vorzugehen.
Die umfassenden Informationen durch den Gesamtbundesrat und die zuständigen Fach- und Führungskräfte sind beispielhaft. Unsere Regierungen auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene verdienen deshalb das Vertrauen der Bevölkerung, wie sie es auch den Bewohnerinnen und Bewohnern entgegenbringen.
Alle sind gefordert, am gleichen Strick zu ziehen. Politische Störmanöver entlarven sich als unschweizerisch und sind in dieser Zeit nicht zielführend, sondern brandgefährlich für den Zusammenhalt des Volkes.
Alle sollten sich jetzt auf die Worte “Alle für Einen, Einen für alle” besinnen.
Beat Murer, Luzern
Keine Kommentare
Kommentar verfassen Cancel