Die Zahlen sind dramatisch. Der UNICEF-KLIMA-RISIKO-INDEX sagt aus, dass bereits heute weltweit 99 % aller Kinder von der Klimakatastrophe betroffen seien. Für den Bericht mit dem Titel «Die Klimakrise ist eine Krise der Kinderrechte: Einführung des Klima-Risiko-Index für Kinder» wurden aktuelle Daten aus mehr als 160 Staaten ausgewertet.
Zu diesen Ereignissen kommen langsam einsetzende Veränderungen. Bereits heute leiden 920 Millionen Kinder an Wasserknappheit. Auch Infektionskrankheiten wie Malaria oder Dengue, die durch Mücken oder andere Krankheitserreger übertragen werden, nehmen in Folge der Klimaveränderungen zu. Davon seien weltweit derzeit mehr als 600 Millionen Kinder bedroht.
Unicef hebt hervor, dass die klimabedingten Risiken einander verstärken. So könnten Unwetter und Wirbelstürme in Verbindung mit dem Anstieg des Meeresspiegels zu Sturmfluten führen.
Noch in der Entwicklung befindliche Kinder seien wegen ihrer Konstitution weniger in der Lage, plötzliche Schocks wie Überschwemmungen, Dürren, extreme Unwetter und Hitzewellen zu überstehen, heisst es weiter in dem Bericht. Benachteiligungen aufgrund von Klima- und Umweltzerstörung könnten bei Kindern dazu führen, dass sie in ihrem ganzen Leben nie eine Chance hätten.
Fast 1 Milliarde Kinder in 33 Ländern und damit fast die Hälfte aller Mädchen und Knaben auf der Erde werden also als extrem stark gefährdet eingestuft. Zu diesen 33 Staaten gehören u. a. Mali, Nigeria, Somalia, Madagaskar, Afghanistan, Bangladesch, Indien, der Jemen, Haiti, Myanmar und die Philippinen. Damit sind ausgerechnet Länder betroffen, die mit am wenigsten zur Erderwärmung beitragen: Auf diese 33 Staaten entfallen nur neun Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen.
Kinder und Jugendliche müssen jetzt in alle nationalen und internationalen Klimaverhandlungen und -entscheidungen einbezogen werden. Dies gilt vor allem auch für die UN-Klimakonferenz im November 2021 in Glasgow. In der Schweiz muss vor allem das Stimmrecht ab 16 Jahren eingeführt werden.
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Kommentare anzeigen Hide commentsKlimaszenarien weisen auf eine deutliche Zunahme von Hitzetagen hin. Insbesondere für ältere Menschen können Tage mit Temperaturen weit über 30 Grad Celsius zu gefährlichen gesundheitlichen Belastungen führen. In der Schweiz werden eher ältere Menschen durch die zunehmenden Hitzetage gefährdet; es kommt aus diesem Grund auch zu Todesfällen.
Genf und Luzern lancieren deshalb ein Präventionsprojekt zum Schutze älterer Personen: Wer angemeldet ist, wird am dritten aufeinanderfolgenden Hitzetag durch das Schweizerische Rote Kreuz angerufen und kann notfalls Unterstützung beanspruchen. Bei einer Hitzewelle kommt täglich ein Anruf des SRK.
Ende des Jahrhunderts sind wir ohne sofortige Massnahmen bei einer weltweiten durchschnittlichen Temperaturerhöhung von 5 Grad. In der Schweiz werden es vermutlich 6 oder 7 Grad sein.
5 Grad in die andere Richtung, als Vergleich, hatten wir weltweit bei der letzten Eiszeit, als etwa zwei Drittel der Schweiz von Eis bedeckt waren. Wir stehen vor dramatischen Veränderungen.
https://www.powernewz.ch/2019/eth-klimaforscher-knutti/?aa_cmp=sea_knutti_rsa_001&gclid=EAIaIQobChMIhejJpdi3-AIVg4ODBx2AXwPmEAAYASAAEgJcrfD_BwE
Waldbrände, Wetterextreme, Bergstürze – auch der Sommer 2023 zeigt, womit die Menschen zu rechnen haben, wenn die Klimaerhitzung nicht aufgehalten wird. Noch ist es für die Schweiz nicht zu spät, resolut viel mehr Gegensteuer als bisher zu geben, um so das Pariser Klimaabkommen einzuhalten und mitzuhelfen, die globale Klimakatastrophe aufzuhalten. Um die gegenwärtigen und zukünftigen Entscheidungsträger in Politik, Behörden und der Wirtschaft sowie alle anderen Menschen in diesem Land aufzurütteln, dass weiterhin energisch gehandelt werden muss, organisiert die Klimaallianz am 30. September 2023, drei Wochen vor den nationalen Wahlen, in Bern wieder eine mächtige Klimakundgebung. Die Klimaallianz ist ein Bündnis von mehr als 140 Organisationen aus der Zivilgesellschaft, darunter auch der Naturfreunde Schweiz. Sie fordern sofort noch mehr griffige Massnahmen, so die Einbindung der grossen Verursacher der Klimaerhitzung im In-und Ausland in ihre Verantwortung.
Die Klimademo startet am 30. September 2023, um 14 Uhr, beim Bollwerk Bern und bewegt sich auf den Bundesplatz.