Unsere Lehrpersonen beschäftigen sich je länger je mehr in Fachgruppen rund um die ständigen Schulreformen. Dies mit dem Resultat, dass der Anteil unproduktiver Arbeitszeit der Lehrpersonen steigt und zu unnötiger Mehrbelastung führt. Um dies zu korrigieren empfiehlt eine Fachgruppe der Bildungsdirektion, die Unterrichtszeiten um zwei Stunden pro Woche zu kürzen. Dies mit der Folge, dass das Kerngeschäft, die eigentlichen Berufung einer Lehrperson, weiter abnimmt. Es bedeutet auch, dass die Volksschule ihren Auftrag noch weniger wahrnimmt. Nachdem der Kanton die Gemeinden mit ultimativen Forderungen nahezu genötigt hat, teure Tagesstrukturen zu schaffen, soll nun irrsinnigerweise die Unterrichtszeit reduziert werden.
Die Bildungsdirektion muss zuerst den Reformwahn sowie die Bürokratie stoppen. auf Letztere, weist das SP-geführte Bildungsdepartement die Verantwortung von sich und schiebt den faulen Apfel an die Kommunen weiter. Es liegt für mich jedoch glasklar auf der Hand, dass kantonal diktierte Unklarheiten und widersinnige Verordnungen zur Überforderung in vielen Schulgemeinden führen. Kleines Beispiel gefällig ?
Die Bildungsdirektion erkennt, dass ausländische Kinder möglichst früh, bereits im Kindergarten, in Deutsch geschult werden müssen. Sie setzen jedoch das kantonale Salär einer Deutschlehrerin welche als Fachperson einen Kindergärtner unterrichtet tiefer an, als wenn sie es bei einem Primarschulkind tut. Dass die Schulen dank dieser Verordnung zu wenig Deutschlehrerinnen für den Kindergarten finden ist logisch, ebenso die Konsequenz daraus, dass viele Primarschulen richtiggehend von Kindern mit schlechten Deutschkenntnissen überschwemmt werden.
Allein dieses Beispiel zeigt auf, dass die Juristen und Doktoren in der Direktion Aeppli im Walchetor zu weit weg vom Geschehen sind. Getreu dem Sprichwort „En Fisch fangt immer am Chopf a schtinke“ muss sich die Bildungsdirektion selbstkritisch die Frage stellen, ob nicht sie selber die Verantwortung für die erheblichen Missstände zu tragen hat.
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Kommentare anzeigen Hide commentsHerr Schmid
Die Vorschläge Ihrer Partei zum Bildungswesen sind allesamt bildungs-
und realititätsfremd. Das Gejammer wegen Reformitis oder Bürokratie
können wir mal gerade streichen. Im Lehrberuf gibt es wie auch in
anderen Berufen Kollegen, die sich schwer tun mit Neuem, aber es gibt
die grosse Mehrheit, die damit klar kommt. Den grossen Reformschub
hatten wir unter der Aegide von RR Buschor, Frau Aepplis Vorgänger (CVP).
R. Aeppli hat in ihrer Amtszeit sehr pragmatische und gute Lösungen für
viele Probleme gefunden. Was eine Fachgruppe ausarbeitet, ist noch
längst nicht beschlossene Sache. In Ihrem Schlusssatz sprechen Sie von
erheblichen Missständen. Mit weniger Reformen oder Bürokratie kämen
auch Sie einer Realität nicht bei, die komplexer geworden ist als ein SVP-
Programm.
Werter Herr Weiler,
unabhängig von meiner Parteizugehörigkeit habe ich mir meine Meinung zum Reformwahn in unserer Volksschule gemacht.
Ich sehe als Aussenstehenden relativ tief in den Lehrerberuf und dessen Umfeld (auch Nebenbereiche wie Sonderpädagogik, DaZ, Schulleitung etc.) hinein. Es ist mir durchaus bewusst dass Komplexität und die Anforderung an die Volksschule enorm gestiegen ist.
Die hohe Burn-Out Quote bei den Schulleitern und die massive Fluktuation im Lehrerberuf sollte auch Ihnen zu denken geben. Viele Lehrer sind unzufrieden mit der Situation. Sie sind wohl offen für Neuerungen, haben aber verständlicherweise Mühe damit, dass die Bildungsdirektion Vorgaben macht welche weder praxiserprobt und durchdacht sind, noch einen Feldtest bestehen.
Im Privatverkehr propagiert Ihr Grünen ja auch, dass das Angebot die Nachfrage regelt. Genau so ist es im Bereich der Volksschule. Statt das Bestehende richtig umzusetzen und effizient zu betreiben, bietet das Departement Äppli laufend neue “Dienstleistungen” an, welche die Familienstrukturen unterlaufen und die Bequemlichkeit bei Eltern fördert, ja sogar es ermöglichen die Elterliche Pflicht je länger je mehr auf die Schule abzuwälzen.
Unsere Volksschule ist mir zu wertvoll, als dass man daraus ein Dauerexperiment macht. Jede Unternehmung braucht neben durchdachten Neuerungen auch Stabilität. Diese Stabilität fehlt nachweislich! In der Privatwirtschaft wären solche Führungskräfte wie Frau Äppli bereits Geschichte.
Guten Tag,
leider funktioniert weder das PDF noch die Druckversion des Textes.
Ich wäre froh, wenn Sie dies korrigieren könnten, um die Lesbarkeit zu vereinfachen.
Vielen Dank im Voraus.
Freundliche Grüsse
B. Bormann
Guten Tag Frau Bormann
Vielen Dank für den Hinweis, es sollte jetzt korrigiert sein.
freundliche Grüsse,
Daniel Geissmann
Vorstand Vimentis
Sie schreiben, die Gesamtinvestitionen seien -17%, die Bauinvestitionen leicht im Plus, die Ausrüstungsinvestitionen +3%. Was ist denn so stark gesunken, dass unter dem Strich -17% resultieren?
Zudem sagen Prozentzahlen nicht genügend aus. Eine kurze Zusammenstellung der wichtigsten Zahlen in CHF wäre nützlich.