Liebe Wählerinnen und Wähler
Das Thema Altersreform dreht zu Ungunsten der älteren Menschen. Interessenvertreter unternehmen in Bern alles, um die AHV schlechtzureden. Wenn dies gelingt, ist eine Schwächung der 1. Säule die Folge. Am 18. Oktober entscheiden Sie somit indirekt auch darüber, ob Sie lieber höhere AHV-Renten oder ein höheres Rentenalter und Rentenabbau wünschen.
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) schreibt: “Die AHV nützt Jung und Alt. Wie keine andere SozialversicherungSozialversicherungen sind die im Gesetz verankerten, obligat... steht sie für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und sozialen Ausgleich. Früher grassierte in der Schweiz die Altersarmut. Dank der AHV wurde sie stark zurückgedrängt. Das hat auch die Jungen stark entlastet, die sich vorher um ihre Eltern kümmern mussten. Heute profitieren die Jungen zudem von der gewonnenen Unabhängigkeit der Elterngeneration, die sich z.B. bei der Betreuung der Grosskinder stark einbringt.” Gerade von dieser Entlastung der Jungen profitiert wiederum die Wirtschaft, weil zusätzliche Arbeitskräfte zur Verfügung stehen.
Trotzdem haben seit Gründung der AHV Banken und Versicherungen dafür gesorgt, dass die AHV-Renten tief bleiben und dass diese alleine nicht existenzsichernd sind. So steigt der Druck, Geld möglichst in die berufliche- und private Vorsorge zu investieren. Diese Gelder zu bewirtschaften ist ein grosses Geschäft der Finanzindustrie: Das Anlagevermögen der gesamten zweiten Säule beläuft sich auf enorme 891 Milliarden Franken. Diesbezügliche Vermögens-verwaltungskosten, Administrativaufwand und die Gewinne beliefen sich im Jahr 2013 auf 6.4 Milliarden Franken. Das ist zehnmal mehr als die gesamte Verwaltung der AHV kostet (etwa 600 Millionen Franken). Das zeigt, weshalb die Finanzindustrie ein vitales Interesse an tiefen AHV-Renten hat und in Bern Einfluss nimmt.
AHV-Einnahmen von jährlich rund 40 Milliarden Franken hingegen werden umgehend wieder für Renten ausgegeben. Überschüsse gehen in den AHV-Ausgleichsfonds, der als Puffer für schwankende Einnahmen dient. Zurzeit verwaltet der Fonds Vermögen von 43 Milliarden Franken. Entgegen anderer Behauptungen ist die AHV (noch) nicht in einem desolaten Zustand. Sie ist bedroht von den Interessen der Finanzindustrie und hier gilt es Gegensteuer zu geben. Sie können am 18. Oktober mithelfen, indem Sie auf Ihre Liste die Leute schreiben, die für die Sicherung und den Ausbau der AHV einstehen. Denn die AHV ist für viele Menschen in unserem Land immer noch der bedeutsamste Garant für ein Leben mit Würde im Alter.
Martin Krummenacher, SP-Nationalratskandidat und Kantonsrat Luzern
Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide comments“Sie [die AHV] ist bedroht von den Interessen der Finanzindustrie” – so ein Seich!
Die AHV gibt zuviel aus (Rentenerhöhung vom Ständerat beschlossen, und mehr Rentner!) und es gibt verhältnismässig weniger Einzahler!
Wir müssen die Sozialversicherungen strukturell verändern und auf eine solide, wirtschaftlich tragbare Basis stellen!
Ja, der 18.10. ist wichtig für die AHV – hoffentlich werden viele bürgerlich-liberale Politiker gewählt, welche die nötigen Reformen beschliessen.
Mit Links-grün (Stichwort AHV plus) wäre ein finanzielles Desaster bei der AHV vorprogrammiert!
Herr Krummenacher
Sie scheinen „Ihrem“ Bundesrat Berset. Der m.E. sein Amt wesentlich effizienter und kompetenter führt als seine Vorgängerin, nicht viel zu trauen. Ja, Sie scheinen sogar viel besser zu wissen, wie es um die AHV steht. Da muten Sie sich ein bisschen viel Arroganz zu.
Aber gehen Sie doch mal dem Link nach.
http://www.bsv.admin.ch/dokumentation/zahlen/00093/00424/index.html?lang=de
Wenn Sie mögen, können Sie am rechten Bildrand unter „Weitere Informationen“ diverse PDF’s in Sachen Finanzperspektiven abrufen.
Für die kommenden Wahlen, das versichere ich Ihnen, sind die eben gelernten Erkenntnisse in dieser Sache für Sie besonders hilfreich…
Martin Krummenacher SP,
“Am 18. Oktober entscheiden Sie direkt auch über die AHV Renten”. Da gibts bei den Wahlen nicht mehr viel zu entscheiden in dieser Sache. Darüber wurde sich der Nationalrat bei der letzten Session ja schon einig. Die Mogelpackung AHV Aenderungen, im Parlament sind all zu durchsichtig. Die SP war in der Sache, wie es scheint Federführend, jedoch auf der Verlierer Seite,.aus welchen Gründen auch immer.