Dem zwischen Deutschland und der Schweiz beschlossenen Steuerabkommen begegne ich mit grosser Skepsis. Daran ändert auch das am 5. April verabschiedete Zusatzprotokoll nichts, das vor allem die Problematik der eingeleiteten Strafverfahren, sowie den Ankauf weiterer Daten CDs wohl eher zu Gunsten der Schweiz regelt. Dass der Prozentsatz des zu versteuernden Altvermögens auf den Schweizer Banken nun bis zu 41% erhöht wurde, spielt keine Rolle, da mehrheitlich der Tiefstsatz von 21% zur Anwendung kommen wird. Allgemein ist der Prozentsatz zu tief, denn angenommen, jemand aus Deutschland habe vor 10 Jahren 1.2 Millionen Euro in der Schweiz deponiert, müssten nur 300’000 Euro nachbezahlt werden. Regulär in Deutschland versteuert wären es 770’000 Euro.
Nun, wieso braucht es überhaupt ein solches Abkommen? Solange die Schweiz am Bankgeheimnis festhält und ausländische Kunden ihr Geld in der Schweiz vor der Versteuerung im Wohnland verstecken können, sind solche Verträge ein Schritt in eine richtige Richtung.
Nebst den vorhandenen Ungereimtheiten, so tritt der Vertrag beispielsweise erst per 1. Januar 2013 in Kraft und bietet dadurch die Möglichkeit für eine vorzeitige Kontoleerung, widerspricht unser System mit Bankgeheimnis dem Streben nach Gerechtigkeit. Die ablehnende Haltung einiger Deutscher Bundesländer ist absolut verständlich, da das Abkommen eher einem Freikauf für alle Steuerschwärzenden gleicht, die sich weiterhin in der Anonymität der Schweizer Neutralität verstecken können.
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Kommentare anzeigen Hide commentsHerr Lustenberger – vielleicht können Sie mir das erklären: in Deutschland gibt es keine Vermögenssteuer. Warum soll ein Deutscher also in der Schweiz Geld vor dem deutschen Fiskus verstecken wollen ?
Antworten bitte – oder verstehe ich das Daumen runter als “weiss auch nicht” ??
Also der Daumen kam nicht von mir, hab meinen Abend mit Fussball verbracht, dabei hat mein Daumen am Schluss nach unten gezeigt… aber nun zurück zum Thema. In Deutschland gibts es aber auch Einkommens- und Körperschaftssteuer. Oder wieso wollen die Deutschen denn unbedingt an unsere Bankdaten? Oder wieso bräuchte es dann überhaupt einen Vertrag wenn gar keine Steuern hinterzogen wurden?
Versteuern die Deutschen Ihr Vermögen nicht via Lohnauszüge wie wir es tun ? MaW, da kann nicht viel versteckt werden da die Anstellfirma die Daten ja von ihrer Seite an den Fiskus kommuniziert.
Erbschaftssteuer haben die in Deutschland. Verstecken die Deutschen das Cash in der Schweiz nur wegen der Erbschaftssteuer ? Zudem gäbe es einfachere Mittel Vermögenswerte zu verstecken als Cash bei einer schweizer Bank – zB ein Haus in Südspanien.
Sie stellen eine gute Frage – warum wollen die Deutschen unbedingt an diese Bankdaten. Vielleicht hat es weniger etwas mit den Infos zu tun sondern man will einfach den Druck auf die Banken aufrecht erhalten. Banken sind ein gutes Ziel wenn irgend ein Land Druck auf die Schweiz ausüben will – ob gerechtfertigt oder nicht.
Zeigt wie gut diese Politiker gebildet sind, ist zum heulen.
🙂
Herr Andreas Lustenberger,
Zuerst ist jeder Einzelne, von uns, und es hat einmal einer gepredigt, wer ohne Schuld sei, werfe den ersten Stein.., finde ich eine Gute Idee..
Im kleinsten als Gruppe ist die Familie und da gibt es ebenso einen Spruch, diesmal einen Chinesischen, bevor Du raus gehst um Kritik zu üben, gehe zuerst dreimal durchs eigene Haus, und bring da alles in Ordnung…
Bei uns heisst es; jeder wischt zuerst vor der Eigenen Türe, macht da Sauber, bevor Er beim Nachbarn reklamieren geht…
Und Länder sind nun einmal wie grosse Familien, was denn heisst, wer als Land Fehlerfrei ist, alles im Griff hat, darf schon mal Kritik üben am Nachbarstaat…Jedoch im richtigen Ton, Erpressen und Massregeln bringt da nichts…
So wie jeder im eigenen Haushalt die Möbel seiner Wahl aufstellen darf, und gewisse Regeln vorgeben darf, darf ein Land ebenso gewisse Regeln erlassen.
Eine Grosse Gemeinschaft, dass es funktioniert, braucht keine Aufpasser, sondern es muss jedem Einzelnen Klar sein, warum alle Regeln eingehalten werden sollen.
Regeln und Gesetze müssen von jedem Einzelnen Akzeptiert werden, und Sie/Er muss sich selber im Griff haben, sich selber Kontrollieren, seine Selbstverantwortung war nehmen.
Kann doch ein? Politiker vor einer Wahl erklären, Er werde sich für 75% Einkommenssteuern bei seinen Reichen einsetzen. So einer gehört doch in die Psychiatrie versorgt, aber nicht für Wahlen aufgestellt.
Demokratie heisst: Jeder bezahlt 30% Steuern, alle. Auch Studenten, Wenigverdienende, alle.
Bei Rotlicht an der Ampel müssen auch alle anhalten, der Millionär mit dem SUV darf ebensowenig fahren, wie der Fahrradfahrer. Der Fussgänger muss bei Rot ebenso warten.
Wer sich in den Einfachsten Dingen des Alltages nicht an die Gesetze und Regeln hält, soll zuerst bei sich **selber ** anfangen, bevor man die Welt verbessern will.
** macht das jeder, wird die Welt gut…
Hallo Herr Lustenberger
Sie sind einfach ein Sozialromantiker, fallen auf alles rein und sollten mal die reale Welt sehen wie sie ist.
Ich heisse nicht alles gut was die Banken gemacht haben -sicher nicht. Aber man zieht daraus die falschen Schlüsse.
Das Geld wird einfach aus der Schweiz abwandern- und zwar zu Bankenplätzen in Staaten mit entsprechendem poloitischem Power. Hongkong und die amerikanischen Steueroasen sind zur Zeit voll beschäftigt dass Geld entgegenzunehmen. Das werden wir beide nicht erleben, dass sich ein Deutscher oder Amerikanischer Politiker an ein Kräftemessen mit China wagt. Wetten.
Banker/Banken haben andere ermuntert den jeweiligen Staat zu betrügen. Ist falsch, anklagen, verurteilen, strafen, fertig. Fall abschliessen. Ist bei UBS so gelaufen und würde der Staatsvertrag jetzt so regeln. Dann soll man es gefälligts nicht mehr machen oder es als strafbare Handlung, z.B. Beihilfe zu Betrug anderer Staaten, aufnehmen oder was ähnliches. Das hätten dann aber unsere Gerichte zu beurteilen. Kann man im Staatsvertrag regeln und Beihilfe leisten – wenn Beweise vorliegen.
Dass wir jedoch für jeden Steuerbetrug der Welt verantwortlich sind und Teil einer Strafverfolgungsbehörde anderer Länder sind und dafür für alle Schweizer auch gleich noch das Bankgeheimnis aufheben ist einfach falsch.
Dann lasse ich das Geld bei mir im Tresor – oder haben wir gleich dann auch noch eine generelle Hausdurchsuchungserlaubnis. Das wird was ohne Ende. Es ist beim Geld und den Steuern wie bei allem andern. Wir haben Gesetze und diese sind anzuwenden. Es gilt als erstes die Unschuldsvermutung. Ansonsten rütteln wir an den Grundfesten unserer Rechtsordnung.
Lieber Herr Niedermann
Wir haben Gesetze und diese sind anzuwenden. Wenn aber die schweizer Gesetze nur uns einen Vorteil bringen und andere Länder dadurch Steuereinnahmen entgehen, find ich das nicht wirklich toll. Durch einen guten Datenschutz, könnte trotz Abschaffung des Bankgeheimniss immer noch gewährt sein, dass nicht irgendwelche junge, grüne & linke Sozialromantiker ihr Haus durchsuchen werden.
Gerade eben weil ich sehe wie die Welt funktioniert engagiere ich mich für in meinen Augen mehr Fairness in einer immer stärker globalisierenden Welt. Da für Sie dann nicht mehr der 5er und s Weggli zu holen ist, versteh ich natürlich auch ihre Bedenken.
Wer verstanden hat und nicht handelt, hat nicht verstanden.
Also demnach waren die Juden damals Steuerhinterzieher !?
Als ob es ein unterschied machen würde ob ein Deutscher Staatsbürger mittels Immobilienerwerb steuern umgeht, oder Geld an eine Fake Institution in Singapoor, Costa Rica oder sonnstwo überbringt. Man könnte ja Geld auch im Garten vergraben.
Von dem mal abgesehen verursacht der Deutsche Staat der Schweiz durch Transitverkehr weit höhere Kosten zusätzlich zu den Umweltschäden und Gesundheitsschäden an der Bevölkerung.
Ich denke Deutschland sollte sich zuerst wegen der wirtschaftlichen Schädigung der Folgen des zweiten Weltkrieg und den Politisch motivierten Erpressungen in den letzten Jahren erkenntlich zeigen bevor gewisse moralisch bedenkliche Forderungen gestellt werden.