1. Umwelt, Klima & Energie

Atomenergie ist immer mit einem untragbaren Restrisiko verbu

Überraschend hat die BKW vor den Som­mer­fe­rien mit­ge­teilt, dass das AKW Mühleberg 5 Wo­chen früher als vor­ge­se­hen ab­ge­schal­tet wird, um Mass­nah­men für die Si­cher­stel­lung der Kühlwasserversorgung rea­li­sie­ren zu können. Neue Er­kennt­nisse im Be­reich der auf Ex­trem­si­tua­tio­ne​n aus­ge­leg­ten Hoch­was­sers­ze­na­r​ien (10′000 jähriges Hoch­was­ser) haben er­ge­ben, dass bei be­stimm­ten Aus­nah­me­si­tua­tio​­nen eine Ver­stop­fung des Ein­lauf­bau­werks des SUSAN-Notstandsgebäud​es durch das in der Aare er­war­tete Ge­schiebe nicht aus­ge­schlos­sen wer­den kann.

An die­sem Bei­spiel lässt sich sehr schön die Pro­ble­ma­tik des Rest­ri­si­kos von AKWs dar­stel­len. Zum einen hat man die Pro­ble­ma­tik des Hoch­was­sers in der Ver­gan­gen­heit of­fen­bar unterschätzt (Rest­ri­siko mensch­li­ches Ver­sa­gen), was bei einem Hoch­was­ser ähnlich wie in Fu­kus­hima zu einem Su­per-­Gau hätte führen können. Zum an­de­ren wird auch auch nach der Rea­li­sie­rung der vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men ein Rest­ri­siko blei­ben. Wenn es 10′000-jährige Hoch­was­ser geben kann, wes­halb sollte es dann nicht auch ein 20′000-jähriges Hoch­was­ser geben können (Rest­ri­siko Na­tur)? Natürlich ist die Wahr­schein­lich­keit​ dafür klein, aber man weiss eben nicht, ob es nicht doch und wann es ge­sche­hen kann. Und wenn es ge­schieht, dass ist die Lehre aus Ja­pan, kann es eben sehr rasch zur Ka­ta­stro­phe kom­men. Dass Hoch­was­ser im Au­gust 2005 war schliess­lich auch völlig überraschend.

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Comments to: Atomenergie ist immer mit einem untragbaren Restrisiko verbu
  • August 25, 2011

    Sehr geehrter Herr Jenk
    Wüssten wir heute nichts über Fukushima, würde sich niemand über unsere AKWs gedanken machen.
    Freundliche Grüsse

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  • August 28, 2011

    Als sozial gesinnter und umweltbewusster Mensch wollte ich Mitglied der SP werden. Vom damaligen Präsidenten Helmut Hubacher musste ich erfahren, dass nur willkommen ist, wer sich zu den “AKW Nein Danke”–Kämpfern zählt. Damit wird diese Haltung zur Ideologie. Doch die SP und die Grünen haben noch nicht begriffen, dass die Trendwende im weltweit stark wachsenden Verbrauch von fossilen Brennstoffen nur denkbar ist, wenn wir die Weiterentwicklung der Nutzung von Energieeffizienz, erneuerbarer Energie und Kernenergie (inkl. Kernfusion) vorantreiben.

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    • Juli 18, 2021

      Sehr geehrter Herr Jorns

      Das heutige Unglück in der französischen Atomanlage Marcoule zeigt, dass nicht die Gegner der Atomenergie ideologisch blind sind, sondern deren Befürworter, die wider bessseren Wissens immer noch behaupten die Atomenergie sei sicher.

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    • Juli 18, 2021

      “Es handelt sich um einen Industrieunfall, nicht um einen Atomunfall”, sagte der Sprecher von EDF, dessen Tochterunternehmen Socodei die Anlage betreibt.

      Unfälle gibt es in allen Industrieanlagen und auch sonst überall im Leben. Bei atomaren Anlagen geht es einzig darum, dass bei solchen Unfällen keine uns stark gefährdende Radioaktivität ausströmen darf. Bei unseren heutigen Kernreaktoren ist das leider noch immer möglich. Sie können bei einem Unfall überhitzen und zu einer Kernschmelze führen. Diese ist wahrscheinlich bei den zur Zeit im Bau stehenden Reaktoren der 3. Generation für die Umgebung gefahrlos. Bei unseren in Produktion stehenden Reaktoren können wir leider erst dank den ständig auf den neusten Wissensstand gebrachten zusätzlichen Sicherheitseinrichtun​gen hoffen, dass keine radioaktive Verstrahlung wie in Fukushima stattfinden würde. Das verbleibende Risiko für eine Verstrahlung von grösseren Regionen wird als äusserst klein eingeschätzt.

      Doch erst Kernreaktoren der 4. Generation sind inhärent. Das heisst, eine Kernschmelze ist bei diesen zukünftigen Reaktoren bereits von der Auslegung her gar nicht mehr möglich.

      Gemäss der Einschätzung des Bundesamtes für Energie und des Paul Scherrer Instituts wird es höchst wahrscheinlich nicht möglich sein, bis 2035 die Nutzung der erneuerbaren Energien soweit zu bringen, dass wir auf eine grosse Zahl von Gaskombi-Kraftwerken verzichten können.

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