Acht Jugendliche im Alter zwischen 14 und 21 Jahren haben nach der Reaktorkatastrophe in Japan kürzlich ein Komitee «Jugendliche gegen Atom» gegründet. Dieses Komitee will zeigen, dass sich auch junge Menschen mit Engagement um die Umwelt sorgen. Vor zehn Tagen haben zudem rund 2000 Schülerinnen und Schüler in Bern für einen Ausstieg aus der Atomenergie demonstriert.
Bravo, ihr Jugendlichen, dass ihr eure und die Zukunft aller nachfolgenden Generationen in die Hand nehmt und diese aktiv mitgestaltet.
Der Bundesrat und auch der Nationalrat haben zwar inzwischen entschieden, aus der Atomenergie auszusteigen. Das Tempo, das dabei angeschlagen werden soll, ist jedoch zu langsam. Ich habe gerechnet: eine 14-jährige jugendliche Person, die sich heute für den Ausstieg einsetzt, ist beim Abschalten des letzten Kraftwerkes bereits rund 40 Jahre alt. Denn zuerst muss das Parlament den Ausstieg gutheissen und dann eventuell auch das Volk.
Atomkraftwerke sind nicht sicher, und das wissen wir alle. Die Atomkraftwerkbetreiber haben auf ihren Webseiten bis kurz nach Fukushima einen Text publiziert gehabt (er wurde dann über Nacht gelöscht!), der uns weismachen wollte, dass die amerikanischen Atomkraftwerke an der Westküste und die japanischen Kraftwerke erdbebensicher seien. Diese unhaltbare These wurde noch damit untermalt, dass die Japaner und die Amerikaner in der Technologie absolut die Besten und diese Kraftwerke daher absolut sicher seien.
Wenn sie die Besten in dieser Frage sind, dann müssten wir unsere Werke längstens abgeschaltet haben. Und was ist mit dem Atommüll, den wir irgendwo in der Schweiz lagern müssen und der nicht weniger als 2500 Generationen weiterstrahlt?
Deshalb: Abschalten ja – und zwar spätestens in fünf bis zehn Jahren! Wir wollen unseren kommenden Generationen die Ängste, die wir mit diesen Kraftwerken bisher gehabt haben, ersparen. Wir haben Alternativen und diese müssen wir fördern – insbesondere aber das Stromsparen. Das scheint immer noch kein Thema zu sein, verdient es aber, ein enorm wichtiges Thema zu werden.
Übrigens: In Deutschland wird das letzte Atomkraftwerk 2022 vom Netz genommen. Wir können das auch! (Mai 2011)
Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide commentsIn Deutschland wurde sofort eine grössere Anzahl Kernkraftwerke
stillgelegt. Deutschland muss nun vermehrt Kernenergie teuer aus dem
Ausland importieren. Grosse deutsche Firmen schicken sich auch
bereits an, wegen der grösseren Stromkosten ins Ausland umzuziehen.
Das ist ein Aspekt, der von Herrn Tschopp ignoriert wird. Vom
Atomstrom wegzukommen ist gewiss ein Gebot, aber doch nicht
Hals über Kopf! Wenn sich Deutschland selbst das Jahr 2011 als
Termin gegeben hat, so offenbart sich, dass dort die Demokratie
auch heute noch nicht greift, denn es sieht danach aus, als ob dieser
Termin ohne den geringsten Widerstand dekretiert wurde.