Bis vor kurzem waren sich Linke und Grüne aller Schattierungen einig, der CO2 Ausstoss gefährdet die Zukunft der Menschheit. Seit Fukushima scheint das nicht mehr zu gelten. Sogar der Bau von Gaskraftwerken ist plötzlich eine Option. Ein solcher Gesinnungswandel ohne sich um Fakten zu kümmern, ist nicht einfach zu verstehen
Versuchen wir es mit Fakten
Zur Zeit stehen uns im wesentlichen 4 Energien zur Verfügung
- Wasserkraft ist unbestritten. Ein Ausbau ist nur begrenzt möglich und geht auf Kosten der Landschaft. Die Gefahren speziell von Stauseen sind zur Zeit kein Thema, was sich bei einem entsprechenden Unfall aber schnell ändern könnte
- Erdöl und Erdgas ist auf Grund des bei der Verbrennung entstehen CO2 und der Endlichkeit der Vorräte umstritten
- Atomstrom ist auf Grund der Gefahren und des Abfalls umstritten
- Grüne Energie, wie Windkraft, Sonnenenergie, Biogas, Holz usw. sind weitgehend unbestritten. Die Technik ist noch jung und in Entwicklung. Die Kosten sind noch zu hoch. Der Ausbau dürfte sich auf Grund von Einsprachen und Gerichtshändel massiv verzögern
Absehbare Veränderungen
- Mit entsprechenden Massnahmen kann der Energieverbrauche pro Bewohner gesenkt werden. Die starke Zunahme der Wohnbevölkerung wird diese Einsparungen wohl zumindest teilweise kompensieren
- Wenn Energiespeicher mit der notwendigen Leistung und akzeptablen Preisen zur Verfügung stehen, wird sich das Elektroauto schnell durchsetzen. Der heutige Verbrauch von Benzin und Diesel beträgt ca. 6.5 Milliarden Liter pro Jahr. Bei einer Übergangszeit von 20 Jahren bedeutet dies pro Jahr den zusätzlichen Ersatz von 325 Millionen Liter Treibstoff durch Strom
- Der Ersatz von Öl- und Gasheizungen durch Wärmepumpen erfordert ebenfalls massiv mehr Strom
Diese Mengen an zusätzlichem Strom kann in absehbarer Zeit nur mit Erdölprodukten oder Atomkraftwerken erzeugt werden. Kohle müssen wir wohl nicht diskutieren.
Wir müssen uns wohl entscheiden, welches das kleinere Übel ist; Erdölprodukte oder Atom. Ein Vergleich scheint sinnvoll
Das CO2 oder Klimaproblem
Der ehemalige britische Premierminister Cordon Brown hat sinngemäss gesagt: Kein Mensch kann mir verbindlich sagen ob der CO2 Ausstoss zu einer Klimaänderung führt oder nicht. Wenn das aber so sein sollte, währen die Konsequenzen für die Menschheit so gravierend, dass wir etwas tun müssen. Dem kann man zustimmen.
Der mögliche GAU wenn wir nichts gegen den CO2 Ausstoss machen
Hungersnöte in Folge von Trockenheit. Mit Millionen Toter ist zu rechnen.
Flüchtlingsströme in kaum vorstellbarem Ausmass
Kriege um Nahrungsmittel, Wasser und produktives Ackerland
Einbruch oder gar Zusammenbruch der Wirtschaft
Das Atomproblem oder die Gefahr der Strahlen und das Problem der Endlagerung
Die konsequente Ablehnung von Nukleartechnik hat mit Fukushima ungeahnte Dimensionen erreicht. Dies ist wohl auch auf die wenig objektive Berichterstattung im Grossteil unserer Medien zurückzuführen. Diese erinnerte unheilvoll an frühere Katastrophen die im Nachhinein keine, oder überblickbar waren: Waldsterben, Vogelgrippe, Schweinegrippe usw.
Der mögliche Atomare Gau
In Japan ist ein Gebiet von ca. 20 Km2 radioaktiv verstrahlt. Bei einer Fläche von 377.835 Km², entspricht dies 0.0053 % der Landfläche. Bei dieser Grössenordnung vom Untergang Japans zu berichten ist gelinde ausgedrückt unseriös. In der Schweiz währen es 0.04% der Landesfläche. Das währe zwar tragisch, aber zu verkraften.
Das Endlagerproblem
Nordische Länder wie Schweden und Finnland haben Atomendlager gebaut und damit ihre Entsorgung gelöst. Der Bau von Endlager kann somit als technisch gelöst angesehen werden. Wo es nicht vorangeht ist in der Politik. Kaum jemand will das heisse Eisen angehen.
Wurde richtig entschieden?
Nach dem Abwägen der Risiken und der Konsequenzen bin ich nicht überzeugt, dass das Ersetzen der Nuklearenergie durch Gaskraftwerke eine weise Entscheidung ist. Die Versorgungssicherheit spricht zusätzlich gegen Gas. Brennstäbe kann man lagern, Gas nur sehr beschränkt.
Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide commentsGeschätzter Herr Wirth
Die Geothermie wird gemäss Schätzungen bis zu 30% unseres Strombedarfs abdecken können. Die geheimnisvolle Kommunikation des Bundesrates scheint für sehr viel Verwirrung zu sorgen. Die Absichten mit der Geothermie hat in vielen Ausführungen gefehlt was für mich als Beobachter völlig unverständlich ist.
Weitere Informationen:
http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/technik/Tiefbohrungen-sollen-vier-AKW-ersetzen/story/16090127
http://www.vimentis​.ch/d/dialog/readarticle/geothermie-hoffnungsvolle-alternative-der-zukuenftigen-energ/