In den vergangenen Wochen diente der Schweizer Franken zunehmend als Fluchtwährung aus dem US Dollar und dem Euro. Je mehr sich diese Tendenz beschleunigte, desto grösser die Unsicherheit auch an den Aktienmärkten, sprich die Kurse sanken stark. Die Gründe für ersteres liegen einerseits in der Misswirtschaft einiger EU-Länder. Diese wurde hervorgerufen durch überbordende Ausgaben von deren Regierungen, aber auch durch viele Bürgerinnen und Bürger, die schon seit Jahren bewusst keine Steuern zahlen oder diese massiv hinterziehen.
Zum anderen sind (einmal mehr) massive Übertreibungen für die hohe Volatilität an den Finanzmärkten verantwortlich. Die Hauptakteure dafür sind die Banken, die Ihren vermögenden Kunden empfehlen, in Schweizer Franken zu investieren und gleichzeitig mit ihren Investmentabteilungen selber noch kräftig mitspekulieren. Und dies, obwohl vor kurzem viele von ihnen in massiven finanziellen Schwierigkeiten steckten und nicht wenige mit staatlichen Steuergeldern gestützt werden mussten. Doch offenbar sind sie unfähig, sich selber dieser Verantwortung zu stellen und entsprechend zu handeln.
Es ist für mich deshalb klar, dass neben den eingeleiteten Sofortmassnahmen der Schweizerischen NationalbankDie Schweizerische Nationalbank (SNB) ist die Zentralbank (o... und des Bundesrates, möglichst rasch griffige Massnahmen gegen diese spekulativen Auswüchse in der Finanzwirtschaft zu treffen sind.
Dazu gehört etwa eine Tobin-Steuer, die rein spekulative Transaktionen auf geringe kurzfristige Schwankungen von Währungen, Aktien, etc. unattraktiv machen. Gewisse Finanzinstrumente wie etwa die sogenannten Leerverkäufe sind zu verbieten. Sie haben nichts mit realer Wirtschaft zu tun haben, sondern sind reine Spekulationswerkzeuge die ins Spielcasino gehören. Die Banken sollten sich wieder ihrem ursprünglichen Zweck zuwenden, nämlich der Kreditvergabe und der Verwaltung von Bankguthaben. Damit würde sich ihr Risikomanagement vereinfachen, die Transparenz verbessern und die überrissenen Löhne, die heute insbesondere im Investmentbanking Tatsache sind, kämen wieder auf ein normales Niveau zurück.
Ich bin selber seit über 15 Jahren in der Finanzwirtschaft tätig und je länger je überzeugter, dass es ohne diese massiven Regulierungen keine dauerhaften Verbesserungen geben wird. Wir brauchen eine Finanzwirtschaft, die allen Menschen nützt und nicht wenigen Spekulanten.
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Kommentare anzeigen Hide commentsBeitrag von Christian Schmid Grüne
Sehr geehrter Herr Schmid
Ich finde, wenn die SNB schon Geld druckt, sollte man in unserer Schweizerfirmen die Löhne der Arbeitnehmer sichern, statt die Welt zu retten.
Sehr geehrte Frau Wulkow
Da stimme ich Ihnen zu, nur sollten wir auch dafür sorgen, dass wir es nicht alle paar Jahre wieder tun müssen. Bei zuviel Geld im Umlauf besteht bekanntlich Inflationsgefahr. Und zuviel Spekulation schadet unserer Volkswirtschaft, darum müssen wir handeln, denn ein Grossteil der Banken nimmt diese Verantwortung offensichtlich nicht wahr.
Sehr geehrter Herr Schmid
da müsste auch mal Der BR ein wenig dazu beitragen, dass es nicht immer soweit kommen muss.
freundliche Grüsse