Die Banken beschäftigen uns alle. Wie kann es sein, dass ein Angestellter mehr als 2 Milliarden Dollar mittels verbotener Geschäfte in den Sand setzt? Wie kann es sein, dass die Manager Gehälter und Boni von zig Millionen erhalten? Wie kann es sein, dass Grossbanken durch den Einsatz von Steuergeldern gerettet werden, weil sie nicht genügend liquide sind, um die Schwankungen des Marktes aufzufangen? Wer Jeremias Gotthelf liest und mit seinen protestantischen Wertkategorien an diese Fragen herangeht, sieht die Sittlichkeit verletzt. Es ist schon stossend, wenn Leute astronomische Summen verdienen, Summen, die kaum durch einen echten Gegenwert an Arbeit oder die Zurverfügungstellung eines Gutes gerechtfertigt werden könnten. Sind das nicht die modernen Vögte, die sich auf dem Buckel der Normalbürger bereichern, ohne dass mit demokratischen Mitteln dagegen vorgegangen werden könnte? Kommt hinzu, dass die Dimensionen des Bankenkomplexes die nationalen Grenzen längst sprengen. Die zahlungskräftigeren Länder der EU stützen Griechenland nicht nur aus politischen Gründen, sondern im Wissen, dass ihre Banken bei einem Konkurs des maroden Balkanstaates kollabieren würden, weil die griechischen Staatsanleihen ihren Wert endgültig verlören. Ist es da nicht gut, dass es verantwortungsvolle Bürger gibt, die verbunden in internationaler Solidarität den Protest gegen die Globalisierung und die Banken aufnehmen? Immerhin verliefen die Proteste in der Schweiz ja friedlich. Doch halt! Stellen wir die Frage einmal umgekehrt. Was wäre, ohne Banken? Woher erhielte die Wirtschaft das Geld für ihre Investitionen? Wie würde der Staat seine Schulden absichern? Wie könnten wir das sehnlich herbeigewünschte Einfamilienhaus finanzieren, wie unsere Altersvorsorge? Wie könnten Zahlungen getätigt werden? Wenn es keine Banken gäbe, müssten wir sie erfinden. Es geht nicht ohne, sonst wären wir zurück in der Zeit des Tauschhandels. Es ist noch gar nicht lange her, da wurden Gehälter bar ausbezahlt. Das war auch nichts. Diebstahl und Administrativaufwand zwangen zu besseren Lösungen, die wir haben – dank der Banken. Als Alfred Escher seine visionären Projekte vorantreiben wollte, brauchte er als erstes eine Bank und gründete die Schweizerische Credit Anstalt. Wer meint, die internationalen Proteste seien von besorgten Bürgern gesteuert, ist an Naivität nicht mehr zu überbieten. Es geht darum, dass die sozialistische Internationale eine weitere Chance nutzt, unsere marktwirtschaftliche Wirtschafts- und unsere freiheitliche Gesellschaftsordnung zu unterminieren. Es gibt kaum einen Wirtschaftszweig, der in engere gesetzliche Regeln gezwängt ist als das Bankwesen. Wer dagegen verstösst, kommt vor Gericht. Die Demo auf dem Paradeplatz war übrigens illegal. Kommt dafür jemand vor Gericht?
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Kommentare anzeigen Hide commentsWir brauchen Banken, aber nur Banken die ihre gesellschaftliche Verantwortung Ernst nehmen! Investbanken die mit solchen krankhaften Gschäftsmodellen wie in den USA und GB brauchen wir nicht, weil diese Spielart nur unsere Gesellschaft kaputmacht!
Die Investbanker verspielen nur unsere hart verdientes Geld das wir auf die Bank bringen im naiven Glauben, dass die Banken damit unsere Wirtschaft mit Krediten und Hypotheken stützen!
Als ich begann Ihren Artikel zu lesen, dachte ich erst, Hut ab, ein SVP Politiker befasst sich mit einem realen Problem, wagt es die Finanzwelt in Frage zu stellen.
Dann kam das Erwachen. Selbstverstaendlich brauchen wir heute Banken, aber wir brauchen wirklich keine Banken, welche keine gesellschaftliche Verantwortung uebernehmen. Wie Herr Grimm ganz richtig bemerkt.
Einmal mehr, statt Loesungen anzubieten, Aengste schueren und die Bankenkrise nutzen um Aengste vor der sozialdemokratischen Internationalen zu schueren.
Ja, wenn man keine Loesungen zu bieten hat, muss man wohl Aengste schueren. Wir von der SP bieten konkrete Loesungen an, statt Aengste zu schueren.
Jahrelang haben wir von dem Banken respektive ihren Steuern profitiert. Ja, sogar das Nationalbankgold wurde im Wellental zu Tiefstpreisen verkauft, und die Politkier in den Kantonen jubelten. Kein Jammern, kein Aufbegehren gegen die sich entwickelnden Praktiken. Schon Gabiallavetta mit seinem Milliardenverlust in der Hedge-Fond-Krise liess aufhorchen.
Doch der SBV kam und übernahm die strauchelnde Schweizerische Bankgesellschaft, aus der dann UBS mit Stz in Zürich und Basel wurde. Nun versucht jedes politische Lager seinen Nutzen aus der aktuellen Situation zu ziehen. Beiden Seiten fehlt es jedoch an tiefer gehenden Kenntnissen. Was sie können, die Politiker, ist reden, reden und lamentieren. Etwas für die Bildung des Volkes schon in den Schulen zu tun, darauf ist bisher niemand gekommen. Ja, die meisten Politikerinnen und Politiker haben allenfalls während ihrer Studienzeit eine gutbezahlte Stage in einer Bank absolviert und so ihr Studium versüsst.
Die Globalisierung stoppen zu wollen, ist wohl die Traumwolke der Sonderklasse und animiert zum Kopfschütteln. China, welches gerade den Westen aufzukaufen beginnt, lässt grüssen! Wissen unsere Politiker was ein Straddle, ein Put und ein Call oder ein SWAP ist? Wissen sie auch, was die zugrundeliegende Strategie darstellt und wie sie missbraucht werden kann? Wissen sie was Arbitrage ist und zu was sie nützlich ist? Wissen sie auch, welche Gesetzeslücken die Lobbyisten erkämpft haben, um bis an den Rand der Kriminalität und darüber zu gehen? Nein, denn die Politiker schwafeln papageienhaft nach, was ihnen von Spezialisten beider politischen Lager mund- und Parteistrategie gerecht vorgesetzt wird.
Wie wäre es mit etwas mehr und Bildung des Volkes und damit zwangsläufig auch der zukünftigen Politiker bereits ab der Oberstufe? Englisch lernen die Schülerinnen und Schüler ja schon ab der dritten Klasse. Die englische Terminologie wäre damit sicherlich das kleinste Hindernis in der Finanzmarktausbildung unserer Jugendlichen.