1. Verkehr

Beendet das Parkplatz-Drama!

Die spin­nen die … Zürcher! Ja­wohl, denn wenn es um Parkplätze geht in der Stadt Zürich, er­in­nert das ir­gend­wie an die Ver­tei­lung von Land­wirt­schafts­sub​­ven­tio­nen: Mun­te­res Trei­ben, Zählen und Feil­schen wie auf einem Ba­sar.

 

Offiziell wird versucht, mit (oder gerade trotz) unzähligen Tricksereien den vielzitierten historischen Parkplatzkompromiss aufrecht zu erhalten, damit auch ja kein einziger Parkplatz zuviel existiert im Zentrum der verkehrspolitisch umkämpften Stadt.

Angesichts der zahlreichen, durch oft nicht sehr dringliche Baustellen und (temporären?) Massnahmen getriebenen Parkplatzaufhebungen wird den Automobilisten in der Stadt Zürich neben verwirrender Verkehrsführung und grotesken Behinderungen also einiges zugemutet. Die Stadt klammert sich an einen Kompromiss, der realpolitisch bestenfalls als Grabstein einer Kompromiss-orientiert​eren Politkultur dienen könnte. Doch verkehrspolitisch ist die Zeit dieses Symbols längst abgelaufen.

Die Stadt wächst, das Verkehrsaufkommen wächst, die Mobilitäts- und Konsumbedürfnisse diversifizieren sich. Wie durch Studien bekannt, führt eine simple Verknappung oder Verteuerung oft nicht zu weniger motorisiertem Verkehr. Im Gegenteil, der Suchverkehr nach Parkplätzen nimmt zu, Staus bilden sich eher, und dabei werden unnötigerweise noch mehr Schadstoffe ausgestossen (der rot-grünen Mehrheit sei Dank geschuldet dafür).

 

Deshalb müsste das Parkplatzaufkommen sinnvollerweise mit dem Bedarf mitwachsen. Als politische Lösung vorstellbar wäre hier beispielsweise eine einfache Kopplung der Parkplatzzahl an das Bevölkerungs- oder Wirtschaftswachstum (falls man erstere überhaupt irgendwo politisch definieren sollte).

 

 

 

 

Adrian Ineichen

Präsident, Jungfreisinnige Stadt Zürich (JFZ)

 

www.jfz.ch

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Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
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Comments to: Beendet das Parkplatz-Drama!
  • Juni 23, 2013

    “Deshalb müsste das Parkplatzaufkommen sinnvollerweise mit dem Bedarf mitwachsen.”

    Und der Platz in der Stadt Zürich soll sinnvollerweise auch mit dem Bedarf mitwachsen. Ups, geht ja gar nicht. Der Platz ist endlich. Genau wie die Schweiz endlich ist, Europa, sogar die Ganze Erde ist endlich. Doofer Planet. Widersetzt sich einfach dem Wachstumsdogma.

    Als Denkanstoss empfehle ich das Buch “Wohlstand ohne Wachstum”:
    http://www.veggiday​.de/literatur/klimapo​litik/218-wohlstand-o​hne-wachstum-tim-jack​son-oekom.html

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    • Juli 19, 2021

      Herr Pfister

      Zitat: “Der Platz ist endlich.”

      Genau und deshalb gilt es endlich etwas gegen die Zuwanderung in unserem Land zu unternehmen.

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    • Juli 19, 2021

      Bezeichnend, dass SVPler sich hier nur die Zuwanderung herauspicken, aber in der Wirtschaft gleichzeitig immer mehr Wachstum wollen. Immer mehr ausländische Milliardäre anlocken. Mit immer tieferen Steuern immer mehr Firmen hier ansiedeln – und sich dann wundern, dass die auch Arbeitskräfte brauchen. Und zwar oft mehr oder andere, als in der Schweiz vorhanden sind.

      Das Problem liegt im System, das auf Wachstum ausgerichtet ist. Da ist man entweder in einer Wachstumsspirale (wie wir) oder in einer Schrumpfungsspirale (wie Griechenland). Die Griechen haben mehr Grund zum Jammern. Da ist unser Zustand vorzuziehen und die aus Ihrer Sicht unangenehme Zuwanderung in Kauf zu nehmen.

      Mittelfristig müssen wir aber aus dem kurzfristigen Wachstumsstreben rauskommen zu einem nachhaltigeren, zukunftsfähigeren, weniger materialistischen System. Das ist eine grosse Baustelle, ein Problem, das man nicht von jetzt auf gleich lösen kann. Die Schweiz kann das auch nicht allein machen, sonst laufen wir Gefahr, in die Situation der Griechen zu geraten.

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    • Juli 19, 2021

      Bezeichnend wie Links wieder nur mit Unterstellungen, Unterstellungen, Unterstellungen daherkommen. Was man angeblich will oder nicht will. Dann noch weil man tiefere Steuern will und nicht den Linken noch mehr in die Taschen geben will, sei natürlich auch falsch….

      Auf jeden Fall wird dann etwas von Wachstumsbremsung gesagt….Und vorhin auf jeden Fall wie Schweiz nicht grenzenlos ist…

      Sprich die Zuwanderung beschränken.

      Bezei​chnend wie Links mit Zuwanderung anfängt und kritisiert wenn man mit diesem richtigen Themengebiet weiterfährt. 🙂

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    • Juli 19, 2021

      Herr Pfister

      ganz passend interpretiert, Griechenland erstickt(e) nicht an der real arbeitenden Bevölkerung, sondern an der Verakademisierung- und Bürokratisierung.

      ​Genau in diese Richtung “straucheln” wir hier. Reale Wirtschaft “abwürgen oder outsourcen”, Verakadmisierung und Verbürokratisierung”​ fördern. Wird zum Desaster und das sage/bzw. schreibe ich jetzt und hier als eine Ihrer “gelinde formuliert/ungeliebte​n SVP-Vertreter(IN) mit (etwas) Erfahrung”.

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  • Juni 23, 2013

    Also wenn jetzt so gar weit Linksaussen zur Einsicht gelangt wie die Schweiz endlich ist und somit die Einwanderung begrenzt werden müssen, dann besteht ja überfällig Handlungsbedarf. Würde übrigens natürlich auch die Parkplatz-Situation entpannen.

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  • Juni 23, 2013

    “Wohlstand ohne Wachstum”?
    Tim Jackson

    Das tönt gut, Herr Pfister. Das ist das, was wir anstreben sollten. Uns kann und uns darf es nicht “besser” gehen. Wir haben den Zenit längst überschritten. Alles Zusätzliche geht zu Lasten anderer Erdenbürger und der Natur im Allgemeinen. Also kann es nur noch darum gehen, das Erreichte zu erhalten! Völlig wider dem Freisinn – ich weiss. Der ständige Griff in die leere Staatskasse muss aufhören. Es besteht die Gefahr, die Finger zu brechen. Das Desaster der meisten EU-Mitgliederstaaten beweist es.

    Danke für die Buchempfehlung. Ich werde sie nutzen.

    Zitat aus meinem kürzlich verfassten Blog-Kommentar in Form einer Frage an den Blogverfasser:
    “In diesem Zusammenhang stelle ich Ihnen folgende Frage: Wie viele Menschen haben Ihrer Meinung nach Platz in der Schweiz? In einem Land das zu mehr als die Hälfte bis zu 2/3 unbewohnbar ist. Berge, Seen, Flüsse, Eisenbahtrassen und Strassen? (Vielleicht gibt es hierzu verlässliche Zahlen)”
    Diese Frage ist natürlich provokativ und wird indessen kaum beantwortet.

    http:​//www.vimentis.ch/dia​log/readarticle/perso​nenfreizuegigkeit-erf​olgsgeschichte-fuer-d​ie-schweiz/?open=3326​&jumpto=65326

    Hier​mit möchte ich zur Vernunft und Bescheidenheit aufrufen. Es gilt dies für alle Politrichtungen. Von Links bis Rechts. Gleichzeitig rufe ich auf, auch immer zu bedenken, dass extreme, in sich geschlossene Ideologien für die Gesellschaft brandgefährlich sind! Dies gilt vor allem für religiöse Dogmen.

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  • Juni 23, 2013

    Ergänzung:
    Natürlich​ dürfen wir nicht beginnen, Forschung und Entwicklung zurück zu fahren. Niemals, dies wäre zu gefährlich. Denn die Anderen holen rasch auf. Nochmals, wir müssen, jeder bei sich selbst, bescheidener werden. Als Beispiel, Zitat aus einem anderen Blog-Kommentar:

    “​Man möchte doch möglichst viel verdienen, sich möglichst viel leisten zu möglichst billigem Preis. Spielt keine Rolle, ob der kleine Krämer zugrunde geht. Was die Verkäuferin verdient geht mich nichts an. Das ist Sache deren Arbeitgeber. So auch das Trinkgeld für die Kellnerin, den Kellner, Taxichauffeur oder Coiffeur resp. Coiffeuse. Kaufen jenseits der Grenze, das ist modern. Vielleicht einmal einen Zwischenspurt nach London, Paris oder gar nach NY. Wieso denn nicht. Man gönnt sich ja sonst so wenig. Allenfalls bei Liedl oder Aldi kaufen und das nicht zu knapp. Den Ueberschuss kann man ja am Bahnhof entsorgen. Dort gibt es Abfalleimer zu Genüge. Der OeV ist sowieso viel zu teuer. Die können ja meinen Dreck einbeziehen. Gleichzeitig immer wieder jammern über die hohen Preise. Passt alles wunderbar zusammen. Ja, man möchte ja auch gerne 2 bis 3, mal pro Jahr in die Karibik jetten – wenn möglich mit einer Kreuzfahrt verbinden. Mit etwas Glück treffen wir dort vielleicht Müllers oder Meiers usw.”

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    • Juli 19, 2021

      Forschung und Technologie finde ich auch sehr wichtig, auch nötig, um Wege zu finden, effizienter und nachhaltiger mit dem Vorhandenen umzugehen. Ihre Begründung ist dagegen:

      ” Niemals, dies wäre zu gefährlich. Denn die Anderen holen rasch auf.”

      Und schon sind wir wieder beim Wettbewerb: wer hat die bessere Technologie (das grössere BIP, das grössere Auto,…) etc, einer der Triebfedern des immer-mehr-Systems. Zwar ist der Wettbewerb um die beste Technologie (sofern sie für friedliche Zwecke gedacht ist) sinnvoller als manch anderer, doch die Argumentation zeigt, wie schwierig es ist, von bekannten Denkmustern wegzukommen, selbst wenn man das will.

      (Und wenn man will, muss man sehr gut auf die Formulierung achten und darf die Suche nach einem nachhaltigeren Wirtschaftsmodell ja nicht “Überwindung des Kapitalismus” nennen.)

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    • Juli 19, 2021

      Wenn wir uns dem Wettbewerb entziehen wollen, wird es in der rohstoffarmen Schweiz sehr schnell nach unten gehen. Und dann wird es schwierig, soziale Forderungen durchzusetze, Vollbeschäftigung und Arbeitsfrieden zu erhalten. Im Extremfall haben solche Umstände schon zu Kriegen geführt.

      Mein Wettbewerbsdenken sollten Sie nicht verwechseln mit Egoismus. Das ist eine andere Sache.

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    • Juli 19, 2021

      “Mein Wettbewerbsdenken sollten Sie nicht verwechseln mit Egoismus. Das ist eine andere Sache.”

      Das war auch nicht so gemeint, sondern sollte genau das Dilemma aufzeigen, in dem wir uns befinden.

      Zum Thema Vollbeschäftigung:
      D​ie Arbeitsproduktivität steigt ständig an. Das heisst, zur Herstellung eines Produkts braucht es immer weniger Menschen. Damit die überzähligen nicht arbeitslos werden, muss NOCH MEHR hergestellt werden. Und schon sind wir wieder in der Wachstumsfalle drin und hatten doch nur die besten Absichten.

      Die Alternative wäre, die Arbeitszeiten zu verkürzen. Dann haben alle was zu tun, ohne dass immer mehr produziert werden muss. Aber versuchen Sie mal, das mehrheitsfähig zu machen. Das würde höchstens funktionieren, wenn EU-weit die 35-Stunden-Woche eingeführt wird.

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    • Juli 19, 2021

      Herr Pfister

      versuchen Sie mal den Zuwanderungsstop mehrheitsfähig zu machen…(Problemlösu​ng hierzulande), dazu braucht es Anstrengungen hier, statt schon wieder nach der EU zu “grännen”.

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  • Juni 25, 2013

    Was ist gut für den Staat punkto Wirtschafts- und Sozialpolitik, Herr Pfister. Hierin werden wir uns wohl nie einigen können. Ist ja auch nicht nötig. Wichtig ist, dass die betreffenden Parteien einander zuhören, respektieren und bisweilen sogar etwas lernen wollen voneinander.

    Klar,​ im Hinblick auf Vollbeschäftigung wäre eigentlich das Verteilen von Arbeit auf mehr Hände und Köpfe ein logischer und einfacher Lösungsansatz. Nur die Lohnstückkosten würden sich nicht besonders vorteilhaft gestalten. Dies wäre für Schweizer Verhältnisse fatal. Da hätten selbst die Gewerkschaften nicht Freude. Arbeit auf mehr Menschen zu verteilen ist schwierig. Sie müssten für denselben Job bedeutend mehr Stunden einberechnen. Müsste doch Derjenige, der seine Arbeit seinem Partner, der ihn ablösen soll, exakt informieren, was und wie das Begonnene weiter zu bearbeiten sei. Wer übernimmt Verantwortung und Risiko? Ueber die Nachteile könnte Herr Hollande verlässlich Auskunft geben…

    Sie sehen es sehr richtig, Herr Pfister. Um die Produktion unserer Bedürfnisse zu befriedigen, braucht es immer weniger Arbeitskräfte. Dafür stehen mehr Leute für Forschung und Entwicklung zur Verfügung. Um die Sache mit der Freizeit in den Griff zu kriegen, sind Beschäftigungsprogram​me im Bereich der Umweltschonung nötig. Nur gibt es viele, die lieber behaglich nüsslifressend und biertrinkend fernsehen – auf Kosten der Gesundheit und zu Lasten der Krankenkassen. Aber dann gibt es noch die Problematischen. Jene die sich aus Frust krumme Dinge einfallen lassen. Sie sehen, Herr Pfister, so schnell geht uns die Arbeit nicht aus. Aber all das kostet natürlich und ist auch für die Wissenschaft, wie für die Politiker eine grosse Herausforderung.

    U​eber das Pensionierungsalter ist bereits genug disputiert worden…

    Im Uebrigen darf ich festhalten, dass sich in der SP stets kluge Köpfe finden liessen. Sogar Oekonomen. Welche es verstehen, ihre Forderungen in einem einigermassen vernünftigen Rahmen zu halten. Siehe z. B. die momentanen SP-Bundesräte. Das war nicht immer so. Wenn ich an eine Frau Ruth Dreifuss, die das Bundesamt für Sozialversicherungen dirigierte – später, nach Beendigung ihrer Karriere einen solchen Schuldenberg und kaum Kritik in der IV und der AHV hinterlassen hat… Verstehen Sie mich richtig. Ich bin sicher, dass Sie sich nach bestem Wissen und Gewissen eingesetzt hat. Aber sie war am falschen Platz. Die SVP allerdings das ist ein Jammer. Sie hat sehr viele, ebenfalls sehr gute Köpfe, aber leider nicht im Bundesrat. Das Grossmaul Maurer beispielsweise blamiert die Schweiz…

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  • Juni 26, 2013

    Beendigung dieser Posse wäre wirklich wünschenswert. Ganz im Sinne der Gesamtbevölkerung sicher allemal

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  • April 12, 2014

    Herr Ineichen, Parkplätze in den Zentren verursachen Suchverkehr und Staus, aber das wissen Sie ja.

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  • April 12, 2014

    Autofreie Zonen ist das einzig vernünftige was gemacht werden sollte, besonders in Zürich wo sich alle 50m eine Tramhaltestelle befindet. Den Seetunnel sollte aber auch die Stadt bezahlen oder besser gleich die Landbevölkerung vom Freizeitverkehr der Züircher durch Road Pricing entlasten.

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