Vor ca. 50 Jahren haben wir sie bekommen, unsere Nationalhymne, die alte Hymne „Heil dir Helvetia“, war nicht mehr Zeitgemäss, Respektive passte nie so ganz zur Eidgenossenschaft, die sich der Neutralität am Wienerkongress verpflichtet hatte.
Sehr erstaunt hat mich nun, dass eine Organisation wie die SGG (Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft) einen Wettbewerb lanciert hat, in dem die Nationalhymne abgeändert werden darf.
Eine Nationalhymne inkl. dem Landeswappen sind die Grundlagen einer Nationalen Identität. Diese abzuändern, fördert nicht den Nationalen Zusammenhang sondern entfremdet das Land nur.
Eine Hymne muss einzigartig sein, eben bezogen auf das Land. Die Versionen die nun bis jetzt zum besten gelesen habe, sind schlechter als das Original. Ja für mich persönlich, lächerlich.
Dass, die Kaiserhymne in Oesterreich nur noch von wenigen Gesungen wird ist klar, dass die Deutschen Ihrer Hymne sogar beibehalten haben, aber nur noch die 3. Strophe singen, ist bemerkenswert. Aber kein Engländer würde es zulassen ihre Hymne abzuschaffen, solange England eine Monarchie ist. Warum sollten wir das nun tun, nach nicht einmal 100 Jahren schon wieder eine neue einzuführen?
Die Gründe die nun einige anführen, unsere Nationalhymne abzuändern, sind fadenscheinig. Denn wenn eine Hymne, die auch Moslem oder Juden ohne Probleme singen können, plötzlich nicht mehr Zeitgemäss ist, was ist dann noch Zeitgemäss? Die Mehrheit glaubt an einen Gott in der Schweiz und die Hymne verkörpert diesen Glauben. Aber sie fixiert nicht auf den christlichen Glauben alleine sondern kann von jedem der sie singt, anders interpretiert werden. Wenn nun eine Minderheit in der Schweiz eine neue Hymne braucht, weil sie nicht an Gott oder eine übernatürliche Kraft glaubt, so ist das Ihre Sache. Keine Nationalhymne hat eine 100% Anhängerschaft in ihrem Land, es gibt immer ein Haar in der Suppe.
Wenn schon unsere Nationalhymne aus religiösen Gründen wackelt, was ist denn mit dem Schweizerkreuz??? Das Symbol, dass wir von König Rudolf I von Habsburg geschenkt bekommen haben (sorri die Schwyzer), muss dies nun auch erneuert werden? Ist das die nächste Aufgabe für die SGG?
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Kommentare anzeigen Hide commentsDie SGG sucht offenbar für uns ein neues Nationalgefühl. Mit “Schwulst im Dreivierteltakt” soll bald Schluss sein. Die Organisatorin der Rütlifeier sammelt Entwürfe für eine neue Schweizer Nationalhymne.
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Gesucht-Ein-neues-Nationalgefuehl-/story/16293690
Ob Leute, die auf irgendeiner Wiese, die mit der Geschichte der Eidgenossenschaft NICHTS zu tun hat, nationale Feiern veranstalten, fähig sind ein solches neues Nationalgefühl zu wecken, wage ich sehr zu bezweifeln.
Sehe ich auch so. Eine Nationalhymne sollte nicht geändert/neu erfunden werden. Diese sollte die Geschichte des Landes, die Kultur und Mentalität der Bevölkerung wiedergeben. Denn daraus ergibt sich die Identifikation der Wurzeln der Schweizer und das weltweite erkannt werden….
Ein Vorschlag zur Güte: Pflegen wir doch unsere Kantonshymnen!
Kanton / Titel / Liedanfang
1 Aargau / Ìm Aargöy sìnd zwöy Lièby / Ìm Aargöy sìnd zwöy Lièby
2 Appenzell-Ausserrhoden / Landsgemeinedelied (Ode an Gott) / Alles Leben strömt aus dir
3 Appenzell-Innerrhoden / Innerrhoderlied / Gang rüèf dè Bruunè!
4 Basel-Land / Baselbieterlied / Vo Schöönèbuèch bìs Ammèl
5 Basel-Stadt / Baslerlied / Z Baasèl a mym Ryy
6 Bern / Bernermarsch / Träm träm trämtärydy
7 Fribourg / Le ranz des vaches / Lèsch armajy di Koloñbété (Les armaillis de Colombète)
8 Genève / La chanson de l’Escalade / Cé qu’è lainô (Celui qui est en haut)
9 Glarus / Beresinalied / Unser Leben gleicht der Reise
9 Glarus / Schdèèts i Truurè muès i léébè / Schdèèts i Truurè muès i léébè
10 Graubünden / Buna notg / Che dutsch tramagl
11 Jura / La nouvelle Rauracienne / Du lac de Bienne aux portes de la France
12 Luzern / Luzernerlied / Heil dir, Stadt am Seegelände!
13 Neuchâtel / Hymne neuchâtelois / Nous sommes les enfants heureux
14 Nidwalden / S Länderpüyrly / Dèr Rìgybärg ìsch éysy Wànd
15 Obwalden / Obwaldnerlied / Oh, mys liäbs Obwaldnèrländly
16 Schaffhausen / Munotglöcklein / Auf des Munots altem Turme
17 Schwyz / Schwyzer Soldatenmarsch / (kein Text)
18 Solothurn / Solothurnerlied / Sìsch ìmmèr èsoo gsyy
19 St. Gallen / St. Galler Lied / Sanggalè ìsch mys Häymètland
20 Thurgau / Thurgauerlied / O Thurgau, du Heimat
21 Ticino / La Filanda / Ticinesi son bravi soldati
22 Uri / Zogen am Boge / Zogèn am Bogä
23 Valais/Wallis / Notre Valais ( Walliserhymne) / Quel est ce pays merveilleux
24 Vaud / Hymne vaudois / Vaudois, un nouveau jour se léve
25 Zug / Alter Zugermarsch / (ohne Text)
26 Zürich / Sechseläutenmarsch / (ohne Text)
© bei mir
Die SGG hat ja eine sehr zweifelhafte Geschichte. Man hatte da in den Dreissigerjahren den Zweck, in der Schweiz rassenhygienisches Gedankengut zu verbreiten. Die Bevölkerung sollte so auf das Nazireich vorbereitet werden.
Deshalb erstaunt es nicht, dass man mit einer neuen Hymne Zwiespalt sähen möchte. Doch statt Liedtexte zu übergewichten (musikalisch drückt der Schweizerpsalm ohnehin bereits Frieden, Ruhe und Erhabenheit aus wie der Alpenfirn und als Militärtrompeter habe ich ihn jedesmal gern gespielt), sollten die SGG-Leute besser Vergangenheitsbewältigung machen. Ihre abgespaltene Tochter Pro Infirmis zum Beispiel agiert führungstechisch so, als ob der Einmarsch der Hitlertruppen unmittelbar bevorstünde. Dort wäre ein Engagement vielleicht zielführender.
Quelle: http://survivalsgein.blogspot.ch/
Ich hätte hier einen Textvorschlag, der besser zu der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft passt:
“Friede, Freude, Eierkuchen. Findest dus nicht, musst du suchen. Hier ein Körnlein für das Huhn, das blinde, das sich abmuhn. Mit zwei Pünkli drüber. Mit zwei Pünktli drüber.”