Dieser Tage spielt sich Bemerkenswertes unter der Bundeshauskuppel ab: Trotz Spardruck ist die bürgerliche Mehrheit wild entschlossen, die Armeeausgaben substanziell aufzustocken. Und das, obwohl in den finanzpolitischen Sonntagsreden stets der Sparkurs gepredigt wird. Bei der Armee gelten aber offensichtlich andere Regeln. So beschloss der Ständerat substanzielle Mehrausgaben. Man muss sich folgende Zahlen vor Augen führen: Der aktuelle Armeeplafond 2009–2011 sieht eine 4.1 Milliarden-Armee vor. Der aktuelle Finanzplan 2012–2014 sieht eine 4.4 Milliarden-Armee vor. Das heisst der Bundesrat plant Mehrausgaben für die Armee von 303 Millionen Franken pro Jahr. Ganz anders das Modell „Ständerat“: Es sieht eine 100’000er Armee für jährlich 5,1 Milliarden Franken vor, sprich 1 Milliarde jährlich mehr als heute und 700 Millionen jährlich mehr als vom Bundesrat im Finanzplan eingestellt. Zudem sind in der Version Ständerat die Kampfjets (5 Milliarden Franken) sowie zusätzliche weitere Ausgaben von 1.2 Milliarden Franken für die “Beseitigung von Ausrüstungslücken“ nicht enthalten. Dafür ist eine Sonderfinanzierung vorgesehen, was einschneidende Sparprogramme oder eine befristete Erhöhung der MehrwertsteuerDie Steuer ist eine öffentliche Abgabe und bildet die wicht... um 0.4% bis 0.5% zur Folge hätte.
Interessant ist: Das VBS hat im Auftrag der Ständeräte verschiedene Varianten mit unterschiedlich hohen Beständen (60’000, 80’000, 100’000, 120’000) durchgerechnet. Dass die verschiedenen Varianten finanziell sehr ähnliche Folgen haben, obwohl die Bestände weit auseinander gehen, lässt einen die Augen reiben. Dies ist nur deshalb möglich, weil das VBS vier miese „Tricks“ angewendet hat:
Trick 1: Anzahl Ausbildungsplätze
Egal wie hoch die Bestände sind, die Zahl der pro Jahr auszubildende Rekruten bleibt stets bei 17‘000 bis 20‘000 – was aus demografischen Gründen unrealistisch ist. Zudem dürfen die Zivildienstleistenden nicht einfach weggelassen werden. 2009 und 2010 traten 4‘900 Militärdiensttaugliche vor oder während der RS zum Zivildienst über. Die Zivis beanspruchen in der Armee keine Ausbildungsplätze. Allein damit können Kosten von rund 200 Millionen Franken eingespart werden.
Trick 2 Lohnkosten
Das VBS nahm für alle Varianten die gleiche Anzahl von 8‘800 Lohnempfängern an. Warum braucht eine Armee von 60’000 gleich viele Lohnempfänger wie eine Armee von der doppelten Grösse von 120’000? Das ist nicht plausibel. Bei der Variante 60’000 AdA würden für die Ausbildung vorab Zeit- und Berufsmilitärs eingesetzt, bei der Variante 120’000 vorab Milizoffiziere. Es gibt keinen plausiblen Grund, weshalb die (billigeren) Milizoffiziere nicht auch bei der 60’000er Variante eingesetzt werden könnten und damit Kosten gespart werden könnten.
Trick 3 Kampfbrigaden (Verteidigung)
Das VBS nahm für alle Varianten äusserst starke Verbände für die traditionelle Landesverteidigung an. Auch diese Vorannahme ist nicht plausibel. Das VBS sieht damit vor: Je niedriger die Armeebestände sind, desto grösser wird der Anteil, der für die Landesverteidigung vorgesehen ist. Das ist absurd. Werden die Panzer-, Artillerie- und anderen mechanisierten Truppen in den Modellen 60’000 und 80’000 entsprechend reduziert, so sinken auch die Kosten sehr deutlich.
Trick 4 Durchhaltefähigkeit der Wehrpflichtigen im Ernstfall
Zentrales Argument der Bürgerlichen für die 100‘000er Armee ist die erhöhte Durchhaltefähigkeit. Pointiert ausgedrückt: Die Bundesratsarmee von 80‘000 AdA stellt „nur“ eine einzige Ablösung sicher. Nach „drei bis vier Monaten“ müssen die Milizsoldaten wieder nach Hause. Die Ständeratsarmee von 100‘000 AdA stellt eine Ablösung sicher. Nach „drei bis vier Monaten“ kann eine zweite Staffel die eingesetzten Milizsoldaten ablösen und so den Einsatz um mehrere Monate verlängern. Doch dafür fehlt jedes realistische Bedrohungsszenario. Ein Terrorist kann die Schweiz während Tagen und maximal während Wochen in Atem halten, aber nie und nimmer während mehr als einem halben Jahr.
Der Entscheid des Ständerates fiel klar aus, obwohl es in den bürgerlichen Reihen vor kurzem noch anders tönte: Die FDP verlangt in ihrem aktuellsten militärpolitischen Positionspapier vom Juli 2007, dass der Armee ein „jährlicher Durchschnitt im Bereich von 4 Mrd. Schweizer Franken“ zur Verfügung stehen soll. Im Positionspapier der SVP (vom 10. November 2009) ist zu lesen, dass die „richtige Höhe des für die Armee notwendigen finanziellen Betrages nicht nach der Wunschliste des Militärs bestimmt“ werden kann, sondern es darum gehe, „mit den vorhandenen Mitteln (rund 4 Milliarden) den Auftrag zu erfüllen.“ Und auch die CVP erklärte in ihrem aktuellen Armeepapier vom Sommer 2010, dass der Armee mittel- bis längerfristig 4 Milliarden zur Verfügung stehen sollen. Klare Worte also. Umso unverständlicher die plötzliche Abkehr der bürgerlichen Ständeräte.
Statt immer wieder neue Finanzierungslücken zu schaffen, muss endlich eine Armee modelliert werden, welche auf soliden finanziellen Grundlagen steht. Dies ist mit den abenteuerlichen Zahlenspielen des Ständerates nicht gewährleistet. Der Nationalrat hat es in der Herbstsession in der Hand, endlich die Weichen so zu stellen, dass die Schweiz wieder über eine finanzierbare Armee verfügt.
(Dieser Text erschien im eSPress vom 21. Juni 2011)
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Kommentare anzeigen Hide commentsUnsere Militärpolitik dreht sich im Kreis: Sparübungen von gestern werden heute durch Sonderkredite lächerlich gemacht. Eine mehrheitlich akzeptierte Sicherheitsstrategie gibt es nicht.
Unser Leben wird von verschiedensten Risiken bedroht. Ein militärischer Angriff durch fremde Truppen steht für viele von uns nicht zu oberst auf der Gefahrenliste. Die Meinungen darüber, wie viel Geld wir fürs Militär ausgeben wollen, gehen auseinander.
Einen vom Volk vorgegebenen finanziellen Rahmen für unsere Armeeausgaben respektiere ich gerne. Doch die heutige für mich unverständliche Sicherheitsstrategie unserer Regierung tut mir weh.
Grüezi Frau Allemann
Normalerweise bin ich etwas skeptisch, wenn Beiträge seitens SP zur Armee gemacht werden. Ihr Artikel ist jedoch sehr konstruktiv, so dass ich den Eindruck habe, sie wollen die Effizienz der Armee steigern und nicht einfach nur abschaffen 🙂
Vorab: Ich bin ein absoluter Armeebefürworter.
Ihr Ansatz ist absolut richtig, in der Armee gibt es ENORMES Sparpotential. Jedoch ist der eingeschlagene Weg, bzw. die Optionen, welche aktuell diskutiert werden, völlig irrelevant.
Denn: Die Armee kann sich nicht nach der Anzahl AdAs (Angehörige der Armee) richten, da die AdAs einzelne Funktionen für die Armee erfüllen müssen (auf denen Sie auch ausgebildet werden).
Beispiel: Eine Schule möchte den Rekruten das Schiessen beibringen. Was wird benötigt?
1. Ausbilder
2. Ausrüstung
3. Logistik
4. Verpflegung
5. Standort, Wartung der Anlage…usw
So um diese Bedürfnisse zu decken benötigt die Armee:
1. AdA Funktion Kader (im Normalfall Zeit/Berufsmilitär) mit der entsprechender Ausbildung
2. AdA Funktion Feldweibel (Material Chef)
3. AdA Funktion Fahrer
4. AdA Funktion Truppenkoch
5. AdA Funktion xy…..
Es braucht also für die Erfüllung einer Aufgabe (in diesem Beispiel die Schiessausbildung) eine minimale Anzahl Personen mit entsprechenden Funktion(en), unabhängig davon, ob nun 80 oder 100 AdAs an der Ausbildung teilnehmen.
Eine Lehrer wird ja auch genau gleich bezahlt, ob die Klasse nun aus 10 oder 20 Kindern besteht.
Wenn also gespart werden soll, sollte dies nicht auf der Personellen, sondern auf der strukturellen Ebene passieren. Daraus resultiert dann automatisch weniger Bedarf an Personal, Infrastruktur, Ausrüstung ect.
Bei Interesse unterbreite ich Ihnen auch gerne die konkreten Lösungsvorschläge hierzu.
Sehr geehrte Frau Nationalrätin Allemann
Mit den 5 Milliarden im Armeebudget folgt der Ständerat meinen Worten vom Oktober; dies freut mich sehr.
http://www.vimentis​.ch/d/dialog/readarticle/es-geht-uns-gut/?jumpto=1033
Das Verhalten der beiden Parteien SP und Grüne kann ich nicht verstehen. Als Politiker wollen Sie den Polizeischutz und ein sicheres Land geniessen. Wenn es aber um die Armeefinanzen und somit den Landesschutz geht, dann verstecken sie sich hinter ideologischen Floskeln. Die introvertierte Denkweise muss meines Erachtens auf ihre Ausdehnung und die Gesamtauswirkung hin überprüft werden.
Im Armeebudget ist das Links-Rechts–Schema verkehrt. Die bürgerlichen Parteien wollen aktuell ausbauen, die linken Parteien hingegen den Staatsapparat reduzieren. Die Frage nach der Vernunft wird somit in den weiteren Beratungen im Vordergrund stehen.
Armeereform die wievielte?
Damit man nachher noch mehr über die Armee herfallen kann, dass dieser „*****“ Haufen nichts mehr tauge? Gleiche Leute welche seit der Armeereform 95 keinen Stein mehr auf dem anderen gelassen haben.
Katastrophen und Unfälle führen immer wieder vor Augen, wie schnell und wie viel Leute innert kürzester Zeit notwendig sind, um 3Stunden Hagelwetter wegzuräumen. Da meine ich halt, wenn es eine Reform braucht, dann Dienstpflicht für alle, Frauen wie Männer, nicht mehr Zivilschutz und Katastrophenschutz, Feuerwehr etc getrennt, sondern zusammengefasst auch wegen der Kosten unter einem Dach. „Bevölkerungsschutz“.
Und von diesem „Bevölkerungsschutz“ wird nur entbunden, wer wirklich keinen solchen Dienst leisten kann, (dafür bezahlt die Person keinen Ersatz). Politische und Religiöse Anliegen gibt’s nicht mehr, weil in diesem Bevölkerungsschutz auch Waffenlos Dienst geleistet wird. Plus, es braucht im Back Office und der Planung damit diese ganze Infrastruktur funktioniert, viele auf dem „Büro“, also können auch etwas „behinderte“ Menschen mitmachen.
Krisen:
Wenn man nun nach Nordafrika oder auch nach Europa rausschaut, erübrigt sich nach meiner Sichtweise die Idee, es gäbe keine Krisen / Kriegsgebiete, und es brauche deshalb keine unter den Waffen stehende Armee. Ebenso erübrigt sich die Ansicht, es brauche keine modernen Flugzeuge, und Helikopter, plus weitere moderne auch Boden Luft Abwehrwaffen, die Liste wäre noch lang.
Meiner Ansicht nach muss man in etwa wieder dahin zurückkehren, wo wir 1995 waren. Damit diese Armee wieder eine ist und kein S…..Haufen.
Übrigens auch hier glaube ich, mit einer SP die falsche Partei als Ansprechpartner für solche Fragen zu haben. Es sind diejenigen, welche die Armee dahin gebracht haben, wo sie heute ist.
Eine Armee die nur in der Schweiz herumsitzt brauchen wir nicht. Denn unsere Sicherheit wird durch die NATO garantiert. Da könnten wir gleich die Arme einstampfen. Besser wäre allerdings bei Auslandseinsätzen (auch Kriegseinsätze) mitzumachen. Da würden wir für unseren Schutz sorgen und mit Biertrinken im WK.
Wer ist die Nato?
Länder welche sich zusammengeschlossen haben zu einem Nord Atlantik Bündnis. Dass wir gemäss unserer Verfassung (Neutralität) Probleme haben, aktiv an Kampfeinsätzen teilzunehmen, ist auch klar, zudem will das glaub ich niemand. Ich auf jeden Fall nicht.
Diese Nato ist so lange so stark und kann für Sicherheit sorgen, als die Mitgliedsländer über genügen Finanzen, plus den Willen der Mehrheit der Bevölkerungen haben, sich auch eine Armee zu leisten.
Leider muss ich feststellen, dass Armee immer mit einem Soldaten gleichgesetzt wird, der mit Waffen (Schusswaffen) kämpft. Der kann grad so gut eine Barre tragen, mit Schaufel und Besen sauber machen.
Wenn man Gruppierungen zu Einsätzen schickt, bekämpfen von Waldbränden, Überschwemmungen, Erd und Felsabgänge, Lawinenabgänge, auch eine Pandemie so wie das befürchtet wurde, braucht es Organisierte Strukturen. Und da macht es Sinn, wenn die Befehle zentral aus einer Stelle kommen, und zwar von Profis, die das ganze Jahr über im Einsatz sind, notfalls aufgestockt werden können.
Mit dem Material ist es ähnlich. Es macht keinen Sinn, dass jede Gruppierung für sich Material einkauft, so dass ein Teil doppelt vorhanden ist, und anderes zu wenig.
Ausserdem meine ich, braucht es genügend Transportmittel, grad für Katastrophen Einsätze im Land selber, oder ausserhalb in Europa, das wären dann Helikopter wie der Super Puma, Transportflugzeuge, Jagdflugzeuge eben doch auch. Welche Flugzeuge das sind, Entscheiden am besten die Fachleute.
Nehmen wir das Neuste Beispiel Japan, (Fukushima), nach dem Tsunami was eigentlich die Katastrophe war, nebst dem AKW Gau, wo erst die Amerikaner eine Luftbrücke nach Sendai einrichten mussten, damit Hilfe vorangetrieben werden konnte.
Zur Information, es sind dann keine Soldaten mit Waffen herumgerannt, sondern mit Arbeits- und Rettungsgeräten, von einem Armee-Stab geführt.
Drücken sie heute mal einem „Büromenschen“ ein Arbeitsgerät das für solche Arbeiten benötigt wird in die Finger, und seien sie nicht erstaunt, wenn dieser sich selber damit verletzt, da nicht ausgebildet.
Ebenso bei Unfällen, wenn man sieht trotz Nothelfer Kurse, wie unbeholfen die „Gaffer“ sind, Hilfe zu leisten.
Ausser Bier trinken und herum hocken gäbe es viel zu tun.
Das meine ich als „Bevölkerungsschutz“.
Herr Meier
1. Offensichtlich haben Sie keine Ahnung was Sinn und Zweck der NATO ist, inkl. deren Entstehungsgeschichte.
2. Wie kommen Sie darauf, das alle WKler Bier trinken? Ich hab keine biertrinkende uniformierte Schweizer gesehen, als diese die Bevölkerung bei den Unwetterfolgen, Tour de Suisse, Eidg. Veranstaltungen, usw. unterstützten.
Haben Sie überhaupt Militärdienst geleistet?
3. Aha…die Armee soll an Auslandeinsätzen teilnehmen. Ich nehme an, Sie melden sich freiwillig?
Wir sind umringt von NATO-Ländern. Rüsten wir uns etwa gegen die NATO? Und jeder Gegner der die NATO besiegt (d.h. vor allem die USA) der kann die Schweiz inner kürze besiegen. Da nützt uns die beste Armee nichts. Im Ernstfall müssten wir zusammen mit unseren Nachbarländer in den Krieg ziehen. Alles andere ist für nichts. Ohne Beteiligung bei der NATO oder einer allfälligen EU Armee ist unsre Armee Sinn und Zwecklos. Für den Rest genügt ein reiner Katastrophenschutz und einige Flieger für die Luftpolizei.
@ Herr David Mayer
Ich habe alle Diensttage als Füsilier.
Die Hauptbeschäftigung vor allem im WK war:
1. – Zwangsfaulenzen, alle (Tagelanges herumsitzen)
2. – Bier trinken, viele (sobald möglich)
3. – kiffen, viele (Der Eingang der Unterkunft konnte man 1 km gegen den Wind riechen)
4. – Fäkalsprache, zu viele (keine Ahnung warum sich so viele Männer nicht benehmen können)
Das war so ungefähr das sinnloseste in meinem Leben.
Nebenbei: Eine wirkliche Ausbildung hat nur Ansatzweise während der RS stattgefunden. Ich halte das ganze Milizsystem ab Stufe Offizier für untauglich. Das schlimmste Beispiel waren Gefechtsschiessen: Da haben sich 20 bis 30% der Soldaten gedrückt. Der Grund bei den meisten war, dass sie sich nicht sicher genug im Umgang mit der Waffe fühlten. Sprich, sie hatten angst sich oder andere zu verletzen. Ist das etwa eine Armee? Wir haben nur einen Witz. Für brauchbare Ergebnisse bräuchten wir nur Durchdiener, ausgebildet und geführt von Berufsoffizieren.
Etwas vergessen: Der Einastz für Private Anlässe wie Sportveranstaltungen halte ich für Missbrauch von Steuergelder.
Ist zwar müssig über mögliche Kriege zu schreiben, weil zur Zeit weder Russen noch Chinesen ein Interesse hätten, loszuschlagen.
Aber, nur weil es im Moment nicht brennt, schaffe ich die Feuerwehr auch nicht ab.
Wenn ein Territorium keine Armee hat, meine ja nur es ist lächerlich von 80‘000 Mann auszugehen, könnte eine moderne Armee unser Land dazu missbrauchen, aus der Mitte von Europa heraus zu agieren.
Wenn ich so in Europa und auch einer USA sehe, wie das Geld knapp ist, wie die Schulden Gigantisch sind, …
Wie war das mal, die Leute hatten keine Arbeit, eine Wirtschaftskrise war da gewesen, und dann kam einer, und ein Volk rannte hinter Ihm her.
Man versprach Arbeit, und so vieles mehr, jene die Abstimmen gehen sollten hatten sich nicht um die Politik gekümmert, und ab dem Tag X war es dann zu spät.
Gut, das ist meine Sichtweise, und ja die lieben Füssel, kiffen und Bier “saufen” konnten sie schon immer…
“Und jeder Gegner der die NATO besiegt (d.h. vor allem die USA) der kann die Schweiz inner kürze besiegen.”
Nein. Die Schweiz war (2. Weltkrieg) im Bezug auf Territoriale Verteidigung hervorragend ausgerüstet. Die Verluste würden in keinem Verhältnis zum Ertrag stehen.
“@ Herr David Mayer
Ich habe alle Diensttage als Füsilier.
Die Hauptbeschäftigung vor allem im WK war:
1. – Zwangsfaulenzen, alle (Tagelanges herumsitzen)
2. – Bier trinken, viele (sobald möglich)
3. – kiffen, viele (Der Eingang der Unterkunft konnte man 1 km gegen den Wind riechen)
4. – Fäkalsprache, zu viele (keine Ahnung warum sich so viele Männer nicht benehmen können)
Das war so ungefähr das sinnloseste in meinem Leben.
“
Voila. Die Armee ist also schuld, dass Sie so viel gekifft und gesoffen haben….
Das die Armee führungsschwach ist, muss nicht diskutiert werden. Aber die Gesellschaft, insbesondere Sie Herr Meier, sollten aufhören mit einem Finger auf die Armee zu zeigen und stattdessen sich mal einen Spiegel vorhalten. Sie haben sich damals gegen eine sinnbringende Beschäftigung entschieden…
Ihrem “Nebenbei” hingegen stimme ich vollumfänglich zu!
Es ist nicht die Zeit, um einfach mehr Geld fürs Militär zu fordern. Gefragt sind Überlegungen zum Nutzen einzelner Truppengattungen und deren Ausrüstung.
Militärische Konflikte mit unseren Nachbarstaaten sind in den kommenden Jahrzehnten sehr unwahrscheinlich. Weltmachtgelüste wie noch in früheren Zeiten sind heute nicht mehr zu beobachten. Zu komplex ist unsere Welt und damit auch die politische Führung eines Landes geworden. Hingegen lässt die wachsende Verknappung von Erdöl und Erdgas in einzelnen Regionen das Konfliktpotential stark wachsen.
Panzer und Artillerie sind in der Schweiz sinnlos geworden. Gegen Terroranschläge schützen sie uns kaum. Vielseitig einsetzbar sind unsere modernen Helikopter, sei es für Überwachungsaufgaben, Notfalleinsätze jeglicher Art, rasche Transporte in jedes Gelände und vieles mehr. Kampfflugzeuge werden gemäss Experten bereits in etwa fünf Jahren durch die ferngesteuerten unbemannten kleinen Flieger „überholt“. Für die Luftraumüberwachung und Spezialeinsätze sind sie gegenüber bemannten Flugzeugen überlegen. Eine ähnliche Entwicklung können wir schon bei U-Booten beobachten.
Sie haben recht, ein militärischer Konflikt mit unseren Nachbar ist unwahrscheinlich.
Wie sieht es aber mit sozialen Unruhen in unseren Nachbarländern aus? Ich glaube mit der jetzigen Krise im Euroraum ist dies nicht ausgeschlossen. Vor allem wenn man auch sieht, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter aufgeht. Und wenn man dann schaut, was in den arabischen Staten aus einfachen Demonstrationen geworden ist, sind gewalttätige Konflikte nicht ausgeschlossen. Und diese könnten sich dann problemlos auch auf andere Staaten und somit auch auf die Schweiz ausweiten.
Ich jedenfalls bin überzeugt, dass ein gewalttätiger Konflikt in nächster Umgebung der Schweiz in nächster bis mittlerer Zukunft leider wahrscheinlich ist. Dies ist eine ganz persönliche Einschätzung und ich hoffe, dass ich nicht recht behalten werde.
Geschätzter Herr Steiner
Bei politischen Unruhen sind Armeen ein zusätzlicher Risikofaktor. Dies zeigt uns die Geschichte. Die Waffen geraten oftmals in falsche Hände.
Besser bewähren sich internationale politische Strukturen. Sie bieten die besten Möglichkeiten, bei entstehenden Spannungen schon frühzeitig das Gespräch zu suchen.
Welche politischen Strukturen?? Es gibt keine existierende politische Struktur die ohne eine Armee langfristig funktioniert.
Gerade die Schweiz beweist doch, dass sie durch ihre Unabhängigkeit und dadurch auch durch ihre eigenständige Armee (welche notabene bis vor kurzem keiner anderen politischen Struktur angehörte) über viele Jahre erfolgreicher war als viele andere Länder Europas und sogar der Welt.
Weshalb wird immer wieder ignoriert, dass die Schweiz seit 1815 keine Kampfhandlungen mit anderen Staaten auf ihrem Gebiet erdulden musste. Dies können nicht viele Länder von sich behaupten.
Geschätzter Herr Steiner
Zur Zeit des letzten Weltkrieges war vermutlich das internationale Beziehungsnetz der Schweiz nicht wesentlich besser ausgebaut als das der andern Länder. Dass wir nicht in die beiden Weltkriege hinein gezogen wurden, lag unter anderem darin begründet, dass die seit der verlorenen Schlacht von Marignano 1515 praktizierte Neutralität beim Wiener Kongress 1814/15 von den europäischen Ländern bestätigt und seither auch beachtet wurde. Zudem kooperierte unsere Regierung, wenn es nicht mehr anders ging, gezwungenermassen mit dem Hitler-Regime.
Seither hat die Schweizer Regierung bewusst ihre internationalen Kontakte zu vielen Regierungen gepflegt. Genf ist der grösste UNO-Standort mit dem meisten Personal. In den wichtigen UNO-Organisationen sind wir schon seit der Gründung Mitglied und unser etwas verzögerter Vollbeitritt wurde mit der Wahl von Joseph Deiss zum Präsidenten der UNO-Generalversammlung gewürdigt. Daneben sind auch unsere direkten diplomatischen Beziehungen von grosser Bedeutung. Im Allgemeinen haben wir sehr gute Kontakte zu allen für uns wichtigen Regierungen. Probleme können immer auftauchen, doch sie führen sofort zu Gesprächen. Die notwendigen Kontakte sind da und wir sind bereit.
Die sozialen Unruhen in Griechenland und andern Ländern könnten zu weiteren Einwanderungen in die Schweiz führen. Vielleicht wird uns das einmal zu viel. Doch militärische Auseinandersetzungen bringt uns das sicher nicht.
Was würde denn passieren, falls die EU auseinanderbricht und es zu gewalttätigen Unruhen kommen würde. Ich glaube nicht, dass das Auseinanderbrechen der EU von den jeweiligen Regierungen kommen wird. Sie wird von der Basis her zerstört. Die Akzeptanz in der Bevölkerung der EU nimmt immer mehr ab. Eine Revolution des Bürgers gegen die politische und wirtschaftliche “Elite” wird immer wahrscheinlicher. Wie würde sich eine solche Revolution von unten innerhalb der EU auf die Schweiz auswirken?
Dies ist sicher ein Schreckensszenario. Aber ich glaube nicht mehr an die Inteligenz der Menschheit wenn es um solche Dinge geht. Wenn die Menschheit wirklich solche Kriesen und Probleme meistern könnte, hätte es keine Finanzkrise gegeben und gäbe es kein Problem wie aktuell im Euroraum.
Die Akzeptanz der EU ist auch in der gegenwärtigen Krise immer noch sehr gross. Ein Aufstand gegen die EU-Führung ist weit und breit nicht in Sicht.
Auf die Frage: “Halten Sie die Mitgliedschaft Ihres Landes in der EU für eine gute Sache?” antworteten 2010 die EU-Bürger wie folgt:
49% Ja, 18% Nein, 33% Stimmenthaltung
Quelle: http://www.bpb.de/themen/XIZ85O,0,0,Die_Akzeptanz_der_Bev%F6lkerung.html
In den 1920/30er war die allgemeine Meinung, dass es nie mehr Krieg geben würde. Da klemmte man auch alle Armeekredite ab. Es sind ja nur die Arbeiter und Angestellten die dann bei Bedrohung ihr Leben riskieren, warum soll man solche da noch entsprechend ausrüsten?
Es ist klar, Solidarität ist in Zeiten des Wohlstandes nicht gefragt, der Dienst am Volke verpönt, sollen doch andere ihre Nase hinhalten und das Nackt und Gratis!
Die Amtsvorgänger des VBS haben ein Desaster hinterlassen, das Seinesgleichen sucht! Wenn man bedenkt das EDV-Software von über 700 Millionen angeschaft wurden die jetzt entsorgt werden müssen weil unbrauchbar und nicht kompatiebel, das mit den Armeereformen und mit einigen übernommenen Kadern die Armee so zu Schrott gefahren wurden, ist der jetztige Departementsvorstehen erst mal damit beschäftigt alles Üble zu beseitigen, bevor er den Laden wieder aufbauen kann.
Sie haben vergessen, die Partei der Amtsvorgänger zu erwähnen.
Evi Allemann SP
Irgendeiner in der Vergangenheit hat uns einmal belehrt ,dass hier in unserem Land einige Werte zählen. Man hat uns allen diese Werte gegeben dass wir nach den richtigen Gesetzen leben und diese ganz bestimmt für unser Leben und unser Land als Massstab setzen. Das haben wir alle seit Urzeiten getan, und das Resultat ist heute, dass wir alle vor einem Trümmerhaufen stehen und wenn wir ehrlich sind zugeben müssen, dass wir nicht mehr weiter wissen. Was wir vor unserer Haustüre oder am Bildschirm sehen ist das Resultat unserer eigenen Gesetze. Alle tragen gleichsam Schuld daran. Wer ist verantwortlich? Was muss alles verbessert werden? Wo sind alle Mittel, die nötig sind um diese Entwicklung aufzuhalten? Wie muss organisiert werden? Wann müssen wir beginnen? Warum ist dies alles so geschehen????????
Freundliche Grüsse
Solange 3 unserer Nachbarländer im Krieg sind brauchen wir eine starke Verteidigung!
Haha!
Wir brauchen keine Tricks, Frau Evi Allemann, Tricks können Sie im Zirkus anschauen gehen.
Solange die allgemeine Dienstpflicht / Wehrpflicht noch da ist, muss erst einmal der Gerechtigkeit wegen, jeder Junge Schweizer Mann „zwanghaft“ diesen Dienst leisten.
Und da Er gezwungen wird, ist der Staat, Wir verantwortlich dafür, dass Er während dieser Zeit über sicheres Material verfügt, so dass Seine Sicherheit grösstmöglich gewährt wird.
Es kann sicher nicht sein, dass Er Schweizer Mann, verlottertes Material und weitere Unzulänglichkeiten hinnehmen muss.
Wenn per Abstimmung auch die Frauen Schweizerinnen zum Obligatorischen Landesdienst aufgeboten werden, bin ich bereit, auch mit Frauen über das Thema Landesdienst, Wehrdienst, Zivilschutz Katastrophenschutz zu diskutieren.
Oder Wir schaffen per Abstimmung den obligatorischen Wehrdienst ab.
Bis zu diesem Zeitpunkt sehe ich nicht ein, warum sich eine Frau, Frauen zum Thema Wehrdienst äussern.
Gerade ein Wort zur Dienstpflicht in der Schweiz:
Meines Erachtens sollte jeder Bewohner der Schweiz seinen Beitrag in Form eines zivilen oder militärischen Dienstes leisten.
Jeder (und nicht nur der schweizer Bürger) der in der Schweiz lebt und somit zu unserer Gesellschaft gehört, soll auch einen Beitrag in Form eines aktiven Dienstes für diese Gesellschaft leisten.
“Wenn per Abstimmung auch die Frauen Schweizerinnen zum Obligatorischen Landesdienst aufgeboten werden, bin ich bereit, auch mit Frauen über das Thema Landesdienst, Wehrdienst, Zivilschutz Katastrophenschutz zu diskutieren.”
Aha, da nur Männer Dienst leisten, sollen nur Männer darüber reden (und entscheiden).
Und in einer Bankenabstimmung sollen nur die Banker reden und entscheiden?
Bei Kulturabstimmungen nur die Kulturschaffenden?
Oder noch besser: bei Ausländerabstimmungen nur die Ausländer und die Schweizer nicht! Da hätten Sie Freude!
Sie merken an den Beispielen, dass dies nicht praktikabel ist.
Wir haben hier Demokratie. One man, one vote. Und seit 1971 dürfen auch die Frauen mitreden. Auch beim Militär. Wenn Ihnen das nicht passt, Pech gehabt.
Schweizer Armee: Volkswirtschaftliche Kosten prüfen!
Die volkswirtschaftlichen Kosten der Schweizer Armee sind hoch. Ein europäischer Ländervergleich dieser Kosten pro Kopf und/oder pro km2 Fläche wäre als Basis der politischen Diskussion über die Zukunft unserer Armee nützlich.
Sehr geehrte Frau Allemann
Ich zittiere: Trotz Spardruck ist die bürgerliche Mehrheit wild entschlossen, die Armeeausgaben substanziell aufzustocken…..
Von welchem Spardruck reden Sie???
Vaterschaftsurlaub,Bildung, Kinderzulagen, EU – Gelder, usw.
Ist das alles umsonst?????
Freundliche Grüsse