Diesmal lässt uns ein kleiner Artikel in der NZZ aufhorchen. „Pläne des Pentagons für den Mittleren Osten; Schwimmender Militärstützpunkt angestrebt“ lautet der Titel. Es wird darüber berichtet, wie die Administration Obama ihre Operationen im Raum des Golfs von Arabien zu günstigeren Konditionen aufrechterhalten möchte. Der Betrieb der Flugzeugträgergruppen wird für die USA zu teuer. Ohne Präsenz auf den Weltmeeren aber, kann die grosse Insel ihre Kommunikationslinien auf den Gewässern nicht sichern. Alle Augen richten sich auf den Iran mit seinen sich vermutlich in Entwicklung befindlichen Atomwaffen, den Irak mit seiner fragilen Sicherheitslage, die Entwicklung in Syrien und Jemen, Somalia usw. Aus dieser Weltgegend kommt nicht viel Gutes. Offenbar plant Präsident Obama, dem iranischen Atomprogramm mit einem Militärschlag den definitiven Garaus zu machen. Die USA hatten bisher darauf verzichtet, direkte Angriffe auf iranische Atomanlagen durchzuführen. Der einzige vergleichbare Angriff erfolgte im Jahr 1981 durch Israel, das den Kernreaktor Osirak aus der Luft zerstörte. Allerdings handelte es sich dabei um einen irakischen Reaktor, der in der Nähe von Bagdad oberirdisch gebaut, pikanterweise einer franko-irakischen Kooperation entsprungen war. Iran dürfte aus dieser Sache gelernt haben. Die iranischen Anlagen sind verbunkert. Und das ist der Teil der Information, der auch für die Schweiz interessant sein kann. Gegenwärtig scheinen die USA nämlich über keine konventionelle Bombe zu verfügen, mit der die unterirdischen Strukturen der iranischen Atomanlage zu durchschlagen wären. So sollen die Amerikaner einen bisher gesprochenen Entwicklungskredit von 330 Millionen Dollar um 82 Millionen Dollar aufgestockt haben. Dies mit dem Ziel, einen geeigneten Bombentyp zu entwickeln. Diese Nachricht ist in doppelter Hinsicht interessant. Einerseits scheinen Computerviren nicht gegen das iranische Atomprogramm zu fruchten. Immerhin setzte 2010 der Einsatz des Computerwurms „Stuxnet“ das KKW Buschehr im Iran monatelang ausser Betrieb und andererseits ist es offensichtlich nicht einmal der stärksten Militärmacht der Welt ohne weiteres möglich, die Bunkeranlagen problemlos aus der Luft zu zerstören. Die Schweiz hat gerade die meisten ihrer unterirdischen Militäranlagen ausser Betrieb gestellt. Als Begründung wurde angegeben, dass diese ohnehin gegen moderne Waffen nicht mehr bestehen könnten. Daneben hat die Schweiz heute selbstverständlich nicht vor, einen Krieg auszutragen, in dem Bunker notwendig wären. Trotzdem scheinen unterirdische Anlagen nicht so obsolet, wie bei uns in letzter Zeit allgemein verkündet. Neben konventionellen gibt es nukleare, bunkerbrechende Waffen. Noch ist offen, wie weit die USA gehen, um dem Iran den Bau einer Atombombe zu verwehren.
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Kommentare anzeigen Hide commentsOb die vielen Kleinbunker der Minenwerfer und auch der Bisongeschütze heute noch kriegstauglich sind? Ich bezweifle es. Die Positionen sind exakt bekannt und die Betondecken sind nur dünn. Für Hochpräzisionswaffen mit genügend Durchschlagskraft kein Problem.
Fortwerfen sollte man diese Waffen jedoch nicht. Im Ernstfall ist ein Loch im Wald schnell gegraben und eine zwei Meter Betondecke schnell fertig. So wären die “Minenspicker” auch für einen modernen Gegner noch eine sehr unangenehme Ueberraschung, wenigstens solange sie nicht exakt geortet sind.
Mit den grossen Bunkern in den Bergen sieht es anders aus. Die sind bis auf weiteres relativ sicher.
Wie man liest werden dort gelegentlich Führungen für Offiziere befreundeter Staaten durchgeführt. Man will ja zeigen was man hat. Früher hiess es einmal: “Kenntnis nur wenn nötig.” “Tempi passati.” Die befreundeten Offiziere sind Profis. Sie werden also die Augen offen halten und einen ausführlichen Bericht schreiben. Man weiss ja nie ob man diese Angaben nicht einmal selber brauchen oder doch wenigstens tauschen kann.
Nicht schlecht: Die schweizer Armee verrät ihre Geheimnisse gleich selber.
Unsere Armee neigt zum Verschrotten. Nicht nur Bunker sondern auch die durchaus noch brauchbaren M113.
Die M113 liessen sich weiter verwenden. Die Deutschen machen es vor:
“Geschützter Geräteträger Waran”
http://www.ffg-flensburg.de/fileadmin/www.ffg-flensburg.de/bilder/prospekte/waran_deutsch.pdf
Modernisierung:
http://www.ffg-flensburg.de/fileadmin/www.ffg-flensburg.de/bilder/prospekte/m113modernisierung_deutsch.pdf
Die Möglichkeiten werden in einem kleinen Film gezeigt:
http://www.ffg-flensburg.de/uploads/media/FFG_HighTech_aus_Flensburg_2010_deutsch_02.avi
So etwas könnten auch unsre schweizer Firmen!
Man muss die M113 ja nicht sofort alle umbauen. Einige Prototypen werden modernisiert. Der Rest folgt bei Bedarf.
Dafür werden DURO-“Schüpa” angeschafft.
2010 kamen zu den bereits vorhanden 220 noch weitere 70 Stück hinzu für 110,9 Millionen. Das macht etwa 1.5 Millionen pro DURO-“Schüpa”.
http://www.vbs.admin.ch/internet/vbs/de/home/themen/rust/rust2010.parsysrelated1.10616.downloadList.43974.DownloadFile.tmp/10028rp10zusatzd.pdf
1999 wurden 105 Radschützenpanzer mit 12,7-mm-Maschinengewehr gekauft für 118,0. Also für etwas mehr als 1 Million pro Stück.
http://www.amtsdruckschriften.bar.admin.ch/viewOrigDoc.do?ID=10055098
Die Anschaffung der DURO-“Schüpa” ist wenig sinnvoll. Sie sind teurer als echte Schützenpanzer und dazu wesentlich höher. Sie bilden also ein wesentlich besseres Ziel und sind durch den hohen Schwerpunkt sehr instabil.
Würde wohl der DURO-“Schüpa” den Elchtest erfolgreich bestehen?
Man könnte sie jedoch als “Schüpa”-Trainer verwenden. Für Uebungen ist der DURO-“Schüpa” völlig aussreichend, denn taktisch macht es keinen grossen Unterschied ob man aus einem DURO-“Schüpa” oder einem echten Schüpa steigt, beide dienen nicht als Kampf- sondern lediglich als mehr oder weniger geschützes Transportmittel. Die Unterhaltskosten des DURO-“Schüpas” sind jedoch sicher kleiner.