“Am 31. März ernannte der Bundesrat ein Beratungsgremium mit Experten aus der Wissenschaft, darunter Epidemiologen, Virologen, Infektiologen sowie eine Ökonomin(«Swiss National COVID-19 Science Task Force»). Seit dem 29. April stellt das wissenschaftliche Beratungsgremium ihre Konsens-Beurteilungen ins Internet («Policy Briefs»).Damit ermöglicht die Task Force aufgrund des zusammengetragenen Wissens eine öffentliche Diskussion. Schliesslich geht es um das Abwägen zwischen dem Risiko Corona-bedingter schwerer Erkrankungen und Todesfällen einerseits sowie einem – zum Teil ebenfalls mit gesundheitlichen Risiken verbundenen – Einbruch der Wirtschaft und der Finanzindustrie oder dem Nutzen eines gebremsten Konsums für die Umwelt. Die Gewichtung der einzelnen Faktoren ist eine hochgradig politische Entscheidung.
Beispiel: Ansteckungsrisiko über Kinder
Für Entscheide zur Wiedereröffnung von Kitas und Schulen oder zur Kinderbetreuung von Grosseltern ist es wichtig zu wissen, welche Rolle den Kindern und Jugendlichen bei der Verbreitung von Sars-CoV-2 zukommt. Die aktuellste Beurteilung der «Task Force» kommt zu folgenden Schlüssen:
Bei Kindern unter 10 Jahren ist der Stand des Wissens «sehr dünn». Man kann noch nicht sicher sagen, ob Kinder Sars-CoV-2 übertragen können. Keine Evidenz bedeutet nicht, dass man davon ausgehen kann, dass Kinder das Virus nicht übertragen. Aus diesen Gründen empfiehlt das Wissenschaftsgremium, dass die Behörden das Vorsorgeprinzip walten lassen. Sie müssten davon ausgehen, dass Kinder das Virus übertragen könnten und entsprechende Vorschriften und Empfehlungen erlassen.” (Urs P. Gasche in Infosperber vom 1. Mai 2020)
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