Das Infiltrieren von Radikalen / Mai 2012
Von Marcel Hegelbach, Kantons- und Schulrat, Kreispräsident SVP Wil, St. Gallen
Ein als Religionslehrer getarnter radikaler Salafist oder eine Kinderbetreuerin aus der rechtsradikalen Szene welche in einer Kindertagesstätte arbeitet. Beide Personen fallen nicht auf, vielmehr galten diese als anständige Bürger. Die Kinder und Schüler nehmen unbewusst das radikale Gedankengut auf. Weit her geholt, aus einem anderen Land? Es stimmt die beiden Fälle stammen aus Deutschland und sind nicht weit her geholt. Sie spielen sich in unserer Zeit vor unserer Tür und vor unseren Augen ab.
Menschen mit radikaler Besinnung haben sich längst von der offenen und kämpferischen Haltung abgewannt. Das zeigen Berichte aus anderen Nachbarländern klar und deutlich auf. Die Haltung und Gesinnung offen zu zeigen liegt nur noch im Vorwand den längst begonnen defensiven Weg zu verschleiern. So werden vermehrt Institutionen, Vereine und Gruppierungen gezielt unterlaufen um das radikale Gedankengut in die Gesellschaft zu implementieren ohne das dies direkt bemerkt wird. Am Stammtisch nach dem Turnen vielleicht ein paar Worte richtig unterlegt oder in Kindertagesstätten eine Geschichte vorlesen wie man sie vielleicht gerne gehabt hätte mit entsprechenden Aussagen bekräftigen.
Praktisch in jeder Hinsicht unterlaufen radikale Gruppierungen wie Islamisten, Nazis, Syntologen, Linksextreme und andere radikal denkenden Bewegungen unsere Gesellschaft. Wo früher noch heftige Schlachten mit Polizei und Einsatzkräften geschlagen wurden, finden diese heute nur noch einen bescheidenen Raum in den Nachrichten, weil nicht mehr intensiv genug. Die heimliche Unterwanderung findet sogar bei den Nachrichtendiensten Gehör, da werden entsprechend Pressemeldungen verfasst, in welcher auf diese Bedrohung hin gewiesen wird. Es ist vielleicht unterschwellig und nicht erkennbar, vieles deutet aber daraufhin, das schon jetzt vermehrte Aktivitäten in diesen Bereichen zu finden sind. Da nur wenige auffallen und dabei eine Einzeltat im Vordergrund steht, verschwindet die Meldung in ihrer angeblichen Unbedeutsamkeit.
In der politischen Arbeit finden sich immer wieder Einzeltäter welche sich gezielt in dieses Politnetz einführen lassen. Sie sind geprägt von seltenem Engagement und erhalten schnell Einbindung weil man dankbar ist jemanden gefunden zu haben, welcher sich in der heutigen Zeit in der Gesellschaft einbringen will. Ja man ist sogar froh darüber und so finden genau diese Personen schnell Einlass in die Geschehnisse und führen nicht zuletzt eigene Netzwerke welche aus dem Konstrukt heraus geplant sind an. Genau diese Methode ermöglicht es ihnen neue Gruppen und Kontakte zu erreichen, welche sich klar gegen den Radikalismus abgrenzen und sich eigentlich nicht bewusst sind wen oder was sie da gerade engagiert haben.
Die Öffentlichkeit nimmt diese Bewegung nur am Rande war, weil solche Einzelfälle keine grosse Beachtung finden als wenn dutzende Container auf den Strassen angezündet werden. Diese gefährliche Situation ist so meine ich, längst Alltag in der Schweiz. Die elektronischen sozialen Netzwerke wie Facebok, Twitter oder andere tragen ihren Dienst dazu bei und ehe man sich versieht ist man in einer Gruppe Mitglied ohne zu wissen, dass diese von Radikalen geführt und begleitet wird. Vorsicht kann man nur da walten lassen wo man die Gefahr erkennt, hier erkennt man die Gefahr nicht oder erst wenn es zu spät ist. Sich Gedanken zu machen, wer da neben einem Sitzt und was für eine Gesinnung dieser hat kann man immer aber nur dann wenn er da auch Sitzt. Die heutige globale Verschmelzung des elektronischen Zeitalters lässt einen grossen Spielraum für Missbrauch zu. Die Augen verschliessen und daneben stehen gilt in diesem Fall nicht, zu ernst ist die Situation.
Die Überfremdung, Multi- Kulti und die soziale Verarmung unserer Gesellschaft sind der Boden für die Radikalisierung dieser Personen. Das wir jetzt damit konfrontiert werden überrascht kein Realist vielmehr auch gerade deshalb weil die oberflächliche Lebensart nicht dazu dient sich mit diesem tiefgreifenden Thema auseinander zu setzen. Nicht jeder anders denkende fällt in Ungnade, aber jeder der die Herausforderungen welchen wir gegenüber stehen radikal angehen will verlässt den Boden der Vernunft. Ich wehr mich klar gegen jede Form von Radikalismus und stelle mich der Herausforderung unserer Zeit mit den vielen Vor- und Nachteilen welche es mit sich bringen mag, offen und miteinander. Ich lasse es nicht zu, dass Radikale unsere Gesellschaft unterlaufen.
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Kommentare anzeigen Hide commentsJede Art von Missbrauch zu religiösen Zwecken, sei es in Kindertagesstätten, in Schulen oder Heimen ist zu verurteilen. Aber Achtung Marcel, es gibt auch radikale freikirchliche Christen, ultrakonservative Katholiken die das Gleiche wie die von dir erwähnten Salafisten tun. Wenn wir eine freie Gesellschaft bleiben wollen, dann müssen wir in vielen Bereichen genau hin schauen. Viele Missionierende wählen gerne Berufe (Pädagogen, Sozialarbeitende usw.) wo sie ihrem religiösen Eifer nachkommen können.
Wichtig scheint mir auch, dass wir nicht verschiedene Themen verbinden, die keinen echten Zusammenhang haben. Radikale Missionierende haben nichts mit unserer multikulturellen Gesellschaft zu tun. Das sind zwei unterschiedliche Themen!
Und vergiss nicht: Deine Partei ist ja sehr froh, dass der Vater eures Vordenkers (oder Chef-Missionierers) in die Schweiz gekommen ist.