Der Baugrund wird knapp. Allerdings werden stetig neue Wohnungen und Bauten benötigt für die immer größer werdende Anzahl an Menschen. Auch in Zürich mitten in Schweiz ist eine derartige Problematik zu betrachten. Nun heißt es zu entscheiden, welche Architektur abgerissen werden sollte, um wertvollen Baugrund zu gewinnen und diesen für andere Bauten zu nutzen.
Mit einer Umfrage bei namhaften Schweizer Architekten wurde ermittelt, welche Gebäude abgerissen werden müssten und welche wiederum Denkmalschutz erhalten sollten. Die Antworten fielen mitunter sehr verblüffend aus. Schlussendlich besteht jedoch die Sorge, dass ein falscher Abrissplan für die Stadt darin enden wird, dass historische und schöne Bauten bald ihr letztes Tageslicht gesehen haben werden, was das Stadtbild unweigerlich in Mitleidenschaft ziehen wird, so ein Experte vom Abrissunternehmen Berlin.
Schnell wird deutlich, dass sich hierbei mehrere Fronten gebildet haben, die allesamt verschiedene Interessen pflegen und sich nicht zu schade sind, Konflikte entstehen zu lassen. Letztendlich wird speziell der Fortschritt der Stadt in Mitleidenschaft gezogen. Schließlich zeigt sich jeden Tag, dass Architekten mit Bauverordnungen und Sicherheitsvorschriften zu kämpfen haben, wodurch das Projekt oftmals um viele Wochen oder gar Monate nach hinten verschoben wird. Auf der anderen Seite engagiert sich ein übermotivierter Heimatschutz, welche vor allem die bereits bestehenden Bauten als historisch wertvolles Gut betrachtet und somit der neuen Generationen Steine vor die Füße legt.
Architekten finden in Zürich ein hartes Arbeitsumfeld vor, in welchem etliche Einsprüche dafür sorgen, dass bereits gestartete Bauprojekte erneut pausiert werden müssen, ehe dann beschlossen wird, dass es ganz abgebrochen werden sollte. Aus diesem Grund verlassen viele ihre Heimatstadt und suchen sich einen Ort, an dem mit weitaus weniger Ärger das getan werden kann, was sie am besten können.
Speziell Studenten der Architektur haben damit zu kämpfen, dass das bislang geglaubte Mekka der Architektur lediglich ein Ort voller Stillstand und Konflikte ist, an welchem die Kunst der Architektur lediglich viele Jahre zuvor angewandt werden konnte.
Das kulturelle Erbe der Schweiz weist gleichzeitig ein Bild auf, welches lediglich Fragen aufwirft. Demzufolge werden hierbei von der Unesco verschiedenste Bauten aufgezählt. Diese, die als hölzerne Bauernhäuser in den Landschaften und Bergen den Eintrag jedoch tatsächlich verdient hätten, werden allerdings oftmals ausgelassen – das sogenannte kulturelle Erbe der Schweiz.
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Kommentare anzeigen Hide comments– Es kann sein, dass junge Architekten es nicht leicht haben, ihre Ideen zu entfalten oder selber einen eigenen “Stil” zu entwickeln. Aber es gibt – wie Sie selber schreiben – eben Städtebauliche Vorgaben, welche den Erhalt von Strassenzügen in ihrem geschichtlichen Zusammenhang regeln. (Im Baugeschichtlichen Archiv dder ETH Zürich, findet sich dazu alles und ist nach Anmeldung, jedermann zugänglich). Mein Grossvater Prof. Albert Müller 1846-1912 hatte das Glück den Wettbewerb für die erste Börse (Bahnhofstr. 3/Ecke Börsenstrasse) in Zürich zu gewinnen und auch gleich Auszuführen. Er baute und andere Architekten der zeit bauten im sog. historistischen Stil. Davon gibt es in viele Bauten und Villen rund um den Zürichsee und anderswo. Nachdem kürzlich am Bahnhofplatz in Zürich ein grosses Gebäude aus der “Belle Epoche” abgebrannt ist, stellt sich jetzt die Frage, ob man das “Gesicht” dieser Fassaden wieder herstellen soll, oder ob innerhalb des Bahnhofplatzes etwas ganz anderes passen würde.
– In Zürich gibt es einige ganz schöne moderne Gebäude wie der “Prime Tower”, Dessen Glasfassade bei jedem Lichtwechsel ein ganz anders Bild ergibt. Im heutigen Wohnungsbau hat sich etwas verändert. Die Architektur ist nicht mehr darauf angelegt, das Gebäude von aussen “erkennbar” zu machen (Arbeitersiedlung mit Gemüsegarten, Textilfabrikanten-Villa mit Bediensteten-eingang, Pfarrhaus, ). Heute legt man mehr Wert auf die möglichst gute Ausnützung des erlaubten Bauvolumens. ob darin gewohnt oder gearbeitet wird, muss nicht mehr erkennbar sein. Auch öffentliche Gebäude, wie Schulhäuser, Bahnhöfe haben keinen “einheitlichen Stil”, mehr. Gerade dieser Umstand ermöglicht heutigen Architekten, wieder andere Wege zu gehen. Die Vielfalt heisst auch Spezialisierung. Es gibt Architkten für Hallenbäder, Fabrikgebäude, Turnhallen, Hochhäuser, Brücken, Kirchen, oder eben für die Renovation von Stilgebäuden.