Gewisse Parteien aus dem nationalkonservativen Lager schieben gerne die Schuld für alle Probleme oder Scheinprobleme, die wir in der Schweiz haben, der Einwanderung zu. So sollen die Einwanderer Schuld an den verstopften Strassen, den überfüllten Zügen oder der zunehmenden Überbauung sein. Die Fakten zeigen allerdings, dass die tatsächlichen Hauptursachen für die Probleme ganz wo anders liegen: Erstens braucht jeder Schweizer und jede Schweizerin durchschnittlich immer mehr Raum, ist immer mobiler und fährt immer mehr Auto. Zweitens wurde in der Schweiz in den vergangenen Jahrzehnten die nationale Raumplanung sträflich vernachlässigt.
Sehr viel Landwirtschaftsfläche vorhanden
Wenn man sich die aktuelle Diskussion anhört, könnte man meinen die Schweiz bestehe fast nur noch aus Siedlungsfläche und Landwirtschaftsfläche und Wald seien fast vollständig verschwunden. Dem ist natürlich nicht so: Insbesondere die Landwirtschaftsfläche (37% der Gesamtfläche) in der Schweiz ist nach wie vor riesig und wird durch Subventionen in Milliardenhöhe auch künstlich hoch gehalten. Die Waldfläche macht rund 31% der Gesamtfläche aus und nimmt leicht aber stetig zu. Rund ein Viertel der Gesamtfläche ist sogenannte „unproduktive Fläche“. Aber diese eignet sich selbstverständlich trotzdem gut als Natur- und Erholungsgebiet. Nur gerade 7% der Gesamtfläche werden als Siedlungsfläche gebraucht, wobei die Tendenz steigend ist.
Weiter ist zu erwähnen, dass rund 20% der Bauzonen nicht heute nicht überbaut sind. Das heisst also, dass zur Zeit noch genügend Bauland vorhanden ist, ohne dass umgezont werden müsste und ohne dass Landwirtschaftsland oder Wald verloren ginge. Zudem fällt auf, dass in der Schweiz die Fläche die unter Naturschutz steht im internationalen Vergleich sehr gering ist und wir beispielsweise nur einen Nationalpark haben. Man müsste sich überlegen, ob man die Landwirtschaftsfläche weiterhin durch massive Subventionen auf einen derart hohen Niveau halten will oder ob man nicht stattdessen mehr Land unter Naturschutz stellt.
Schweizer brauchen mehr Wohnraum als Ausländer
Dass immer mehr Land überbaut wird, liege an der Einwanderung behaupten die Gegner der Personenfreizügigkeit. Diese Behauptung kann leicht widerlegt werden, wenn man sich die Entwicklung der Wohnraums pro Kopf er Bevölkerung anschaut getrennt nach Schweizern und Ausländern.
Wohnraum pro Person. Bei den Zahlen von 2010 handelt es sich um Schätzungen. (Quelle: Bundesamt für Raumentwicklung).
Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide commentsEs gibt keinen Grund für Hysterie! Wir haben ohnehin viel zu viel Landwirtschaftsfläche! Zudem sind 20% der Bauzonen unbebaut. In der Schweiz können problemlos 10 Mio Menschen leben ohne Einschränkung der Lebensqualität!
Sehr schöne aufgezeigt, dass eben der Ressourcenverbrauch (Raum, Energie, …) nicht in erster Linie wegen der Einwanderung zunimmt, sondern wegen dem zunehmendem Verbrauch pro Kopf der SCHWEIZER!
Das ist genau so, Kröger. Aber sag das bloss nicht den SVP-Spinnern hier. Die drehen gleich durch und bezichtigen dich des “Landesverrats”.
Lieber Herr Anderegg
Alle Kommentare, die persönliche Beleidigungen gegen andere Kommentatoren oder sonstige Personen (z.B. Politiker)oder Fäkalsprache enthalten(Dünnschiss scheint Ihr Lieblingswort zu sein) oder nicht themenbezogen sind, werden konsequent gelöscht!
Also, halten Sie sich an diese Regeln und ihre Kommentare bleiben stehen!
Herren Schlehmil, Lohmann, Kröger leben Sie alle in der Schweiz?
Gemäss eigenen Angaben lebt Herr Schlehmil in Kapstadt, könnte es sein, dass Herren Lohmann, Kröger ebenfalls dort wohnhaft sind? Oder eventuell in der EU?
Lohmann und Kröger tönt sehr Deutsch.
Ich frage nur, weil ich finde Sie könnten Ihre Energie vielleicht besser und nützlicher dort investieren wo Sie wohnhaft sind, es würde mehr Sinn machen, als hier dieses Forum mit Ihren schlecht verkleideten Sinnlosigkeiten zu tapezieren und sich anschliessend gegenseitig, bzw. selbst zu beweihräuchern.
Ich frage nochmal: Wozu die Mühe? Die Resultate sind doch sehr dürftig.
Als Schweizer, der zur Zeit in Kapstadt lebt habe ich genau das gleiche Wahlrecht wie Sie, Frau Keller!
Ich stelle einmal mehr fest, dass Sie meinen Ausführungen inhaltlich nichts entgegen zu setzen haben! Deshalb müssen Sie auf den Wohnort ausweichen…
Liebe Frau Keller
Meine Familie lebt mindestens so lange als Schweizer Bürger in der Schweiz wie die Familien der Herren Blocher und Schlüer, die ja auch aus Deutschland eingewandert sind.
Ja, Sie haben richtig gelesen, Frau Keller, Ihr Sektenführer ist einer mit deutschem Migrationshintergrund!
Die SVP macht es sich einfach: Sie gibt für alle Probleme den Ausländern die Schuld. Dieser Artikel entlarvt(und zwar anhand von Fakten!!!)die SVP-Mythen.
Schade, dass die grosse Mehrheit der Bevölkerung diese Fakten nicht kennt.
Die Analyse ist korrekt, nur die Schlussfolgerungen nicht. Die Nachfrage der Schweizer Bevölkerung und Wirtschaft nach Bauland können wir nicht steuern, die Zuwanderung aber schon. Auch wenn diese vielleicht nur für ein Drittel der Zusatznachfrage verantwortlich ist, könnte eine Beschränkung etwas Erleichterung verschaffen.
Wenn wir nicht so unsäglich stark auf die Wirtschaft fokussiert politisieren würden, könnten wir auch besser mit Baulandbeschränkungen und in der Folge mit steigenden Bodenpreisen leben.