Alle zwei Jahre erscheint der demnächst wieder fällige Bericht über das „Verhältnis der EU zur Schweiz“. In einem Entwurf lobt die EU die Zusammenarbeit mit der Schweiz, erwähnt positiv die Eröffnung des Gotthardtunnels, die Zusammenarbeit mit der Justiz und die freiwillige Mithilfe bei der Flüchtlingsverteilung. Kritik oder Unzufriedenheit äussert die EU aber u.a. in Sachen Ablehnung der Unternehmenssteuerreform III und fordert „alternative Lösungen“. Auch verschiedene weitere Forderungen der EU werden angesprochen und man erwartet eine „Erneuerung des Kohäsionsbeitrages“ – also eine Erhöhung – der sich bis anhin auf rund eine Milliarde Franken bezifferte.
Die Schweiz fühlt sich von der EU schlecht behandelt, weil diese insgesamt 15 Dossiers blockiert, darunter das Energieabkommen und diese mit dem institutionellen Rahmenabkommen verknüpft. Der Chef-Unterhändler der Schweiz, JAQUES DE WATTEVILLE verlangte deshalb in Brüssel eine Aufhebung der Blockade, weil diese der Schweiz und der EU schade und auch die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen erschwere (REMO HESS: „Luzerner Zeitung“ / 20. 02. 2017).
Es zeigt sich: Das Verhältnis zwischen der EU und der Schweiz ist kompliziert und konfliktbelastet. Und die EU schenkt der Schweiz nichts. Ihr Goodwill in Sachen Flüchtlingsaufnahme oder InländervorrangDer Inländervorrang ist eine gesetzliche Regelung, welche v..., wird nicht belohnt. Die EU kommt der Schweiz nicht entgegen, sondern sie schadet laut einer aktuellen Studie der Universität St. Gallen, unserer Wirtschaft. Und sie will auf erpresserische Weise die blockierten Dossiers mit dem institutionellen Rahmenabkommen verknüpfen und durchboxen. Damit verzögert sie auch für die Schweiz wichtige Dossiers, wie z.B. technische Handelshemmnisse zu beseitigen,- zum Schaden der Export-Unternehmen. Die EU hofft, dass die Schweiz letztlich wie immer klein beigibt und das macht, was sie will. Und leider hat die Schweiz in Europa auch keine echten Freunde oder Mitstreiter. Wenn es darauf ankommt, vertreten die einzelnen Länder ihre eigenen Interessen.
Warum ist die Situation mit der EU so wie sie ist? Obwohl diese schwer angeschlagen ist, mit einer Flüchtlings- Wirtschafts- und Finanzkrise kämpft und selbst in ihrer Existenz bedroht ist schafft es die EU, gegenüber der Schweiz dominant aufzutreten und Forderungen zu stellen. Das ist nur möglich, weil wir es in der Schweiz mit einer sehr schwachen Regierung zu tun haben. Es mangelt ihr an Selbstbewusstsein und Durchsetzungskraft. Und der BundesratDer Bundesrat der Schweiz bildet die Exekutive bzw. Regierun... sendet entsprechende Signale aus, welche von der EU mit Genugtuung registriert werden. Denken wir nur an die Situation, als die Schweiz betreffend UBS-Kundendaten von den USA unter Druck gesetzt wurde. Ein Appenzeller BundesratDer Bundesrat der Schweiz bildet die Exekutive bzw. Regierun... sagte damals, das BankkundengeheimnisZiel des Bankkundengeheimnis, besser bekannt unter der Bezei... sei „nicht verhandelbar“. Kurze Zeit später sagte er genau das Gegenteil! Was soll man im Ausland von einer solchen Regierung halten? Derartige Äusserungen sind auch im Verhältnis zur EU verheerend und Gift für jede Verhandlung! Wir sollten Selbstbewusstsein zeigen, denn wir sind auch wer! Aber für unser Land und deren Bürger kämpfen, Mut und Rückgrat zeigen, sind für viele Schweizer Politiker Fremdwörter!
Ein weiteres Problem der Schweiz gegenüber der EU: Wir können nur schlecht verhandeln. Die Schweiz war in der Vergangenheit immer privilegiert und bevorzugt. Man lebte in einem „Elfenbeinturm“, ohne die Realität in der Welt wirklich zu sehen. Neutralität schützte das Land vor Krieg und Unbill. Die Schweiz musste in der Neuzeit aussenpolitisch fast nie auf andere zugehen, verhandeln oder etwas erkämpfen. Wenn jemand etwas von uns wollte, musste er hierherkommen. Die aussenpolitischen Probleme mit anderen Staaten, wie der USA oder der EU zeigen klar: Verhandeln gehört nicht zu den Stärken unseres Landes! Verhandlungstechnik hat bei uns – im Gegensatz zu den USA – keine Tradition und wir haben deshalb darin ganz einfach keine Erfahrung. Man ist zu oft harmoniebedürftig, zu ängstlich, gibt schnell klein bei und zahlt – wenn nötig auch etwas mehr – und will seine Ruhe haben. Diese Signale der Schweizer Regierung und ihrer „Unterhändler“ werden im Ausland sehr wohl wahrgenommen!
Und noch etwas: Im ganzen „Verhältnis“ zur EU steckt auch viel Scheinheiligkeit. Z.B. das Thema „Steuergerechtigkeit“. Der US-Bundesstaat Delaware ist die grösste Steueroase der Welt. Laut „New York Times“ sind dort an einer einzigen Adresse in der Stadt Wilmington 285’000 Firmen „zu Hause“. Warum prangert die EU diesen Missstand nicht an? Bei der von der EU so gepriesenen „Steuergerechtigkeit“ geht es mehr um Neid und Missgunst. Nämlich darum, das Erfolgsmodell Schweiz und den erfolgreichen Finanzplatz Schweiz, der vielen ein Dorn im Auge ist, zu schwächen. Machen wir uns nichts vor: Erfolgreiche Schweizer Firmen, welche in Zukunft aus Steuergründen ins Ausland abwandern, werden von anderen EU-Staaten mit offenen Armen empfangen! So wie auch jeder Reiche in fast allen Ländern der Welt Willkommen ist. Man breitet ihm den roten Teppich aus, denn letztlich geht es in der Welt nur um Geld und Macht. Um nichts anderes!
Veröffentlicht im „WILLISAUER BOTE“ am 14. 3. 2017
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Kommentare anzeigen Hide commentsFrau Estermann,
Ich würde mich mal freuen, wenn hier mal ein Politiker spezifische Probleme mit der EU ansprechen würde, denn ich seh seit heute sehr schwarze Wolken am Horizont. Die EU will unser Waffenrecht noch mehr einschränken und uns Schweizer mit Kriminellen in einen Topf werfen nur weil wir Sturmgewehre haben und damit auch schiessen gehen. Das heute beschlossenen Waffenrecht wird ein Referendum zur Kündigung von Schengen auf den Plan rufen. Jetzt hat die EU die rote Linie meines Erachtens überschritten. Es ist ganz dringend dass unser Parlament da nicht mitmacht.
Grüezi Herr Hagmann
Warum nicht alle Steuern durch Lenkungsabgaben ersetzen und damit ein Grundeinkommen an alle Bewohner auszahlen?
Was hat das mit dem Thema Verhältnis zur EU zu tun ?
Staaten sind küstliche Konstrukte mit verschiedenen Währungen die uns schaden weil dadurch leistungslose Wechselkursgewinne entstehen.
Herr Lischer, sie wollen mit uns das bedingungslose Grundeinkommen diskutieren, das ist der falsch Blog dafür.Und wenn die Schweiz ein bedingungsloses Grundeinkommen an ALLE Bewohner auszahlen würde, würden das auch Migranten und Nichtschweizer kriegen und die halbe EU würde hierherziehen, weil ein paar Spinner im Parlament die MEI abgelehnt haben. Immer der Reihe nach bitte. Zuerst PFZ kündigen, dann Illegale raus und Grenzen wieder bewachen, dann sehen wir weiter.Vorher ist das Phantasie…
Sehr geehrter Herr Hagmann, im Prinzip verstehe ich die bedenken aus der EU bezüglich der Waffen in jedem Haushalt. Wir möchten ja auch nicht Verhältnisse wie in der USA bei uns in der Schweiz. Ich hatte früher meine Armeewaffe auch zu Hause.
Hier gibt es jedoch einige Bedenken, die man mit betrachten sollte:
> Waffe zu Hause. Bei Ihnen wird eingebrochen, die Waffe gestohlen. Sie sind jedoch
dafür verantwortlich, da diese Waffe nicht entsprechend weggeschlossen war. Oder
haben Sie einen speziellen Waffenschrank (gemäss ges. Richtlinien) zu Hause?
> Terroranschlag / Überfall mit Ihrer gestohlenen Waffe. Wer wird da wohl mit in die
Verantwortung gezogen?
> Radikalisierte Personen mit Waffen zu Hause. Dies stellt ein potenzielles Risiko dar,
welches man grundsätzlich Einschränken soll und muss.
> Die Terrorbewegungen haben auch Kenntnisse, in welchen Ländern die Waffen
ungesichert zu Hause rumliegen, wie zum Beispiel in der Schweiz. Da ist das trennen
von Waffe und Munition auch kein Hinderungsgrund und stellt auch keinen Schutz dar.
Ich bin auch nicht mit allem einverstanden was aus der EU kommt. Aber in diesem Zusammenhang hat meiner Meinung nach Brüssel recht. Wir leben nicht mehr in der Zeit, als man jedem ehemaligen Rekruten eine hochgefährliche Waffe mit nach Hause geben sollte. Die Zeiten haben sich massiv verändert. Das sieht man täglich Weltweit.
Sehr geehrter Herr Bachmann,
Es ist natürlich in unserer Demokratie ihr gutes Recht, diese Meinung zu vertreten, einige ihrer Bedenken mögen für einige wenige unverantwortliche Menschen zutreffen, aber wir können deswegen nicht alle unter Generalverdacht stellen. Glauben sie mir, niemand hält sich besser an das Waffengesetz als legale Waffenbesitzer, denn die wollen ihre Waffen auf gar keinen Fall durch Unachtsamkeit verlieren und wer Kinder im Hause hat wird noch viel vorsichtiger sein.
Ich denke jeder Schweizer hat die Armee Waffe zuhause und als Sportschütze, Jäger oder Sammler wollen wir aber sicher keine Einmischung von Aussen Dei letzte Abstimmung über das Waffengesetz liegt erst 6 Jahre zurück und wurde vom Volk abgelehnt. Lesen sie mal den Artikel aus der WOZ vom letzten Samstag oder halt alle Zeitungsartikel in letzter Zeit. Ich bin überzeugt, dass ein Referendum das Ende von Schengen und Dublin bedeuten würde. Ich hab dem auch mal zugestimmt, seit aber die EU so ein Bürokraten Monster geworden ist sage ich nur noch NEIN. Sie wissen, dass das Sturmgewehr Zuhause eine heilige Kuh ist. Mit diesem Gesetzt aus Brüssel gefährdet die EU das Verhältnis zur Schweiz in einer Art wie niemals zuvor.
Zu Amerika: Ich habe da viel Zeit verbracht und auch gearbeitet, die Waffengesetze sind ja nicht in jedem Staat gleich, aber wir können die Schweiz nicht damit vergleichen ausser in einem Punkt: Wenn Washington eine Äusserung zum Waffengesetz gemacht hat wurden die Läden leergekauft. Hier in der Schweiz ist es genau gleich, das belegen die kantonalen Statistiken zur Ausstellung von Waffen Erwerb Scheinen. Noch nie haben die Schweizer soviel Waffen gehabt wie heute, und die alten Sturmgewehre und die Karabiner des Grossvaters liegen ja auch noch irgendwo herum. Vielleicht haben sie ihr Gewehr abgegeben, die meisten tun das nicht. Ich sehe keinen Sinn im EU Waffengesetz ob ich ein Magazin mit 10 Schuss oder eines mit 20 habe was soll das? Zwingende Mitgliedschaft in einem Schützenverein ist auch ein Witz u.s.w. Nach dem EU Gesetz müssten wir alle 20er Magazine gegen 10er austauschen. Ich will mir diesen Aufwand gar nicht vorstellen, hingegen für Pistolen sind 20er Magazine dann erlaubt. Die einzige Logik die ich sehe ist einen weitere Einschränkung unserer Freiheit und das will ich bestimmt nicht. Wenn sogar schon EU Länder die EU verlassen können wir das sowieso.
Im übrigen muss jeder der einen Waffe haben will jetzt schon einen Strafregisterauszug bringen und beim ersten mal bei einem örtlichen Polizeiposten ein paar Fragen beantworten. Sogar in den USA wird ein FBI Hintergrund Scan gemacht. Also wir haben jetzt schon die höhere Hürde, mehr Einschränkung will ich nicht.
Mir ist ein freiheitliches Waffenrecht lieber als Schengen und Dublin, wobei das meine persönliche Meinung als freier Schweizer ist.
Ich teile die Ansicht von Herr Hagmann weitgehend. In der Schweiz ist der Kauf , Besitz und die Verwendung einer Waffe weitgehend geregelt. Eine Einengung wegen der Idee, damit den “Terrorismus” eindämmen zu können, halte ich nicht für praktikabel.
Als ehemaliger Unteroffizier mit Schiesserfahrung mit Sturmgewehr und 9mm Pistole möchte ich aber gleich beifügen. Die Wirkung einer Pistole hilft jetzt auch nicht gegen den Terrorismus. Es ist eher ein psychologisches Moment, dass man sich sicher “fühlt”.
Wenn wir aber die Verteilung von Handfeuerwaffen auf der Welt eindämmen möchten, sollten zuerst die Armeen dieser Welt, alte Waffenbestände einstampfen und nicht an Waffenhändler billig weiterverkaufen. Denn dann gelangen diese Dinger wieder dorthin, wo Kriege entstehen. Denn – auch ältere Sturmgewehre aller Marken sind robust und langlebig.
Man sollte nicht mit der Gewichtung von Verfehlungen, die Gerechtigkeit hinterfragen!
Bei objektiver Betrachtung, könnte man auch den Spiess umdrehen!
Nicht die EU, sondern der Bundesrat hat eine rote Linie überschritten! Hiess es nicht, eine Verschärfung des Waffengesetzes würde die Schweiz nicht tangieren? Und jetzt? Man hat uns einmal mehr, hintergangen und belogen! Und wer es immer noch nicht durchschaut hat, der Terrorismus in Europa ist nur ein Vorwand um die immer unzufriedener werdenden “Wutbürger”, zu entwaffnen! (Kein Terroranschlag wurde mit einer registrierten Waffe begangen. Bei einem Volksaufwand hätten unsere Polizei und das Militär keine Chance gegen eine bewaffnete Milizarmee von rund 1 Mio. Bürgern. )
Wann passierte das zum letzten Mal? Und was kam danach?!
Es ist ganz dringend, dass wir den Spielen ein Ende machen und aussteigen!!! Freunde, haben wir ja keine zu verlieren! Was inzwischen auch der letzte ideologisch verblendete EU-Fan geschnallt haben muss…..
Ja das hat Simonetta Sommaruga in der Tagesschau letztes Jahr gesagt als sie wieder mal in Brüssel war. Sie hat davon gesprochen das das Gewehr Zuhause zur schweizerischen DNA gehört und wollte uns beruhigen. Mal sehen wieviel ihr Wort wert ist oder ob sie wieder nachgeben…. Das hätte dann halt ein Referendum zur Folge. Diese Unterschriften bringen wir Schweizer Schützen, Jäger und Waffensammler locker zusammen.
Sicher doch, und umgesetzt wir es dann wie die MEI, am Ende geben wir einfach das Sackmesser auch gleich noch ab! Quasi als Retourkutsche, an das querschlagende CH-Volk. Oder wieso genau, ist jetzt jeder EU Bürger plötzlich ein Inländer für’s RAV?!
Schon klar hock die lieber in Brüssel als in Bern! Da wird Sie für den Verrat an uns bejubelt! Und hier wird’s nicht anders laufen!
Dieser Fall mit falschem Versprechen seitens BR Sommaruga ist nur ein Beweis dafür, wie wir belogen, hintergangen, betrogen werden. Die “demokratische” Wahlen und Abstimmungen sind eine Farce, die man sich ohne Weiteres schenken kann. Die “Diktatur des Proletariats” als Credo des Sozialismus weicht der Diktatur des politischen Elite.
@Elsi D. Stutz, kennen sie wirklich alle Auswirkungen oder plappern sie einfach nur gewissen Politikern nach?
@Willi Mosimann, von sich auf andere zu schliessen ist selten ein guter Rat…
Man sagt oft “die EU” sagt dies oder jenes. Aber wer innerhalb der “EU” hat eigentlich das Sagen? Sind üerhaupt Politiker von EU-Ländern mit den Dossiers vertraut und vertreten diese oder schreiben einfach EU-angestellte Juristen an den Dossiers weiter?
Vielleicht könnte unser Bundesrat einmal deutlich sagen, dass bei der gegenwärtigen Weltlage gescheiter wäre, wenn die EU – statt einen Handelskrieg gegen Schweiz zu führen – sich mit den wichtigen Dingen innerhalb der EU beschäftigen täte.
Die Idee, sich die Schweiz per EU-Verwaltungsmoloch unter den Nagel zu reissen zu wollen, zeugt nicht gerade von einem Demokratieverständnis. Nur schon, dass die EU für unseren Volkwillen kein Verständnis aufbringt, zeigt dass dort Leute tätig sind, welche auf eine Mitwirkung der Bürger keinen Wert legen. Die EU-Bürger können zwar wählen. Sachabstimmungen gibt es aber keine.
Die Schweiz muss einen feuchten Kehricht! Das Parlament kann nämlich ohne Weiteres die Übernahme dieser stupiden Entwaffnungsdirektive schlicht und einfach ablehnen… und das Parlament sollte es auch tunlichst ablehnen, denn der vorgeschobene Vorwand der Terrorismusbekämpfung ist derart falsch, hinterlistig und bösartig, dass es zum Himmel schreit.
Als ob Kriminelle und Terroristen nun aufgrund der “EU-Direktive” ihre illegalen Attentatswaffen und -magazine niederlegen…
Es soll auch ja niemand mit dem fadenscheinigen Argument aufkreuzen, dass die Schweizer Polizeibehörden ohne Schengen im Blindflug wären, solch eine Aussage wäre nämlich purer Unsinn, denn:
1) Die Bundes- und Kantonspolizeien sowie Geheimdienste standen schon immer, also weit vor Schengen, in stetem Austausch mit ihren europäischen Kollegen.
2) Was nützt das SIS, wenn illegal bewaffnete Subjekte wie Anus Amri (den Vornamen habe ich gewollt so geschrieben!) unbehelligt durch ganz Europa reisen und dann auch noch eines der schrecklichsten Attentate verüben?
Es ist immer fragwürdig am grünen Tisch ohne Sachkenntnis zu entscheiden….Der neuste Erguss zum Thema Waffenrecht aus Brüssel betätigt dies einmal mehr. Kleinere Magazine, Verbandspflicht, usw….die Terroristen werden sich vor lauter Angst in die Hosen machen. Wie unwissend und naiv kann man sein ? Die Bürokraten in Brüssel sollten sich wieder den Dingen zuwenden, von denen sie auch was verstehen. Bananenkrümmungsindex, Graduierung von Gurkengrün und dergleichen mehr. Finger weg vom ohnehin schon bürokratiebelasteten und sinnfreiem bestehenden Waffengesetz. Welch eine Peinlichkeit für einen freien und liberalen Staat….
Ich glaube, die “Waffenbesitz-frage” aus Brüssel ist eine Nebelpetarde. Es geht eher darum mit diesem – meine Ansicht nach – unwichtigen Detail, Dampf zu machen, damit die Schweiz sich wieder mit Brüssel befassen muss. Denn, wie andere hier schon schrieben, dürfte die Einschränkung beim Waffenbesitz, auf die Entwicklung des Terrors keinen Einfluss haben. Ich möchte aber gleichzeitig anfügen, dass es ebenso irrational ist, wenn Schweizer sich vermehrt mit Waffen eindecken wollen. Auch das hat keinen Einfluss auf die Einstellung von Gottesfürchtigen Terroristen. Denn sie tun es aus einem Wahn heraus. Den Tod scheuen sie dabei nicht, ist doch das Paradies versprochener Lohn für die Tat.
Aus welchem Grund sich ein völlig unbescholtener Bürger in einem freien, liberal – demokratischen Staat eine Waffe kauft, ist völlig irrelevant und hat auch keinen zu interessieren. Sich als Privatmann wegen Terroristen zu bewaffnen, halte ich allerdings auch für sinnfrei.
Die von Ihnen zu Details degradierten Einschränkungen betreffen nur und ausschliesslich Sportschützen, Jäger und Sammler. Eine Bevölkerungsgruppe, mit deren Waffen es so gut wie nie Probleme gibt. Übrigens nicht nur in der Schweiz.
Diese “Nebelpetarde” könnte für die EU noch zum “Rohrkrepierer” werden, wenn wegen Schengen die individuellen Freiheiten zu stark tangiert werden.
Noch eine andere Sicht auf die Dinge von Gregor Wensing:
31.08.2016
Zu den Waffen, legale Besitzer!
Analyse von Gregor Wensing
„Sportschützen, Jägern und Waffensammlern sollte das Führen ihrer Waffe in der Öffentlichkeit erlaubt werden. Solche Wehrhaftigkeit erhöht den Schutz vor Verbrechen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel versprach „alles Menschenmögliche“ zu unternehmen, um weitere terroristische Anschläge zu verhindern und auch der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer hat sich positioniert: Bayern werde sich mit aller Härte und mit aller Entschlossenheit dem Terror entgegenstellen, um den Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten. Alles, was notwendig sei, werde finanziert und es sei wichtig, „alles zu denken”.
Dann sollten wir tatsächlich auch einmal in alle Richtungen denken. Ein Artikel in der Welt beschreibt die Situation in Israel, wo die Gefahr derartiger Terroranschläge schon viel länger zum Alltag gehört: Wo es nicht gelingt, solche Attentate zu verhindern, können „die Attentäter in Israel nur – wie in Nizza – durch den Einsatz von Schusswaffen gestoppt werden.“ Der Beitrag führt weiter aus:
„Sehr oft sind das aber nicht Polizisten im Dienst, sondern bewaffnete Zivilisten oder Soldaten auf Urlaub, die sich zufällig vor Ort befinden. Das ist der Grund, weshalb man in Israel viel leichter einen Waffenschein bekommt und man in den Straßen, Caféhäusern oder Kinos viel öfter bewaffnete Beamte oder Zivilisten sieht als in Europa. In Israel ist es heute sehr unwahrscheinlich, dass ein Terrorist mehr als zwei Kilometer in seinem Todesfahrzeug zurücklegen kann – ohne vorher von jemandem mit einer Schusswaffe gestoppt zu werden.“
Der US-amerikanische Sicherheitsexperte Jim Wagner, ehemals Polizeibeamter (u.a. SWAT-Teams), Air Marshal und Dozent z.B. für die GSG 9, legt sich ebenfalls fest: „Täter suchen stets Opfer – keine Gegner!” Es gibt in Deutschland 1,4 Millionen legale Besitzer von Schusswaffen. Wenn man nun (willkürlich festgelegt!) 400.000 Altbesitzer aus der Zeit vor entsprechenden Waffengesetzen abzieht, bleiben noch immer eine Million Menschen übrig, die besser als die allermeisten Polizeibeamten mit der Schusswaffe umgehen können: Jäger, Waffensammler und Sportschützen. Zudem handelt es sich dabei um einen Personenkreis, der in Kriminalstatistiken traditionell unterrepräsentiert ist und der stärker überwacht wird als alle anderen Bevölkerungsgruppen (einschließlich der Angehörigen von Sicherheitsorganen).
„Die Sorge, dass bewaffnete Bürger unkontrolliert um sich schießen, ist nicht berechtigt.“
Diesen Bürgern unseres Landes das Führen von Schusswaffen in der Öffentlichkeit zu erlauben, würde die Sicherheitslage auf jeden Fall verbessern: In akuten Bedrohungssituationen helfen nämlich weder das Nationale Waffenregister noch Polizei und Staatsanwaltschaft noch Nachrufe in der Presse oder bei YouTube. In einer solchen Situation hilft – wie in Israel – nur die eigene Wehrhaftigkeit.
Dazu bedarf es nicht einmal einer Gesetzesänderung, sondern nur der Verordnung, jedem Bürger aus dem angesprochenen Personenkreis auf Antrag einen Waffenschein auszustellen. Damit wird im Grunde genommen nur die Situation hergestellt, wie sie bei der Jagdausübung bereits üblich ist: Bei der Jagd sowie auf dem Weg dorthin und zurück dürfen Zivilpersonen Schusswaffen führen. Hat man je von einem Missbrauch gehört oder gelesen?
Nun wird mit Sicherheit Protest laut aus den Kreisen, die jahrzehntelang wider besseres Wissen (und mangels echter Lösungen) die Reglementierung legaler Waffenbesitzer als Mittel zur Bekämpfung der Gewaltkriminalität und des Terrorismus kultiviert haben (siehe hierzu auch die EU-Waffengesetzinitiative) oder die schlichtweg ihr Privileg auf Waffenführen nicht mit dem Bürger teilen wollen. Außerdem gibt es viel zu häufig eine Tendenz zum Täterschutz.
Die Sorge, dass die gesamte Bevölkerung nach einer solchen Gesetzesänderung bewaffnet herumläuft und bei Kleinigkeiten wie z.B. Parkplatzstreitigkeiten zur Waffe greift, oder aber dass bewaffnete Bürger in Konfliktlagen (Überfall, Amoklauf) unkontrolliert um sich schießen, ist – wie Israel und auch der defensive Waffengebrauch in den USA durch lizenzierte Waffenträger hinlänglich belegen – nicht berechtigt. Es hat sich gezeigt, dass lediglich ein kleiner Teil der Personen, die einen Waffenschein erhalten können, diesen auch tatsächlich beantragt (in der Tschechischen Republik 3 Prozent, in den USA 10 Prozent). Zudem werden waffentragende Bürger auch alles daran geben, ihre Schusswaffen nicht zu verlieren, da ihnen – anders als beim Verlust einer Dienstwaffe durch einen Polizeibeamten – sofort und unmittelbar die Aberkennung ihrer Zuverlässigkeit droht.
„Die Erlaubnis des Waffenführens durch legale Waffenbesitzer stellt keinen Angriff auf das Gewaltmonopol des Staates dar.“
Die Erlaubnis des Waffenführens durch legale Waffenbesitzer (Sportschützen, Jäger, Sammler) stellt keinen Angriff auf das „Gewaltmonopol des Staates“ dar, denn es geht hier nicht um Straftatenverfolgung oder -ahndung, sondern lediglich um die Wahrnehmung des gesetzlich verankerten Rechtes auf Notwehr und Nothilfe. Insofern ergänzt privater Waffenbesitz das staatliche Gewaltmonopol subsidiär im Vorfeld und in der Fläche. Es würde damit weder eine „Hilfs-“ oder „Wachpolizei“ mit hoheitlichen Aufgaben noch eine „Bürgerwehr“ mit gezieltem Aufgabenbereich etabliert. Schon gar nicht handelt es sich dabei um Lynchjustiz, sondern nur um die Gefahrenbeseitigung in ihrer akuten Situation und nicht um Racheakte. Private Waffen werden somit nicht repressiv (strafvergeltend), sondern ausschließlich präventiv (straftatvermeidend) eingesetzt.
Mit dem deutschen Waffengesetz wird seit Jahrzehnten verhindert, dass jemand das Recht auf Notwehr und Nothilfe wahrnehmen kann. So darf in Deutschland niemand in einer existenzgefährdenden Bedrohungssituation auf die Hilfestellung z.B. durch einen Sportschützen (oder Jäger oder Waffensammler) hoffen, selbst wenn dieser momentan am richtigen Ort sein sollte. Diesen ist nur der Transport einer Schusswaffe in verschlossenem Behältnis und getrennt von der Munition erlaubt. So dauert das Versetzen der Waffe in die Schussbereitschaft in einem Notfall viel zu lange.
Werden terroristische Gewalttaten durch die Erlaubnis für legale Waffenbesitzer, ihre Schusswaffen führen zu dürfen, vollkommen verhindert? Mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht. Aber es besteht die große Chance (siehe z.B. die Bluttat des Angreifers mit der Axt im Regionalzug nach Würzburg), den Amoklauf zu stoppen und so größeren Schaden zu verhindern. „Schaden“ umschreibt hier Todesopfer und (schwer-)verletzte Bürger. Man sollte bedenken, dass in den USA und in Israel viele Amokläufe durch bewaffnete Bürger im Frühstadium beendet werden konnten und dass die letzten Bluttaten in den USA in „waffenfreien Zonen“ (wie die Bundesrepublik Deutschland eine ist …) stattgefunden haben. So forderte Ende 2015 der Jerusalemer Bürgermeister Nir Barkat, der regelmäßig zum Selbstschutz eine Schusswaffe trägt, andere Israelis auf, sich ebenfalls zu bewaffnen, da man damit einen Beitrag für mehr Sicherheit in der Stadt leiste.
„Das Risiko, einem wehrhaften Opfer zu begegnen, wirkt in vielen Fällen deeskalierend.“
Werden andere Gewalttaten durch die Erlaubnis für legale Waffenbesitzer, ihre Schusswaffen führen zu dürfen, verhindert? Mit hoher Wahrscheinlichkeit schon. Zurzeit ist es in Deutschland ziemlich risikolos, einen gewaltsamen Übergriff auf Mitmenschen zu verüben. Es ist daher zu erwarten, dass einige Gewalttäter verunsichert werden, wenn sie mit der Erlaubnis des Waffenführens durch legale Waffenbesitzer das Risiko nicht mehr abschätzen können, einem wehrhaften Opfer zu begegnen. Ein gestiegenes Risiko dieser Art wirkt nämlich in vielen Fällen deeskalierend. Der Schutzwert der hochgelobten Überwachungskameras ist dagegen zu vernachlässigen.
Wie groß ist das Risiko, wenn legale Waffenbesitzer Schusswaffen führen dürfen? Einer Statistik über das Land Berlin zufolge liegt dieses Risiko kaum über null Prozent. Ähnliche Erfahrungen konnte man in Bezug auf die Jagdausübung bzw. in allen Ländern sammeln, die solche Statistiken führen. Mit der Erlaubnis des Waffenführens durch Sportschützen, Jäger und Sammler liegt ein erfolgversprechender Ansatz vor, der zudem ohne nennenswerten Finanzaufwand umzusetzen ist – und neben der verbesserten Sicherheitslage den positiven Effekt nach sich zieht, dass der legale Waffenbesitzer nicht länger als Sündenbock für eine verfehlte Sicherheitspolitik herhalten muss, sondern sich als Teil der Lösung eines drängenden Problems verstehen darf: Also ein Mittel gegen die immer mehr um sich greifende „Staatsverdrossenheit“, die man mit Parolen nicht weg reden kann.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat vor dem Hintergrund der angespannten Lage in Deutschland weitere Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Bürger angekündigt. Er prüfe nun, was noch erforderlich sei und werde „bald Vorschläge dazu machen”. Eine erste und ebenso einfache wie effektive Maßnahme wäre es, dem Bürger den gesetzlich erlaubten Selbstschutz zu ermöglichen.“
Gregor Wensing ist Diplom-Sportlehrer und Arzt für Innere Medizin. Er ist Mitbegründer der europäischen Waffensammler-Dachorganisation FESAC, Sachverständiger im Kuratorium zur Förderung historischer Waffensammlungen e.V., Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Polizeigeschichte und gehört dem Stiftungsrat der „Stiftung Berk’sche Waffensammlung englischer Kurz- und Langwaffen ab 1849″ an.
Zugegeben: Das Verhältnis zwischen der EU und der Schweiz ist kompliziert und konfliktbelastet. Und die EU schenkt der Schweiz nichts. Man lebte in einem „Elfenbeinturm“, ohne die Realität in der Welt wirklich zu sehen. Und vor allem bildete man sich ein, einzigartig zu sein. Hätte der Vorbeter der SVP damals nicht den Eintritt in die EWR zu Fall gebracht, wir hätten uns etliche Milliarden (!) ersparen können. Unsere Regierung ist nicht schwach, abgesehen davon dass ihre Partei mit 2 Bundesräten an den Entscheidungen korrekt beteiligt ist. Gescheit verhandeln führt selten direkt zum guten Resultat, notabene vis-à-vis 28 EU-Staaten. Man nimmt uns Schweizer sehr wohl wahr, aber man traut uns nicht über den Weg und deshalb haben wir auch keine Freunde. Ausser man ist Auslandschweizer.
Mehr Rückgrat: Bekanntlich beginnt dieses kurz unterhalb des Schädels und endet ganz unten. Und weil manche, gerade in der SVP, partout nicht mit dem Kopf denken wollen, sind wir so vielmals am Arsch.
@Weber Jean Thomas, genau so sehe ich es auch. Ich hätte es nicht besser formulieren können.
Herr Weber
Ich verstehe Ihren Kommentar nicht.
Sie sagen, die Schweizer hätten Milliarden gespart.
Wie kommen Sie darauf? (Der Schweiz kann es nicht bessergehen!)
Die Schweiz befindet sich in einer bewundernswerten Situation.
Sie sagen, die Schweizer würden in einem Eifelturm leben.
Wie ist das gemeint?
Nicht die Schweizer, die EU-Nomenklatura befindet sich im Elfenbeinturm.
Diese wollen nicht wahrhaben, dass die östlichen Mitgliederländer Rosinenpicker sind.
Nämlich, dass sie auf die volle Freizügigkeit bestehen aber keine humanitären Leistungen erbringen wollen.
Die EU befindet sich mit der vollen Freizügigkeit in der Zwickmühle.
Dies ist ja auch der Hauptgrund des BREXIT.
Hieran droht die ganze EU zu zerbrechen. Fatal für ALLE Länder in Europa!
Dennoch ist m.E. gut, dass die Schweiz nicht dabei ist.
Sind Sie Schweizer?
Sind Sie Franzose?
Sind Sie Doppelbürger?
Sind Sie Rosinenpicker, der mit hoher Schweizerrente vom billigeren ländlichen Frankreich profitiert?
Möchten Sie, wenn Sie Schweizer sind, zur EU gehören?
Ich frage Sie als Deutscher mit Schweizerwurzeln, ohne Schweizerbürgerrecht.
Herr Krähenbühl: Lesen und Verstehen sind zuweilen eine Kunst. Verdrängen manchmal auch. Das mit dem Elfenbeinturm ist ein Zitat aus dem Artikel von Frau Estermann. Und BREXIT ist ein Unfall, den die Briten heute zutiefst bedauern. Dass Europa noch lange nicht perfekt ist, sollten wir Schweizer bestens verstehen. Schliesslich haben wir auch Jahrhunderte (sic!) gebraucht zur Bildung der heutigen Schweiz und weit bis ins 19. Jh. ging es immer wieder haarscharf am Scheitern vorbei.
Ja, ich bin nur Schweizer, Auslandschweizer, Kleinunternehmer, ich bezahle Steuern zu beiden Seiten, mein Kapital ist deklariert. Ja zu Europa, weil ich auch im reifen Alter den Mut habe, ein spannendes Projekt zu wagen.
Besten Dank für Ihre Antwort, Herr Weber.
Sie sagen: „Hätte der Vorbeter der SVP damals nicht den Eintritt in die EWR zu Fall gebracht, wir hätten uns etliche Milliarden (!) ersparen können.“
Sagen Sie uns bitte konkret, wieso die Schweizer etliche Milliarden hätten ersparen können bzw. verloren haben.
Dass die Briten den BREXIT bedauern, ist Ihrer Fantasie entsprungen und ist noch nicht erwiesen – das sehen höchsten einige Schotten so. Das sind jene, die als Mitglied profitiert haben, nämlich die Bauern von ganz Grossbritannien.
Dass die EU (noch) nicht perfekt ist, wäre kein Problem, wenn Aenderungen wie z.B. bei der Freizügigkeitsklausel nicht die 100%ige Zustimmung der Mitgliederländer erforderlich wären.
Sie haben im reifen Alter den Mut, ein spannendes Projekt zu wagen, wie Sie schreiben. Ich gratuliere Ihnen dazu.
Dass es hingegen Mut braucht der EU beizutreten, sehe ich nicht so. Mut, Selbstvertrauen und Zuversicht hingegen braucht es zur Selbständigkeit eines kleinen Landes wie die Schweiz. Die EU ist ein aufgeblasener Beamtenapparat mit lauter hausgemachten Problemen. Vieles hat Frau Estermann bereits aufgezählt. Darauf gehen Sie gar nicht ein, Herr Weber.
Die Landwirtschaft wird in jedem EU-Land subventioniert – selbst riesengrosse topfebene Agrarflächen. Die Fischer haben das Auskommen nicht mehr, weil die schwimmenden Fischfabriken die Küstengewässer leerfegen. In Spanien, Portugal, Sizilien und Griechenland versalzen die Böden, weil das Grundwasser aus den Böden entnommen wird (auf den griechischen Inseln ist es wegen den Ziegen, die mit subventioniertem und importiertem Trockenfutter genährt werden, in Spanien wegen den Erdbeeren.) Das Verhältnis EU – Italien ist geradezu grotesk. Kommt noch die Unmöglichkeit des gegenwärtigen Polens und Ungarns hinzu. Fragen Sie nicht über die Flüchtlingspolitik. Der Katalog von Fehlplanungen ist unendlich.
Selten kann ich einem Blog der Frau Estermann zustimmen. Diesmal jedoch schon.
Ich denke nicht das die Briten den Brexit bedauern, das will uns nur die EU Presse weismachen, ich kenne viele Briten und die haben noch einen Nationalstolz und Politiker mit Rückgrat. Ich finde Theresa May die beste Politikerin.
Als Beleg, wie vergiftet die Situation unter den EU-Mitgliederländern ist, hier ein interessanter Link:
http://www.faz​.net/aktuell/wirtschaft/oestliche-eu-laender-kritisieren-schlechte-lebensmittel-14908021.html
Europa ist nicht nur eine aufgeblasene Administration, die für ständige Probleme sorgt. Nur ein Beispiel: Die unerwünschte Krümmung der Gurke geschah auf Wunsch der Züchter wegen der günstigeren Lagerung und Verpackung. Heute weiss dies jeder, aber selbst Sarkozy argumentierte 2012 noch damit. „Europa“ bewirkte auch, dass Abfälle in Frankreich nicht mehr auf der Halde landen; eine der vielen positiven Leistungen von Brüssel.
Europa ist vor allem eine Chance, gemeinsam und seit langer Zeit in Frieden zusammen zu leben, sich in verschiedenen Sprachen auszutauschen und auch zu verstehen. In solch einem Europa muss einiges gelernt werden: Toleranz, Verständnis, Grosszügigkeit, Solidarität und noch so ein paar schwierige Dinge. Das braucht Zeit. Gemeinsam ein Haus zu bauen und dazu braucht es auch einen Plan. Dass dabei die ganze Familie mitredet und dabei eigene Wünsche ausdrückt, ist völlig normal. Kommt uns eigentlich bekannt vor, nicht? Vielmals weisen in unseren Kreisen selbst Franzosen darauf hin, dass dies en Suisse doch auch gehe… Föderalismus heisst das Zauberwort, aber es fällt nicht vom Himmel, nirgendwo.
Die Illusion der scheinbaren Einzigartigkeit ist lediglich Ausdruck fehlenden Mutes zu Wagnissen. 1964, in unserer Diplomklasse sassen gerademal vier Zürcher, alle anderen kamen aus Kantonen ohne vergleichbare Chancen; Wirtschaftsmigranten, quasi.
Massive Subventionen, Steuervorteile, gesetzgeberische Fehlleistungen, illegale Kungeleien gibt es auch in unserer 1. Heimat; nur wesentlich subtiler angewendet. Danken Sie dem Schweizervolk, das mehr oder weniger freiwillig 42 Stunden arbeitet und auf mindestens 6 Wochen Ferien verzichtet; es entspricht halt schlicht unserer Mentalität. Obgleich ein Viertel der Bevölkerung dazu ja gar nichts zu befinden hat. Aber: Fragen Sie doch mal, warum jeder 8. Schweizerbürger im Ausland lebt und arbeitet, allein in Frankreich um die 180‘000. Möglicherweise haben sie einfach die Chancen genutzt. Lebensqualität ist nicht gleich „Gäld verchlöpfe“.
Und dann noch dies: Allein im Umkreis von 10 Minuten kennen wir drei britische Paare, die jetzt die französischen Staatsbürgerschaft beantragt haben, keine Schotten, Waliser, Nordiren notabene.
@Herr Weber,
Ich kann ja ihre Sicht der Dinge verstehen und akzeptieren. Aber es ist rein subjektiv. Ich war auch lange Zeit Auslandschweizer, und war etwas schockiert als ich nach vielen Jahren zurückkam, den in meinem Kopf war immer noch die Schweiz da, die ich mal ohne Gram verlassen habe. Aber die Schweiz hat sich natürlich weiterentwickelt, dazu braucht es mich nicht und das Land wartet bestimmt nicht bis ich wieder da bin, das wäre vermessen zu glauben. Trotzdem bin ich froh, dass wir nicht in der EU sind. Ich habe Europa von sehr weit weg beobachtet und war stolz, dass die Schweiz nicht der EU beigetreten ist, denn was die EU heute ist passt mir gar nicht und es war höchste Zeit, das Schulz und Junker endlich ihre Jobs abgeben. Sie haben zu lange selbstherrlich auf die “dummen ” Bürger herabgeschaut. Wenn Freunde von ihnen die französische Staatsbürgerschaft der britischen vorziehen, dann ist das ihre Privatsache. Ich würde es lieber umgekehrt haben, wenn ich diese Entscheidung machen müsste. Mir imponieren die Briten, und ich liebe ihre Parlamentsdebatten, da läuft noch was 🙂
Herr Weber
Sie geben viele Probleme, mit denen die EU kämpfen und sich entwickeln muss zu. “Toleranz, Verständnis, Grosszügigkeit, Solidarität und noch so ein paar schwierige Dinge.” – und eben auch “Föderalismus heisst das Zauberwort, aber es fällt nicht vom Himmel, nirgendwo.”
Ein kaum lösbares Problem ist, dass es in vielen Dingen einer 100%igen Zustimmung bedarf.
Weiter unten werfen Sie die Frage auf, “warum jeder 8. Schweizerbürger im Ausland lebt und arbeitet, allein in Frankreich um die 180‘000.” Sie sollten sich hierzu die Frage stellen, wie viele dieser 180000 Schweizer/innen in Frankreich in schweizerischen Betrieben und Tochter-Unternehmen, oft in leitender Funktion arbeiten. Dann gibt es noch einige Schweizer, die den französischen Lebensstil dem schweizerischen vorziehen – bis sie so alt sind, dass sie ihn nicht mehr geniessen können. Ist dies soweit, möchten sie wieder in die Schweiz zurückgehen, um den allerletzten Teil ihres Lebens im komfortablen Schweizeraltersheim, mit entsprechender Pflege verbringen zu können. Aber das sind nicht die ganz Reichen.
Sie sollten sich eher fragen, wieso die ganz Reichen vor dem Zugriff des franz. Fiskus flüchten. „Das Kapital ist ein scheues Reh“ soll Karl Marx gesagt haben.
Ein Schweizer, der sich im Elsass mit seinen Freunden auf der Wildsaujagd aufhielt, hat sich beim Abendessen mit einem französischen Maire unterhalten. Jener hat ihm gesagt, in seinem Department und auch in der weiteren Umgebung, besonders Haute Saone, Saone et Loire, Jura, Doubs, leben relativ viele vermögende Schweizer. Diese bezahlen nirgends Steuern. Wenn grosse Bauvorhaben die Gemeindekassen zu belasten drohen, seien jene Schweizerbürger jedoch immer zur Stelle – nicht immer ganz freiwillig, das versteht sich. Die betreffende Gemeinde ist nicht interessiert, diese Leute offiziell zu besteuern, denn die Steuergelder fliessen nach Paris. Von dort werden sie nach Bedarf der Regierung verwendet – nicht im Interesse der Orte, von wo das Geld kommt. Zentralismus eben!
Es drängt sich auch die Frage auf, wieso es so viele Grenzgänger gibt, die gerne Tag für Tag in der Schweiz ihr Geld verdienen.
Nun stehen die Wahlen in Frankreich, dem zweiten Kernland der EU an.
Fragen Sie sich nicht auch, wie es weitergehen soll?
Ich jedenfalls, zweifle an einem guten Ausgang.
Vom Zentralismus habe ich noch nie was Gutes gesehen. Sei es in der Wirtschaft oder in der Politik. In der Wirtschaft ist es trendy. Zentralistische Systeme sind anfällig zum Scheitern, weil sie immer einen “Single point of failure” haben und genau dahin bewegt sich die EU im Moment. Die Briten sind abgesprungen, meiner Meinung nach zu recht. Wer weiss was die Franzosen machen? Europa war schon lange nicht mehr so gespalten wie jetzt, auch wenn die Staatschefs in Rom Party feiern. Im gleichen Moment kommen tausende illegal nach Europa. Taten wären gefragt, nicht feiern.
Richtig, Herr Hagmann.
Ich denke, dass die Korruption der Entwicklung und der Demokratie eines Landes am meisten im Wege steht.
Gleich darauf folgt der Zentralismus. Unzählige Beispiele beweisen dies!
Die Fakten belegen zudem die Erzeugung von Ungerechtigkeiten.
Herr Weber
Am einzigen Punkt wo ich Ihnen Recht gebe, ist EUROPA als Projekt und zur weiteren Entwicklung fähig, das ist korrekt. Aber nicht die EU.
Ich gehe mit Ihrer 2. Aussage einige, dass das Projekt Europa sich weiter entwicklen liesse oder lässt. Dies auch sehr sinnvoll wäre. Aber durch die Entwicklung EU ist diese regelrecht gestoppt oder sogar zurückgebaut worden.
Europa = Ja
EU = Nein
Die Einigung Europas gleicht dem Versuch,
ein Omlett zu backen,
ohne Eier zu zerschlagen.
Paul Lacroix, französischer Schriftsteller 1806 – 1884
Als Totale gesehen stimmt das. Daher kann oder wird eine EU nicht lange bestehen können, ausser sie wird zum Diktator.
Solange Staaten eigene Massnahmen und Umsetzungen erstellen können, diese nicht durch den Euro und EU-Regeln blockiert werden, kann oder werden diese Eier jedoch weiter genutzt werden können.
Neuste Frechheit der EU:
Das Europäische Patentamt hat den Grossbrauereien Carlsberg und Heineken 2016 mehrere Patente für spezielle Gersten-Züchtungen und das daraus hergestellte Bier erteilt. «Das sind Pflanzen, die uns die Natur gegeben hat».
Es kann doch nicht sein, dass sie nun plötzlich Carlsberg oder Heineken gehören und wir unabhängigen Brauereien sie nicht mehr nutzen können.
Daraus schliessen wir?
Die EU ist so überheblich und glaubt nun die Welt beherschen zu können. Sie glaubt, dass sie auch die Natur und Umwelt reglementieren dürfe. Aber irgenwie kommt mir da ein Unbehagen auf. Zurück blickend in der Geschichte, kamen immer vor einem Krieg, Menschen an die Macht, die irgendwann überheblich und weltbeherschend denkten.
Da sage ich nur, selber keine Initiative ergreifen, aber hinterher maulen und jammern.
Solche Schritte wären auch von “unabhängigen Brauereien” zum Beispiel gemeinsam (Interessenvertretung) lancier bar gewesen.
Ich bin sowieso ein Gegner von Patenten auf Pflanzen und Lebewesen.
T.Bachmann, was sollen dann die Unabhängigen Brauereien Patentieren ? Die Gerste oder das Wasser ?
Herr Krähenbühl
„Mitmenschen mit vorgefassten Meinungen soll man nicht überzeugen wollen“. Ich versuche es trotzdem und abschliessend:
Zugegeben, viele der Kaderleute im Ausland sind Schweizer, aus erklärbaren Gründen. Sie haben Chancen genutzt, die es in der Schweiz nicht gibt. Viele geniessen auch den französischen Lebensstil, eine Lebensqualität, die es immer weniger in der Schweiz gibt.
Manche bleiben auch im hohen Alter ganz gerne in der zweiten Heimat. Das Personal in den Altersheimen ist motiviert, warmherzig und hilfsbereit, in der Pflegeabteilung kostet dies etwas mehr als 2500 Euro; etwas, was es in der Schweiz jetzt aber gar nicht mehr gibt.
Das Gschichtli mit den Wildsaujägern und dem Bürgermeister geistert anscheinend immer noch in den Köpfen herum. Ebenso ist das steuerfreie Leben eine Mär. Fakt ist: Die Schweiz besteuert meine Betriebsrente mit satten 10%, obgleich ich in keiner Hinsicht davon profitiere, Die AHV bezahlen wir als Einkommenssteuer In Frankreich und dann sind da noch die Taxe d’habitation und die Taxe foncière der Gemeinde, die sich in den vergangenen 10 Jahren schlicht verdoppelten. Dass die Vermögenssteuer nicht ins Gewicht fällt, hat mit dem Freibetrag zu tun: 750‘000 €.
Wenn ich zu Beginn von meiner abschliessenden Antwort schreibe, nehmen Sie dies bitte zu Kenntnis. Vorurteile sind so alt wie die Menschheit!
Ich lasse Ihre Meinung gerne, wenn es Sie glücklich macht, Herr Weber.
Für mich allerdings, ist Frankreich wirtschaftlich und politisch ein schlechtes Vorbild.
Herr Hagmann
Danke für Ihren Kommentar. Sie haben ja so recht: Taten wären gefragt, statt Feiern
Die Risiken ihres „single point“ haben ihre Richtigkeit, vor allem in der Wirtschaft. Allerdings, Politik funktioniert ein bisschen anders und Frankreich hat nun mal ihre ganz spezifische Regierungsform. Es steht uns nicht zu, sie zu bewerten. Nebst vielen Flops hat der französische Zentralismus auch einiges gebracht, das die Schweiz nicht mehr sehr gut aussehen lässt. Beurteilen wohlan, aber der mühsame Weg der Kantone und Kantönli hat auch seine Eigenheiten und wenn gut 20‘000 Appenzeller „den schweizerischen Zug anhalten können“, ist das schlicht und einfach lächerlich. Als Auslandschweizer mit Zürcher Bürgerrecht weiss ich von was ich rede. Wer finanziert denn all die Wirtschafts-und Bildungs-migranten aus den sogenannt benachteiligten Kantonen?
Von wegen Wahlen: Keine Bange, Le Pen wird nicht gewählt, FREXIT kein Thema, 72% wollen beim € und bei Europa bleiben. Die Franzosen haben ihre Lektion gelernt. Zudem: Menschen auf der Flucht kann niemand aufhalten, niemand!.
PS: Schliesslich gibt es ja auch jedes Jahr die „Albisgüetli-Party“ mit geistigem Feuerwerk auf Tiefstniveau inklusive Beschimpfen von Andersgläubigen. Die jeweils laut geforderten Taten bleiben trotz politischer Mitverantwortung regelmässig auf der Strecke. Warum eigentlich?
Herr Weber, Ich habe zentralistische Systeme allgemein verurteilt, nicht spezifisch Frankreich. Trotzdem bin ich sehr gespannt auf die Wahlen da? Ich hab nur gesehen, dass Schweizer Firmen die in französiche Hände kamen nachher Schlechter dastanden als vorher. Der Kampf um SIKA ist wieder so ein Beispiel. Die “Albisgüetli Party” wie sie es nennen ist bestimmt nicht mein Ding 🙂 Damit habe ich gar nichts am Hut. Ich brauche keine Parteien die mir sagen was ich zu denken habe. Das einzige, das ich mit dem Herrn vom Herrliberg gemeinsam habe ist, dass in der Schweiz die Staatsquote zu hoch ist, da hat er recht.
Hallo Frau Estermann
Für einmal habe Sie recht. (aus meiner Sicht)
Das Problem der EU ist und deshalb bin ich Gegner eines Beitrittes, die fehlende Föderation. Getreu preussischer Anordnung und Dekrete muss alles gleich sein bis zur letzten Schraube. Die Könige in Brüssel (Berlin und Paris) diktieren zentral und das Volk hat zu marschieren. Die beiden grossen Player Berlin und Paris sind entweder zentralistisch oder “ober-regulatoren”. Diese Ansicht passt eben nicht zur Schweiz wo einzelne Personen ein Gesetz initiieren können (z.B. Verwahrung)
@Michael Schütz. Man kann für oder gegen die EU sein. Fehlende Föderation? Als europäischer Föderalismus wird ein politisches Konzept bezeichnet, das den Ausbau der Europäischen Union mit dem Ziel der Errichtung eines föderalen europäischen Bundesstaates anstrebt. Betr. Gleichspurigkeit. Man kann Dinge sicher übertreiben. Doch was bringt es, wenn eine Schraube in einem Land aus diesem Material und in dieser Grösse hergestellt wird und in einem anderen Land eben anders wenn man die Globalisierung anschaut (Herstellungsorte können ja verlagert werden, man will Importieren und Exportieren) und die Gesetze/Normen halt eben dann anders sind?
Nur das Menschen, nun mal keine Schrauben, oder Gurken sind….!!!