1. Wirtschaft

Deindustrialisierung à la SP

Lieber Herr Levrat,

Was Sie da gestern als Attacke auf Wirtschafts- und Bildungsminister Schneider-Ammann vom Stapel gelassen haben, darf nicht unwidersprochen bleiben. Wenn es nach ihnen und ihren Genossinnen und Genossen ginge, wäre die Schweiz längst deindustrialisiert und die Firmen würden reihenweise unser Land verlassen. Die Rettung der UBS wurde durch ihre Partei in einem Anflug von Selbstüberschätzung abgelehnt und damit beinahe dem Untergang geweiht. Ihre Job-Vernichtungs-Masc​hinen wie der Mindestlohn und „1:12“ wurden zum Glück gar nie erst in Betrieb genommen und direkt verschrottet.

Jetzt fordern sie auch noch staatliche Arbeitsgruppen und neue Hemmnisse für ausländische Investoren in der Schweiz. Dabei offenbaren sie eine erschreckende Unkenntnis der einheimischen Wirtschaft. Mit dem Programm „Industrie 2025“ hat die Schweizer Industrie längst ein Programm aufgegleist, das die Transformation Richtung Industrie 4.0 konsequent erarbeitet. Die Industrie kennt ihre Märkte sicher besser als staatlich geführte Kaffeekränzchen. Wir brauchen tatkräftige Unternehmerinnen und Unternehmer, denen sie leider mit immer neuen Auflagen ständig das Leben erschweren. Man denke nur an den Konsumentenschutz, der ständig Sonder-Regulierungen bei Schweizer Produkten fordert oder das Gesetz für eine grüne Wirtschaft, wo die Herkunft aller Rohstoffe bis ins Detail hätte beschrieben werden müssen.

Nein lieber Genosse Levrat, die Schweiz ist deshalb so erfolgreich, weil sie einen liberalen Arbeitsmarkt hat und offen ist für ausländische Handelsbeziehungen wie z.B. den Freihandel mit China. Zudem wollen wir ausländischen Firmen mit dem Schweizer Innovationspark „Switzerland Innovation“ eine Möglichkeit anbieten, sich hier niederzulassen. Kurzarbeit und Unterstützungsmassnah​men in der Förderung von Innovationsprojekten helfen der Industrie übrigens besser als eure Lohnpolizei.

Freisinn​ig li(e)berale Grüsse

unterschrift web

Christian Wasserfallen
FDP-Natio​nalrat

Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
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Comments to: Deindustrialisierung à la SP
  • März 1, 2016

    Nach der mit tatkräftiger Mithilfe der SP gewonnenen DSI, gleich wieder dem SP Präsidenten ans Bein zu pinkeln ist waschechte Parteipolitik der FDP. Diesmal in umgekehrter Folge. Ihr abtretender Parteipräsident Müller war vor den Wahlen ein glühender Befürworter der DSI. Nach den Wahlen hat sich Dieser total gewendet, eben je nach politischer Wetterlage. Einander ans Bein zu pissen ist keine demokratische liberale Politik Herr Wasserfallen.

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    • Juli 19, 2021

      Sie mischen hier leider Kraut mit Rüben herr Rohner; obwohl im Ansatz gut, verfallen Sie mit dem krummen Querschlag ins Abstimmungswochenende​ ins Off-Topic .

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  • März 1, 2016

    Herr Wasserfallen,
    die Rettung der UBS wurde von der SP nicht per se bekämpft, zumal der Chefretter der UBS ein Parteimann der SP war. Die SP war nur nicht einverstanden, dass man die Grossbank mit Bundesbürgschaften in zig Milliarden Franken Höhe rette, um sie dann genau gleich in wilder hochnäsiger Ospelscher unkontrolliert weiter wursteln lasse.
    Zudem sind Bankenarbeitsplätze weit weniger wichtig und langfristig um vieles labiler, als Arbeitsplätze im sekundären – d.h. industriellen – Sektor. Die Banken und die noch viel ärgern Hedge-Fonds wursteln aber noch heute immer viel lieber rücksichtslos mit kurzfristigen Gewinnmaximierungen herum, statt auf langfristig gewinnsichere aber “langweilige” Industrieinvestitione​n zu setzen.

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  • März 1, 2016

    Wer gesetzeskonforme Löhne zahlt, der muss keine Angst haben vor der “Lohnpolizei”. Wenn die FDP alles daran setzt, dass die Gesetze möglichst nicht kontrolliert werden, wem hilft das? Denen, die sich nicht daran halten.

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    • Juli 19, 2021

      Herr Pfister

      Das sind die Worte aus der DSI. Wer sich korrekt verhält muss keine Ausschaffung befürchten. Dies wurde da von Ihnen bestritten, aber hier soll das dann gelten?

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    • Juli 19, 2021

      Genau richtig. Wer sich an Gesetze hält, hätte wegen der DSI nichts zu befürchten gehabt. Immer die Wahrheit so setzen wie sie einem gefällt.

      Und dann mit der “Lohnpolizei” Kommunistische Totalüberwachung befürworten

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    • Juli 19, 2021

      Herr Stefan Pfister,
      Wer gut Arbeitet / nicht nur anwesend ist / bekommt auch einen gerechten Lohn…

      Schaffen wir eine Verknappung der Angestellten, dann steigen die Löhne, Schweizer kann die Stelle wechseln wenn die nicht passt….heisst Zuwanderung stoppen..

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  • März 1, 2016

    Herr Wasserfallen,
    ausger​echnet die ablehnende Haltung bei der Rettung der UBS der SP anzukreiden, finde ich arg daneben. Als ebenfalls Bürgerlicher bin ich nämlich der Ansicht, dass die bürgerlichen Parteien es verschlafen haben, bzw. immer noch verschlafen, endlich Regelungen für die Banken einzuführen, dass diese in ihre Einzelteile zerlegt werden müssen, die jedes für sich jederzeit dem Konkurs überlassen werden kann. Oder was glauben Sie, wieviele Male können wir uns das noch leisten. Im vorliegenden Fall hatten wir Glück, dass die Schweiz nicht zu schaden kam. In einem nächsten Fall kann sich das Ganze komplett anders und katastrophal darstellen.
    Fazit: Hören Sie auf so schlechte Beispiele anzuführen und sorgen Sie endlich dafür, dass wir keine systemrelevanten Banken mehr haben, die auch heute nichts besseres wissen, als ihre betrügerischen Geschäftsmodelle weiterzuführen und laufend Bussen einzukassieren. Wenn ich nur schon an die Libormanipulationen denke, wird es mir schlecht! Das ist der Turbokapitalismus des Herrn Merz, der unbedingt abgeschaft gehört. Um unsere bürgerliche Schweiz weiterzubringen. Machen Sie sich an die Arbeit, anstatt zu polemisieren, sonst machen Sie sich mitschuldig.

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  • März 1, 2016

    Die FDP als liberale Partei, verantwortlich für die einseitige Verteilung der Wirtschaftsleistung an eine dünne Oberschicht, welche ihre Bedürfnisse längst befriedigt haben! Krisenstimulator!
    Nicht die Anzahl Beschäftigten ist für die Abdeckung der Bedürfnisse der Bevölkerung ausschlaggebend (Generationsvertragsl​üge), sondern die vorhandene Geldzirkulation im Tausch mit Gütern und Dienstleistungen! Im Tauschwert sind sämtliche Wirtschaftsfaktoren einkalkuliert! Das generierte Geldvolumen für den Roboter und Produktivität, also der Gewinn muss anteilig in die Sozialsysteme fliessen!

    Schuld und Besitz sind die zwei Seiten einer Geldmedaille, welche klar aufzeigt, dass die Verbriefung/Haftung systemimmanent ist!
    Die Ökonomen, Politiker und Juristen haben die Spielformen kreiert und ihnen entsprechende Regeln auferlegt! Diese stehen aber nicht im Einklang mit dem Sinn und Auswirkung des Geldes!
    Die Verwerfungen (Krisen und Schere zwischen Arm und Reich) sind ursächlich in der kreierten Wertschöpfungszuordnu​ng und Geld- und Eigentumsrechten (Grund und Boden = Natur = gehört allen), begründet!
    Geld besteht einzig aus nicht getilgten Bankschulden und nicht abgeschriebenen Bankinvestitionen!
    D​as Wirtschaftsvolumen ist nicht identisch mit der dafür eingesetzten Geldmenge! Das Geld wird erst mit der Tilgung der Bankschuld vernichtet, also zirkuliert Geld in aus nicht getilgten Bankschulden!

    Banksystemreform:
    ​Mein folgender Lösungsvorschlag für eine Geldsystemreform, würde eine klare Abgrenzung des Bankensystems, zwischen Real- und Finanzindustrie bringen und dafür sorgen, dass Krisen weniger leicht, auszulösen sind!
    Reform des bestehenden Systems mit Verfassung- und Gesetzänderungen: Systembankenerfindung​ erledigt, weil das systemimmanente Verlustrisiko bekannt sein sollte!
    1. Die klare Trennung auf Geschäfts- und Investementbanken ist zwingend notwendig!
    1.1. Dabei sollte es den Investmentbanken untersagt sein, selber Geld zu schöpfen, oder Interbankkredite zu erhalten!
    2. Den Geschäftsbanken (Realwirtschaft) wird die Organisationsform Aktiengesellschaft untersagt! Der Staat sichert gewisse Kundengelder als ordentliche private Vorsorge!
    2.1. Mit der Umwandlung wird die Abgrenzung klar vollzogen und eine Aktienkapitalerhöhung​ ist mit eigens geschöpfter Geldmenge (Kredite) nicht mehr möglich!
    2.2. Den Geschäftsbanken ist es untersagt, jegliche Finanzgeschäfte zu tätigen!

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  • März 3, 2016

    Mir scheint, dass sich Levrat in Sachen Rhetorik ein Vorbild in Amerika geholt hat. Das Vorbild heisst Donald Trump. In der Schweiz ist es ja nicht üblich, dass Parteiführer ihre Gegner dermassen durch den Dreck ziehen. Aber halt, nur einer hat das fertig gebracht, jener hat es sogar zum Bundesrat geschafft. Wenn das nur gut kommt, in seinem neuen Departement der Kasse! Der von Levrat auf eine so gemeine Art bescholtene BR Schneider-Ammann hat in China den Boden vorbereitet, dass der Bundeskassenführer an dem G-20-Höck teilnehmen kann. Dass dieser (Maurer) in der Lage ist, den von Schneider-Ammann gelegten Elfmeterball zu versenken, kann ich mir nicht vorstellen. Schade!

    Ich könnt zwar nicht sagen, dass ich mich, wenn ich Schweizer wäre, mich besonders zur FDP hinzugezogen fühlen würde. Da ist mir jene Partei doch zu bankenfreundlich. Dass sie sich weiterhin beharrlich gegen Forderungen und Empfehlungen der FINMA und der SNB stellt, geeignete Massnahmen, wie die Erhöhung der Eigenmittel die der Sicherheit der Grossbanken dienen sollten, belegt dies.

    Der Widerspruch des NR Wasserfallen gegen Levrat in offener Briefform ist gerechtfertigt. Allerdings hätte ich ihn ein bisschen anders formuliert.

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  • März 15, 2016

    Lieber Herr Wasserfallen
    Ihren Beitrag liegt die Kernbotschaft zugrunde: Kurs halten – Gas geben!

    Immer grössere Teile des Schweizer Volkes sehen sich aber abseits Ihres Kurses stehen und merken wie der Zug der Konjunktur in hohem Tempo an Ihnen vorbeirauscht ohne dass ihnen viel positives daraus erwächst.

    Sie scheinen das positive Wahlergebnis vom letzten Herbst als Zustimmung für Ihre Kernbotschaft zu verstehen. Das könnte aber ein fataler Irrtum sein.

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  • März 19, 2016

    Nun – Irgendwie beisst sich doch alles in der Schwanz.

    Auf der einen Seite möchte man freie Wirtschaft, hilft dann aber der UBS. Auf der andern Seite lässt man die UBS immer mächtiger werden, damit sie immer noch mehr Druck und Abhängigkeit produziert. Das Volk immer mehr mit Angstszenarien gedroht wird, wenn man ihr nicht aus der Patsche helfe?

    Lasst doch Firmen immer grösser werden, immer mehr ausländisch und wir werden immer mehr abhängig und dürfen dann immer mehr “Rettungsschirme” öffnen bei Windstössen, weil wir sonst Arbeitsplätze verlieren werden oder können.

    Auch wenn es weh tut, täte es gut, wenn man Grossfirmen halt auch mal sterben lassen würde, dies öffnet viele Möglichkeiten und Türchen für viele Kleine, und diese bezahlen auch im Verhältnis zur Grösse und Umsatz auch mehr Steuern und Abgaben.

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    • Juli 19, 2021

      Genau, man ist nur gerne so lange liberal wenn es nach Plan läuft und kaum zieht ein Gewitter auf ruft man nach dem Staat der es regeln und zahlen soll.
      Gemäss “Gewinne privat, die Kosten dem Staat”
      Aber wenn wundert es, die Schweiz wird ja nicht vom Volk sondern von einer Wirtschaftselite regiert.
      Man darf zwar abstimmen aber letztlich wird gemacht was dieser Elite passt, siehe Minder Initiative & Zweitwohnungsbau.

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  • Juli 10, 2016

    Wie wäre es, endlich mal die Finanzströme der Schweizer Banken an die IS-finanzierenden Unternehmen und deren Banken zu kappen, statt gebetsmühlenartig wie US-Falken die Boshaftigkeit von Putin und Assad zu beschwören? Oder zählt sich unsere politische und wirtschaftliche Elite bereits zum IS? Sind diese bereits derart vom Terrorismusgeschäft abhängig? Was zwar kein Grund dagegen sein müsste… Oder sind sie bereits derart depressivdevotverherr​​​lichend wie damals das untergehende Römische Reich? Die Arena-Statements von Schneider-Ammann zur Spekulationsstopp-Ini​​​tiative zum Beispiel sind ein trauriges Beispiel dieses Auswuchses.
    Ich frage mich, ob die päpstliche Predigung des Erbarmens unsere erbärmlichen Eliten meint. Die dürften gleich selber damit beginnen.
    http://deu​tsche-wirtschafts-nac​hrichten.de/2016/07/1​0/assad-wir-wollen-da​ss-die-fluechtlinge-n​ach-syrien-zurueckkom​men/

    Der Grund für das Problem: Der ungezügelte Finanzkapitalismus. Statt 2008 wie Island die Banken zu verstaatlichen und zu entschulden, wurden ihnen noch mehr Freiheiten zugestanden. In der Erziehung ist das Laissez-faire, ‘Verziehung’, Narzismuszucht. Besser wird es so bestimmt nicht. Im Gegenteil.
    Mit dem Vollgeld hätte man eine erste richtungsweisende Leitplanke, um aus der Finanzversklavung herauszukommen. Gerade für die Vermögensverwalterin Nr. 1, Helvetia, wäre es ein Survivalinstrument, um wieder souverän zu sein.
    http://deutsch​e-wirtschafts-nachric​hten.de/2016/07/10/re​nzi-fuerchtet-volksau​fstand-wenn-die-spare​r-ihr-geld-verlieren/​

    Aus: Hausgemachte illegale Migration https://www.vimentis.​ch/dialog/readarticle​/hausgemachte-illegal​e-migration/?

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  • Oktober 12, 2016

    “(…) Man denke nur an den Konsumentenschutz, der ständig Sonder-Regulierungen bei Schweizer Produkten fordert (…)”

    Das ist mir neu, Herr NR Wasserfallen. Woher haben Sie das?

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