Mehr Freizeit ist heute für viele Leute mehr wert als mehr Einkommen. Das erklärt auch die relativ vielen freiwilligen Frühpensionierungen. Null-Wachstum des BIP/Kopf ist sicher kein eigenständiges Ziel, aber möglicherweise das Ergebnis einer menschlich und umweltmässig vernünftigen Lebensweise, bei der auf „Immer-mehr-Konsum“ verzichtet wird. Mit Romantik hat das gar nichts zu tun, sondern mit Vernunft und Lebensweisheit. Selbstverständlich nehmen die Verteilungs- und Sozialversicherungsschwierigkeiten mit sinkendem Wirtschaftswachstum zu. Da Änderungen der Lebensmuster aber über mehrere Jahrzehnte und nicht schlagartig verlaufen, sind die nötigen wirtschaftlichen und politischen Anpassungen verkraftbar.
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Kommentare anzeigen Hide commentsNein, Fakultät Ökonomie kann das Geldsystem in seiner Entstehung und Auswirkung in der arbeitsgeteilten Wirtschaft nicht verstehen! nicht verstehen! Die Geldschöpfung ist aus der Aktiv- und nicht Passivseite der Bankbilanz ersichtlich! Damit sind Ihre Analysen schlicht und einfach falsch!
Die Verteilungs- und Sozialversicherungsschwierigkeiten nehmen nicht zu, wenn man endlich vom falschen System der Lohnsumme als Umlageparameter der Kaufkraft wegkommt. Die Gesamtsumme der Gewinnanteile (Ersparnisse) im Erwerb könnte sinken, was bei gleichbleibender Geldschöpfung, zu Gewinnen bei den Unternehmen führt! BIP hängt von der Geldschöpfung und Umlagen ab, welche zur Abdeckung der Bedürfnisse verwendet werden. Die Kaufkraft zur Bedürfnisabdeckung verlangt nicht nach Erwerb! Der Frühpensionierte hat auch einen Lebensunterhalt abzudecken!
Herr Alex Schneider,
Und wie sollen alle diese Freizeit Aktivitäten finanziert werden, ohne genügend Geld?
Die Freizeitindustrie ist wahnsinnig gewachsen in den letzten Jahrzehnten. Wird ja teilweise gefördert durch die Krankenkassen. Aber gleichzeitig werden Gefahren Aktivitäten von Versicherungsleistungen ausgeschlossen, da zu viel Unfälle geschehen sind.
Ja, wer produziert all die Geräte, Kleider, Schuhe, Fahrgeräte usw welche für diese Aktivitäten gebraucht werden. Lassen wir alles aus Asien kommen? Wie Sportsachen Schuhe, Kleider, Fahrräder, usw….
Das sind mir zu viele Fragen
Freizeit kann auch mit Musse und mit nicht-kommerziellen Aktivitäten sinnvoll erfüllt werden.
Musse? Möchten sie ein Buch lesen oder Musik hören? Oder einfach nur so daliegen auf kargem Boden in die Luft schauen?
Herr Alex Schneider, dabei leben sie weiter, haben Hunger und Durst, Essen und Trinken, im Winter ein warmes Feuer, auch mit Holz, wer glaubt seine Freizeit kostet nichts, oder nur sehr wenig, irrt.
Ja,ja Freizeit ist etwas herrliches!Es hat auch mit Freiheit zu tun!Ich kann endlich tun und lassen,was ich gerade will.Das Problem ist:..kann das jeder?..kann jeder mit sich und seiner Welt etwas anfangen,ohne dass man es ihm sagt?Viele können es nicht..!Ich bin nun 4 Jahre in Pension.Ich habe es mir angewöhnt,stets in etwa um die gleiche Zeit aufzustehen,..ich gehe einmal pro Woche ins Kraft-Training,und einmal pro Woche ins Schwimmbad.Bei schönem Wetter setze ich mich auf`s Fahrrad und fahre ins Hinterland des Zürcher-Oberlandes.Dazu liebe ich es Kriminal-Romane zu lesen und ein bisschen die Politik..!.. beschäftigt mich auch.Wenn ich am Morgen einen Kaffee trinken gehe,sind dort zu 90 % Rentner,die sich dort treffen,einen Kaffee trinken,Kuchen essen.Wieviele Kaffee-Stuben könnten wohl dicht machen,wenn wir nicht so viele ältere Menschen hätten,die sich doch noch einen feinen Kaffee und etwas Süsses leisten können.!!Es ist alles eine Frage des Geldes!Die Krankenkassenprämien sind schon hoch!Dafür lebt eine Gesundheits-Industrie von den Alten,die dies und jenes “reparieren” müssen grossartig!Aber es gibt sehr viel mehr Menschen,denen mehr Freizeit Sorgen bereiten.Es kommen Gefühle des “nicht mehr “Gebrauchtwerden” hoch..des “Ueberflüssig” seins.Sie können sich nicht mit sich selbst beschäftigen.Das,was Herr Schneider schreibt ist theoretisch richtig,aber es ist “leichten Herzens” geschrieben,weil es eben für viele ein Problem ist,ihre Freizeit denn auch sinnvoll auszufüllen und ganz wichtig!.. aktiv zu verbringen.
@Wolfensperger
Arm sind jene Menschen, die neben ihrem Beruf nichts Sinnvolles in ihrem Leben anfangen können. Da ist etwas schief gelaufen.
Ich habe Wünsche und Ideen, gut so, nur, die kosten nun einmal Geld.
Als Pensionär hat man seine Rente, die hoffentlich reicht, um sich Freizeit zu leisten.
Wenn jemand heute, mit sagen wir 35 Jahren denkt, ich möchte mehr Freizeit, okay. Bedingt aber den Arbeitgeber, der zulässt, weniger zu Arbeiten. Das in der Zeit wo tiefe Löhne und 150% Einsatz gefragt sind.
Lebenshaltungskosten sind da, mit wenig oder viel Freizeit und diese Kosten sind hoch.
Und oft nimmt der Beruf (heute) so viel Energie weg, plus Zeit, dass neben dem Beruf nichts “Sinnvolles” mehr drin liegt.
Das sind die Fakten in der Privatwirtschaft.