Erst gab es jahrelang einen Reformstau in der AHV, und nun beschliesst der Ständerat neben einem lang erwarteten Reförmchen (u.a. Rentenalter 65 für Frauen) auch gleich eine Rentenerhöhung für alle! Die AHV-Zahlungen werden also unter dem Strich ausgebaut, auch wenn das System bereits Defizite verursacht!
Wahlkampfzeit bedeutet für die Mehrheit von Links-Grün bis und mit CVP offenbar vor allem Geschenke-verteilen-Zeit. Man zapft echli mehr Mehrwertsteuer-Gelder ab und schiebt das strukturelle Problem der Sozialwerke vor sich hin. Bereits heute aber werden infolge Alterung der Gesellschaft die Sozialwerke auf Kosten der jüngeren Generationen finanziert. Viele der heute 20- bis 30-jährigen bezweifeln, dass sie dereinst eine RenteDer Begriff Rente bezeichnet allgemein eine wiederkehrende G... erhalten werden, da das System dann wohl schon längst kollabiert ist. Mit seinen Entscheiden diese Woche hat es der Ständerat versäumt, die Sozialwerke auf eine langfristig stabile Basis zu stellen und treibt die AHV damit in den Ruin!
Wo bleibt da die Generationengerechtigkeit?
Gefragt wären echte Reformen: Das Verhältnis Einzahler zu AHV-Bezüger müsste stabilisiert werden, am ehesten mit einer Erhöhung des tatsächlichen Pensionsalters sowie Flexibilisierung der Arbeitsmodelle. Zweitens müsste eine echte AHV-Schuldenbremse eingeführt werden, um die AHV vor dem finanziellen Ruin zu bewahren.
Ich hoffe, der NationalratDer Nationalrat stellt neben dem Ständerat die grössere de... korrigiert die Entscheide des Ständerats. Für die Wahlen vom 18. Oktober rufe ich die Stimmbürger auf, bürgerliche, liberale Politiker zu wählen, welche die AHV endlich auf eine finanziell nachhaltige, langfristige Basis stellen!
Adrian Ineichen
Präsident FDP Dübendorf
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Kommentare anzeigen Hide commentsHerr Ineichen
Es ist so – dieses Packet wird mit einer “angeblicher Erhöhung” der Altersrente geschnürt, weil man klar weiss, dass es ohne nie die Mehrheit finden würde. Schliesslich heisst es nicht umsonst, dass jeder Esel in Bewegung gesetzt werden kann, wenn man ihm nur genügend Rüebli vor die Nase hält.
Fakt ist nun mal:
– Eine AHV kann auf heutiger Basis nicht oder nur bedingt funktionieren. Bedingt auf der Demographie.
– Ein Demographieproblem kann nicht mit einer Erhöhnung der Menschenmenge die einbezahlt gelöst werden, sondern nur auf Jahre verschoben. Denn auch diese “neu Zahlenden” werden älter und Bezüger.
– Klare Zahlen belegen, dass kaum ein Rentner tatsächlich von dieser Erhöhung provitieren wird oder kann (siehe SRF 10vor10 vom 16.09.15)
– mit einer MwSt-Erhöhung finanzieren sich die Rentner diese Erhöhung nahezu selber oder sicherlich mit, welches ein Eigengoal.
– eine Anpassung der Altersstufen bei Mann und Frau könnte als Sinnvoll betrachtet werden, da die Geschlechtergleichheit nachvollzogen wird.
Es wird nur einen Weg geben, welche eine ausgeglichene AHV erreichen kann.
– klare definition der zu zahlenden AHV-Beiträge aufgrund der Bezüger im Umlagerungsverfahren. Somit eine Anpassungsfähiger Beitragssatz. Steigen die Bezugsbeträge müssen auch die Einzahlbeträge steigen. Das wird aber von der Wirtschaft klar abgelehnt.
– eine veränderliches Pensionsalter – wer länger arbeiten möchte soll das ohne Abstriche klar tun dürfen.
Wenn wir nicht bereit sind ein solches System auf effektiven Situationen tragen zu wollen, gibt es nur den Weg, dass man das System Umlagerung ändert auf “Fixrente” für alle und mittels Lohnprozent (ohne Obergrenze) diese per effektiven Bezugsbeträgen definiert.
Es kann nicht sein, dass man Demographiebedingt einfach die Einzahlenden erhöht, welche später auch Alt werden und beziehen, und so die AHV-Probleme einfach der nächsten Generation übergibt. Dies ist aber vermutlich die “einfachste” Variante für Politiker, denn sie sind dann nicht mehr am “Ruder” wenn es zu diesem Eklat kommt. Und erneute gegenseitige Vorwürfe, welche Partei nun schuld sei sind gleich mit vorprogrammiert.
Aber den Rentnern nützt es immer noch nichts.
PS: zudem muss endlich bei der Pensionskasse der %-Ansatz korrigiert werden. Gleicher % für alle. Dieses abgestufte System war Anfangs sicherlich sinnvoll, dass die spät in die Kasse Einbezahlenden auch zu einem Betrag gelangen. Aber heute bezahlt Jeder von “Jung” auf in diese Kasse und somit würde ein Standartsacht den Endbetrag nicht verändern, aber den Ü50 z.b. massiv entlasten in den Firmen und somit wieder attraktiver zu werden für die Jobsuche.
Würde man einen Mittelwert definieren, hätte dies keinen Einfluss auf die Rentenhöhe, aber einen grossen Einfluss auf die Arbeitswelt der Jobs.