1. Sonstiges

Der Verlierer heisst Rajoy!

“El País” (Spanien): “Die​​ Welt schaute auf uns, und es hat ihr nicht ge­fal­len, was sie sah. Die Bi­lanz für das Image der Re­gie­rung und damit auch für Spa­nien könnte schlech­ter nicht sein. Zwar hat Rajoy das Re­fe­ren­dum über die Selbst­be­stim­mung blo­ckiert, aber der Preis, den er dafür be­zahlt hat, ist ein schwe­rer Scha­den für das de­mo­kra­ti­sche Pres­tige Spa­ni­ens. (…) Ein po­li­ti­scher Füh­rer ist vor allem je­mand, der mit den Bür­gern zu kom­mu­ni­zie­ren weiß, der es ver­steht zu er­klären, was er macht und selbst seine schwie­rigs­ten Ent­schei­dun­gen zu er­klären ver­mag. Das ist bei Rajoy nicht der Fall, der – wenn er von einem so schwie­ri­gen Tag wie ges­tern Be­richt er­stat­ten muss – von ei­nem vor­her­seh­ba­ren und be­lang­lo­sen Skript ab­liest, ohne jede Fähig­keit, eine Ver­bin­dung mit den Men­schen herzustellen.”

“The Times” (Großbritannien): “Die Abstimmung ist […] eine Mahnung, den Katalanen aufmerksamer zuzuhören, ihnen den Respekt zu zeigen, den sie sich wünschen, Wege zur Erweiterung der Autonomie für die Region zu finden und vielleicht auch, die EU für die Vermittlung einer Vereinbarung einzuspannen. Brüssel fürchtet zweifellos eine Abspaltung Kataloniens als Vorspiel der Atomisierung Europas, als Schwächung des europäischen Projekts.”

“Tages-A​n​zeiger” (Schweiz): “Inzwischen ist die Lust auf einen eigenen Staat in Katalonien gewachsen, selbst bei jenen, die mit den fanatischen Regionalisten lange nichts zu tun haben wollten. Denn Madrid hat unter der Führung des konservativen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy seither dermaßen ungeschickt und rigide agiert, dass ausgerechnet die Gegner der Unabhängigkeit der Bewegung ständig neuen Auftrieb gaben.[…] Internati​​onal hat Spanien das gestrige gänzlich unverhältnismäßige Vorgehen gegen die Äußerung eines Volkswillens keine Sympathie eingebracht. Die Vermummten und Scheibenzerstörer waren diesmal aufseiten der Polizei, die Besonnenheit und Ruhe aufseiten der vermeintlich fanatischen Nationalisten.”

“Komm​​ersant” (Russland): “Es ist egal, ob die Abstimmung für ungültig erklärt wird; es ist auch so alles klar. Auch die reinen Zahlen sind unwichtig, wie viele Menschen ihre Stimme abgegeben haben, wie viele für die Unabhängigkeit waren. Wichtig ist etwas anderes: Der Rubikon ist überschritten, es gibt kein Zurück mehr, die Emotionen kochen hoch, die Einwohner Kataloniens (selbst diejenigen, die bislang nicht für die Unabhängigkeit waren) fühlen sich beleidigt durch die Arroganz in Madrid. Denn die spanische Staatsmacht, die regierende Volkspartei von Ministerpräsident Mariano Rajoy, hat in der ganzen Sache bislang nur Arroganz und einen Mangel an Flexibilität gezeigt.

“Verdens Gan​​g” (Norwegen): “Es sollte europäischen Politikern in mehreren Ländern Sorgen machen, dass der Separatismus zunimmt. Das passiert gleichzeitig mit einer neuen Welle des Nationalismus und Anti-Globalismus. Die heutigen europäischen Regierungen müssen ihren Bürgern deutlich machen, dass sowohl ihnen als auch der Welt am besten damit gedient ist, zusammenzuhalten, im Rahmen von Nationalstaaten und auch der EU. Das tut man nicht, indem man Polizei gegen die Menschen einsetzt, die eine Volksabstimmung abhalten wollen. Da hat man in den Augen vieler verloren.”

“Magyar Idök” (Ungarn): “Die ungarische Regierung hat die Abhaltung der katalanischen Volksabstimmung unterstützt, und zwar deshalb, weil nicht wir bestimmen werden, wie Katalonien leben wird und wie Madrid darauf antworten wird. Wir können nur so viel sagen, dass die Menschen ein Recht darauf haben, ihre Meinung auszudrücken, auch wenn das bestimmten Kreisen wehtut.”

Quelle: „t-online.de“; Link: http://www.t-online.d​​e/nachrichten/auslan​d​/id_82354812/refere​nd​um-in-katalonien-b​ila​nz-fuer-spanien-k​oenn​te-schlechter-ni​cht-s​ein-.html .

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Comments to: Der Verlierer heisst Rajoy!
  • Oktober 3, 2017

    Spanien hat sich noch nicht ganz vom Franco Faschismus gelöst, die “Guardia civil” ist ein vom Faschist Franco erschaffene Militärpolizei um Oppositionelle zu jagen und zu foltern und diese Polizei hat der Staat nach Katalonien gesendet, darum auch die Prügeleien dieser faschistischen Einheit.

    Spanien sollte sich dem Faschismus stellen und sich endlich davon befreien und solche Polizeieinheiten abschaffen.

    Die Schweiz sollte sich anbieten um zu vermitteln, damit Madrid und Barcelona Probleme besprechen anstatt diese weg zu prügeln.

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