1. Wirtschaft

Die Forderungen sind weder christlich noch liberal

(Es braucht keine Aufhebung der Sperrstunde und auch keine längeren Ladenöffnungszeiten)

Wann begreifen wir endlich, dass unsere Gesellschaft keinen 24-Stundenbetrieb braucht, sondern wieder mal Ruhe und Muse. Natürlich gibt es einzelne, welche froh sind, wenn sie nachts einkaufen können, entweder, weil sie nicht planen können oder weil sie beruflich dann engagiert sind, wenn die Läden offen sind. Für diese Gruppen gibt es genügend Angebote. Eine «generelle» Ausweitung braucht es nicht. Auch keine marginale wie in Luzern. Gesetze sollen ausgleichen und alle schützen. Eine undifferenzierte Ausweitung bedroht das Gewerbe und die Kleinen. Den diese können sich diese Ausweitung nicht leisten.
Und hört bitte mit der Mär auf, die Gewohnheiten hätten sich geändert. Das ist Wunschdenken der Konzerne, welche am liebsten null Regelung hätten. Der liberale Staat soll nur das regeln, was notwendig ist und hierbei das Wohl aller im Auge behalten. Heute ist es eine Tatsache, dass wir nirgendwo mehr Ruhe haben und wer sich Ruhe gönnt und mal nicht dem sinnlosen Leistungsdenken frönen will wird scheel angeschaut, weil er nicht produktiv ist und somit der Gesellschaft keine Rendite bringt. Der Mensch will leben und nicht nur arbeiten. Dies passt den Managern nicht, die nur auf die Rendite schauen, aber vergessen haben, dass Wirtschaftsführer auch eine gesellschaftliche Verantwortung haben oder haben sollten. Besonders die CVP sollte sich auf die christliche Wirtschaftsethik des Mittelalters zurück besinnen oder das C wirklich streichen. Christliche Wirtschaft heisst, dass Vermögen verpflichtet und die Wirtschaft nicht da ist für das Wohl Einzelner, sondern, dass es allen wohl ergeht (Wohlstand und nicht Reichtum)
Das Gleiche gilt für die zugerischen Jungfreisinnigen! Eine liberale Wirtschaft hat das Wohl aller im Blick. Dafür sind Ladenöffnungszeiten und Sperrstunden da und sich nur in den Diensten der Grossen zu stellen ist weder christlich noch liberal
Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
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Comments to: Die Forderungen sind weder christlich noch liberal
  • Januar 30, 2020

    Sehr richtig, es braucht keine längeren Ladenöffnungszeiten.

    Erstaunlich so etwas von einem FDP’ler zu hören?
    Denn das kostet die Läden nur mehr. Mehr Energiekosten, mehr Lohnkosten oder das vorhandene Personal wird ausgebeutet:

    https​://www.blick.ch/news/​wirtschaft/nicht-nur-​coop-verstoesst-gegen​-das-arbeitsgesetz-de​shalb-sind-detailhand​els-jobs-so-brutal-id​15723917.html

    Man konsumiert ja auch nicht nur weil ein Geschäft länger geöffnet hat sondern weil man Bedürfnisse hat.
    Mit längeren Öffnungszeiten wird der Konsum und Umsatz einfach zeitlich gedehnt aber es wird kaum mehr sein.
    Früher waren die Geschäfte bis 18:30 geöffnet und einmal in der Woche, meist am Freitag, war Abendverkauf und es ging auch. Niemand ist deswegen verhungert.

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    • Februar 3, 2020

      Schön das ihnen die Ladenöffnungszeiten reichen, ich zum Beispiel muss schnell nach 18.30 Uhr einkaufen gehen da ich selber erst um 18.30 Uhr schliesse.
      In meinem Kanton sind die Ladenöffnungszeiten sehr liberal und werden werden trotzdem nicht voll ausgeschöpft da die wirtschaftliche Rechnung für jeden Betrieb anders aussieht.

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  • Januar 31, 2020

    Keine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten, bevor Gesamtarbeitsverträge​​ für die Verkäuferinnen* greifen!

    Die Verkäuferinnen* sind die Opfer der Krise im Schweizer Detailhandel: 12-Stunden-Tage und immer neue Einsparmassnahmen sind an der Tagesordnung. Auch die Öffnungszeiten werden immer länger,

    Frau N. arbeitet seit 15 Jahren bei der Migros und leitet ein Team von 24 Verkäuferinnen*. Sie arbeitet drei Mal pro Woche über 12 Stunden am Tag – oft mehr als 41 Wochenstunden. Im Frühling wurde sogar die Essensentschädigung für Arbeit bis 22 Uhr gestrichen. Ihr fehlen seither rund 200 Franken im Monat. Sie verdient trotz Verantwortungspositio​​​n nur 4800 CHF (!) im Monat.

    U. a. bei Coop arbeiten die Verkäuferinnen* offenbar auch oft länger als es die wöchentliche Höchstarbeitszeit erlaubt. Arbeitstage dauern bei Personalknappheit länger als die erlaubten maximal 14 (!) Stunden, und Ruhezeiten werden auch nicht immer eingehalten. Das belegt ein firmeninternes Dokument an die Coop-Verkaufsgruppenl​​​​eiterinnen*. Das Dokument führt 475 Verstösse gegen das Arbeitsgesetz allein im November 2019 in der Region Bern auf. In anderen Regionen sei die Situation ähnlich.

    Und was hat das Luzerner Kantonsparlament gestern angesichts dieser Missstände beschlossen? Es hat sich für längere (!) Ladenöffnungszeiten ausgesprochen! Damit dürfen die Geschäfte im Kanton Luzern ab Mai 2020 an Werktagen bis um 19 Uhr und an Samstagen bis um 17 Uhr offen haben. Die Gegnerinnen* prüfen allerdings das Referendum, so die SP und die Grünen.

    https://ww​​w.vimentis.ch/d/dial​o​g/readarticle/kontr​ol​leure-der-lohn–un​d-a​rbeitsbedingungen​-auf​stocken/

    (* Männer sind mit gemeint.)

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  • Januar 31, 2020

    Eigentlich ist es nicht erstaunlich, den echte Freisinnige sind nicht neoliberal sondern Ordoliberal, also nehmen Verantwortung für alle und nicht nur für Reiche und Konzerne ernst. Ein echter Wirtschaftsliberaler schützt die Schwache, wo notwendig und da die Natur kurzfristig schwach ist, schützt er auch sie. Ein Grossteil der FDP und SVP dürfte das Wort liberal nicht verwenden ohne sich schämen zu müssen

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