1. Wirtschaft

Die Industrie produziert genau die Qualität, die wir wollen!

Ich sitze in mei­ner Küche uns be­trachte die per­fekt ge­form­ten Knob­lauch­knol­len vom Gross­ver­tei­ler, den ich wegen ü­ber­ra­schen­den Be­su­ches kau­fen muss­te: Alle gleich­för­mig, sie sind so lang­wei­lig, dass mir der Ap­pe­tit ver­geht. Sie sind schön in einem Netz ver­packt, ein­fach nur bie­der, nichts­sa­gend und de­ka­dent. Dann sehe ich in mei­nem in­ne­ren Auge die Knol­len von mei­nem Land­wirt, der noch Ah­nung von der Natur hat, un­för­mig, jede Zehe an­ders­far­big und alles an­dere als nor­mal. Mir kom­men das letzte Fon­due und der letzte Salat in den Sinn. Im Ge­gen­satz zum Ramsch der Gross­ver­tei­ler von Skla­ven­plan­ta­gen in Süd­spa­nien haben die einen Ge­schmack, der einen um­haut, sie schme­cken stark in­ten­siv und vor al­lem, sie schme­cken nach Knob­lauch. Ich kann je län­ger nicht ver­ste­hen, wes­halb wir uns mit qua­li­ta­tiv so min­der­wer­ti­ger Ware zu­frie­den­ge­ben, wenn un­sere Re­gion doch zu jeder Jah­res­zeit eine breite Pa­lette an Natür­li­chen Nah­rungs­mit­tel be­reit­stellt.

Dann habe ich per Zufall in einem Buch über Tee folgendes gelesen: «Jede Industrie produziert genau so viel Qualität, wie der Konsument Kenntnisse hat. Hat er keine, erkennt er auch mangelnde Qualität nicht» und das hat mir die Augen definitiv geöffnet:

Es ist also einfach, die Konzerne werden uns so lange mit Ramsch beliefern, wie wir uns in Sachen Geschmack nicht fortbilden. Damit geht jedoch ein Paradigma Wechsel einher, wir müssen erkennen, dass die Konzerne schlimmer als jeder Sozialismus die Marktwirtschaft zerstören, sie schalten jeglichen Wettbewerb aus und zerstören die Kleinen, bevor sie zur Gefahr werden. Zudem beliefern sie uns mit Qualität, die eigentlich ungeniessbar ist! Wer Konzerne bekämpft ist nicht links, sondern hält die soziale Marktwirtschaft hoch. Aber verdorben durch die Bürokraten mit ihren Vorschriften, den Hygienikern mit ihren Regeln, die dazu führen, dass wir in zehn Jahren alle Allergiker sind und beim Kontakt mit etwas Dreck sterben, den Gesundheitsfanatiker,​ die von einer klinisch reinen Welt träumen, akzeptieren wir den Ramsch der Konzerne. Wir müssen uns von Träumern wie die von der Avenir Suisse lösen endlich zurück zur Natur gehen und lernen, das Gute zu erkennen und zu geniessen. Leider gilt das übrigens für praktisch alles, was uns die heutige Wirtschaft getraut als Qualität zu verkaufen.

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