Finanzkrise, Energiekrise und Klimakrise bewegen die Menschen. An die Bankenkrise, Fukushima und die Ölpest im Golf von Mexiko erinnern wir uns noch alle. Aktuell wird Thailand überschwemmt, eine Ölpest in Neuseeland droht und in den USA gehen seit mehreren Wochen Tausende von Menschen für soziale Gerechtigkeit auf die Strasse. Sie protestieren gegen die Exzesse des Kapitalismus und fordern ein neues Wirtschaftssystem. Wie aber können neue nachhaltige Wege gefunden werden? Wie hält man den Kapitalismus im Zaum und die Wirtschaft am Laufen? Ansätze, die nach einer gerechteren Verteilung suchen, sind sicher richtig. Noch wichtiger ist aber zu erkennen, dass wir langfristig unsere Lebensgrundlage, die Umwelt, nicht zerstören dürfen. Wir brauchen eine grüne Wirtschaft, die auf erneuerbare Ressourcen, eine höhere Ressourcenproduktivität und geschlossene Stoffkreisläufe setzt. So werden Natur und Umwelt geschont, damit sie den kommenden Generationen erhalten bleiben.
Der Bio-Stand am Wochenmarkt, die Solarzelle auf dem Dach, Windparks in der Ostsee oder Car-Sharing-Modelle wie Mobility sind konkrete Beispiele für eine grüne Wirtschaft. Sie zeigen, dass sich eine wirtschaftliche Dynamik ergibt, wenn Wirtschaft und Umwelt in die gleiche Richtung ziehen. Die grüne Wirtschaft wird als der sechste Technologie- und Wachstumszyklus bezeichnet, der im Begriff ist, den Zyklus «IT und Biotechnologie» abzulösen. Die Politik sollte diese Chance nutzen und klare Rahmenbedingungen definieren, die das Innovationspotenzial unserer Wirtschaft in Richtung grüne Wirtschaft lenken. Damit schaffen wir zukunftsbeständige Arbeitsplätze und bauen ein Exportpotenzial auf.
Packen wir es an, in dem wir zum Beispiel unsere Botschaftsgebäude auf allen Kontinenten nach dem Massstab von MINERGIE-P-ECO zu Technologieträgern und Schaufenstern für die Leistungsfähigkeit der grünen Wirtschaft in der Schweiz machen!
Mehr Informationen zur grünen Wirtschaft: www.gruenewirtschaft.ch
Jonas Fricker ist Einwohnerrat in Baden sowie ehemaliger Präsident und Grossrat der Grünen Aargau. Der Umweltnaturwissenschafter ETH leitet das Kompetenzzentrum für nachhaltige Gemeinden am Institut für Nachhaltige Entwicklung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Er ist verheiratet und Vater einer Tochter.
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Kommentare anzeigen Hide commentsSchön zusammengefasst das Glaubensbekenntnis der Grünen. Interessant, dass die 10% der Grünen dies glauben aber nicht danch leben. Sie wollen lieber, dass alle anderen so leben.
Das fängt schon damit an, dass Jonas Fricker im Argau wohnt und nach Zürich zur Arbeit pendelt.
Lieber Herr Keller. Ich lebe im Rahmen meiner Möglichkeiten danach. Ich pendle mit dem Zug, arbeite zum Teil zu Hause und habe kein Auto. Ausserdem tue ich auch aktiv etwas: So habe ich als Student http://www.myclimate.ch und http://www.project21.ch mitgegründet. Und in meinen Forschungsarbeiten widme ich mich der nachhaltigen Entwicklung von Gemeinden. Es geht nicht um Glauben sondern um Taten. Freundliche Grüsse Jonas Fricker
Noch aktueller werden im Wallis, Berneroberland, Innerschweiz Ortschaften überschwemmt.
Nutzen wir die Chance, endlich Wasserschutzmassnahmen zu treffen.
@AK:
> Das fängt schon damit an, dass Jonas Fricker im Argau wohnt
> und nach Zürich zur Arbeit pendelt.
Per Auto?
Lieber Herr Reuss
Wir haben kein Auto (siehe auch Antwort auf den Kommentar von AK).
Freundliche Grüsse Jonas Fricker
Bravo, Herr Fricker. (Ich habe auch keins. 🙂 )
Freundliche Grüsse
Merci. Sind Sie auch Mitglied des CAS (Club der Autofreien der Schweiz): http://www.clubderautofreien.ch/?
Freundliche Grüsse Jonas Fricker