Weniger Fremdblut spart Gesundheitskosten
(Quelle SRF Eco 14.04.2014)
http://www.srf.ch/news/wirtschaft/weniger-fremdblut-spart-gesundheitskosten
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Bildlegende: Im besten Fall ohne Fremdblut: Neue Studien zeigen, dass Bluttransfusionen den Körper schwächen. Colourbox
Das Stichwort heisst Patient Blood Management. Donat Spahn, Leiter Anästhesiologie am Universitäts-Spital Zürich, befasst sich seit Jahren damit: «Das Konzept zielt darauf ab, den Patienten so vorzubereiten und während der Operation so zu behandeln, dass er gar nicht in eine Situation kommt, in der eine Bluttransfusion nötig wird.»
Das Konzept steht laut Spahn auf drei Säulen: Erstens wird darauf geachtet, dass der Patient nicht blutarm, im Fachjargon anämisch, zur Operation kommt. Zweitens steht im Fokus, dass der Patient während der Operation möglichst wenig Blut verliert. Und drittens, so Spahn, «geben wir nicht einfach gleich eine Bluttransfusion, wenn das Hämoglobin einmal tief wird, sondern wir unterstützen den Patienten mit anderen Massnahmen wie zusätzlichem Sauerstoff».
700 Franken für eine Transfusion
In diversen Studien konnte nachgewiesen werden, dass Patienten, die eine Bluttransfusion bekommen haben, mehr Komplikationen aufweisen als solche, die in ähnlichen Situationen kein Fremdblut erhalten haben. Die Patienten sind häufiger im Spital, erleiden häufiger Lungenschäden und Nierenversagen, sie leiden häufiger an Infektionen. Ebenso wurde eine höhere Mortalität festgestellt; das heisst, es kommt zu mehr Todesfällen.
Der Fokus beim Patient Blood Management liegt zwar auf den medizinischen Vorteilen, nicht zu unterschätzen sind allerdings auch die Kosten-Einsparungen: «Die Behandlung dieser Komplikationen kostet Geld, ebenso der verlängerte Spitalaufenthalt», so Donat Spahn. «Hier hat man in vielen Untersuchungen gesehen, dass bei denjenigen Patienten, bei denen man das Patient Blood Management angewendet hat, die Transfusionen rückläufig und damit auch die totalen Behandlungskosten tiefer waren.» Dies konnte Spahn auch mit eigenen Studien belegen.
Donat Spahn zum Patient Blood Management
3:05 min
Schliesslich ist auch eine Bluttransfusion sehr kostspielig. Das Spital zahlt dem Blutspendezentrum im Schnitt 230 Franken für einen Beutel Blut. «Wenn man aber alle Kosten zusammenrechnet, bis der Beutel dem Patienten verabreicht ist, rechnen wir mit 700 Franken für eine Transfusion. Das ist also eine teure Sache», so Spahn.
Damit das Konzept des Patient Blood Management an den Spitälern greift, braucht es eine vertiefte Absprache unter den Fachärzten. Keine Selbstverständlichkeit, aber dringend notwendig, so Spahn: «Die Umsetzung dieser Prinzipien erfordert einfach die Zusammenarbeit. Das Ziel ist für alle wichtig genug, so dass man sich abteilungsübergreifend zusammengefunden hat.» Man stehe erst am Anfang, so Spahn weiter, das Prinzip sei noch stark ausbaufähig.
Blutspende kein Auslaufmodell
Dieser Meinung ist auch Markus Manz, Leiter Hämatologie am Universitäts-Spital Zürich. Zusammen mit Donat Spahn treibt er das Konzept voran. Gleichzeitig hält Manz aber auch fest: «Hier am Unispital haben wir einen hohen Anteil an Notfall-Patienten. Bei solchen Operationen fehlt die Vorbereitungszeit. Jeder Patient kann sich darauf verlassen, dass er Fremdblut erhält, wenn es medizinisch nötig ist.»
Markus Manz sieht darum in der Blutspende kein Auslaufmodell: «Ich bin überzeugt, Blutspende wird noch für sehr lange Zeit benötigt. Eine Bluttransfusion ist nach wie vor eine lebensrettende Massnahme bei schwerstkranken Patienten, und der Blutspender, wenn man so möchte, ist ein Lebensretter.»
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Sendung zu diesem Artikel
- Dieser Link öffnet das Video in einem neuen Fenster.: Video “ECO-Spezial vom 14.04.2014: Das Geschäft mit dem Blut” abspielen.
ECO
Das Geschäft mit dem Blut – ein «ECO-Spezial»Montag, 14. April 2014, 22:25 Uhr
Blut ist kostbar. Für den Menschen, in dessen Adern es fliesst – und für die Pharma-Industrie, die immer mehr Blut-Plasma zu Medikamenten verarbeitet. Eine Sondersendung über den Menschen als Rohstoff-Lieferanten und das Business mit dem Lebenselixier Blut.
Dieses Land kannte das beste und erschwingliche Gesundheitssystem, heute immer teurer bei schlechterer Qualität!
Kein Wunder, wenn Lobbyisten vertreten :
Hauptsache NGO’s (Non Gouvernement Oraganisations/nicht staatlich Organisationen) aber in der Schweiz boomende durch den Staat (Steuerzahler) subventioniert niccht selten geschützte (überdimensionierte) Bürokratiegebilde und Pharma kassieren.
Vassella-ASyndrom-Abzockerei lässt grüssen! Die Gwerkschaften unternehmen nichts, sondern schützen diese Abzocke und bei Entlassungen winken sie medienkonform den Betroffenen hinterher!
Geschützt durch WHO/BAG/Bundesrat Berset ( SP ) und Gefolge.
Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide commentsa) Wer hat Ihnen erlaubt, den ganzen langen Artikel zu kopieren, Frau Habegger?
b) Wollen Sie uns beschäftigen?