1977 führte Europa die Sommerzeit ein, als Nachwirkung der Ölkrise mit dem Ziel, Energie zu sparen. Dieses wurde aber nie erreicht. Trotz einer deutlichen Ablehnung 1978 durch das Volk, führte auch unser Land die Sommerzeit ein.
Die Sommerzeit mit der Regelung, dass der Tag eine Stunde früher anfängt, ist für viele ein jährlich wiederkehrendes Ärgernis. Einige Menschen haben keine Mühe mit der Zeit-Umstellung. Andere leiden dauernd, denn sie bringt unseren biologischen Rhythmus durcheinander. Betroffen sind vor allem ältere Menschen, Kinder und Jugendliche. Besonders schwierig ist die Umstellung für chronisch Kranke und solche, die bereits unter Schlafstörungen leiden. Sie haben einen permanenten Jetlag!
Die Haupt-Probleme sind Schlafstörungen, Müdigkeit, depressive Verstimmungen, Schwankungen der Herzfrequenz, Konzentrationsschwäche, Gereiztheit, Nervosität, Appetitlosigkeit und Verdauungsprobleme. Dazu kommen im Zeitraum der Umstellung vermehrte Arztbesuche,- die Einnahme von Schlafmitteln und Antidepressiva steigt. Die Unfallhäufigkeit im Strassenverkehr nimmt zu, verursacht durch Müdigkeit und Konzentrationsdefizit.
Was sagen Wissenschaftler und Ärzte zur Sommerzeit? Wir alle folgen einer „inneren Uhr“ die so aufgebaut ist, dass wir einem bestimmten Rhythmus folgen, der sich jeden Tag wiederholt. Einfluss auf diese Uhr hat ganz besonders die Sonne, also der Wechsel zwischen Hell und Dunkel. Sie steuert unseren Biorhythmus sogar auch dann, wenn wir keinen Kontakt nach draussen haben!
Laut dem Magazin „Bild der Wissenschaft“ würde die Abschaffung der Sommerzeit die meisten Menschen gesünder, schlauer und fitter machen! Und das hoch angesehene „American Journal of Cardiology“ berichtete, dass am Tag der Zeitumstellung 71% mehr Menschen einen Herzinfarkt erleiden als an einem normalen Sonntag!„Ich halte die Sommerzeit-Umstellung nicht nur für überflüssig, sondern für schädlich!“ sagt deshalb z. B. der Schlafforscher Prof. JÜRGEN ZULLEY.
Eine Studie an der Hochschule Heidelberg mit 500 Schülern unter Prof. Dr. CHRISTOPH RANDLER zeigt: 12- bis 18-Jährige brauchen oft bis zu drei Wochen, um sich an die Zeit-Umstellung zu gewöhnen. Müdigkeit und Leistungsabfall sind mögliche Konsequenzen. Mehr zum Thema in meinem Buch ERFRISCHEND ANDERS / Orell-Füssli Verlag.
Aufgrund dieser Fakten wollte ich im ParlamentDas Parlament ist in demokratischen Verfassungsstaaten die V... erreichen, dass Schüler am Morgen eine Stunde später in die Schule gehen. Aber es fehlt an politischem Willen!
Auch im EU-Raum wächst der Widerstand gegen die Sommerzeit von Jahr zu Jahr. Der deutsche Arzt HUBERTUS HILGERS reichte 2014 eine PetitionIn der Schweiz hat gemäss Art. 33 der Bundesverfassung jede... mit rund 70’000 Unterschriften ein. Diese wurde am Ende 2014 vom deutschen Bundestag beraten mit dem Beschluss, sie dem Ministerium für Wirtschaft und Energie und dem EU-Parlament in Brüssel zuzuleiten…Es besteht also berechtigte Hoffnung: Vielleicht siegt doch noch die Vernunft in Europa!
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Kommentare anzeigen Hide commentsAlle Jahre wieder – die unnötige Diskussion zur Sommerzeit
Frau Estermann belästigt uns im Halbjahres-Rhythmus mit ihrem Sommerzeit-Geplärr. So gebe ich ihr halt von Zeit zu Zeit wieder die gleiche Antwort. Yvette Estermann wird es wohl kaum je begreifen, daß ihr Sommerzeit-Thema ein Hafenkäse ist. Was sie sehr wohl versteht, ist die in diesem Thema nun wirklich sinnlose EU-Abgrenzungsübung. Wohl der Bundesparlamentarierin, die keine wichtigeren Themen hat.
Doch ein paar Fakten interessieren sicher neue Vimentis-Leserinnen und -Leser. Hier kommen sie:
Es ist schon faszinierend, wie sich die Sommerzeit-Gegner Jahr für Jahr sich über diese menschengemachte Einteilung aufregen und sich dabei immer wieder um geographische Realitäten foutieren.
Südafrika kennt eine Zeitzone. Vom östlichsten Punkt, der im Krüger Nationalpark liegt, bis zum westlichsten Punkt beträgt die Differenz in Längengraden 15 Grad und 53 Minuten. Das ergibt eine Zeitdifferenz von gut 62 Minuten. Also beim gleichen Stundenschema, das über dem ganzen Land liegt, beträgt die mittlere Tageslichtdifferenz etwas über eine Stunde.
So, und nun sagt man, Südafrika sei halt ein großes Land. Deshalb folgt hier ein sehr einfach nachvollziehbares Beispiel aus Europa. Zwischen der Elsässer Hauptstadt Straßburg und der bretonischen Hafenstadt Brest beträgt die Differenz 12 Längengrade und 23,5 Dezimalminuten. Das entspricht einer Zeitdifferenz von 49 Minuten. Somit beginnt in Frankreich – vom Tageslicht her gesehen – der Tag am Rhein fast eine Stunde früher als im französischen Département Finistère.
Und für jene, denen das immer noch zu europäisch ist, gibt es auch ein SVP- – äh, Entschuldigung – ein Schweizer Beispiel: Ohne Einbezug von lokalen Umständen wie die Gebirgslandschaft, die immer geringfügige Abweichungen mit sich ziehen, müssen vom Verlauf des Tageslichtes her die Schweizerinnen und Schweizer in der östlichsten Gemeinde, in Müstair GR 18 Minuten früher aufstehen, als die Genferinnen und Genfer, die in der westlichsten Gemeinde der Schweiz, in Chancy GE wohnen.
Glaubt eigentlich jemand ernsthaft, die Elsässer würden an der Tatsache, daß bei Ihnen die Tageshelle eine Stunde früher eintritt als am bretonischen Atlantik so sehr leiden, wie Sommerzeit-Gegner es uns Schweizern gerne weismachen wollen?
Glaubt wirklich jemand, daß die Mitbürgerinnen und Mitbürger im Val Müstair weniger glücklich sind, als ihre welschen compatriotes aus der Genfer Gemeinde Chancy, weil diese – wenigstens dem Tageslicht nach – noch 18 Minuten länger liegen dürfen? Oder sind die Einwohner von Chancy möglicherweise deswegen unglücklicher als ihre Mitbürger aus Müstair, weil sie bei gleicher Weckzeit noch 18 Minuten länger im Dunkel herumirren müssen?
Übrigens: Die Tageslichtdifferenz vom kürzesten zum längsten Tag im Jahr ist gewaltig gegenüber dieser einen Sommerzeit-Stunde, beträgt diese Differenz doch nur die “Kleinigkeit” von 7 Stunden und 39 Minuten!
Und den Hühnern ist beim Eierlegen, den Kühen beim Milchgeben und den Rehen beim Austritt zum Aser unsere menschengemachte Zeitschablone, die wir über den Tag legen, völlig egal. Sie schauen auch nie auf die Kirchturmuhr. Sie alle tragen das Gesetz der Zeit in sich und richten sich einfach stets nach dem Tageslicht.
‘..Meinen Körper interessiert die Sommerzeit einen Scheiss..’ Tolle Festsellung, kaum Ziel führend und zwei mal im Jahr der reinste Unsinn.
Der Herr Mohler hat nie um 5 Uhr zu Arbeit fahren müssen,hat wohl auch nie Schichtarbeit verrichten müssen.Ansonsten er diesem halbjährlichen Zeitumstellungs-Irrsinn am eigenen Körper erfahren,… bestimmt etwas mehr Verständnis entgegen bringen würde..!
Das Thema ist kein Haferkäse. Die von der EU initiierte Sommerzeitregelung ist ein Haferkäse. Leider haben wir uns so daran gewöhnt, dass ein Zurück unwahrscheinlich ist. Und die EU hält sowieso an allem stur fest, was sie mal eingeführt hat. Das sieht man ja gegenwärtig am Euro: Griechenland soll (offiziell) in der Zone bleiben, koste es was es wolle, also bis zum letzten deutsch-französischen-italienischen Steuereuro.
Das ist halt wie mit der Krümmung der Banane und deren Vorschriften. Die Intelligenzmenschen in Brüssel lassen lieber Menschen “ersaufen” statt endlich mal intelligente Enscheidungen zu fällen. Und genau aus diesem Grund finde ich die EU flüssiger als Flüssig = Überflüssig.
Es wird da immer an Stumpfsinnigem festgehalten, können ja nicht anders, denn sie müssten ihre eigenen Entscheidungen hinterfragen und dazu gehört eine gehörige Portion Selbstkompetenz, dass man das kann.
Versuchen Sie mal, einen ‘Alternativlos EU isten’ von einer Selbstreflektion der Situation zu überzeugen. Überzeugt bin ich allerdings, dass, forderte man das, man sogleich als Verschwörungstheoretiker im EU Friedensnobellpreisfimmel definiert wird. 🙂
Die EU Glaspläste wanken mächtig auf sich selbst fixiert!
Wieso haben Sie das Gefühl, man müsse früher aufstehen wegen der Sommerzeit und dies sei eine Rücksichtslosigkeit gegenüber den Menschen und den Tieren? Das Gegenteil ist der Fall! Im Winter, wenn es länger dunkel bleibt am Morgen, lässt uns die rücksichtsvolle Winterzeit 1 ganze Stunde länger schlafen und sorgt so dafür, dass auch die Kinder nicht zu früh aus den warmen Federn müssen! Das ist ein Sieg der Vernunft gegen Politiker-Rücksichtslosigkeit!
Alle Jahre wieder: Spätere politische Vorstöße zur Abschaffung der Sommerzeit scheiterten, so etwa am 10. September 2012 eine Motion im Nationalrat von Yvette Estermann mit 143 zu 23 Stimmen. Die klare Begründung des Bundesrates war, dass die Sommerzeit nicht aus Energiespar- oder ähnlichen Gründen eingeführt wurde, sondern „um eine Übereinstimmung der Zeitregelung unseres Landes mit derjenigen benachbarter Länder erreichen zu können.“
Gute Idee! Man soll an der EU-Richtlinie an der Europäische Uhrzeit anpassen, begründet sich in die Grossbritannien eine Stunde früher…
Solange wir in einer Staatengemeinschaft mit Fahrplänen leben, müssen wir uns eben nach den Nachbarn richten, was uns das Leben weit mehr vereinfacht als wenn wir uns nur nach der Sonne richten.
Warum sollen wir denn unbedingt warten, bis uns die Sonne aus dem Bett treibt, wenn es ja doch schon früher hell genug ist um ohne Kunstlicht Energieverbrauch die notwendige Berufsarbeit deutlich genug zu sehen – insbesondere, wenn der Morgenverkehr auf den ungenügenden, engen
Strassen jeden Tag noch mehr Zeit wegfrisst. Also, mehr Strassen, damit wir länger im Bett bleiben können!