Standortgerechte Produktion von Nahrungsmitteln ist ein dehnbarer Begriff. So wird bis in die Bergzonen hinein zum Teil noch Ackerbau betrieben.
Wie kann es sein, dass in den Bergen an den Hängen Mais angepflanzt wird? Warum werden steile Wiesen mit letzter Kraft und enormem Arbeitsaufwand noch Bewirtschaftet?
Die Politik sieht durch unser Direktzahlungssystem an die schweizer Landwirtschaft Beiträge vor, welche Ackerbau in den Bergen attraktiver machen. Dies ist der logische Schritt, wenn man sieht, was in den Feldern in der Ebene zum Teil angebaut wird. Buntbrachen, Ökologische Ausgleichsflächen oder Bio-Programme sind wirtschaftlicher als Ackerfrüchte.
Dies zwingt die Berbgbauern dazu, die Rohstoffe für die Milchproduktion selbst zu produzieren. Die Beiträge für diesen Schritt locken natürlich ebenfalls. Bergbauern haben meistens nur wenig Spielraum was die Produktion von landwirtschaftlichen Gütern betrifft. Milchproduktion und die damit verbundene Alpwirtschaft, Fleischproduktion oder Kleintiere wie Schafe oder Ziegen dominieren in der Berglandwirtschaft.
Die damit verbundene Direktvermarktung nimmt an Bedeutung zu. Produkte werden an Märkten verkauft oder in die Absatzkanäle vertrieben. Längst sind Alpkäse, Bündnerfleisch, oder Spezialitäten aus den Regionen ein Selbstläufer in den Regalen von Coop und Migros.
Man darf jedoch nicht vergessen: der Bergkäse wurde aus Milch, welche von einem Landwirtschaftsbetrieb mit vielleicht 20 Kühen kommt, hergestellt. Mehr Kühe würde zuviel Arbeitsaufwand für den Betrieb bedeuten.
Gerne mache ich dazu ein Beispiel:
Talbetrieb mit 80 Kühen, 40 Hektar Land, 6-8 Schnitte bei Natur- und Kunstwiese, wird durch Betriebsleiter mit Ehefrau sowie einem Angestellten oder Lehrling bewirtschaftet.
Bergbetrieb mit 30 Kühen, 40 Hektar Land, viel Weide sowie max. 4 Schnitte bei den Wiesen, teilweise gar nur 1 Schnitt möglich, wird durch Betriebsleiter mit Ehefrau und Angestellter oder Lehrling bewirtschaftet.
Lösungsvorschlag:
Der Talbetrieb verkauft seine Kühe und dehnt den Ackerbau aus, während der Bergbauer die Milchproduktion beibehält. Zurzeit ist auf dem Markt zuviel Milch vorhanden. Ein Bergbetrieb kann jedoch durch die richtige Fütterung eine ebenso hohe Milchleistung erreichen wie ein Durchschnittlicher Talbetrieb.
Der Handel mit den Futtermittel muss attraktiver werden für Ackerbauern und Milchproduzenten. Nur durch die aufgeteilte Produktion von Rohstoffen kann der Markt in einem GleichgewichtEin Gleichgewicht, auch Marktgleichgewicht genannt, ist eine... gehalten werden. Rohstoffe lassen sich nur dann absetzen, wenn das Endprodukt auch wirklich nachgefragt ist.
Der Selbstversorgungsgrad kann und darf nie 100 % sein. Diesen Wert kann nicht erreicht werden, solange die Veredelung gefragt ist. Dies steigert also schlussendlich nur die Wertschöpfung der Produkte.
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Kommentare anzeigen Hide commentsOhne den Import von 650’000 Tonnen Kraftfutter für unsere Hochleistungskühe, Schweine etc. würde die aktuelle Produktion von Milch und Fleisch massiv reduziert. Dazu kommt noch der Düngemittelimport. Alles in allem haben wir eine vom Ausland abhängige Lebensmittelproduktion. Der Selbstversorgungsgrad wird immer als Argument für Krisen gebracht. Aber in einer Krise stehen bereits die Traktoren still! Der Selbstversorgungsgrad ist ein reines Propagandainstrument für noch mehr Subventionen. Wir haben eine Landwirtschaft die auf viele Produkte auf eine globale Versorgung angewiesen ist.
Ich sehe die Zukunft der CH-Landwirtschaft ohne Subventionen. Das würde der Bürger bei den Steuern und bei den Lebensmitteln deutlich spüren. Abgesehen ist diese kommunistische Planwirtschaft sowieso abstrus. Das hätte zudem zur Folge, dass wir ganze Landstriche in den Bergen und Voralpen aufgeben könnten. Da würden wir zusätzlich noch bei der Infrastruktur massiv sparen. Im Mittelland hätten wir dann noch einige Grossbauern die wirklich Bauern sein könnten und nicht wie jetzt Sozialhilfebezüger.
Landwirtschaft ohne Grenzschutz: Flankierende Massnahmen sind erforderlich!
WTO und die EU fordern, die Stützungszahlungen für den Agrarsektor zu beschränken. Dies geschieht einerseits im Interesse der ärmeren Länder, die volkswirtschaftlich in hohem Masse auf Agrarexporte angewiesen sind, um Devisen für den Import von lebenswichtigen Industriegütern zu erwirtschaften; andererseits um Kosten zur Verwertung der Überschussproduktion in den OECD-Ländern zu vermeiden. Mit der Frankenstärke ist die Konkurrenzfähigkeit der Schweizer Landwirtschaftsprodukte im Vergleich zu unseren Nachbarn noch geringer geworden. Damit kommt die Produktionsfunktion der Schweizer Landwirtschaft unter Druck. Der dadurch beschleunigte Strukturwandel muss durch geeignete Massnahmen flankiert werden. Prämien für Betriebsaufgaben und Betriebszusammenschlüsse, Landschafts- und Naturschutzbeiträge, Beiträge für den ökologischen Anbau und alternative Arbeitsplätze im ländlichen Raum sind vermehrt zu fördern.
sehr geehrter Herr Meier
Ich zitiere Sie:
Ohne den Import von 650’000 Tonnen Kraftfutter für unsere Hochleistungskühe, Schweine etc. würde die aktuelle Produktion von Milch und Fleisch massiv reduziert.
Wer verlangt diese Hochleistungskühe?
Sehr geehrter Herr Schneider Sie sprechen mir aus der Seele