Womit die Landwirtschaft in Zukunft konfrontiert wird und warum die Produkte aus der Schweiz eine höhere Qualität haben.
Zurzeit ist das Thema Milchpreis wieder am aktuellsten. Seit der Kontingentierungsaufhebung am 1. Mai 2009 konnte noch keine Lösung umgesetzt werden, welche eine Stabilität des Milchpreises seitens der Abnehmern brachte. Meistens scheiterten die Vorschläge an der Durchsetzungskraft. Man tat sich schwer mit Regeln oder sah plötzlich ein, dass diese gar nicht umsetzbar sind. Zuletzt wollte man anhand eines 3-stufiges Marktmodelles den Milchpreis stabilisieren, resp. ein MarktgleichgewichtEin Gleichgewicht, auch Marktgleichgewicht genannt, ist eine... herstellen. Das Projekt scheiterte schlichtweg an deren Umsetzung. Die Abnehmer, Produzenten-Milchverarbeiter (PMO) und Produzenten-Organisationen (PO), konnten das Modell nie anwenden.
Stattdessen wurde ein erhöhter Butterberg verzeichnet und als Folge daraus sank der Milchpreis weiterhin. Das Ziel bleibt weiterhin, ein Preis über 60-65 Rappen. Dies liegt jedoch in weiter ferne.
Ab nächstes Jahr wird zudem ein starker Rückgang an Landwirtschaftlichen Betrieben erwartet. Die neuste Vorschrift sieht bei Anbindeställen eine Verlängerung der Liegefläche (Läger) vor. Dies sieht Zusatzinvestitionen von mehreren tausend Franken, je nach Betriebsgrösse, vor. Zudem sind zum Teil Verlängerungen des Lägers aus Platzgründen gar nicht machbar. So muss Neu gebaut werden; was noch grösseren Investitionen entspricht, oder der Betrieb wird geschlossen. Das Zweite wird bei jenen eintreffen, welche bereits vor 4 Jahren die Auflage erhielten und nun definitv vor dem aus stehen.
Aus diesem Rückgang gilt es zu hoffen, dass die Rinderbestände dafür einen leichten Rückgang haben. Gilt zwar als optimistisch, da ein anderer Landwirt die ausfallende Milch sicherlich kompensieren wird durch Ausbau des Stalles und der daraus resultierenden Mehrproduktion.
Die Qualität der Landwirtschaftlichen Erzeugnisse aus der Schweiz hebt sich durch verschiedenste Faktoren vor deren ausländischen ab. Swissness muss wohl mit Vorsicht genossen werden und steht für die Einwandfreie Produktion wertvoller Nahrungsmittel.
Gerade im Zeitalter der Ethik und der NachhaltigkeitNachhaltigkeit - auch "Nachhaltige Entwicklung" - bezeichnet... sind solche Differenzierungsprodukte ein deutliches Zeichen der Landwirtschaft an die Konsumenten.
Wir haben in der Schweiz ein Gentech-Moratorium; somit gilt bei den Rohstoffen 0% Gentechanteil. Zurzeit stellt dies kein Problem dar. Sollte die Schweiz jedoch der EU beitreten, haben wir auf einmal die Möglichkeit, Gentechveränderte Produkte auf den Markt zu bringen. Das grössere Übel jedoch wird sein, dass Gentechmanipulierte Produkte aus der EU in der Schweiz zum Verkauf angeboten werden. Die Deklaration kann dann durchaus ein juristisches Problem darstellen. Auf einen Schlag öffnet sich ein Markt mit verunreinigten Pflanzensamen. Höhere Erträge, weniger Spritzmitteleinsatz, günstiger Preis; alles Arrgumente für die Produktion mit Gentech. Der Einsatz wäre in vielerlei Hinsichten praktisch und von Vorteil. Die Folgen jedoch sind ein Hickhack von Ideologien und Theorien, welche je nach Betrachtungsweise ein positives oder negatives Bild von Gentech zeigen.
Für eine natürliche und gesunde Landwirtschaft braucht es nicht nur Theorie!
Eine starke und produzierende Landwirtschaft dient uns allen. Auch ohne Gentech ist eine ideale Produktion möglich!
Für eine starke und standortgerechte Landwirtschaft!
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Kommentare anzeigen Hide commentsHerr Seeh
Sie haben recht, bei der Gentechnologie handelt es sich um Ideologieen. Aber wie viele Produkte auf dem Markt leben von Ideologien???
Beinahe alle Markenprodukte. Es gibt kein Markenprodukt welches nicht von einer Ideologie profitiert. Die Schwierigkeit ist es, so eine Marke aufzubauen.
Das wäre die grosse Chance der schweizer Landwirtschaft. Es werden heute schon Joghurts und Milch aus der Schweiz in HongKong verkauft. Vom Käse der weltweit verkauft wird müssen wir nicht sprechen. Jetzt müssen die schweizer Bauern gemeinsam eine Strategie entwickeln und auch konsequent durchziehen um die Marke “Swiss Agriculture” aufzubauen. Dann hat die schweizer Landwirtschaft eine chance in einem freien Markt nicht nur zu überleben, sondern von einem freien Markt sogar zu profitieren.
Ein freiwilliger verzicht auf Gentech und konsequent biologischer Landbau würden hier gute Argumente für die Marke bringen.
Es sollte so weit kommen, dass der Konsument nicht einmal mehr die deklaration Gentechfei und Biologisch braucht, sonder er dies mit dem Begriff Swiss schon als selbstverständlich betrachtet.
Ic h gehöre zu den Gentechbefürwortern. Die Grün-Linke-Gentechabneigung existiert +- nur im deutschsprachigen Raum. Dem Rest der Welt ist das egal. Eines Tages stehen wir vor der Wahl. Gentechfuttermittel ja oder nein? Ein könnte sich die Landwirtschaft zum jetzigen Zeitpunkt nicht leisten. Oder die Milch und Fleischproduktion wird zurückgefahren. Warum Grün-Links gegen Gentechnik ist, versteh ich bis heut nicht.
Herr Meier
Es geht nicht darum, ob jemand für oder gegen die Gentechnologie ist. Hier geht es um die Frage, wie die schweizer Landwirtschaft in einem freien Markt bestehen kann. “Normale” Produkte werden auch in anderen Ländern produziert. Und dies zu Preisen, die nicht ausreichen um die Landwirtschaft in der Schweiz am Leben zu halten.
Also was ist zu tun???
Die schweizer Landwirtschaft muss Produkte erzeugen welche sich von der ausländischen Konkurenz abheben. Diese Differenzen zu ausländischen Produkten muss gross sein. So gross, dass es Leute gibt, die bereit sind, so viel mehr für diese Produkte zu bezahlen, dass sich die Landwirtschaft in der Schweiz rechnet. Um dies zu erreichen gibt es sicher verschiedene Möglichkeiten. Meine Vorschläge dazu:
Gentechfreie und biologische Landwirtschaft. Dies muss konsequent angewendet werden, damit landwirtschaftliche Produkte aus der Schweiz mit diesen Begriffen gleichgesetzt werden.
Falls sie Herr Meier andere Vorschläge haben, die es der schweizer Landwirtschaft erlauben, in einem freien Markt zu bestehen, dann bringen sie diese vor.
Etwas muss sich ändern. Die jetzige Landwirtschaftspolitik mit Abschottung und Subventionen hat langfristig keine Daseinsberechtigung.
Erklären Sie mir einmal weshalb EMMI in Deutschland eine bessere Qualität anbietet als in der Schweiz. (saldo 13/2011)
Erklären Sie einmal den Bauern weshalb sie nicht von ihren Futtermittelimporteure billigere Preise erhalten sollen.
Erklären Sie mir, weshalb die Grossverteiler nicht die Preise für Biogemüse und Biofrüchte reduzieren und dafür auf die vielen Bio-Hochglanzprospekte (mit oder ohne Frau Winiger) verzichten.
Habe gerade einen Artikel in einer Zeitung aus Hong Kong gelesen. Leider auf englisch. Aber dieser würde aufzeigen, wo das Potential der schweizer Landwirtschaft läge. Der Markt für Qualitätsprodukte wäre vorhanden.
http://paper.thestandard.com​.hk/Default.htm?href=TheStandard/2011/09/14&pageno=14&view=document
Der Artikel : Rogue cooking oil
Jetzt muss die schweizer Landwirtschaft nur noch glaubhaft darstellen, dass die Qualität hier besser ist als anderswo.