1. Wirtschaft

Direktzahlungen in der Landwirtschaft: zu viel, falsch verteilt, falsche Kriterien

Es gibt immer weniger Empfänger der Direktzahlungen. Stichwort: Bauernhofsterben. Pro Hof bleibt also mehr übrig. Die Einkommen sind seit 2015 im Durchschnitt um ein Drittel gestiegen – und damit fünfmal stärker, als es bei den Haushalten ausserhalb der Landwirtschaft der Fall war. Viele grosse Betriebe im Mittelland produzieren heute schon industriell und wären wohl auch mit weniger Direktzahlungen wettbewerbsfähig.

Es gibt aber auch Höfe, die trotz zusätzlichen Subventionen arm bleiben. Die Spannbreite ist riesig und meines Erachtens unhaltbar. Kleinere Betriebe in den Bergregionen können sich kaum über Wasser halten, trotz Subventionen. Der Bund könnte die Gelder also neu verteilen.

Eine stärkere Abstufung der Direktzahlungen könnte sinnvoll sein. Die Bauern sollten für jede zusätzliche Hektare weniger Geld erhalten als für die vorhergehende.

Idealerweise sollte der Bund vor allem die Produktion öffentlicher Güter, wie die Pflege der Landschaft oder den Schutz der Biodiversität, finanziell mit Steuergeldern abgelten. Wenn es um die Produktion von Lebensmitteln geht, sollte der Markt spielen.

Die Konsumen:tinnen zahlen pro Jahr rund 3 Milliarden Franken zu viel für Lebensmittel, und als Steuerzahler finanzieren sie zusätzlich rund 4 Milliarden Subventionen pro Jahr, die nicht allein den Bauern zugutekommen, sondern dem gesamten Agrarsystem.

Die Schweizer Agrarpolitik braucht dringend Reformen.

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