Das Bankkundengeheimnis kann reduziert werden auf die Nicht-Meldung der Kontonummern.
Auf den Schweizerischen Bankkonten liegen Gelder von Kunden diverser Nationalitäten. Hauptsächlich kommen die Gelder aus fünf Motiven zu unseren Banken. Dies sind der Service, die Währung, die Vorsicht vor dem Staatszugriff, die Steuerersparnis und die Sicherheiten. Die Steuerflucht wird meines Erachtens zu oft als alleiniger Grund angegeben. Dafür ist in der Regel die Verlegung eines Geschäftssitzes oder des Wohnsitzes die bessere Variante.
Deutschland hat eine Sonderstellung. Aus der Geschichte liegen viele Gelder bei uns, weil sie vor dem Staatszugriff und den Währungskrisen geschützt werden sollen. Die Berichte der letzten drei Jahre über die Aktivitäten von Herrn Sarkosy und Frau Merkel rufen die Geschichte in Erinnerung. Der Wille zur Vorherrschaft Deutschlands in Europa ist deutlich zu erkennen.
Das Verhalten der deutschen Regierung ist mit dem Wunsch eines gläsernen Bürgers nicht vereinbar. Als Teil der schweizerischen Bevölkerung verstehe ich nicht, weshalb die Steuerbeamten in der EU den Zugriff auf die Bankkonten ihrer Staatsbürger benötigen. Die Frage des Bankkundengeheimnisses kann darauf reduziert werden, ob die Banken die Kontonummern den entsprechenden Staaten melden sollen. Denn die Steuerausweise der Bankkonten müssen in Originalform den Steuerämtern vorgelegt werden. Bei Bedarf können diese per Regelung für die Steuerberechnung erweitert werden. Dies ist ähnlich wie mit dem Lohnausweis.
Die Frage, ob die Banken die Kontonummern den entsprechenden Staaten melden sollen, kann in den Staatsverträgen geregelt werden. Gegenseitigkeit ist dabei selbstverständlich. Sollte eine solche Vereinbarung getroffen werden, so sind meiner Einschätzung nach ebenfalls der Umgang mit den Altbeständen und die kurzfristigen Kündigungsmöglichkeiten für einen geordneten Ausstieg gut zu regeln.
(Verfasst am 4.04.2012, Peter Oberholzer)
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Kommentare anzeigen Hide commentsIch sehe auch nicht ein, warum ein Deutscher sein Geld in der Schweiz verstecken soll. Soviel mir bekannt ist, gibt es in Deutschland seit 1997 keine Vermögenssteuern. Was macht den dieses Kapital in der Schweiz ? Darf man davon ausgehen, dass der Finanzservice hier besser ist als in Deutschland ? Zudem wird auch dem Deutschen 35% Verrechnungssteuer abgezogen – was will er also hier verstecken und warum ?