In rund zwei Monaten stimmen wir über die linke Mindestlohninitiative ab, laut der alle mindestens 22 Franken pro Stunde verdienen sollen. Der Abstimmungstermin mag weit weg sein, doch ist es wichtig, uns jetzt schon Gedanken zu machen. Denn die InitiativeDie Initiative ist in der Schweiz ein politisches Recht der ... hätte längerfristig gravierende Konseqeuenzen.
Die Initianten erzählen uns das Blaue vom Himmel herunter, wie produktiv wir in der Schweiz doch sind, und weshalb hohe und höhere Löhne doch zur Schweiz passen. Doch die Schweiz ist heute schon eine Hochpreisinsel, unter anderem gerade wegen dem heutigen hohen Lohnniveau. Aber statt hohe Preise mit mehr Wettbewerb zu bekämpfen, will die Linke genau das Gegenteil: Mehr Staat, mehr Bürokratie, weniger Freiheit; mehr Lohn für wenige, aber höhere Preise und weniger Arbeit für alle. Ist das gerecht?
Unmittelbar hätte die Annahme der Mindestlohninitiative zwei mögliche Konsequenzen: Zum einen würden vom Staat vorgeschriebene höhere Löhne die Kosten für Unternehmen in der Schweiz steigern, welche diese dann via höhere Preise auf die Kunden abwälzen und damit die Schweiz von der Hochpreisinsel zum Hochpreisberg anwachsen lassen! Zum anderen kann es aber sein, dass diese Kostenabwälzung auf die Endkunden nicht immer möglich ist. Um dennoch nicht Konkurs zu gehen, werden Unternehmen deshalb gezwungen, Kosten zu senken, Prozesse zu automatisieren und weniger Leute einzustellen, oder gar Leute zu entlassen und Arbeitsplätze in andere Länder auszulagern. Dies wäre insbesondere für dynamische Standorte wie die Flughafenregion Gift!
Die Mindestlohninitiative reiht sich in eine Serie von Vorlagen der letzten Jahre (wie „1:12“, „6 Wochen Ferien für alle“ etc.), welche zwar nett tönen, aber dem Werkplatz Schweiz massiv Schaden zuführen würden. Vergessen wir nicht: Jeder zweite Franken verdienen wir mit dem ExportExporte sind in einer Volkswirtschaft produzierte Güter und.... Wir sind hochgradig international vernetzt. Uns geht es zwar (noch) gut, aber die Konkurrenz in der Geschäftswelt ist global und wächst. Wir können es uns nicht leisten, unsere sozialen Hängematten stetig auszubauen, wenn wir unseren Wohlstand halten wollen!
Der Standort Schweiz ist angewiesen auf gute Rahmenbedingungen mit einem möglichst freien ArbeitsmarktDer Arbeitsmarkt wird wie jeder Markt gebildet durch [[Nachf... und möglichst wenigen Regulierungen, kurz: mehr Freiheit. Entscheiden Sie sich deshalb für mehr Freiheit und lehnen Sie die Mindestlohninitiative ab!
Adrian Ineichen
Vorstand Jungfreisinnige Bezirk Uster (JFBU)
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Kommentare anzeigen Hide commentsAuch ich bin gegen die Mindestlohninitiative. Nicht weil ich gegen bessere Löhne für die unteren Einkommen bin, sonder weil sie unflexibel ist und auf die regionalen Unterschiede keine Rücksicht nimmt.
Diese Meinung kann ich aber erst einnehmen, seit die MEI angenommen wurde. Falls diese richtig umgesetzt wird, erhält der Arbeitnehmer wieder gleich lange Spiesse auf dem Arbeitsmarkt. Herr Ineichen, ich hoffe sie sind bereit, sich hier für eine arbeitnehmerfreundliche Lösung einzusetzen.
Hier ein Denkansatz wie die MEI im Bereich der Arbeitskräfte umgesetzt werden könnte:
Die Kontingente für Arbeitskräfte werden basierend auf der aktuellen Arbeitslosenrate berechnet. Damit die unterschiedlichen Situationen der einzelnen Branchen berücksichtigt werden können, wird dies für jede Branche individuell gemacht. Die Kontingente sollten in jeder Branche so angsetzt werden, dass die Arbeitslosenrate mittelfristig unter 1% sinkt.
Freie Kontingente werden danach innerhalb der einzelnen Branchen öffentlich versteigert. Die Gewinne gehen z.B. an die AHV.
-Die einzelnen Branchen können mit diesem System relativ einfach selber steuern, wieviele ausländischen Arbeitskräfte sie einstellen möchten. Sie müssen nur dafür sorgen, dass zuerst alle Verfügbaren Resourcen in der Schweiz ausgeschöpft werden.
-Durch das Sinken der Arbeitslosigkeit werden auch die Kosten für die Arbeitslosenkasse und somit auch für die Arbeitgeber und Arbeitnehmer tiefer.
Die Arbeitnehmer sind wieder in einem Arbeitsmarkt der fairer gestaltet ist, da der Druck durch Billiglohnarbeiter weniger stark ist. Somit sollten auch die Löhne fairer werden.
-Das System ist einfach und kann mit wenig Aufwand umgesetzt werden.
-Durch die öffentliche Versteigerung erhalten die Betriebe ein Kontingent die es am dringendsten brauchen. Beziehungen usw. spielen keine Rolle.
-Durch die Aufteilung in Branchen, sind nehmen auch die Preise für Kontingente rücksicht auf die Möglichkeiten der unterschiedlichen Branchen.
Wenn die MEI entsprechend meines Vorschlages umgesetzt würde, dann bräuchte es die Mindestlohninitiative nicht mehr.
Natürlich ist mein Vorschlag eine Illusion. Er ist zu einfach und niemand kann daran verdienen.
Auch ist die Wirtschaft und somit auch die Politik noch nicht zu diesem Schritt bereit. Sie haben noch nicht gemerkt, dass das schweizer Volk nicht tolerieren kann, von ausgenutzt zu werden.
Man hat es ja gerade wieder bei dem Entscheid um das Kartellgesetz gesehen. Man ist gar nicht daran interessiert, etwas gegen die Hochpreisinsel Schweiz zu unternehmen. Es verdienen noch immer zu viele Leute an diesem System. Und dies auf Kosten der Allgemeinheit.
Aber zurück zur Umsetzung der MEI. Da dies nicht zum Wohle des Volkes gemacht wird, werden wir leider auch bei ECOPOP zustimmen müssen. Diese bewirkt sicher mehr als die Mindestlohninitiative.
Wer Leute zu einem Lohn beschäftigt, welcher keine bescheidene Lebenshaltung ermöglicht, wird vom Staat und den Sozialversicherungen subventioniert. Hier ist einmal gründlich Transparenz zu schaffen! Solche Arbeitsplätze gehören in einen 2. Arbeitsmarkt. Diese Stellen müssen vom Staat offiziell als solche des 2. Arbeitsmarktes abgesegnet werden. Dies kann aber nur dann geschehen, wenn sich die Arbeitgeber mit der Beschäftigung dieser Leute keine goldene Nase verdienen.
Wenn die Mindestlohninitiative angenommen wird, ist die Schweiz zusätzlich belastet. Bei Annahme dieser Vorlage gehe ich davon aus:
– dass die Preise steigen.
– dass die Arbeitsplätze rationiert werden, das bedeutet, mehr Leistung mit weniger Stellenprozenten getätigt wird.
– dass dies mit einem enormen Arbeitsplatzabbau in der Privatwirtschaft verbunden ist.
– dass die Exportprodukte auf dem Weltmarkt durch die Preissteigerung nicht mehr konkurrenzfähig sind.
– dass die ausgebildeten Lehrabgänger mit nicht-ausgebildeten Mitarbeitern finanziell gleichgestellt werden.
– dass Firmen Arbeitsplätze aus Kostengründen ins Ausland verlagern. Der Werkplatz Schweiz wird dadurch eingedämmt.
– dass bei neu eingestellten ausländischen Arbeitskräften der Gang zum Arbeitsmarkt leichter fällt, da die Arbeitslosenkasse ein gutes Auskommen bietet.
– dass die Arbeitslosenkasse dadurch zusätzlich belastet wird.
– dass die Schwarzarbeit sprunghaft zunimmt.
Diese Initiative ist nicht überlegt genug, wenn man gesamthaft die Zusammenhänge mit dieser geforderten Zahl, 4’000 Franken pro Monat, versteht. Durch die 4’000 Franken werden nicht die Löhne von CEO’S und die Boni gekürzt, sondern auf die Kundschaft für die Dienstleistungen und die Produkte überwälzt, die KMU die exportorientiert ist, ist beim internationalen Wettbewerb schlechter gestellt. Von Volksinitiativen war ich noch nie ein Freund aber bei dieser ist die volkswirtschaftliche Konsequenz für die Schweiz zu gross und durch die steigenden Preise ist dieses Anliegen nutzlos. Die Mindestlohninitiative ist gut gemeint aber sie bringt mehr Schaden als Nutzen.
Korrektur:
– dass bei neu eingestellten ausländischen Arbeitskräften der Gang zur Arbeitslosenkasse leichter fällt, da sie ein gutes Auskommen garantiert.
Herr Ineichen, ich kann Ihren Bedenken nicht ganz folgen. Der Mindestlohn von 22 CHF pro Stunde ist ja notwendig, damit Angestellte die hohen Preise bezahlen können …
Die Sozialämter sollten ihre Leistungen an Personen, die gezwungen sind, unter dem Mindestlohn zu arbeiten und deshalb nicht bezahlen können, was zu einem würdigen Leben notwendig ist, schon jetzt – vor der Abstimmung – dem Arbeitgeber in Rechnung stellen.
Es ist stossend und demütigend, dass solche Arbeitnehmenden in der reichen Schweiz überhaupt erst ans Sozialamt gelangen müssen. Ihre Arbeitgeber sollten sich schämen – vor den Steuernzahlenden, die an Stelle solcher Arbeitgeber zur Kasse gebeten werden, wie vor den unterbezahlten Angestellten.