Vielleicht sehen wir es falsch, wenn wir eine Formulierung, wie er war stets bemüht abschätzig betrachten. Was will man mehr von einem Menschen der sich stets bemüht. Nur wer einem krankhaften Leistungsdenken wie moderne Manager anhängt achtet das Bemühen nicht. Wer so denkt vergisst, dass Jesus seine Kirche auf den «schwachen» Petrus aufbaute, er hätte ja auch allwissend wie er war auf Saulus, den späteren Paulus, aufbauen können, Paulus der moderne Mensch, welcher nur nach seiner Leistung, sprich nach seinem Ergebnis beurteilt wird, den seien wir ehrlich, was hat Paulus schon geleistet ausser, dass er erleuchtet wurde und dann mit kaltem Verstand die christliche Theologie begründete. Eine Theologie, welche meiner Ansicht nach recht wenig mit der Wärme und Liebe der Einstellung Jesu zu tun hat. Nein Christus, setzte auf den fehlbaren und etwas unzuverlässigen Petrus. Seine Hoffnung baute nicht auf Perfektion, sondern auf Menschlichkeit.
Vielleicht ginge es uns besser, würden auch wir akzeptieren, dass das Fehlerhafte menschlicher ist als das Perfekte. Dann würden vielleicht auch die Staatsanwaltschaften bei der Beurteilung von Handlungen, welche missraten vom normalen Menschen ausgehen und nicht vom perfekten Menschen, dann würden Wissenschaftler nicht abenteuerliche Konstrukte wie in der modernen Astrophysik aufbauen um das Faktum des Unerklärlichen (Gott) negieren zu können, würden wir vom Normalen ausgehen, würden wir wieder vernünftig und könnten wahrscheinlich 50 % aller gesetzlichen Regelungen eliminieren, welche das Perfekte anstreben statt demütig anzuerkennen, dass nicht das Ergebnis entscheidend ist sondern das Bemühen. Vielleicht würden wir dann auch Gott wieder einen Spielraum lassen. Den mit unserem Perfektionsdenken wollen wir alles entscheiden alles ergebnisorientiert im Griff haben und wenn das Schicksal dann halt doch zuschlägt sind wir nicht mehr fähig es demütig zu akzeptieren und rufen zu Gott « warum tust du nichts?». Er kann sich dann ruhigen Gewissens nach hinten lehnen und antworten: « Du lässt mir ja keine Möglichkeit was zu tun»
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Kommentare anzeigen Hide commentsHerr Michal Ebinger
Eine Formulierung wie: “Er war stets bemüht”, steht dann in einemm Arbeitszeugnis als versteckte Warnung an den nächsten Personalchef. Sich bemühen wird zwar vom Arbeitnehmer sicher mehrheitlich als positiv empfunden, aber in einem Arbeitszeugnis ist dies negativ, weil dies signalisiert, er/sie hat seine ihm zugewiesene Arbeit nicht zur Zufriedenheit des Arbeitgebers auf die Reihe gekriegt. Dies wie es im Leben minimal eben sein sollte, für den Lohn, den er/sie kassierte”.
Ich sehr, Sie haben nicht verstanden was ich sagen wollte!
Ich habe leider auch nicht verstanden, was Sie sagen wollten…
“(…) Wer so denkt vergisst, dass Jesus seine Kirche auf den «schwachen» Petrus aufbaute, er hätte ja auch allwissend wie er war auf Saulus, den späteren Paulus, aufbauen können, Paulus der moderne Mensch, welcher nur nach seiner Leistung, sprich nach seinem Ergebnis beurteilt wird, den seien wir ehrlich, was hat Paulus schon geleistet ausser, dass er erleuchtet wurde und dann mit kaltem Verstand die christliche Theologie begründete. (…)”
1) Jesus ist keine historische Figur; er hat also nicht gelebt und kann deshalb keine Kirche aufgebaut haben, Herr Ebinger. Er wird u. a. als strenger Jude beschrieben, der immer innerhalb des jüdischen Glaubens tätig war. Auch die ihm zugeordneten “Jünger” werden als Menschen jüdischen Glaubens beschrieben.
2) Simon/Petrus ist ebenfalls geschichtswissenschaftlich nicht belegt.
3) Saul/Paulus ist historisch belegt; er wurde in Tarsus, in der heutigen Türkei geboren. Im Jahr 48 nC begründete er ebenfalls in der heutigen Türkei – in der Metropole Antiochia am Orontes (heute Antakya) – das Christentum, indem er Nichtjuden taufte und die damals der Figur Jesus zugeordneten Geschehnisse und Aussagen verkündete, die er dann im Jahr 55 u. a. im sog. “Römerbrief” festgehalten haben soll. Seine “Berufung” soll er im selben Jahr u. a. im “Galaterbrief” beschrieben haben, und im Jahr 56 soll seine elfjährige Tätigkeit durch seine Verhaftung beendet worden sein.
Ach, haben wir mit Herrn Oberli wiedermal einen Sozialisteneiferer als Bibelerklärer?
Einer der am Tag seiner Geburtstagsfeier die Öffentlichkeit belehrt, Jesus habe nicht gelebt denn er sei ein strenger Jude gewesen, der hat etwas nicht so ganz verstanden.
Das tönt nicht nur schusselig antisemitisch, irgendwie hat er nicht verstanden, dass man damals in der entsprechenden Region gar nicht so viel Auswahl hatte, punkto Religion. Man konnte ausser Jude wohl höchstens Römer sein. Die Segen des Islam liessen schliesslich noch gut sechshundert Jahre auf sich warten und auch Scientology war noch nicht vorrätig. Christ konnte er schon gar nicht sein, denn er war ja Christus selber und die Christen sind ja seine „Ihm Nachfolger“, also konnte er dort auch nicht „beitreten“.
Nur dass er keine Kirche aufgebaut hat, sondern diese aus unterschiedlichen Gründen, durch menschliche Verkünder und danach von vielen (un-) menschlichen Machthabern entwickelt wurden, ist wahr.
Jesus jedoch brauchte zu keiner Zeit, auch heute noch, keine Kirche um zu leben und das Leben zu verkünden.
Die nonchalante, vielmehr despektierliche Zote von wegen Jesus habe nicht gelebt, ist angesichts der Milliarden von Christen die das anders sehen, ziemlich überheblich.