Die eigentlich sehr sorgfältig erzogene Lisa ist auf dem Weg zu Schule und wirft – was ihr gar nicht ähnlich sieht – vor lauter Ärger eine kleine Petflasche weg – leider nicht in den Mülleimer sondern direkt hinter den nächsten Busch.
Wie reagieren Sie, wenn Sie die Szene beobachten?
a) Sie schauen weg und reagieren gar nicht.
b) Sie schimpfen in ungefähr diesem Sinne: „Unglaublich, wie schlecht erzogen die heutige Jugend ist“; „wo sind denn da die Eltern? – wahrscheinlich nicht zu Hause“. „Die heutigen Eltern sollte man einmal bestrafen, so schlecht erziehen sie ihre Kinder“; „heutige Jugendliche sollte man konsequent mit Bussen bestrafen: Bis sie sich wieder anständig benehmen“, etc.
Wenn Sie Glück haben treffen Sie auf eine weitere Person, die sich mit Ihnen zusammen ärgert.
c) Sie ziehen Lisa an den Haaren und zwingen Sie schimpfend, sofort diese Flasche hochzuheben. Wenn Sie ganz wütend sind, verlangen Sie ihre Telefonnummer, denn Sie wollen sich bei den Eltern melden.
d) … oder aber Sie fühlen sich als Mitglied der Gesellschaft verantwortlich und bitten Lisa höflich, freundlich, aber bestimmt, sie möge bitte die Flasche selber aufheben und in den Mülleimer werfen. Vielleicht lächeln Sie ihr zu und erinnern Sie daran, dass sie das ja eigentlich schon gewusst habe und vielleicht entwickelt sich ein freundliches Gespräch daraus.
Ein solches Gespräch – das nicht nur Lisa sondern auch der Gesellschaft einen Nutzen bringt – braucht Zivilcourage von Seiten der erwachsenen Person. In einer kinderfreundlichen, bzw. gesunden Gesellschaft, sind solche Gespräche normal.
Ich bin für d)
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Kommentare anzeigen Hide commentsSehr richtig Frau Schmid
Bei Kindern finde ich D auch richtig. Bei Erwachsenen und Jugendlichen, leider nicht. Da müssen schon andere Massnahmen ergriffen werden.
Freundliche Grüsse
Nein, liebe Frau Wulkow, da bin ich nicht mit Ihnen einig.
Kinder, wie auch Jugendliche und Erwachsene sind Alles in erster Linie Menschen und sollten deshalb gleich – allerdings speziell in den genannten Dingen, wie Littering – behandelt werden.Auch ich, wie offensichtlich auch Frau Schmid, bin davon überzeugt, dass etwas freundlich und bestimmt von Mitmenschen und -arbeitern verlangt wird positiv aufgenommen wird und unserer Gesellschaft gut tut.
Grüezi Herr Mundorff
Das Problem ist, dass sich solche “erwachsenen” Menschen nicht belehren lassen wollen. Ich denke, mit Massnahmen sind Repressionen gemeint. Leider fehlt hierzu die notwendigen Kompetenzen.
Grüezi Herr Mayer
Als “Bilingue” etwas mit “romanen” Genen belastet, stacheln mich allerding Repressionen oder besser gesagt Verbote, eher dazu an, gebrochen zu werden, während freundlich und charmant vorgebrachte Anliegen mich eher überzeugen können. Deshalb wie frau Schmid …….
Liebe Frau Wulkow, in welcher Gegend leben Sie? Es gibt leider in der Schweiz Ortschaften und Quartiere, wo Sie sich hüten werden, bei Jugendlichen irgendwelche ‘Massnahmen’ zu ergreifen. Im besten Fall haben Sie am andern Tag zerstochen Autopneus.
Bei Lisa mag Plan d ja funktionieren, wenn es aber um Yılmaz oder Tarik handelt, werden Sie sicher nur einen Stinkfinger sehen, oder dann einen bösen Anruf seines Vaters.
Sehr geehrter Herr beb rofa
Ich habe ja geschrieben dass bei Jugendlichen und Erwachsenen andere Massnahmen gelten müssen.
Da ich dies selber erlebe, gibt es für mich auch kein Parton.
Da kann meinetwegen auch der Vater erscheinen und ich werd Ihm meine Meinung sagen.
Ich nehm auch gerne eine Anzeige dafür in Kauf, denn ich denke nicht, dass ich mir irgendwas von einem Jugendlichen gefallen lassen muss dass nicht Recht und Ordnung ist.
Leider gibt es immer wieder Leute die über solche Sachen aus Angst hinweg.Was ich falsch finde.
Sehr geehrter Herr Mundorff
Auch mit Freundlichkeit lässt sich manchmal nicht alles lösen,
wenn es an Anstand fehlt.
Wer aus rechtem Elternhaus kommt, provoziert schon gar nicht.
Freundliche Grüsse
Sehr geehrter Herr Mundorff
Bitte erklären Sie mir, wie eine “freundliche und charmante” Fahrverbotstafel auszusehen hat, damit auch Sie sie beachten!
Bravo Herr Villiger
Gerne, Herr Villiger, wenn Sie mir erklären, ein Fahrverbot soll, wenn es um Littering geht ?
Ob Littering oder Fahrverbot es wird ja heute bald nichts mehr beachtet, nicht einmal mehr der Fussgängerstreifen.
Digitale Demenz ist leider heute ein sehr weit verbreitetes gesellschaftliches Problem.
Nicht ganz, Frau Wulkow, beim Fahrverbot handelt es sich um ein Verkehrsdelikt das bereits im Verkehrsreglement rechtlich verankert ist. Beim Littering nicht oder vielerorts noch nicht.
“Digitale Demenz” ist ein Super Schlagwort, das nichts, aber auch gar nichts näher umschreibt und absolut ins Vokabular schlagwortdreschender Politiker passt.
Was aber Frau Schmid schildert, ist ein Problemkreis, der pragmatisch am ehesten gelöst werden kann, wenn man den gesunden Menschenverstand und -anstand anspricht ohne gleichzeitig ins Töpfchen der “Netten” und “Linken” geworfen zu werden.
Herr Mundorff
Wie auch immer jeder auf seine Art.
Bedenke, auch Sie werden eines Tages erkennen, dass auch Sie mit ach so netter Art nicht mehr weiterkommen. Und wenn Sie das Gefühl haben müssen, Verbote stacheln Sie an, dann machen Sie weiter so. Viel Spass dabei
Freundliche Grüsse
Grüezi Herr Mundorff
Ich habe mich auf Ihre Aussage, (die meiner Meinung nach generell Verbote anspricht) bezogen!
Ihre Aussage>>Als “Bilingue” etwas mit “romanen” Genen belastet, stacheln mich allerding Repressionen oder besser gesagt Verbote, eher dazu an, gebrochen zu werden, während freundlich und charmant vorgebrachte Anliegen mich eher überzeugen können. Deshalb wie frau Schmid …….
Deshalb meine Frage, wie Verbotstafeln nun aussehen müssen, dass auch SIE sie beachten !
Gruezi Herr Villiger
“Humor ist, wenn man trotzdem lacht….” Ich meinte mit meiner Aussage, dass (vermutlich gerade auch für Jugendliche) Verbote eher dazu verleiten ( wegen des besonderen Kicks z.B)gebrochen zu werden. Dazu bräuchten Verbotstafeln keines besonderen Aussehens. Auch für mich nicht (grins)
Ich möchte noch folgendes anfügen:
Jede Verbotstafel, die etwas verbietet was keiner mit gesundem Menschenverstand tun sollte, ist eine Tafel zuviel!
Also Leute, schaltet den Verstand ein, und der Tafelwald wird sich lichten, d. h. sicher nicht mehr dichter werden! 🙂
Sehr geehrter Herr Villiger
Bravo
Da stimme ich mit Ihnen überein.
Wenn sich jeder an seine Pflichten und all die Regeln halten würden, hätten wir es wirklich viel einfacher und man müsste nicht die Unschuldigen auch noch miteinbeziehen.
Freundliche Grüsse
Liebe Frau Wulkow- Nyffeler
Sie sagen es, meine Worte! 🙂
Um 10 Gebote einzuhalten (oder eben nicht) brauchen wir über eine Million Gesetze…
Guten Tag Frau Federer
Ich gehe hien, lächle Lisa an, hebe die Pet-Flasche auf, entsorge sie. Fertig. Gebe ich Erklärungen ab, kommt es immer negativ, ich wäre ein altes Ars…… Sage ich nichts, macht sich Lisa selber Gedanken darüber. Das wäre anders, wenn Lisa mein Kind wäre. Dann wäre D angebracht.
Nun aber etwas anderes. Verkaufstellen gibt es viele, Entsorgungsstellen wenige. Ich weiss jetzt nicht wie sie pendeln. Aber bei den meisten Bahnhöfen, hat es Kioske, die Pet-Flaschen verkaufen, aber keine Rücknahmestelle in der Nähe. Auch ein Abfalleimer sucht man vergebens. So muss man den Abfall oft in einem Behälter der SBB entsorgen. Das stört mich ungemein.
Weiter an vielen Orten, hat man Abfalleimer entfernt. Viele öffentlich Bänke, hatten früher einen Abfalleimer, heute nicht mehr.
Das selbe bei den Robydoogs, viele hat es nicht und neuerdings sind die Säcke so schlecht verschweisst, dass man oft den Hundekot in den Finger hat, weil die Säcke reissen. Das ist sehr ärgerlich.
Schauen sie, man will die Leute erziehen, selber baut man aber immer wie mehr Leistung ab und erschwert das Ganze ungemein. Manchmal hat man das Gefühl, dass man testen will, wie blöd ist der Mensch und wie lange macht er mit.
Liebe Grüsse Kurt Nünlist
Die Zeit hat sich gewandelt, Herr Kurt Nünlist. Seit der Einführung der Sackgebühren entsorgen BürgerInnen Ihren Müll entweder als Littering oder pressen den in Öffentliche Behälter.
Es ist Müll, soviel aufhebens mit dem Müll zu machen.
Guten Tag Herr Nabulon
Das ist mir schon klar. Aber weil sich ein paar unkorreckt verhalten, sollen die bestraft werden, die sich korreckt verhalten?
Zudem hat Lisa ganz schlechte Überlebenschancen, weil man nicht wahrhaben will, dass im Strassenverkehr Probleme vorhanden sind.
Mein Blog dazu:
http://www.vimentis.ch/dialog/readarticle/tot-auf-dem-zebrastreifen/
Wir Erwachsenen sollten Vorbilder sein.
Herr Nünlist Sie dürfen an jeder Verkaufstelle Ihre Pet Flasche zurück geben Sie müssen Sie annehmen, oder für Entsorgungs- möglichkeiten besorgt sein.
Leider werden die Verkaufstellen einfach zuwenig damit belästigt, wobei die Abfallsammelwut in der Schweiz sehr hoch ist und schlussendlich das gesammelte PET in der Kehrichtverbrennung landet.
der narr sagt die Welt ist halt verrückt.
Hallo Herr Narr
ja das mache ich öfters, ich werde dann aber angeguckt als komme ich vom Mars und ich glaube auch, dass dann das Pet-Fläschchen im normalen Kericht landet.
Herr Kurt Nünlist,
**Aber weil sich ein paar unkorreckt verhalten, sollen die bestraft werden, die sich korreckt verhalten?**
Wir hatten es vor den Wahlen einmal schnell von den neuen Hundegesetzen, das hat doch System in der Schweiz, ja nicht nur hier, auch in Deutschland, noch weiteren Staaten.
Neu in der Schweiz ist eben gestern wieder so was aufgetaucht, eine Hysterie wird aufgebaut, zielt wieder einmal gegen die Armeewaffe.
Jede Partei, schön auf ihrem politischen Gebiet polemisiert doch schon lange.
Das erstaunliche, das Volk läuft hinter diesen verschiedenen Gruppierungen her, und schon haben wir ein neues Gesetz….
Ich bleibe bei d), Herr Nünlist. Vor allem auch bei Kindern, die nicht meine eigenen sind. Negative Reaktionen kann man ihnen so abgewöhnen. Und der Rest: Ja, stimmt absolut!
Sehr geehrter Herr Nünlist
Lisa hat am anderen Tag ihrer Freundin erzählt wie sie mit Schwung eine neue Petflasche hinter dem Gebüsch entsorgte: “Da drüben geht der komische alte Mann, der hier die Petflaschen aufsammelt…” 😉
Liebe Frau Schid
In Ihrer Geschichte gehört d)vor c), denn normalerweise wird Lisa leider die Petflasche nicht aufheben. Wie würde in diesem Falle Ihr d) aussehen?
Persönlich mache ich immer wieder die Erfahrung, dass Jugendliche oder Kinder eben nicht mehr gewohnt sind, dass jemand wohlwollend aber sehr bestimmt reagiert. Tut man dies richtig, dann erschrecken sie und handeln. Das geht nur, wenn beides da ist: Wohlwollen und absolute Bestimmtheit.
Tut sie es dann nicht, rufe ich sie mit sehr bestimmtem Ton zurück.
Hallo zusammen
So so, der komische alte Mann. 🙂
Jetzt nimmt es mich wunder, wie alt Lisa ist?
Liebe Grüsse Kurt
Sehen Sie Herr Nünlist
Da Lisa auf dem Schulweg ist und sich zudem was sagen lässt, schliesse ich auf die Primarschule. Da das Alter sehr relativ ist, sind Sie für Primarschüler halt eben alt! ;-)Für Kinder unter 10, 12 Jahren sind alle über 30 jährigen alt. War für uns schon so. Je älter man wird, desto weiter nach oben schiebt sich diese Grenze. Tragen wir es mit Fassung! 🙂
Liebe Frau Schmid
Zuerst möchte ich Ihnen danken, denn Sie gehören zu den Ausnahmen, die sich auch an den Diskussionen die sich aus dem eigenen Artikel ergeben auch beteiligen! Das macht Sie in meinen Augen sympatisch!
Zu Ihrer Antwort glaube dass Sie richtig ist, ich in den meisten Fällen feststellen zu können: “und wenn sie nicht gestorben ist dann ruft Sie heute noch!”
Spielt es eine Rolle, ob sie uns als “alt” bezeichnet? Ich habe Vertrauen in Jugendliche und das kommt irgendwie immer einmal zurück. Hätte sie auf 13 eingestuft….
Grundsätzlich gebe ich Ihnen in dieser Hinsicht recht, und für den einen von vielleicht 6 – 8 wo`s wirkt, hat es sich im gesamten gelohnt. 🙂
Hallo zusammen,
also so bis zehn Jahre, würde ich D nehmen. Aber einer 13 jahre alten Lisa, sage ich nichts mehr, das liegt nicht in meiner Verantwortung. Frau Schmid, mir 13 ist man ein junger erwachsener und wenn ich nicht dauernd blaue Augen haben will, so lasse ich solche Situationen sein. Es geht ja nicht nur darum, dass Lisa keine Ordnung hat. Viele Jugentliche in dem Alter haben es absolut nicht im Griff, mit Kritik umzugehen. Oft werden sie gewalttätig und ich brauche es nicht, ein Messer im Bauch zu haben oder im Gerangel handgreiflich zu werden, oder Lisa blöde unabsichtlich betatscht zu haben.
Sie können Kontrolleure fragen…
Natürlich haben sie recht, wenn man bestimmt auftritt, dann hat man eine gute Chance. Aber wie öfters sie das machen, desto eher die Wahrscheinlichkeit, dass es ausartet und einmal das heraus kommt, nicht das ist, was man sich vorgestellt hatte. Es gibt Polizei, Bahnpolizei… Ich bin Lokführer und nicht Bahnpolizist. Ich habe aber im Notfall ein Handy und kann telefonieren.
Ich selber greife erst dann ein, wenn eine dritte Person zu schaden kommt. Erst kürzlich habe ich wieder erlebt, wie eine ältere Person einen 15 jährigen zurecht wies, im Zug. Ich sah zu und es war eng vor dem Ausrasten, weil der Jugentliche nicht einsah, dass man die Schuhe nicht auf die Bank hält, und keinen einen Krach machen muss, so dass man nicht mehr das eigene Wort versteht und das in erter Klasse und er wahrscheinlich überhaupt keine Fahrkarte besass. Greiffe ich da ein, so werde ich von meinem Arbeitsgeber ganz sicher nicht gedeckt, bekomme eiine Kündigungsandrohung. Das sieht anders aus, wenn ich mich in ein Handgemenge einmische. Also ich bleibe weiterhin sitzen, bricht Gewalt aus, schlichte ich und erst danach, kommen weitere Masnahmen.
Ich bin nicht Polizist, ein Elternteil oder Lehrer, ich habe nichts mit der Erziehung dieses Jugentlichen zu tun und ich will ihn nicht erziehen, belehren…
Mein Blog ist entstanden, weil eine Afrikanerin, in die Schweiz kommend, sich gewundert hat, wie unfreundlich wir hier mit unserer Jugend umgehen und wie sehr wir nur für uns selber schauen. Ich habe schon Erwachsene erlebt, welche ein Kind mit einem Lock im Kopf liegen liessen, einfach weil sie keine Lust hatten, sich um den überall “berüchtigten” Bengel zu kümmern. Dem wollte ich einmal eine Gegenfrage stellen.
Natürlich haben Sie recht, dass wir uns nicht in jede gefährliche Situation begeben können. Davon rede ich auch nicht. Interessant an der Diskussion: Lisa ist eigentlich in Ordnung, wir aber reden über die “anderen”. Ich kenen viele Jugendliche, welche es satt haben, stets in den gleichen Topf geworfen zu werden wir “randalierer”. Es gibt auch immer mehr Erwachsene, welche grundsätzlich aggressiv (mit Wort und Blick) auf Jugendliche losgehen, ohne dass sie noch unterscheiden….
Guten Abend Frau Schmid
Ich habe einfach meine Erfahrungen gemacht und sie können mir glauben, dass ich niemanden mit einem Loch im Kopf liegen lasse. Auch da passe ich aber auf, denn ich habe auch schon um 02.00 Uhr eine Frau am Boden liegen sehen und mir kam es spanisch vor. Ich nahm Abstand, telefonierte der Polizei und der Ambulanz. Auf einmal war das Mädchen putz purli munter und rannte davon. In so einem Fall nehme ich an, dass ich das Opfer gewesen wäre. Schauen Sie, es kommt auf die Situation an.
Einer fragte mich mal in Lausen, wo das nächste Hotel ist. Als ich näher nachfragte, so stellte sich heraus dass er auf Lausanne wollte. Ein Personenzug fuhr nicht mehr. Am Schluss war er im Hotel Olten ich erklärte ihm wie er am nächsten Tag auf Lausanne kommt. Oder einer Frau ging es nicht gut, ich brachte sie nach Hause. Ein Drogendüchtiger fragte mich um Geld, ich sagte ihm nein, aber er sehe so aus, als ob er einen Hamburger vertragen könnte, seit dem bekommt er öfters von mir einen Burger und wir reden auch viel. Einer wahrscheinlich 13 jährigen, die auf dem Strassenstrich war und die mich animieren wollte, sagte ich, sie würde besser zur Schule gehen, als hier zu stehen. Da hatte ich schon eine Handtasche am Kopf. (Zur Erklärung, früher war der Strassenstrich auf meinem Arbeitsweg in Olten). Wissen Sie, ich war nicht der einzige der dieses junge Mädchen sah, die Polizei fährt im 30 Min. Rhythmus da vorbei und guckt nur blöde. Unser System ist so, dass es für so ein Mädchen, das Drogensüchtig ist und auf den Strassenstrich geht, keine Einrichtungen gibt. Da guckt eine ganze Stadt auf die Seite. Eine alte Frau im Zug, niemand macht platz, sehr selten jemand junges. Da muss ein älterer Mann aufstehen und Platz machen, sonst steht Sie. Sagt man etwas so heisst es, ich habe auch eine Fahrkarte.
Freundlich bin ich sehr gerne zu unseren Kindern und grundsätzlich komme ich gut zurecht mit ihnen. Aber eine 13 Jährige erziehe ich nicht, es würde wahrscheinlich nicht mal von ihren Eltern erwünscht sein. Das sind kulturelle Unterschiede. Schauen Sie, wäre Lisa in Afrika zuhause und ich würde D anwenden, Lisa würde sich frech benehmen und ich würde es ihren Eltern sagen, sie hätte wahrscheinlich einen Watsch. Bei uns bekäme ich einen Rüffel und die Eltern würden sagen, ich soll für mich schauen. Fragen sie mal in den Schulen die Lehrer, wie wenig Rückendeckung sie von den Eltern bekommen. Fragen sie diese afrikanische Frau, wie sie sich verhalten würde, wenn man ihr sagt, dass ihr Kind ein unanständiges Benehmen hat. Fragen sie aber auch ein paar andere Eltern und sie werden sehen, wieso man heute nichts mehr sagt. Diese gemeinschaftliche Erziehung ist nicht mehr erwünscht.
Als Elektromonteur arbeitete ich bei einem Bauer. Sein fünfjähriger Sohn zog den ganzen Tag dem Hofhund am Schwanz. Der Bauer sagte seinem Sohn mehrmals er solle aufhören damit. Sein Sohn nahm das nicht zur Kentniss. Auf einmal drehte der Hund um und biss dem Kind eine 5 cm lange Wunde in die Gesichtsbacken. Der Bauer kam heraus, schickte den Hund ins Haus, gab seinem Sohn einen Watsch weil er nicht hörte, nahm ihn und ging zum Arzt. Sagen Sie mir die gleiche Situation heute, was hätte der Bauer bei seiner Reaktion zu erwarten?
Ein Vater, ende 1970 war mit einem kleinen Mädchen am einkaufen, als das Mädchen alle Register zog, auf dem Boden sich wälzte und schrie, weil es etwas wollte und nicht bekam. Er packte das Mädchen unter seinen Arm ging nach draussen und drückte dem Mädchen das Gesicht etwa 2 Sek. im Brunnen unter Wasser. 10 Jahre später als ich den Vater bei einem Anlass sah und ihn fragte, ob das nicht ein wenig heftig war, so sagte er mir, ja, aber es hat ihr nicht weh getan, sie ist nur ein wenig erschrocken und sie schrie nie mehr in einem Laden. Sein Mädchen habe sich prächtig entwickelt und sei nicht traumatisiert gewesen deswegen.Was würde heute geschehen, wenn ein Vater sich so verhält.
Wenn von einer Rumänienbande ein Kind organisiert bei mir Zuhause einen Einbruch macht und ich einen Hund im Haus hätte der zubeisst. Wer wäre vor dem Gesetz am Arsch? Das Kind das von den Eltern auf Diebestour geschickt wird, oder ich mit meinem Hund???
Die Erziehung wird heute nicht wahrgenommen, sondern die Verantwortung dafür immer jemand anderem zugeschoben. Die Eltern dem Kinderhord, Lehrer… und diese den Eltern. Die Folge daraus, Kinder die nicht belastbar sind und mit Kritik nicht umgehen können. Sie haben recht, komisch gucken kann ein Grund sein, um ein Messer im Bauch zu haben. Selbst mit dem kann man nicht umgehen.
Dann noch etwas. Früher musste ich im Bahnhof Zürich mitten in der Nacht über Drogensüchtige steigen, die da schliefen, wenn man sich fort bewegen wollte. Heute haben wir das Problem wieder wegen der PFZ.
Nun, Frau Barbara Schmid-Federer CVP,
Ich würde mit D beginnen und dann zeigt sich, die Reaktion von Lisa, was an Erziehung das Kind mitbekommen hat. Herr Kurt Nünlist hat es angedeutet, die Reaktionen sind dann sehr unterschiedlich.
Wenn es ausartet, kann man dank moderner Zivilisation, mittels Händy die Polizei rufen und dann versuchen eine Erklärung anzubringen, dass hier ein recht unerzogenes Kind Littering betreibt und gespannt der Antwort lauschen die dann folgt.
In meinem Leben habe ich eines gelernt, es gibt kein Schubladen Denken und Erziehen von a bis d, es ist etwas vielfältiger, man muss recht flexibel sein, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren.
Im Fall einer kleinen Lisa würde ich auch die Variante d wählen, d.h. höflich intervenieren. Man riskiert nichts. Gel. sieht man aber solche Situationen mit Jugendlichen, ev. in Gruppen, und da sieht es schon anders aus, denn man riskiert einiges wenn man sich einmischt, auch höflich. Was würden Sie in diesem Fall machen, Frau Schmid-Federer ?
Uebrigens: Wir haben vor kurzem einen Greifer gekauft, weil auf unseren Spazierwegen oft Abfall (auch Glasflaschen, Scherben) herumliegen. Sehr schlecht für Tiere ! Wir wollen das Zeugs nicht von Hand anfassen, aber mit dem Greifer (wie ihn die Gemeindearbeiter haben) ist es machbar. Wir haben noch einen Plastiksack dabei. Gel. werden wir schief oder interessiert, je nachdem, angeschaut.
Toll wenn nur die Politiker Zivilcourage hätten, haben sie leider nicht.
Sie sind mit dem Eilzug durch die Kinderstube gegangen .
Sagt der narr, Frau Wulkow ist natürlich anderer Meinung wie immer.
“Der Politiker”. Alle in einem Topf. Gut, dann müssten Sie ehrlicherweise sagen, dass sie nichts von Politik halten. Meinen Sie mit “der Politiker” wirklich die gesamte Masse an Menschen? hmm
Richtig Herr Narr
Ich vertrete nicht Ihre Meinung, sondern meine eigene.
Freundliche Grüsse
Ich kann nur meine Kids erziehen! und ich hab sie auch so erzogen, dass sie nichts auf die Strasse werfen. War nicht immer einfach, wenn sogar Erwachsene alles wegwerfen und sie es nicht durften!
Das Vorbild der Eltern und Erwachsenen ist das wichtigste, die Kids orientieren sich an uns, wenn wir zu doof sind um uns ordentlich zu benehmen wird die nächste Generation auch nicht besser!
Wirklich nur die Eltern? Vor hundert Jahren wurden die Kinder von der Gemeinschaft erzogen: Der Pfarrer war für die Sonntagsschule zuständig (und nur er), der Lehrer für die Schule (und nur er), die Eltern, welche meist keine Zeit hatten, da sie beispielsweise den Hof zu bestellen hatten, überliessen die Erziehung den nahen Verwandten: Den Grosseltern oder den kinderlosen Tanten, die allesamt im gleichen Haushalt wohnten…. Ist es nicht etwas einfach, das alles auf zwei Personen zu reduzieren?
Die Schule erzieht die Kinder. Die Kinder lernen schon früh, dass schlechtes Handeln mit mehr Fürsorge und Beachtung belohnt wird.
Da hat mein Kind in der Grundstufe doch einmal allen Ernstes gesagt, dass es auch einmal schlecht “Arbeiten” wolle. Sie würde dann von der Lehrerin auch so gelobt, wie die anderen, die so schlecht “Arbeiten” würden.
Und heute nehmen, da immer häufiger entweder die alleinerziehende Mutter/Vater oder aber beide Eltern bei der Arbeit sind, Tagesstrukturen und ihre Beschäftigten diese Rolle wahr.
Mit professionell Ausgebildeten als Verantwortliche.
Herr Hans P. Grimm,
Auch wir, wie viele Eltern auch, haben unsere Kinder erzogen, gezeigt wie man sich verhalten sollte, und ab und zu funktioniert es ja auch.
Es gibt ja Situationen, die etwas eskalieren, dass Jugendliche aufgegriffen werden, und am Ende auf einer Dienstelle landen.
Man nimmt dann mit den Eltern Kontakt auf, und bekommt dann eben oben geschriebene Worte ;”mein Kind wurde erzogen, macht so was nicht”, zu fast 100% als erste Antwort zu hören.
Es lässt sich dann nur mutmassen, an Hand der Uhrzeit, und weiteren Umständen, ob da von Elternseite wirklich eine Erziehung statt fand, und wir wenn wir von Erziehung reden, auch gleiches meinen.
Ich bin auch für d). Nur lernen Kinder, dass es cool ist, sich über Regeln hinwegzusetzen.
Hat eine Person Lust auf dem Bundesplatz / beim Paradeplatz etc. zu campieren oder ein Saufgelage zu machen, dann machen man es einfach. Kommt dann ein Polizist, der sie freundlich auf die Regeln hinweist und nicht einmal büsst, so wird dieser angespuckt und beschimpft. Selbstverständlich steht dann in den Medien, dass der Polizist sich so schlecht verhalten hat, dass er vom Dienst suspendiert werden sollte. Die vom Polizisten so schlecht behandelten erhalten unentgeltliche Rechtshilfe. Am Schluss erlaubt der Polizeivorstand das wilde Campieren und besaufen.
Im Vergleich dazu werden bei Unterschriftensammlungen Bewilligungen und Gebühren verlangt um ein Tischen aufzustellen. Da gibt es von der Regierung kein Pardon.
Ich musste meinem Kind erklären, weshalb sich andere Kinder und Erwachsene nicht an die Regeln halten.
Ich bin auch für d – nur leider sind die meisten Jugendlichen heutzutage nicht so freundlich wie Sie Lisa beschreiben. Man wir beschimpft (oft in einer Sprache in der man nur erahnen kann was gemeint ist) und muss sogar mit physischer Gewalt rechnen. Darum wählen die meisten Variante B, leider !
Ich kenne viele Jugendliche, die so sind wie Lisa. Und viele von ihnen haben es satt, ständig in den gleichen Topf geworfen zu werden wie echte Randalierer. Habe schon erlebt, dass eine Lisa auf offener Strasse von einer alten Frau total beschimpft wurde, obwohl sie gar nichts getan hatte. Die Frau war einfach überzeugt gewesen, der Unrat könne ja nur von dieser Lisa kommen, weil sie gerade da war und eben eine Jugendliche!
Gut, das Thema PET Flasche wäre ja nun besprochen.
Gut haben wir darüber geredet.
Beim Thema Erziehen gibt es aber noch sehr viel mehr zu beachten, als wie man eine PET Flasche richtig entzorgt. Bekommen wir da auch noch was zu lesen? So, wie bereite ich meine Lisa richtig auf das Leben vor?
Richtig Herr Nabulon
Warten wir auf den Blog mit dem schönen Titel wie:
“Wie erziehen Eltern die keine Erziehung haben ihre Kinder”!
Da, lieber Herr Villiger, gibt es eine etwas zynische Antwort:
Diese Eltern nehmen sich einen Anwalt und verklagen die Schule und die “Verbotsdichter” auf Fahrlässigkeit…….…
Roger Villiger, und Jean Ph. Mundorff,
Aber genau da sind wir doch. Wir haben Eltern welche keine oder eben so eine Anti – Autoritäre Erziehung genossen haben…sprich im Selbstfindungstrip durch die Wohnstube pilgerten, …
und plötzlich meldet sich die Lisa als Baby..und das auch etwas unvorbereitet, weil man ja auch hier die Jugend sich selber finden lies und hütete sich vor der Frage verhüten..
Bücher werden da auch nicht viel Helfen…und niedergeschriebene Selbsterziehungserfahrungen von irgend welchen PromiFrauen ebensowenig, weil Lisa Lisa ist und nicht hänschen heisst…
Am Schluss endet es wirklich bei Klagen…
Herr Nabulon
Aber ist es nicht schon positiv, dass eine Politikerin in der heutigen Zeit eine Diskussion vom Stapel laufen lassen kann ohne dabei auf Wählerstimmen zu schielen ?
Und erst noch über ein Thema, welches sich mit Menschen beschäftigt und nicht mit Drohgebärden ?
Herr Jean Ph. Mundorff,
So wie Sie das fragen, diese Frage habe ich mir so noch nicht gestellt.
Wobei, bis ich das durchdacht habe, eine Art Zweifel bestehen bleiben….
Lisa hat ihre Verantwortung wahrgenommen und macht nur das nach was die Erwachsenen in Kölliken vorgemacht haben.
Liebe Frau Schmid-Federer ,
eines würde mich aber zum Schluss doch noch interessieren: Hat Lisa letztendlich die Flasche aufgehoben und entsorgt?? 😉
Liebe Frau Schmid-Federer
Ich habe nur eine Anregung zu Ihrem Blog.
Abschnitt C: gefällt mir gar nicht, den wenn so was passieren würde müsste meine Tochter
Ihre Telefonnummer haben , so das ich mich bei Ihnen melden könnte.
Bringt man den Iowas nur mit Gewalt hin, Gewalt gegen Kinder ?! Ne ne Liebe Frau….
Das fängt meines Erachtens schon zu Hause an, und am Umgang des Kindes (Freunde).
Was tun ? Ja meiner Meinung nach könnte man doch in den Schulen anfangen wöchentlich 1 Stunde in der Gemeinde Fötzelen gehen, und den Jugendlichen damit Zeigen was Sie eigentlich für eine Sauerei und Dreck hinterlassen. Aber sorry, nicht nur die Jugend nein auch viele Erwachsene sind kleinere Schweinchen……. Die Jungen sind gar nicht so schlecht wie Ihr ruf, aber eben die ausnahmen……
Beste Grüsse
Waldemar Märki
Je länger je mehr greifen die Erwachsenen zu Massnahme C, weil sie ein schlechtes Bild der Jugend haben und hinter jedem Jugendlichen etwas “Schlechtes” erwarten. Mein Sohn wurde einmal angepöbelt obwohl er gar nichts machte. Ich glaube, die Erwachsenen sollten zuerst einmal bei sich selber anfangen und wieder lernen, die Jugend zu schätzen. Dann hört das mit der Gewaltspirale auch wieder auf.