Im Juni hat die Nationalbank ihre Devisenreserven schon wieder um 59 Mrd. Franken aufgestockt, zum grössten Teil in Euro. Das ist ein Drittel mehr als das Bruttoinlandprodukt (BIP) eines Monats. Wenn die Nationalbank weiterhin in diesem Tempo Euro kauft, betragen ihre Devisenreserven in drei Monaten das Bruttosozialprodukt eines ganzen Jahres – 550 Mrd. Franken. Wenn der Euro zerfällt, werden wir ein Jahr lang gratis arbeiten müssen, um den Schaden wieder gut zu machen. Das wäre der worst case. Aber auch eine «normale» Entwicklung ist bedrohlich genug.
Die Nationalbank schafft die Schweizer Franken, mit denen sie die Euros bezahlt zwar aus Luft. Aber in den Händen der neuen Besitzer sind sie reale Kaufkraft, mit denen sie sich in der Schweizer Wirtschaft bedienen können. Dafür müssen wir hart arbeiten, kriegen aber nichts dafür. Den einzigen «Vorteil» den wir haben, ist ein nicht so teurer Franken, der unsere Exporte erleichtert, auf der anderen Seite aber auch die Importe verteuert.
Erstaunlich, wie cool unsere Führungsriegen damit umgehen. Nur etwas kann an dieser Situation beruhigen: Sie werden nicht sagen können, sie hätten es nicht gewusst.
Mehr dazu: Nationalbank: Schon wieder das Volkseinkommen eines Monats verschenkt
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Kommentare anzeigen Hide commentsHerr Pfluger, Sie haben nicht unrecht mit Ihrem Standpunkt. Die Frage ist was die SNB mit all den Euros macht, welche sie seit Monaten aufkauft. Die SNB müsste dieses Geld in Realwerte in Europa anlegen, oder, einfach nur Gold kaufen.
Zerfällt der Euro, hätte man wenigstens das Gold in USD ! Die Unsicherheit wäre auf einem Höhepunkt – der Goldpreis würde sicherlich steigen.
Last but not least darf man auch nicht den Fall vergessen, wo der Euro wieder stärker werden könnte. Würde er sich nur um 10% aufwerten, hätten wir auf einen Schlag das AHV Problem gelöst.
Beunruhigend!
Und was tun die Ausländer mit den vielen Franken?
Sie kaufen Immobilien. Bis die Blase platzt. Bummm!!
Immerhin besser nach der Katastrophe das Industriewissen noch in der Schweiz zu haben. Der Neubeginn gestaltet sich einfacher wenn die Kompetenzen noch vorhanden sind.
Grüezi Herr Pfluger
Nur wird der EURO nicht ersatzlos zerfallen…mit was sonst sollen den die EU-Staaten bezahlen?