Das Gipfeltreffen des Nordatlantischen Bündnisses, der Nato der 28 ist beendet. Der Tagungsort in Chicago sollte die enge Anbindung der europäischen Mitgliedsländer an die USA dokumentieren. Präsident Obama hielt denn auch die Schlussansprache und zeigte sich zufrieden mit dem Erreichten. Der Abwehrschirm über Europa, der primär gegen ballistische Raketen aus dem Iran gerichtet sein dürfte, wurde beschlossen. Der geordnete Abzug der Allianz aus Afghanistan wurde geregelt und die Rüstungszusammenarbeit wurde für mehr als 20 Projekte konkret vereinbart. Doch es gibt auch Uneinigkeit. So verkündete der neue französische Präsident François Hollande, dass sich sein Land vorzeitig aus Afghanistan zurückziehen werde. Zwar relativierte er am letzten Tag des Gipfels, indem er sagte, es würden weiterhin französische Truppenangehörige in Afghanistan verbleiben. Sie sollten sich um Ausbildung kümmern sowie französisches Material repatriieren. Der Raketenschirm gefällt Russland nicht. Dimitri Medwedew ging im Vorfeld des Nato-Treffens sogar so weit, gezielte Angriffe auf Bestandteile der Raketenabwehr anzudrohen. Anscheinend sollen russische Kurzstreckenraketen bereits in Königsberg stationiert sein. Afghanistan ist noch alles andere als befriedet. Ob die Nato einen zerfallenden Staat mit Tendenz zum Bürgerkrieg zurücklässt oder eine künftige friedliche Demokratie, ist wohl mit Skepsis zu beurteilen. Präsident Obama verkündete: “Wir verlassen Chicago mit einer Nato, die stärker, leistungsfähiger und gewappnet für die Zukunft ist.” Und was lesen wir zwischen den Zeilen? Russland will nicht mehr alles akzeptieren, was die Nato tut. Nachdem die Rüstungsausgaben Russlands praktisch zusammengebrochen waren und sich das Land eine Position der Stärke kaum mehr leisten konnte, gibt man wieder mehr für das Militär aus und zeigt sich selbstbewusst. Seit dem Einmarsch in Georgien, dem die Nato nichts entgegenzusetzen hatte, hat sich Russland in seiner traditionellen Einflusssphäre durchgesetzt. Die Nato-Mitglieder stellen gegenwärtig im Turnus die permanente Überwachung des Luftraums über den baltischen Staaten sicher, weil diese keine Luftwaffe besitzen. Die Ausrichtung der Nato hat geändert. Raketenabwehr ist defensiv, Rückzug tönt nach Niederlage. Die Nato Mitglieder leiden unter finanziellen Zwängen. Sogar die USA müssen ihre Militärausgaben senken. Drum die engere Rüstungszusammenarbeit. Die Türkei hat einen Rüstungsvertrag mit Brasilien abgeschlossen. China plant zwei neue Flugzeugträger, Taiwan kontert mit dem Bau von Stealth-Fregatten mit Anti-Trägerraketen. Noch sind die USA die grösste Militärmacht der Welt, für immer? Europa muss die EU retten, die USA kümmern sich um Asien. Und der Schweizer Bundesrat will eine low-budget Palastwache. Nie wieder Krieg in Europa?
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Kommentare anzeigen Hide commentsIch finde die Politik, mit der NATO, unsrer Regierung höchst gefährlich!
Einerseits vogten uns die NATO-Länder andauernd, besonders die USA mit ihrer Neokolonialer und imperalistischer Grossmachtpolitik und unser Bundesrat weiss nichts besseres als auf Schmusekurs mit diesen Erpresser-Länder einzugehen.
BR Burkhalter plädierte, in seiner Rede am NATO-Gipfel, zudem für den Willen zur Zusammenarbeit zur Bekämpfung neuer Bedrohungen wie der Cyber-Kriminalität. Als naiver Schönling merkt BR Burkhalter nicht, dass dieses Cyber-Programm der USA dafür entwickelt wird die Wirtschaft und Finanzzentren seiner “Partner” auszuspionieren! Und da will unser BR die Spionage gegen uns unterstützen! Wie Doof muss man da sein?
Wie lange wird es noch dauern, bis der Bundesrat unsere Jungs als Kanonenfutter der USA zu verfügung stellt?
Unsere Regierung ist viel zu Naiv und merkt nicht wie sie um den Finger gewickelt wird und ausgenutzt wird, einen Profit davon wird nur die NATO und die USA haben, wir dürfen aber für unsere Veraschung noch teuer bezahlen!
Das Raketenabwehrsystem ist auch ganz nebenbei gesagt auch für Russland eingereichtet worden um es unschädlich zu machen. Nicht nur Russland rüstet auf in der Kriegsmaschinerie auch Amerika und noch andere Länder (Iran).
Amerika weiss, dass wenn es den Krieg im Iran gewinnt, sie ihre Vormachtstellung sichern können. Zumal dieses Land nicht nur Ölvorkommen bietet, sondern auch die Achse zwischen Asien und Afrika verbindet. Ein wichtiger geografischer Stützpunkt. Kein Wunder hat Russland und China ein Veto eingereicht, als es darum ging, dass in Syrien hätte die Nato Krieg führen sollen.