1. Sonstiges

Fälschung einer Studie

Rhönblicks Kommentar:

Sendung „10vor10“ sf vom 17.07.2013:

1. Die japanische Universität in Kyoto hat zugeben müssen, dass eine Studie der Substanz Valsartan, die der Wirkstoff im Diovan (Handelsname für D, A, CH) ist, “geschönt” – das heisst – gefälscht worden ist. Die Studie hätte die Wirksamkeit von Valsartan bei Herzinsuffizienz erweisen müssen. Bei der Durchführung dieser Studie waren auch Novartis-Mitarbeiter involviert.

2. Vasella wird ab November 2013 für seine Beratertätigkeit bei Novartis CHF 25‘000 pro Tag erhalten.

dazu folgender Artikel:

Novartis erhöht Ausblick für 2013 – keine Konkurrenz für Diovan

„Die Welt“, vom 17.07.2013; verfasst von  Eva von Schaper

Link: http://www.welt.de/ne​wsticker/bloomberg/ar​ticle118121251/Novart​is-erhoeht-Ausblick-f​uer-2013-keine-Konkur​renz-fuer-Diovan.html​

17. Juli (Bloomberg) –- Der Schweizer Pharmakonzern Novartis AG hat seine Jahresprognose für Umsatz und Gewinn angehoben. Der Baseler Konzern erwartet für 2013 nun einen Rückgang des operativen Kernergebnisses im unteren einstelligen Prozentbereich und ein Umsatzwachstum im unteren einstelligen Prozentbereich. Zuvor hatte Novartis noch einen Rückgang des operativen Kernergebnisses im mittleren einstelligen Bereich und eine Stagnation der Umsätze in Aussicht gestellt.

Der Kernreingewinn sank im zweiten Quartal um zwei Prozent auf 3,23 Mrd. Dollar, wie Novartis am Mittwoch weiter mitteilte. Die elf von Bloomberg News befragten Analysten hatten im Schnitt ihrer Prognosen mit 3,22 Mrd. Dollar gerechnet. Der Umsatz stieg um ein Prozent auf 14,5 Mrd. Dollar, was im Rahmen der Konsensschätzung von 14,4 Mrd. Dollar lag.

Europas größtes Pharmaunternehmen profitierte davon, dass Ranbaxy Laboratories Ltd. keine Generika-Version von Diovan auf den US-Markt gebracht hat. Mit dem Hochblutdruck-Medikam​ent erwirtschaftet Novartis nach eigenen Angaben in den USA einen Umsatz etwa 100 Mio. Dollar pro Monat.

Ranbaxy besitzt in den USA seit dem 21. September das Exklusivrecht, ein Nachahmermedikament für Diovan zu verkaufen. Das indische Unternehmen erhielt allerdings nicht die behördliche Zulassung, um das Produkt zu vermarkten.

Die Beteiligung am Wettbewerber Roche-Holding AG bezeichnete Novartis-Chef Joseph Jimenez auf einer Telefonkonferenz als strategisches Investment, an dem festgehalten werde. Novartis denke stets über mögliche komplementäre Zukäufe nach, fügte er an und bezifferte den Umfang auf 2 Mrd. Dollar bis 5 Mrd. Dollar.

Die Aktie von Novartis hat in diesem Jahr einschließlich reinvestierter Dividendenzahlungen 25 Prozent zugelegt, verglichen mit einem Plus von 20 Prozent des Bloomberg Europe Pharmaceutical Index.

Informationen​ zu Diovan:

Link: http://www.pharmawiki​.ch/wiki/index.php?wi​ki=Valsartan

Valsart​an, der Wirkstoff im Diovan, ist ein blutdrucksenkender Wirkstoff aus der Gruppe der Sartane zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzinsuffizienz und zur Vorbeugung nach einem Herzinfarkt. Die Wirkungen beruhen auf der selektiven Blockierung des AT1-Rezeptors, wodurch die physiologischen Effekte von Angiotensin II, einem starken Vasokonstriktor, aufgehoben werden. Zu den häufigsten auftretenden Nebenwirkungen gehören virale Infekte, tiefer Blutdruck, Herzinsuffizienz, Ödeme sowie Hyperkaliämie. Ein wichtiger therapeutischer Vorteil gegenüber ACE-Hemmern ist das seltenere Auftreten von Reizhusten, der häufig einen Grund für einen Therapieabbruch unter ACE-Hemmern darstellt.

synonym: alsartanum

Produkte:​

Valsartan ist in Form von Folmtabletten im Handel, in einigen Ländern auch als Lösung. Es ist als Monopräparat (Diovan®, Novartis Pharma AG) oder als Fixkombination mit Hydrochlorothiazid (Co-Diovan®, Exforge® HCT) Amlodipin (Exforge®) und Aliskiren (Rasival®) erhältlich. Valsartan wurde 1991 von Ciba-Geigy AG – heute Novartis – patentiert. Valsartan ist in der Schweiz seit 1998 freigegeben.

Das Diovan®-Patent lief Ende August 2011 aus. Novartis reagierte mit einer Preissenkung und der vorgängigen Lancierung der hauseigenen Auto-Generika Valsartan Sandoz® und Co-Valsartan Sandoz® auf den bevorstehenden Patentablauf ihres wichtigen Umsatzträgers. Zulassungsinhaberin ist die Sandoz Pharmaceuticals AG, die zu Novartis gehört.

Handelsnamen​

Link: http://de.wikipedia.o​rg/wiki/Valsartan

Monopräparate

Angi​osan (A), Cordinate (D), Diovan (protect/forte) (D, A, CH), Provas (D), Valsacor (D, A), Valsartan (A), zahlreiche Generika (D)

Kombinationspräp​arate

·         Mit Hydrochlorothiazid: Co-Angiosan (A), CoDiovan (forte) (D, A, CH), Cordinate plus/ -forte (D), Provas comp/ -maxx (D), Cotareg (forte), zahlreiche Generika (D)

·         Mit Amlodipin: Copalia (A), Dafiro (A), Exforge (D, A, CH), Imprida (A)

·         mit Amlodipin und Hydrochlorothiazid: Dafiro HCT


dazu folgender Bericht:

Novartis-Ex​-Präsident erhält fettes Trostpflaster

„Die Welt“, vom 17.07.2013

Link: http://www.welt.de/wi​rtschaft/article11813​7761/Novartis-Ex-Prae​sident-erhaelt-fettes​-Trostpflaster.html

 Die Abgangsentschädigung für den scheidenden Novartis-Chef Vasella erhitzte die Gemüter. Jetzt wurde bekannt, dass er Millionen erhält und als Berater mit einem exorbitanten Tagessatz engagiert wird.

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis zahlt seinem früheren Präsidenten für seine Beratertätigkeit nach seinem Ausscheiden ein Millionensalär. Außerdem garantiert das Unternehmen ihm bis 2016 weitere Honorare.

Daniel Vasella bekomme für seine Dienstleistungen 2,7 Millionen Franken (2,2 Millionen Euro) in bar plus Aktien mit einem aktuellen Marktwert von 2,2 Millionen Franken, teilte der Basler Arzneimittelherstelle​r mit. Ab November dieses Jahres stehe Vasella für weitere Beratungstätigkeiten dann ein Tageshonorar von 25.000 Dollar zu. Sein Beratervertrag läuft bis Ende 2016. In den kommenden drei Jahren wird er mindestens 750.000 Dollar bekommen.

Vasella war Ende Januar als Präsident zurückgetreten. Er sollte zunächst eine Abgangsentschädigung von 72 Millionen Franken (58,5 Millionen Euro) erhalten. Nach einem öffentlichen Aufschrei wurde der Vertrag aber wieder aufgehoben.

Vasella werde wie geplant Ehrenpräsident von Novartis, teilte der Konzern weiter mit. Über die mit diesem Amt verbundenen Treuepflichten hinaus gebe es keine spezifischen Rechte, Vasella werde nicht an Verwaltungsratssitzun​gen teilnehmen.

Seine zunächst geheim gehaltene Abgangsentschädigung war ursprünglich mit einem Konkurrenzverbot begründet worden. Vasella gilt als Architekt von Novartis.

Nach Schätzungen von Medien hat Vasella seit 2000 insgesamt fast 400 Millionen Franken bei dem Pharmakonzern kassiert.

Kontrovers​e führte zur “Abzocker-Initiative​”

Die Kontroverse um Vasellas Abgangszahlung prägte nach Ansicht von Meinungsforschern die Abstimmung um die sogenannte Abzocker-/Minder-Init​iative. Anfang März stimmten mehr als zwei Drittel der Schweizer Wähler einer Gesetzesvorlage zu, der zufolge Aktionäre börsennotierter Unternehmen künftig jedes Jahr über die Vergütung von Verwaltungsräten und Geschäftsführung abstimmen. Antritts- und Abgangszahlungen sind künftig verboten.

Anfang August wird der frühere Bayer-Manager Jörg Reinhardt Verwaltungsratschef bei Novartis. Er erhält als Entschädigung für verlorene Ansprüche gegenüber seinem bisherigen Arbeitgeber 2,6 Millionen Euro und künftig jährlich eine Vergütung von 3,8 Millionen Franken, davon die Hälfte in bar und den Rest in frei verfügbaren Novartis-Aktien.

Im zweiten Quartal wuchs der Pharmakonzern vor allem dank der Nachfrage aus den Schwellenländern und nach neuen Produkten. Der Umsatz kletterte laut dem vorgelegten Konzernbericht auf 14,5 Milliarden Dollar nach 14,3 Milliarden Dollar im gleichen Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis sank allerdings auch wegen negativer Währungseffekte durch den nachgebenden Yen um vier Prozent auf 2,97 Milliarden Dollar. Der Überschuss fiel unterm Strich auf 2,5 Milliarden Dollar.

 

 

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Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
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Comments to: Fälschung einer Studie
  • Juli 19, 2013

    Guten morgen,
    Man sollte einmal die Ursachen genauer ansehen, warum überhaupt so viele Medikamente gesucht werden. Die Konsumenten / teilweise Ärzte sind Schuld an dieser Entwicklung, also wir alle.
    Fakt und Tatsache ist jene, unser Leben ist zeitlich beschränkt, bis das so weit ist, treten nach und nach Störungen auf, reduzieren Organe die Funktion.
    Und genau darauf hätten wie einen Einfluss, in dem wir bewusster Leben würden. Hätten. Statt dass wir uns darum kümmern würden, weder zu ungesund noch zu gesund zu leben, suchen wir schnell nach der Pille, welche angeblich unser Problem löst.

    Übrigens ich habe absichtlich nicht gesünder Leben geschrieben, sondern bewusster. Denn, die Völlerei und Bewegungsmangel ist ebenso schlecht, wie dass jeder Hobbysportler meint, Weltmeistermässig Sport treiben zu müssen, auch in der Sommermittagshitze.

    Zu viel und falsch essen ist ebenso schlecht wie der Griff in die Sportregale zu diesen Energie Drinks, Riegel, Spezialfood, oder das fanatische fast religiöse zelebrieren gewisser Ess- Richtungen Fleich, Vegetarier, Veganger, was es da noch verrücktes gibt.

    Weiss man, dass angefangen von den Futtermittel und Samenherstellern über Düngemittel, zu Geschmacksverstärker über Halbfabrikate, zu industriell hergestellten Produkten auch Nahrungsmittel genannt, hin zu den Medikamenten welche die Leiden wieder beseitigen sollen, alle miteinander verbandelt und verknüpft sind, …..

    Sollte klar werden, das einzige was hilft ist, jeder sollte mal sein Hirn einschalten, nichts übertreiben, sondern in allen Bereichen mit Vernunft leben.

    Wir haben die zu dem gemacht, was sie heute sind! Scheinbar wollten wir das so, jedoch doch wieder nicht, wir haben einfach nicht darüber nachgedacht, ja warum sollten wir auch? Ist doch alles so bequem.

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  • Juli 21, 2013

    Originalworte anfang der Finanzkrise von Herr Vassella, lächelnd in der Schweizer Tagesschau:

    Die Pharma braucht keine Angst zu haben, wir haben genug Grippe- und Krebsmittel in der Pipeline….

    …wer ob solchen Worten nicht erwacht/bzw. hellhörig wird, dem hilft auch eine Impfung gegen “Naives Weisskittelsyndrom” kaum mehr.

    Die Schweiz hatte das beste Gesundheitssystem, bevor es geld- und machtgierige “Spezies im Format wie Vassella” vernichteten/dazu gehören auch Präventionsfantasten und Politiker, welche PR-Pharamamandate sammel(te)n, wie andere Briefmarken u/o Kafirahmdecheli.

    Mehr als fragwürdiges Spiel mit dem höchsten Gut (Gesundheit) aller!

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