1. Medien & Kommunikation

Falschinformation in 10 vor 10

Im Nach­hall zu Fu­kus­hima hat

sich das Schwei­zer Fern­se­hen

sehr leicht­sin­nig für die AKW-

Lobby eingesetzt und die

Umweltverbände verteufelt.

Krasse Fehlinformat​ion! Der Beobachter hat das Problem

aufgegriffen, ich zitiere:

“Daniela Lager moderierte den Bericht an: ‘Wenn die Schweiz

ohne Atomstrom auskommen will, braucht es Abstriche beim

Landschafts- und Umweltschutz.’

Tats​ächlich stehen Ökostromprojekte teilweise im Widerspruch

zu Interessen des Naturschutzes. Der «10 vor 10»-Bericht vom

5. April nahm dieses Thema auf und berichtete, dass von

geplanten 800 Kleinwasser-Kraftwerk​en 500 durch Einsprachen

blockiert’ seien; ebenso 15 von 18 Windkraftprojekten​.

Das Problem des Berichts: Bildführung und Dramaturgie

liessen keinen Zweifel, wer die Bremser seien: ‘Die Umwelt-

verbände fordern den Atomausstieg, doch geht es um den

Ausbau von Wind- und Wasserkraft, zeigen sie bis heute

wenig Kompromissber​eitschaft.’ Die Grundaussage des

Berichts, obwohl explizit nicht so formuliert, war klar:

Umweltverbände verhindern Hunderte von Ökostromprojekten.

D​iese Darstellung ist falsch. Denn gemäss Bundesrat

sind 2009 gerade mal drei Beschwerdefälle von Umwelt-

organisation​en im Bereich der erneuerbaren Energien

abgeschlossen worden, 2010 deren sechs. Die Umwelt-

verbände, lobt die Landesregierung gar, nutzten ihr

Beschwerderecht ‘mit Mass’, was sich auch daran zeige,

dass alle neun genannten Beschwerden gutgeheissen

wurden.”

Nach einer Beschwerde hat es das Schweizer Fernsehen

abgelehnt, den Fehler in der Sendung 10 vor 10 richtig

zu stellen und hat dies nur auf einer Webseite getan.

Dies ist eine typische Irreführung der Öffentlichkeit

im Zusammenhang mit einem möglichen Ausstieg aus

der Kernenergie. Dass dann ein Vertreter der SVP diese

Fehlinformationen in der Sonntagszeitung durchgibt,

erstaunt nicht, dass aber das Schweizer Fernsehen so

unsorgfältig recher​chiert, wird wohl seine Quoten noch

weiter sinken lassen.

 

Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
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Comments to: Falschinformation in 10 vor 10
  • Juli 19, 2011

    Dann wäre es doch interessant, wer denn die anderen 491 Projekte verhindert? Vielleicht wollen Sie da etwas Licht hineinbringen?

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  • Juli 19, 2011

    …ganz einfach, die bürgerlich dominierten Kantons- und Gemeindebehörden.

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    • Juli 22, 2011

      Herr Rudolf Weiler,

      Ganz einfach….wenn Einsprachen gemacht werden, …müssen sich Gerichte damit befassen,…ganz einfach…, und dann spielt es wirklich keine Rolle, ob eine Behörde Bürgerlich oder Links-Mitte dominiert ist.

      Und ich gehe mal davon aus, ausgenommen eine Behörde ist in einer Gemeinde Rot Grün, dass es nicht die Behörde selber ist, welche gegen die Eigenen Projekte aus Umweltschutzgründen Einsprachen einlegt.
      so einfach ist das eben nicht, …

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  • Juli 19, 2011

    Was meinen sie wer gegen Windräder mit den Argumenten Lärm und Schattenwurf Einsprachen erhebt?
    Und wer bei Fotovoltaikanlagen Einsprachen mit Blendung, Landschaftsschutz usw. erhebt? Die gleichen die gegen Natel-Antennen und sonstiges sind.

    Das gleiche bei Wasserkraftwerken.


    Die Einsprachen sind eine Wohlstandserscheinung​ von gelangweilten Menschen die sonst keine sinnvolle Beschäftigung finden und die sonst kein Hobby haben.

    Heute währe die Erstellung der Rätischen- und Berninabahn nicht mehr möglich, Einsprachen von Verbänden und Einzelpersonen würden für solche Projekte den Tod bedeuten. Zum Glück waren unsere Urgrosseltern noch Visionärer!

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  • Juli 19, 2011

    “von geplanten 800 Kleinwasser-Kraftwerk​en ‘500 durch Einsprachen
    blockier​t’ seien; ebenso 15 von 18 Windkraftprojekten.”​

    Wer da genau dagegen ist, ist mir ziemlich egal. Dann müssen die Szenarien des Bundes entsprechend überarbeitet werden. Alles andere wäre unseriös. Wie füllen wir die neu entdeckte Lücke?

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    • Juli 22, 2011

      Herr Anton Keller,

      Wenn es dann wieder einmal eine Abstimmung gibt, dass man NPO und Verbänden das Beschwerderecht verbieten will….genau desshalb ist es sehr wichtig, wer die Einsprachen macht.
      Wir können ja nicht jene Politikerinnen und Politiker wieder in Regierungen wählen, wenn das genau die Verhinderer sind, und ausserdem noch nicht einmal den Mut haben, dann dazu zu stehen. Sondern den Schwarzen Peter durch geschicktes Reden anderen in die Schuhe zu schieben.

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    • August 17, 2011

      Dagegen ist der Souverän! Denn der hat die Gesetze gutgeheissen und bestimmt, dass Umweltverbände sich für die Natur einsetzen und Projekte darauf kontrollieren, ob sie gesetzeskonform sind! Sind sie das nicht, gehören sie abgelehnt. Politiker machen das nicht, sie stimmen lobby-mässig, ihnen ist egal, was das Volk sagt (siehe Alpenschutzinitiative​, Gewässerschutzinitiat​ive, neue Gotthardlöcher usw.), sie setzen sich problemlos über alle Volksabstimmungen hinweg, wenn das blöde Volk anders gestimmt hat, als es den Volksvertretern in Bern ins Geschäft passt.

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  • Juli 22, 2011

    Zitat:
    **Denn gemäss Bundesrat sind 2009 gerade mal drei Beschwerdefälle von Umweltorganisationen im Bereich der erneuerbaren Energien abgeschlossen worden, 2010 deren sechs.**
    Herr Rudolf Weiler, sie kennen aber schon den Unterschied, zwischen hängigen Verfahren und abgeschlossenen Verfahren? Oder wollen sie die Leser hier nun mit spitzfindigen Interpretationen in die Irre führen?
    Zitat:
    **Di​e Umweltverbände, lobt die Landesregierung gar, nutzten ihr Beschwerderecht ‘mit Mass’, was sich auch daran zeige, dass alle neun genannten Beschwerden gutgeheissen wurden.**

    Zitat:
    ​**Der «10 vor 10»-Bericht vom 5. April nahm dieses Thema auf und berichtete, dass von geplanten 800 Kleinwasser-Kraftwerk​en 500 durch Einsprachen blockiert’ seien; ebenso 15 von 18 Windkraftprojekten.**​

    Ich stell mir jetzt die Frage, ob man den Begriff, Umweltverbände-Grüne,​ Fischereiverbände, Naturschützer, Vogelschützer, Waldschützer, Alpschützer, Bergschützer, Moorschützer, Baumschützer, Landschaftsschützer, Bio-Bauer, und weitere Alternaive genauer definieren muss.
    Bei Kleinst Wasser Kraftwerken muss man davon ausgehen, dass Eigentümer solcher Landparzellen, um Konzessionen Verlängerungen, Wiederinbetriebnahme,​ oder gar Neubauten, für solche Anlagen Baueingaben gemacht haben.
    Und ein Wasserwerk funktioniert ja so, dass man eine mehr oder mindergrosse Talsperre errichtet, dahinter staut sich Wasser, und das erste Problem ist da!
    1. Restmenge nach der Staumauer an Wasser, wegen der Fische.
    2. Überwinde​n der Staumauer durch die Fische, damit die weiter an die Laichplätze kommen.
    3. Eingriff und Veränderung der Landschaft, durch eine Baute in Ökologisch sehr sensiblem Gebiet.
    Das sind Themen von Landschaftsschützern,​ von Fischereiverbänden / Schützern, die Vogelschützer reden da ebenso mit, wie Biologen welche sich um seltene Pflanzen kümmern.
    Toll, dank Ihnen und Vimentis habe ich jetzt gelernt, dass eben solche Leute aus solchen Vereinen und Verbänden nicht den Grünen angehören, sondern möglicherweise wie SFDRS eben auch, zur SVP gehören, die ja seit der Wahlkampf ausgebrochen ist, an allem Schuld und für alles Verantwortlich ist.

    Dem nächst kommt der Protest von den Heimat- und Gebäudeschützern, die sich dann vehement dagegen zur Wehr setzen, Sie seien es auf keinen Fall, die verhindern würden, dass Solaranlagen auf Dächer angebracht werden können.
    Die erklären sich dann auch spontan als Mitglieder der SVP, da ja auch das der Volkspartei in die Schuhe geschoben wird.
    AWEL und BUWAL sind ja ebenso die Hochburg der SVP, auch hier, wenn es um Erdsonden Bohrungen sind es ja nicht Geologen und weitere Studierte aus dem Grünen Lager, welche das Thema beackern.

    Ja, werter Herr Rudolf Weiler, Grüne, man fragt sich nach solchen Kommentaren von Ihnen, für was denn diese Grünen einstehen?
    Was das für Menschen sein müssen, welche noch vor Fukushima Strom als Alternative zu fossilen Brennstoffen Propagiert haben, die für Elekro- Heizungen(Wärmepumpen​) Isolieren Passiv- und Minergie Häuser zur Verringerung vom CO2 und der Weltweiten Klimaerwärmung eingestanden sind?
    Die dafür plädiert haben, El-Fahrzeuge in Städten zu fahren, den ÖV zu stärken, Städte wie Zürich in ein Heidiland zu verwandeln, mit Bäumen welche eine Frau Ruth Genner von Hamburg kommen lässt.

    Es wird jedem Menschen zugestanden, Fehler zu begehen. Gut, es spielt dann noch eine gewichtige Rolle, ob man per Zufall Fehler begeht, oder ob die Fehler System haben, sprich fanatisch bis boshaft begannen werden.
    Gesteht jemand Fehler, entschuldigt sich dafür, kann man davon ausgehen, dass zu wenig denken ohne böse Absicht die Ursache ist. (was denjenigen aber nicht von der Haftung entlässt).
    Verleugne​t jemand Fehler, steckt Boshaftigkeit, Fanatismus dahinter. Dann wird es gefährlich, unanständig, Ethik, Moral, bleiben auf der Strecke.

    Darum ist ja alles SVP, bei denen fehlt das ja alles, logisch.

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