1. Bildung & Forschung

Fehlende Ressourcen gefährden Fremdsprachenkonzept

Die im Har­moS-­Kon­kor­dat fest­ge­leg­ten Har­mo­ni­sie­rungs­z​iele sind edel. Erste Rückmeldungen beim Dach­ver­band Schwei­zer Leh­re­rin­nen und Leh­rer LCH zei­gen je­doch, dass das Er­rei­chen die­ser Ziele zum Teil in weite Ferne gerückt ist. Im Fremd­spra­chen-Un­te​r­richt sind nebst man­geln­der Ko­or­di­na­tion vor allem auch feh­lende Mit­tel dafür ver­ant­wort­lich. Die For­de­run­gen von LCH nach mehr Lek­tio­nen, mehr Halb­klas­sen und einer Wei­ter­bil­dung für Lehr­per­so­nen unterstützt die So­zi­al­de­mo­kra­ti​­sche Par­tei der Schweiz. Soll­ten diese Mit­tel in den nächsten zwei Jah­ren nicht zur Verfügung ste­hen, wer­den wir un­sere Po­si­tion beim Fremd­spra­chen­un­te​r­richt überdenken.

Die vom Schweizer Stimmvolk im Jahre 2006 angenommene Harmonisierung hat mit dem einheitlichen Schuleintritt, dem einheitlichen Übertritt in die Sekundarstufe 1 und der Erarbeitung eines einheitlichen Lehrplans viel Positives für die Volksschule hervorgebracht. Noch weit von den HarmoS-Zielen entfernt ist der Fremdsprachenunterric​ht. Mit mehr als 20 Kindern pro Klasse und einer Lehrperson ist an einen individualisierten Fremdsprachenunterric​ht nicht zu denken.

Mehr Halbklassenunterricht​ und Teamteaching

Statt die Gruppen im Fremdsprachenunterric​ht zu verkleinern, führen Steuersenkungs- und Sparübungen zu noch grösseren Klassen. So ist es den Lehrpersonen kaum mehr möglich auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Schülerinnen und Schüler einzugehen. Kleinere Niveaugruppen sind ein Muss und können nur mit zusätzlichem Halbklassenunterricht​ und Teamteaching erreicht werden.

Weiterbildun​g für die Lehrpersonen

In vielen Kantonen wird zudem die Weiterbildung im Fremdsprachenbereich elegant an die Lehrpersonen delegiert. Bei der heutigen Lohnsituation der Volkschullehrerinnen und – lehrer führt dies zu einem weiteren, untolerierbaren Mehraufwand.

Fremdsp​rachenkonzept ohne Wenn und Aber umsetzen

Die SP hat sich entschieden, das Fremdsprachenkonzept der EDK zu unterstützen. Damit es umgesetzt werden kann, müssen von den Kantonen jedoch genügend Mittel zur Verfügung gestellt werden. Ansonsten müssen das Fremdsprachenkonzept neu überarbeitet und neue Ziele gesetzt werden.

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Comments to: Fehlende Ressourcen gefährden Fremdsprachenkonzept
  • Juni 20, 2013

    Die Koordination zwischen den Kantonen in der Bildung muss verbessert werden. Mit HarmoS haben wir hier ein gutes Instrument.

    Allerd​ings teile ich die Ansicht von Herr Aebischer nicht, dass wir die Sprachen noch mehr fördern sollten, womöglich einmal mehr auf Kosten von Mathematik und Naturwissenschaften.

    Wir haben schon heute das Problem, dass unsere Schulen zu sprachlastig sind und Mathematik und vor allem die Naturwissenschaften (meist in diesen Mensch- Natur-Mitwelt-Gugus integriert) sträflich vernachlässigt werden.

    Die Folgen: Viele zu wenige Informatiker und Ingenieure! Und viel zu viele Sprachwissenschaftler​…

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  • Juni 21, 2013

    Herr Matthias Aebischer,

    Mich erstaunt immer wieder die Aussage nach den Geldern, weil die eigentlich vorhanden sind.
    Es ist etwas, Betonung auf etwas besser geworden, als es noch vor 20 bis 10 Jahren der Fall war.
    Wenn eine Firma die Schweizer (Kantone) Schulen mit Ware beliefert ist das einfach unglaublich, was da für Preise bezahlt werden. Hohe Preise heisst, Geld das anderswo fehlt.

    Die Ware beginnt mit der Infrastruktur in Schulen, geht über massiv überteuerte PC, MAC und deren Programme, weiter über Lehrmittel in Form von Büchern und Programmen, welche wie üblich in der Schweiz, oft unbrauchbar sind, nicht funktionieren, nicht kompatibel oder ganz einfach veraltet sind.

    Ja, ich weiss dass es Kostenstellen gibt, mit welchen man unterscheidet, ob man in die Immobilie Infrastruktur, oder aber Aktiv für den Unterricht investiert.
    Ist ja schön, hat man diese Kostenstellen geschaffen, jedoch schlussendlich muss man die Schule ganzheitlich sehen, Gelder die sonst wo sinnlos verpulvert werden, fehlen schlussendlich im Unterricht.

    Weiter​ fällt auf, dass so viele selbsternannte Fachleute am Thema Schule mit kochen, dass die Aussage „zu viele Köche verderben den Brei“ hier voll zutrifft.

    P.S. man sollte die Schulen übrigens nicht missbrauchen um dort politische Ideologien zu verbreiten, was in den letzten 20Jahren getan wurde, immer noch getan wird.

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    • Juli 19, 2021

      Herr Nabulon

      Die Kostenrechnung ist ja gerade dazu da um zu analysieren, ob man in gewissen Bereichen zu viel Geld ausgibt resp. wo es Sparpotenzial gibt. Die Schaffung von Kostenstellen verhindert ja keine gesamtheitliche Betrachtung!

      Was Sie hier machen sind reine Behauptungen, die Sie nicht belegen (können).

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    • Juli 19, 2021

      Herr Dieter Lohmann,

      Was soll ich hier Zahlen schreiben? Etwas was in der Presse steht? Das, genau so nicht stimmen kann, weil es nicht stimmen darf, gemäss ihrer Logik?
      Ja, man könnte genauer hinsehen, wollte man, will man aber nicht, weil man einen Filz schützen will, so ist das.

      Ich habe die letzten 25Jahre drei Töchter in der Schule gehabt, in einer Zeit in der die Schule im Umbruch sei, immer noch ist. Lehrmittel wurden abgegeben, speziell entwickelt um auch zu Hause arbeiten zu können, die inkompatibel waren.
      Negierend kam dazu, dass ein MAC, PC war ja verpönt, das doppelte kostete als auf dem Markt üblich ist.
      Wissen wie was diese neu entwickelten klipp klapp Stühle und die design Tische kosten pro Stück? Oder was eine Schulbehörde bereit ist auszugeben für einen einfachen Belag in einem Gang?
      Turngeräte oder Arbeitsmaterial für den Werkunterricht kosten? Ist man nicht im Filz mit dabei, man keine Chance hat als Anbieter, da liegt der Wurm begraben, Herr Lohmann.

      Zahlen Fakten liefern? Hier, Ihnen? Sie glauben ja eh nichts, was andere schreiben, also verzichte ich darauf.

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    • Juli 19, 2021

      Herr Nabulon

      1. Sie sollten vorsichtig sein, aufgrund von Einzelfällen pauschal zu urteilen. Wir haben 26 Bildungsdirektionen und Tausenden von Schulen.

      2. Öffentliche Aufträge müssen heute ab einem gewissen Betrag öffentlich ausgeschrieben werden.

      3. Was die Macs betrifft die in vielen Schulen angeschafft wurden, da gebe ich Ihnen hingegen recht. Das war vielerorts eine komplette Fehleinschätzung.

      ​Nur auch das ist mehrheitlich vorbei. Zumindest dort wo ich Kenntnisse haben. Da werden PCs für Schulen zentral von Leuten, die etwas davon verstehen zu absoluten Toppreissen eingekauft.

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    • Juli 19, 2021

      Herr Dieter Lohmann,
      Eine Idee wird meist von Einer bis eine Handvoll entwickelt, um ein Problem zu lösen. Bei den Stühlen ist aber das Problem, dass die Kinder viel zu wenig Bewegung haben in der Freizeit. Ob da ein Wackel-Stuhl das A und O ist?

      Danach gilt es, an möglichst guter Hoher Stelle FürsprecherInnen zu finden, die dann Kompromisslos das Produkt verteidigen.

      Grad in der Bildung fällt auf, wie stramm die Hierarchie gehalten wird. Viele Direktionen lassen keine Kritik zu, denn als ehemalige LehrerInnen sind die in allem Fachleute. In Tat und Wahrheit aber plappern sie nur etwas nach, was ein paar Verrückte entwickelt haben. Danach ist der Weg frei für solche Produkte. Scheitert es, ist niemand schuld.

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    • Juli 19, 2021

      Herr Nabulon
      Herr Selk

      Irgendetwas behaupten kann jeder! Wenn man derartige Unterstellungen macht, sollte man dies auch belegen können!

      Nochmals: Im öffentlichen Beschaffungswesen hat sich viel getan in den letzten Jahrzehnten!

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    • Juli 19, 2021

      Herr Dieter Lohmann,

      Belegen beweisen hiesse, dass man von gutgeheissenen Offerten über die Ausführung- Kontrolle, bis hin zur Schlussabnahme, alles so wie sich das gehört, gezeichnet, gegengezeichnet von den Stellen, hier in Vimentis veröffentlichen müsste.

      Eine Neutrale Stelle müsste noch bestätigen, das dem so ist, und auch dann würde solchen Zahlen und Daten nicht geglaubt, weil es sehr unbequeme Fakten sind.

      Die Presse ist voll von solchen Anschuldigungen, die dann fux von PressesprechernInnen zerlegt, zerpflückt werden, bis niemand mehr weiss, um was es eigentlich ging.

      Den Satz; im öffentlichen Beschaffungswesen hat sich viel getan, deute ich jetzt mal, Sie meinen den eben aufgetauchten Skankal im Strassenbau mit Preisabsprachen. Da muss ich Ihnen leider Recht geben…..

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