Die Jugendgewalt hat ein untragbares Ausmass angenommen: Gewalttäter prügeln auch auf bewusstlos am Boden liegende Opfer weiter ein, schlagen Familienväter vor den Augen ihrer Kinder bewusstlos und greifen sogar Polizisten an. Was jedoch am meisten schockiert: Die Täter sind jünger denn je!
Woher stammt diese Gewaltbereitschaft? Noch so gerne verweisen Politiker auf die veränderte Medienlandschaft und die Perspektivlosigkeit der Jugendlichen. Erklärungen dieser Art mögen ihre Richtigkeit haben, werden aber allzu häufig missbraucht, um die eigentliche Verantwortung der Eltern und des jugendlichen Straftäters zu vertuschen.
Eine überwiegende Mehrheit hält sich an die Regeln. Nur eine kleine Minderheit macht ständig durch negative Schlagzeilen auf sich aufmerksam. Fakt ist: Derart viel brutale Jugendgewalt wie heute hat es noch nie gegeben! Aus diesem Grund mache ich mich stark für folgende drei Punkte:
Jugendliche Intensivtäter sind nach dem Erwachsenenstrafrecht zu beurteilen!
Intensivtäter sind keine Lausbuben, die sich während ihrer Pubertät einen Streich erlauben. Intensivtäter sind unbelehrbare Wiederholungstäter. Die milden Strafen des Jugendstrafrechts schrecken weder Erst- noch Wiederholungstäter ab. Wer fähig ist eine solch schwere Straftat zu begehen, der soll auch nach dem Erwachsenenrecht bestraft werden.
Eltern müssen zur Mitverantwortung gezogen werden!
Eltern, die ihrer Erziehungsaufgabe nicht nachkommen wollen und deren Kinder schwer kriminell werden, sollen bei offensichtlichen Versäumnissen mit Busse, einem Pflichtkurs oder im Härtefall mit dem Entzug der Vormundschaft bestraft werden.
Schwerkriminelle Ausländer sind konsequent auszuschaffen!
Wenige Ausländer werden mehrmals schwer straffällig und sind als Intensivtäter zu bezeichnen; diese sind als Gäste nicht mehr willkommen und müssen ausgewiesen werden!
Kurzum: Die Kuschelpolitik in Sachen Jugendkriminalität ist definitiv gescheitert! Mir sind Prävention und Wiedereingliederung auch grosse Anliegen, doch gehört eine konsequente Bestrafung der Verantwortlichen ebenso dazu!
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Kommentare anzeigen Hide commentsSuper! Endlich melden sich einmal die (Jung)-Freisinnigen zu einem Thema das sonst nur von anderen besetzt wird. Staatstragend heisst eben auch diese Eisen anzupacken.
Etwas ist mir unklar: Die Mitbestrafung der Eltern. Heisst dies nicht eine einzelne Straftat wird damit doppelt bestraft, also der Minderjährige Täter und dann auch noch die Eltern? Oder wird die Strafe “geteilt”? Ich finde die Idee sehr gut, denn es sendet ein Signal an die Eltern. Weiss jemand gibt es das im Ausland schon, oder ein weiteres helvetisches Novum?
Verbote und Strafen sind unliberal – zumindest generell. Bei diesem brisanten Thema jedoch verhält es sich genau anders. Nur durch absolut klare Beschränkungen und Repressionsmöglichkeiten ist es möglich, die Freiheit und Sicherheit Dritter zu schützen!
Die Mitverantwortung der Eltern stösst grundsätzlich in die richtige Richtung, dem Grundsatz der Subsidiarität des Staates wird Rechnung getragen. Eine strafrechtliche Mitverantwortung der Eltern ist hingegen ausgeschlossen, sie widerspricht dem Verschuldensstrafrecht und wäre verfassungs- und völkerrechtswidrig. Denkbar wären aber ohne weiteres vormundschaftliche Massnahmen.
Weiter denken ist hier angesagt…!
Du hast das Problem auf den Punkt gebracht. Wir müssen aufhören, die Täter zu betreuen und um jeden Preis zu resozialisieren und sollten stattdessen etwas mehr an die Gesellschaft allgemein und die Opfer speziell denken. Weg von der ewigen Prävention und wieder hin zu einer Bestrafung, die nicht blosse Farce ist. Das neue Strafsystem ist da einfach zu schwammig und zu mild.
Es ist auch kein Grund ersichtlich, weshalb ein 17-jähriger Mörder komplett anders (milder) bestraft werden soll, als ein 18-jähriger. Jemand, der einen Mord – der ja Vorsatz und besondere Skrupellosigkeit voraussetzt – begeht, sich also wissentlich und willentlich dazu entschliesst, den Tatbestand zu erfüllen, der ist ohne Weiteres straffähig und soll nach Erwachsenenstrafrecht bestraft werden. Genaus so, wie man generell mildernde Umstände wie eine “schwere Jugend” im Rahmen der Strafzumessung berücksichtigt, kann man auch das Alter unter diesem Titel berücksichtigen. Es ist nicht notwendig, explizit zwischen Jugend- und Erwachsenenstrafrecht zu unterscheiden.
Schwierig ist die Mitbestrafung der Eltern. Auch wenn die Eltern wohl hin und wieder durchaus ein Mitverschulden trifft, wenn ein Kind straffällig wird, und so eine Bestrafung in “erzieherischer” Hinsicht nicht abwegig wäre, denke ich, müsste man den Ansatz anderswo suchen. Früher war es doch auch nicht notwendig, Eltern für die Taten ihrer Kinder mit Bussen zu bestrafen. Oder?!
Sehr guter Eintrag, Herr Rentsch. Mit Schrecken stelle ich je länger je mehr fest, dass irgendetwas nicht stimmt mit unseren Nachkommen. Erst gestern bin ich in meiner Ausbildung zum Sekundarlehrer auf eine Deutsche Studie über Medienforschung aufmerksam gemacht worden. In dieser repräsentativen, jährlich durchgeführten Studie aus dem Süddeutschen Raum wird unter anderem die Frage untersucht, ob die Schüler mitbekommen haben, dass Schlägereien mit dem Handy gefilmt wurden. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Durchschnittlich 33% geben an, davon zu wissen. Erschreckend ist auch, die Tendenzen zu betrachten: Noch 2006 gaben nur 17% der Schüler an, Kenntnis von solchen Filmen zu haben.
Eine Universallösung für die wachsende Jugendgewalt gibt es leider nicht. Härtere Gesetze sind sicher ein möglicher Ansatz, jedoch lässt sich berechtigterweise die Frage stellen, ob sich damit alle Probleme aus der Welt schaffen lassen. Es muss meiner Meinung nach dort der Hebel angesetzt werden, wo sich die Kinder und Jugendlichen die meiste Zeit am Tag aufhalten: In der Schule. Die Kuschelpädagogik, die heute an den Pädagogischen Hochschulen gelehrt wird, verfehlt ihr Ziel bei weitem. Den Studierenden wird gelehrt, Verständnis für die Schüler zu haben, und in jedem Konflikt auf eine beidseitig (Täter und Opfer) verträgliche Lösung hin zu arbeiten. Somit verlernen es die Jugendlichen, was es heisst, Konsequenzen zu tragen. Dazu gibt es ein altes Sprichwort, das diesbezüglich nicht zu übertreffen ist: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr. Wenn die Jugendlichen nicht lernen, im vorneherein zu überlegen, was die Konsequenzen ihres Handelns sind, werden sie dies auch als Erwachsene nicht können.
Das Geheimnis des Erfolges liegt darin, sich von anderen zu unterscheiden. Politik aus dem Bauch heraus hat der FDP noch nie viel gebracht.
Wer Mist baut gehört entsprechend bestraft. Doch stimmt es, dass die Rückfallquote hier weniger hoch ist als in unseren Nachbarstaaten? Wie hoch wäre dann die Belastung für den Steuerzahler während und nach dem Vollzug? Wie ist es, wenn die Eltern infolge Arbeitsbelastung (heute reicht doch ein Einkommen – speziell im Bereich Gastgewerbe und anderen Branchen wo auch vermehrt Ausländer anzutreffen sind z.B. – nicht mehr aus um eine Familie durchzubringen). Also sind beide Elternteile doch dazu angehalten zu arbeiten oder dem Sozialstaat auf der Tasche zu liegen……)? Kitas/Tagesstätten sind ja noch nicht genügend vorhanden, die Perspektive für die Jugendlichen fehlt doch zum Teil (Lehrstellenproblematik, Ausländerproblematik u.a.m.). Wie wäre es mit Ursachen anstelle von Symptombekämpung ohne, dass dann die Steuerbelastung etc. erhöht wird?
Sie versuchen das Problem anzupacken. Richtig so!
Ihre Ansätze sind vielversprechend, doch reagieren sie nur. Sie verhindern keine Straftaten, sondern ahnden sie nur. Der Täter der bereit ist solch brutale Gewalt auszuüben, den schreckt auch das Erwachsenen-Strafrecht nicht. Diese Menschen haben nichts. Werder eine Perspektive noch ein intaktes soziales Umfeld. Die Gesellschaft nimmt ihnen jegliches Selbstwertgefühl.
Das Ziel muss sein eine Politik zu betreiben, die Vorbeugt. Die Kombination zwischen Prävention und den von Ihnen genannten Massnahmen verspricht erfolg. Erst wenn wir die Jugendlichen in die Gesselschaft eingliedern, ihnen zeigen, dass auch sie für die Gesellschaft wertvoll sind, wird sich die Situation bessern.
Die Jugendlichen mit Migrationshintergrund sind nicht zu beneiden. Sie kommen mit Ihren Familien in die Schweiz, weil Ihre Väter hier bessere Arbeit zu hoffen finden. Dabei müssen sie sich in einer Ausländern gegenüber immer feindlicheren Gesellschaft zurecht finden. Ich spreche nicht die Erwachsenen an, sondern die Jugendlichen an. An Schulen trennen sich die Schüler in 2 Gruppen. Schweizer und Nicht-Schweizer. Dabei kommt es immer wieder zu Rauferein unereinander. Wer unterliegt ist nicht schwer zu erahnen. In den Jugendlichen baut sich ein Hass auf, der Blind macht und zu brutalen Taten verleitet.
Erst wenn wir Integration in den schulen umgesetzt haben, verspreche ich mir Besserung.
Herr Rentsch, Sie machen sich die Sache etwas einfach. Mit Wurst und Bier in der Hand Parolen der SVP wiederholen. Es wäre vielleicht auch gut, wenn Sie sich zuerst über die Wirkung unseres Erwachsenen- und Jugendstrafrechts informieren und dann Politik betreiben. Besuchen sie zum Beispiel Schweizerische Einrichtungen für Jugendliche Straftäter, dann werden Sie sehen, dass es heute bereits geschlossen Abteilungen für die Nacherziehung von Schwererziehbaren gibt. Die Vormundschaftsartikel werden auch schon lange durchgeführt (Zivilrecht:Beistandschaft, Entziehung der elterlichen Gewalt, Vormundschaft).
Die Bestrafung der Eltern von Jugendlichen zu fordern, welche ihre “Erziehungspflicht” vernachlässigt oder gar nicht wahrgenommen hätten, ist so absurd, wie wenn man Lehrer mit Strafe bedrohen würde, wenn sie nicht alle SchülerInnen ins Gymnasium gebracht haben.Das heisst nicht, dass es keine Erziehungsfehler gibt.
Die bürgerlichen Politiker dürfen sich gerne mit der Erziehungsituation der Schweizer Bevölkerung näher befassen. Besonders mit schwindenen Erziehungsrecourcen von ArbeitnehmerInnen, welche zunehmend am Abend und in der Nacht arbeiten müssen. Oder vielleicht zuerst mit der Frage, wie es denn kommt, jemand mit einem Eidgenössischen Lehrabschluss, vom Lohn, den er dafür erhält nicht mehr leben kann.
Setzen Sie sich ein, damit es Kinder und Jugendliche anpornt, sich für ihre Zukunft und auch für ihre Mitmenschen einsetzen. Ein kind muss zuerst erleben, dass das was es tut, wichtig ist, dann wäschst auch die positive Einstellung.
Sehr geehrter Herr Müller
Es ist meines Erachtens sogar wichtig, dass sich die bürgerlichen Politiker mit der Erziehungssituation der Schweizerischen Bevölkerung befassen. Zumal Herr Rentsch korrekterweise feststellt, dass der bisherige Weg definitiv nicht funktioniert hat.
Der Ansatz ist Typisch bürgerlich erst will man bei den Jungen sparen und wenn es nachhinten losgeht sind die Jugendliche schuld man soll die Jugendliche besser unterstützen bei suchen einer Lehrstelle und damit können sie auch selber Geld verdienen und können wir die Jugendlichen vor dem Abrutschen in die Kriminaltätschützen
Das absolut-liberale, d.h. alles möglichst mit einem gewissen
Laissez-faire sehen, funktioniert weder in der Wirtschaft, im
Sozialen, noch im Bereich der Brutalität und Gewalt
Die Mitverantwortung der Eltern kann mit ökonomischen Anreizen gesteuert werden. Das Kindergeld und der Kindersteuerabzug können von konkreten Zielen wie Spracherwerb, korrektes Verhalten der Kinder abhängig gemacht werden.
Das Kind muss ein straffälliges Verhalten nähmlich auch zuerst lernen, entweder von den Eltern oder den Kollegen des Kindes.