Es ging nun alles sehr schnell. Zehn Tage nach der Abstimmung vom 9. Februar hat die EU reagiert und die Verhandlungen zu Forschung, Filmförderung und Studentenaustausch auf Eis gelegt. Dies sei kein Problem, sagen die Abstimmungs-Ja-Sager. Die Fördergelder könne man ja direkt in der Schweiz investieren und nicht mehr indirekt via EU. Doch es geht eben nicht nur ums Geld. Es geht um eine internationale Zusammenarbeit, welche den Forschungsplatz Schweiz an die Weltspitze gebracht hat. Es geht um Vertriebskanäle, welche den Schweizer Film, die Schweizer Kultur über die Landesgrenzen hinaus tragen. Und es geht auch um Studien- und Ausbildungsplätze. Wir sind auf die Zusammenarbeit mit der EU angewiesen.
Sie heissen „Giochi d’estate“, „Der Verdingbub“ oder „L’enfant d’en haut“ – mehrfach international preisgekrönte Schweizer Filme, welche die Schweizer Kultur nach Europa hinaustragen. Bereits die drei Sprachen der Filmtitel zeigen, dass die Schweiz viel zu bieten hat. All diese Filme erhielten Gelder vom europäischen Filmförderprogramm MEDIA, an welchen sich die Schweiz bis jetzt mit jährlich rund 6 Millionen Franken beteiligt hat.
Im Filmbereich gibt es seit Jahresbeginn keinen Vertrag mehr
Viel wichtiger jedoch als die Gelder für Schweizer Filme aus dem MEDIA-Programm ist die Zusammenarbeit in den Bereichen Verleih und Vertrieb sowie in der Weiterbildung für Schweizer Filmschaffende. Filme machen und Filme anschauen kennt keine Grenzen. Doch diese werden uns von der EU mit der Sistierung der MEDIA-Verhandlungen nun deutlich aufgezeigt. Wenn wir wollen, dass der Schweizer Film weiterhin international gezeigt wird, international erfolgreich ist und wenn wir wollen, dass die Schweizer Filmemacher bestmöglich ausgebildet werden, dann ist eine Zusammenarbeit mit der EU unabdingbar. Ende letzten Jahres ist der MEDIA-Vertrag ausgelaufen und wurde von der EU nicht mehr erneuert.
Bis jetzt koordiniert die ETH das millionenschwere EU-Forschungsprojekt
Im Gegensatz zur Filmbranche, bei welcher sich die Höhe der Beteiligung und die Höhe der Auszahlungen knapp die Stange halten, sieht es beim EU-Forschungsprogramm „Horizon 2020“ ganz anders aus. Weil der Forschungsplatz Schweiz weltweit zu den besten gehört, profitiert er bei europäischen Forschungsprojekten im Verhältnis von rund 1 zu 1,5. Dies sei nur am Rande erwähnt und soll nicht als Argumentationsschwerpunkt dienen. Denn viel wichtiger als Einzahlung und Auszahlung ist auch in der Forschung die Zusammenarbeit. Ohne die internationale Kooperation wäre der Forschungsplatz Schweiz nie und nimmer dort, wo er heute steht – nämlich an der weltweiten Spitze.
Einen Ausschluss gilt es zu verhindern
Und genau diese Position droht die Schweizer Forschung nun zu verlieren. Als Beispiel sei etwa das milliardenschwere Forschungsprojekt „Human Brain Projekt“ erwähnt, welches von der ETH in Lausanne koordiniert wird. Sollte die Schweiz vom EU-Forschungsprogramm definitiv ausgeschlossen werden, dürfte ein solches Projekt in Zukunft wohl kaum mehr möglich sein. Das gilt es zu verhindern. Setzen wir uns ein für eine grenzenlose Zusammenarbeit in der Forschung, in der Bildung und im Kulturbereich. Auch wenn es schwierig wird. Es lohnt sich, dafür zu kämpfen.
Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide commentsDie SP sucht mal wieder neue Probleme, statt die vorhanden zu lösen. SPezilität dieser Partei derzeit.
Frau Habegger
geht es Ihnen noch? Die SP sucht mal wieder neue Probleme, statt die vorhanden zu lösen. SPezilität dieser Partei derzeit. Was ist die Spezialität der SVP, die sorgen sich immer für neue Probleme und bewirtschaften immer wieder ihre alten. Was kosten wohl die vielen SVP-Abstimmungen die das Volk bezahlen muss. Wie von der SVP gesagt wurde, werden sie die Politik der anderen stoppen mit vielen Abstimmungs-Vorlagen. Wenn die weniger Abstimmungen machen würden hätte das Volk auch mehr davon. Man könnte das Geld vielleicht auch den Invaliden geben, was sicher
gescheiter wäre. Auf jeden Fall haben andere Parteien NEIN gesagt und jetzt haben wir Dank der SVP solche Probleme.
Würden nicht Initiativen ergriffen stünden Sie Frau Schofer bereits im EU-Sumpf, bzw. evtl. stecken Sie ja bereits drin und sind Neiderin der Schweizer Souveränität.
Frau Schopfer
” Auf jeden Fall haben andere Parteien NEIN gesagt und jetzt haben wir Dank der SVP solche Probleme.”
Dir SVP hat eine Initiative eingereicht und dem Stimmvolk die Gelegenheit gegeben sich zu der Frage “Masseneinwanderung” zu äussern…
…50.3%, also weit mehr, als die SVP Stimmenanteil hat, haben sich dahingehend geäussert, dass es genug sei mit der Masseneinwanderung.
Ich finde es billig, dass das Stimmvolk noch immer nicht ernst genommen wird! Ich bin mir sicher, dass auch SP-Wähler unter den JA-Sagern waren; von den Grünen im Tessin wissen wir’s ja…
…Nett, dass Sie die SVP als Initianten loben; aber vergessen Sie die restlichen, nicht SVP-Affinen JA-Stimmer nicht, die wollten es auch – und das obwohl andere Parteien, der BR, die Wirtschaftsverbände im Vorfeld auf die Folgen hingewiesen haben (incl. SP). Trotzdem haben sie JA gestimmt!
Ich deute das so, dass die SVP näher an den Anliegen des Volks ist, als alle MEI-Gegner. Vielleicht würde Sie sich mal fragen, was denn die MEI-Gegner falsch gemacht haben, dass dieses Resultat zustande kam?
Herr Stampfli
Die Mehrheit der Linken glauben immer noch Saatgut wächst ohne den Dünger “Arbeit und Leistung” drum auch Wünsche wie “gleicher Lohn für alle” oder gar “Bedingungsloses Grundeinkommmen” etc.
Globalisiertes Denken: Ich pflücke was andere sähten, hegten und pflegten?
Frau Habegger
Ihr Kommentar:Würden nicht Initiativen ergriffen stünden Sie Frau Schofer bereits im EU-Sumpf, bzw. evtl. stecken Sie ja bereits drin und sind Neiderin der Schweizer Souveränität.
Sie müssen es ja wissen, das weiss ich schon, geht nichts über Fantasie
“Bedingungsloses Grundeinkommmen”
Nochmals und nochmals zu Ihrer gefl. Kenntnisnahme, Frau Habegger: Die Initiative ‘Bedingungsloses Grundeinkommmen’ stammt von einigen Privatpersonen, die man politisch nicht zuordnen kann.
Es geht in diesem Blog um Film und Forschung nach der Abstimmung, Frau Habegger.
Willibald von Widenstein
Es geht in diesem Blog um Film und Forschung nach der Abstimmung, Frau Habegger.
Nein, es geht um mehr. Es geht um unsere Verträge mit der EU. Barroso markiert den wilden Mann. Doch im Gegensatz zum wilden Mann in Basel, könnte dies Barrosos letzter Tanz sein, denn sein Mandat als EU-Kommissionspräsident läuft Mitte dieses Jahres aus. Und ob der neue Präsident angesichts der Unzufriedenheit diverser EU-Staaten noch weiter am harten Kurs von Barroso festhalten wird, ist doch eher unwahrscheinlich. Vielleicht sollten wir diese Zeit als Denkpause verwenden, statt in Aktionismus zu verfallen.
Die Ja-Sager haben zu viel vergessen und die Konsequenzen nicht überlegt. Dieses Resultat kann wohl in die Geschichtsbücher geschrieben werden. Der internationale Austausch von Wissen, Forschung und Kultur ist für die Schweiz eines von vielen wichtigen Punkten, um den Wohlstand und den guten Ruf für uns zu erhalten. Vielleicht kommen noch Sanktionen seitens der EU dazu.
Die EU interessiert doch nicht den SP-SVP Krieg, der zur totalen Selbstzerstückelung der Schweiz führt.
Vorschläge Herr Kneubühl, welche besser sein sollen als eine massvolle durch unseren Souverän (Bevölkerung) gesteuerte Zuwanderung?
Herr Kneubühl
“Die Ja-Sager haben zu viel vergessen und die Konsequenzen nicht überlegt.”
Wie konnten sie denn? All die Millionen, welche BR, Parteien, Wirtschaftsverbände in ihre Warnungen gesteckt haben…
…oder haben die etwas falsch gemacht, dass 50.3% der Stimmbürger JA gesagt haben? Da soll die SVP mit 3 Mio., welche auf weiter Flur alleine gegen alle antrat, alle Anderen übertönt haben? Vielleicht haben all die Anderen im Vorfeld nicht auf das Volk gehört und frühzeitig auf dessen Anliegen und Ängste reagiert?
Ich möchte jetzt einmal die vom kulturbeflissenen Herrn Aebischer hoch-
gehaltene Angelegenheit der Filmförderung vom hohen Podest des
Anzustrebenden herunterholen auf die rustikale Ebene desjenigen, dem
es ziemlich egal ist, ob der Schweizer Film international Furore macht,
und ihm die folgenden von ihm bestimmt als erzprofan taxierten
Fragen stellen:
Zahle ich weniger Steuern, wenn ich mich dafür einsetze, dass die
Schweizer Kultur über die Landesgrenzen hinausgetragen wird?
Besteht nicht vielmehr die Gefahr, dass ich die Alimentierung unserer
Gaukler mit meinen Steuerleistungen finanziere, wenn sich Beteiligung
und Auszahlung zu unseren Ungunsten einmal nicht die Stange halten?
Muss ich übrigens auch weniger Steuern zahlen, wenn der Forschungs-
Spitzenplatz Schweiz aufrechterhalten bleibt?
Falls denn meine Steuerrechnung kleiner ausfällt, wenn ich nur seinen
Empfehlungen nachlebe, so werde ich Herrn Aebischer partout die Stange
halten!
Nebenbei: Eigentlich sind Herrn Aebischers Bestrebungen, dass sich die
Schweiz besonders hervortue, für einen Sozialdemokraten ziemlich
befremdlich, denn was er da propagiert, ist gemäss Diktion der nase-
rümpfenden Linken artreiner Nationalismus, der von den Internationalisten
seinesgleichen sonst ja aufs heftigste bekämpft wird. Ergeht er sich da
etwa in Populismus?
Zur Zeit Beijing, 21.02.2014
Ich will mich zum Inhalt des Artikels von Herrn Aebischer nicht äussern. Aber zur Diskussionskultur folgendes sagen: Ein giftiger, hässiger Ton und persönliche Beleidigungen, die nichts mit dem Thema zu tun haben, sind bei uns (und weltweit, auch hier in China, wenn es z.B. um Japan geht) in Diskussionen um verschiedene Meinungen leider die Norm.
Herr Aebischer hat sehr sachlich argumentiert, ohne nach irgend einer Seite Dreck zu schleudern und deshalb für mich einen beispeilhaften Diskussions-beitrag geleistet. Das möchte ich hier würdigen (Als lebenslanges, unbedeutendes SP Mitglied und guter Kenner der Welt habe ich nach reiflicher Überlegung JA zur Masseneinwanderungsinitiative gestimmt und halte diesen Enscheid auch noch heute für richtig.)
Noch eine Fussnote zur negativen Haltung der SP zur Armee: Ich nehme an, dass weltweit Millionen von Lesern die ersten erstaunten bzw. sehr abschätzigen Bemerkungen über die Schweiz gesehen haben, wo mitgeteilt wurde, dass unser Land selbst im Frieden den eigenen Luftraum nicht mehr schützen könne. Am sarkastischsten war der Kommentar von BLOOMBERG. Dort wurde gesagt, wenn man die Schweiz besetzen wolle, solle man das vor 0800 Uhr morgens oder nach Büroschluss um 1700 Uhr machen. In der chineischen Presse wurde nur sachlich berichtet, französische Kampfflugzeuge hätten das entführte äthiopische Flugzeug über den Schweizer Luftraum bis zum Flughafen Genf begleitet. Bisher war die Schweiz weltweit wegen ihre absolute Friedfertigkeit und Neutralität bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung einer starken Armee weltweit hoch angesehen. Das wir heute keine Armee mehr haben, die einen Krieg vom Lande fernhalten könnte, dafür bei der NATO (Partnerschaft für den Frieden) mitmachen, könnten wir noch sehr teuer bezahlen. Diese Thema gehört in den grösseren Zusammenhang der Abstimmung um die Stellung der Schweiz in Europa und der Welt.
Mit freundlichen Grüssen aus dem schwer feinstaubbelasteten Beijing
Gotthard Frick, Bottmingen
Beijing, 21.02.2014
Sehr geehrter Herr Schneider, Die Welt ist heute im Umbruch und die Globalisierung hat auch den Bereich von Krieg und Frieden erreicht.
Herr Jean-Claude Junker, bis vor kurzem Präsident der EURO-Gruppe, hält einen Krieg in Europa wieder für möglich. Herr Egon Bahr, prominenter SPD Politiker, Vater der deutschen Ostpolitik, meinte am 4. Dezember 2013 an einem Vortrag vor Gymnasiasten in Heidelberg, wir befänden uns wieder in einer Vorkriegssituation und Demokratie und Menschenrechte spielten in der Internationalen Politik keine Rolle, nur die Interessen der Staaten zählten. Das SIPRI Friedensforschungsinstitut in Stockholm soll laut Zeitungsberichten die heutige Situation mit der Lage kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges vergleichbar halten. Es genüge ein Funke, um einen Brand in Gang zu setzen. Das entspricht meiner Einschätzung. Seit kurzem halte ich einen militärischen Konflikt in Europa schon viel früher für möglich, als ich das bis vor kurzem selber dachte. Sie werden wohl nicht bestreiten, dass die oben genannten Leute bzw. das SIPRI keine im “Reduit einbetonierten, ewiggestrigen Militärköpfe” sind, wie man die Befürworter einer glaubwürdigen Landesverteidigung bei uns ja nennt.
Sollte das passieren, dann werden die USA, NATO und unsere Nachbarn als NATO-Mitglieder, als Hilfe unter „Freunden“ getarnt, ziemlich sicher gleich den “Schutz” unseres Luftraumes, vielleicht auch der Flugplätze und der Alpentransversalen übernehmen, wegen ihrer militärischen Interessen und der strategischen Bedeutung der Schweiz und weil wir unsere internationale Verpflichtung als neutrales Land, allen Kriegsparteien den Einbezug unserer Luftraumes und Territoriums in ihre Operationen zu verwehren, nicht mehr selber gewährleisten können. Das wir keine Armee mehr haben, dürfte schon allen Generalstäben bekannt sein. Passiert das, sind wir schon Mitglied einer Kriegspartei, mit allem, was das bedeutet.
Ich sehe auch die wachsenden Spannungen hier in Asien sehr klar. Die Welt wird täglich gefährlicher.
Die langen Jahre des weltweit höchsten Lebensstandards seit der Entstehung des Planeten Erde haben unser Volk übersatt gemacht. Es glaubt, das sei alles für alle Zeiten gottgegeben und wir bräuchten keine starke Armee. Es sieht die Realität der Welt nicht mehr und will die Opfer für eine glaubwürdige Landesverteidigung nicht mehr erbringen. Sollte es einen Krieg in Europa geben, werden wir mit grösster Wahrscheinlichkeit und möglicherweise laut obigem Szenario mit einbezogen. Ich hoffe, alle heutigen Armeegegner werden dann die katastrophalen Folgen und das unendliche Leiden ohne Jammern ertragen und die Verantwortung für diese von ihnen herbeigeführte Entwicklung übernehmen.
Falls Sie mehr zu meiner Meinung zum Thema Schweizer Armee erfahren möchten, können Sie auf meinem Vimentis-Bürgerblog meinen Artikel:“ Welche Armee brauchen wir?“ und auch meine anderen Beiträge zu Armeefragen lesen.
Mit freundlichen Grüssen Gotthard Frick
Sehr geehrter Herr Frick,
ich bin bei keiner Partei eingeschrieben, Sie gestatten mir deshalb einen eher gehässigen Ton gegenüber linken Armeeabschaffern, wobei ich sie NICHT dazuzähle.
Die GSoA ist mit ihrer dümmlichen Vision vor dem Volk gescheitert. Nun versucht sie eben mit Hilfe linker Kreise auf Schlaumeierart das Problem in Teilen anzugehen. Wenn es um Geld geht, findet sich in der Schweiz schnell mal die nötige Unterschriftenzahl. Und will man etwas diskreditieren, macht man es erst lächerlich, indem man die Mittel entzieht und dann auf die Mängel zeigt. Die GSoA will nicht die Abschaffung der Armee, da steckt mehr dahinter.
@ Herr H.-R-Schneider: Ihre Stellungnahme verwundert mich schon
sehr. Für Sie ist es “nicht wirklich wichtig” ob unsere Arme einen Krieg vom Lande fernhalten könne, denn diese Hauptaufgabe würde sich nicht mehr stellen, wenn wir uns nur “nicht weiter isolieren.” Ich glaube zwar auch nicht, mindestens für die Gegenwart, dass es irgend einer fremden Macht in den Sinn käme, unseren in der Neutralitätsfrage zwar nicht mehr ganz koscheren Kleinstaat militärisch anzugreifen, doch wenn wir uns von der von Ihnen behaupteten “Isolierung” lösen würden, womit Sie natürlich den Vollzug des Anschlusses meinen, dann hingegen wäre zu erwarten, dass für uns der Einbezug in Kriegshandlungen näher rückt.
Wenn sich die Linke, zu der auch Sie gehören, vehement der Anpassung des Militärbudgets verweigert, ist sie allein ursächlich für die von Ihnen spöttisch glossierte Reduzierung auf Bürozeiten, doch Sie kehren nun Ursache und Wirkung ins Gegenteil um und nehmen so auch gleich noch die Gelegenheit wahr, BR Maurer, Angehörigem Ihres politischen Widersachers, verbal eins auszuwischen.
“Falls Sie mehr zu meiner Meinung zum Thema Schweizer Armee erfahren möchten, können Sie auf meinem Vimentis-Bürgerblog meinen Artikel:“ Welche Armee brauchen wir?“ und auch meine anderen Beiträge zu Armeefragen lesen.”
Herr Frick, um zum Thema von Parteigenosse Aebischer zurückzukommen: Sind Sie nun für oder gegen die Zusammenarbeit der Schweiz mit der EU in der in der Forschung?
“Noch eine Fussnote zur negativen Haltung der SP zur Armee: Ich nehme an, dass weltweit Millionen von Lesern die ersten erstaunten bzw. sehr abschätzigen Bemerkungen über die Schweiz gesehen haben, wo mitgeteilt wurde, dass unser Land selbst im Frieden den eigenen Luftraum nicht mehr schützen könne.”
Nochmals, Herr Frick, um zum Thema von Parteigenosse Aebischer zurückzukommen: Sind Sie nun für oder gegen die Zusammenarbeit der Schweiz mit der EU in der in der Forschung?
Grüezi Herr Aebischer,
alle Felder sind Dinge, die im Prinzip nice-to-have sind, aber kaum wesentliche Erfolgsfaktoren für die Schweiz darstellen.
EU Filmförderung:
Die Filminteressierten sind in der Schweiz in einem sehr kleinen Kreis unter sich, weil sich in der Schweiz kaum jemand dafür interessiert. Ebenso wollen die entsprechenden roten Teppichanlässe z. B. in Zürich kaum so richtig RTL mässig in Fahrt kommen. Neben Lugano oder Solothurn gibt es kaum wesentliches zu berichten. Der CH Film bringt mit seltenen Ausnahmen kaum etwas zustanden. Vergessen wir das einfach mal endlich.
Forschungsporjekte:
Da jammerte ein Wissenschaftler vor ein paar Tagen im SRF, dass nun die Netzwerke nicht mehr bezahlt werden können. Ich dachte, es gehe um konkrete Projkete? Oder reissen wir nun CERN in Genf ab, weil die EU meint, man müsse das nach Brüssel verlagern?
Auch das ist für die Schweiz kaum erfolgsentscheidend. Wenn aber Netzwerk lediglich die fehlenden Ausgaben von Reisekosten sein sollte, dann sollten die sich mehr via Videokonferenzen organiseren, spart Zeit und ist günstiger.
Was aus think tanks usw. heraus kommt, sehen und hören wir jeden Tag, nämlich, kaum Wichtiges. Und dieses Human Brain Projekt ist auch nichts anderes als ein derartiger Palaverclub, die uns dann mit sinnlosen Studien zudecken. Darauf können ebenfalls getrost verzichten.
Studentenaustausch:
Studenten sollen studieren und nicht reisen. Ein kurzer Gastaufenthalt im Ausland ist OK, aber auch das ist für die Schweiz nicht wirklich erfolgsentscheidend. Solche Austauschprogramme gab es lange vor der EU Brüssel. Lachhaft. Und im Prinzip ist und bleibt das Privatsache. Schulreisli dauern höchsten 2 Wochen und werden auch nicht von der EU suvbentioniert.
Kurz: Ihr Blog oben ist im gegenwärtigen Zeitpunkt völlig unerheblich.
Lars von Limaa:
Ihre Standpunkte zu Forschung und Studentenaustausch sind erschreckend.
Das es Sinn macht das Studenten auch mal ein oder zwei Semester im Ausland studieren ist eigentlich unbestritten. Das es schon früher Möglichkeiten gab für Studenten dies zu tun ist klar, aber mit dem Austauschprogramm der EU und der dadurch gebotenen finanziellen Förderung steht das heute nicht nur vermögenden Studenten offen. Der Spruch mit dem “Schulreisli” ist unfassbar ignorant.
Das Human Brain-Projekt, an dem über 80 Forschungsinstitutionen beteiligt sind, ist kein Palaverclub, sondern ein Projekt das Wissen über das Gehirn zusammentragen soll um es computerbasiert zu simulieren. Das mit dem Ziel das Gehirn besser zu verstehen und neue Werkzeuge und Ideen für die medizinische Behandlung von Gehirn- und Geisteskrankheiten sowie für die Computertechnik zu entwickeln.
Das CERN hat mit der EU nichts zu tun, ist ausserdem eine Forschungseinrichtung NUR für Physik.
Herr Wagner, ein Austauschprogramm ist nicht zu beanstanden, aber das gibt es nicht nur in der EU. Sowas als Druckmittel einzusetzen, ist mehr als lächerlich.
Ist ja nett, wenn gefördert wird. Aber Ausbildung ist immer noch Privatsache und nicht Finanztropfsache.
Wenn die EU glaubt, das Ausbildung nur durch Förderung überhaupt zustande kommt, liegt sie völlig falsch. Einige der besten UNI stehen heute in den USA, nicht in der EU.
Was aus Think Tanks und Brain Projekten herauskommt, konnten wir in den letzten Jahren mehr als hinterfragen. Von den dortigen Studien und Überlegungen her müsste die Welt bereits oft gute Nacht sagen.
Richtig, was Sie zu CERN sagen, aber da wird konkret geforscht, alles andere sind bleiben für mich reine Plaverclubs, die wir in diesem Ausmass nicht brauchen. Mag für Sie erschreckend sein, für mich nicht.
Herr von Limaa, Austausch ist eine Sache, Austausch mit finanzieller Unterstützung eine andere.
Wenn Sie in den USA studieren wollen müssen Sie erst einmal die Studiengebühren bezahlen, die speziell bei den besseren Unis schnell fünfstellig pro Semester sind, Stipendien (d. h. Erlass der Studiengebühren) gibt es für Studierende aus dem Ausland in der Regel nicht. Sie müssen zudem nachweisen das Sie genug Geld haben um für die Zeit ihrer Studien ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, denn Sie haben keine Möglichkeit sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen (ausser zumindest in den 90ern wenn Sie eine Stelle direkt auf dem Campus finden).
Das Ausbildung Privatsache ist, ist Unfug. Oder kostet der Schulbesuch in der Schweiz was? Warum gibt es eine Schulpflicht, wenn Ausbildung in der Schweiz Privatsache ist?
Na bestens, das sollten wir das auch in der Schweiz für Studierende überlegen. Die ABI Schwemme in Deutschland nimmt derzeit rasch schleichendes unteres Mittelmass an. Viele von denen stehen nach Abschluss auf der Strasse. Kurz: wir haben zuviel von diesen Akademikern in Europa. Wir sehen es rundum.
Die allg. Schule ist in der Schweiz und in Europa vom Steuerzahler bezahlt. Wie lange das mit dem allgemeinen Versücherlichwahnsinn hier noch so weiter geht, wird man abwarten müssen.
Das ist u. a. ein Grund, warum soviele Eltern ihre Kinder in Privatschulen und Internate schicken, vor allem in Deutschland.
Die allg. Schulen, auch in der Schweiz, werden nach unten nivelliert, eine Entwicklung die Besorgnis erregegend ist. Und wenn Sie sich in Deutschland mal umhören, werden Sie diesbezüglich feststellen, dass gegen diese Entwicklung ziemlicher Widerstand im Gang ist. Warum sind z. B. Schulen in Bayern wesentlich besser als in Bremen?
Eien Studierpflicht gibt es nicht, Herr Wagner.
In der Schweiz gibt es Studiengebühren. Und richtig, keine Studierpflicht, aber das habe ich auch nicht behauptet. Was wir vor allen Dingen rundum sehen ist das Leute mit nur geringer Ausbildung diejenigen sind, die zuerst und dann in grosser Zahl arbeitslos werden.
Ich wiederum habe nichts von Stierpflicht gesagt, lieber Herr Wagner, also bitte. Ich habe mich umständehalber mit der spanischen Matura befassen müssen. Etwas höher als SEK Niveau. Nicht nur die sog. geringer ausgebildeten nicht Akdademiker haben Arbeitsprobleme, sondern bereits auch die aus Mitteleuropa.
Wir kannten lange Zeit vor allem in Deutschland die 68 ziger Langzeitstudenten, mit BAFÖG usw. bestens ausgestattet, bis es nicht mehr finanzierbar war.
Über die Personenfreizügigkeit haben wir abgestimmt. Doch nun zeigt sich immer deutlicher, unsere Abstimmung wirkt sich aus wie ein “Nein” zu den Bilateralen Verträgen. Das wollten wir nicht!
Klar habe ich mit Folgen für die Bilateralen Verträge und mit Auswirkungen auf die Zusammenarbeit in Forschung, Kultur und vielem mehr gerechnet. Doch die Kündigung von bereits gestarteten Projekten erfolgt nun erschreckend rasch und schmerzt sehr.
Herr Jorns
Sind Sie sicher, dass dies bereits das letzte Wort ist?
Kündigung? Die Abkommen sind bloss sistiert, also auf Eis gelegt.
Wenn Sie in eine Verhandlung steigen, gehen Sie dann nicht mit ihren Maximalforderungen hin? Wenn das beide Seiten tun, dann wird man sich irgendwo treffen…
So ist es. Herr Barroso hat bereits verbalisiert, dass er keine Schweizer Arbeitnehmer mehr in der EU dooolded. Aber hallo, der wird sich noch wundern. Die EU Maske fällt mehr und mehr.
Herr von Limaa
Keine Schweizer mehr – Der will uns toppen…
…dann nehmen wir unsere in Zukunft von den sog. Drittstaaten. Mal sehen, wohin dann die EU ihre Arbeitslosen exportieren will…
Nein, Barosso will den Schweizern in der EU das Arbeiten untersagen, so rum meint der das. Wie nett, denn es wurde bisher kein Abkommen gekündigt und die MEI will nur eine vernünfitige Begrenzung. Völlig verdreht, wenn man das für die gesamte EU gegenrechnet. Oder will Herr Barrose Kontingente für Schweizer einführen? Dann nimmt mich aber wunder, wie er das umsetzt.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/02/13/barroso-will-schweizer-aus-der-eu-fernhalten/
Herr von Limaa
Wir wollen die Masseneinwanderung bremsen und er will umgekehrt ganz stoppen?
Nun, ich gehe davon aus, dass jene, welche in der EU arbeiten, aus irgend einem Grund angestellt wurden – Soll er die Scherizer doch Bauernbuben aus dem Allgäu ersetzen 😉
Aber trotzdem: Wenn die Schweiz im Gegenzug alle EU Mitarbeiter ausschliessen würde, wohin würde er dann seine Arbeitslosen exportieren? Wir hätten ja noch den Rest der Welt um Arbeitskräfte zu rekrutieren… 😉
“Oder will Herr Barrose Kontingente für Schweizer einführen? Dann nimmt mich aber wunder, wie er das umsetzt.”
Also, wenn er Kontingente umsetzen kann, dann sollte dies für die Schweiz ja kein Problem mehr darstellen…
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/02/13/barroso-will-schweizer-aus-der-eu-fernhalten/
“Barroso sagte, die Schweiz sei zwar für die Europäische Union wichtig. Doch das Land habe ein größeres Interesse, freien Zugang zum EU-Markt zu bekommen als umgekehrt.”
Dann verhandeln wir eben mit den Mitgliedstaaten und nicht mit Brüssel…
Auf diese bilaterale Art könnte es hinaus laufen. Ich möchte mich aber nicht auf die Terminologie eines deutschen Professors einlassen, der wegen angebl. Rassismus die Schweiz verlassen will und auf Bauerbuben aus der Innerschweiz verwies.
Nein, Barroso macht da viel Lärm um Nichts. Für mich Zwänglerei um Markzugänglerei. Aber Markt ist ganz was anderes und nicht die Betongdenkete von Herrn Barroso.
Herr von Limaa
“Terminologie eines deutschen Professors”
Da haben Sie recht, aber ich konnte es mir nicht verkrenifen – War ja auch mit einem “Zwinkern” gemeint 😉
Verstehe ich vollkommen, nur in der derzeitig aufgeheizten Situation lohnt sich das kaum.
Kann es sein, dass wir Schweizer die Diplomatie und die Verhandlungskunst verlernt haben? Oder wieso machen sich jetzt alle sinnbildlich “in die Hosen”?
Verhandeln heisst, die GEGENSEITIGEN Interessen einander gegenüber zu stellen und dann die optimalen Rahmenbedingungen für die eigene Partei rauszuholen.
Dass dies meist kein Zuckerschlecken ist (sonst müsste man ja nicht verhandeln), versteht sich von alleine.
Also lasst die äusserst gut bezahlten Diplomaten, Unterhändler, Politiker und Regierungsmitglieder beweisen, dass sie ihr Geld wert sind.
Denn eines ist sicher: Wir wählen und bezahlen sie mit unseren Steuergeldern nicht für’s Jammern.
Nein, da haben Sie wohl was missverstanden. Es geht nicht um Film und Forschung.
Es geht um die Finanzierung von Film und Forschung bzw. um deren mediale Verbreitung. Und da beides praktisch ausschliesslich politisch gesteuert ist, geht es um Politik.
Und eine erfolgreiche Politik kann sich primär daran messen lassen, ob die Vorgaben (in diesem Fall eine demokratische Abstimmung) möglichst zielgetreu umgesetzt werden, ohne sich dabei von den Gegenspielern erpressen zu lassen(in diesem Fall durch Abbruch der Verhandlungen) und dadurch die demokratischen Vorgaben der eigenen Bevölkerung politisch in den Wind zu schiessen.
Gute Diplomaten versuchen, das Unmögliche möglich zu machen. Für alles andere bräuchte es weder gut bezahlte Diplomaten noch politische Unterhändler.
Es geht doch in diesem Blog um Film und Forschung, Sankt Trost.
Herr Aebischer,
gleicht das alles nicht Erpressung, Drohungen gegenüber einem – quantitativ gemessen – kleinen Land? Nur die Art und Weise variert, nicht die Unverschämtheit an sich. Franzosen sprechen von kollektivem Suizid, Töne, die ich als Alter vom nördlichen Nachbar noch in den Ohren habe. Muss sich bei solch entlarvendem Verhalten nicht Widerstand regen?
Da versucht ein Kleiner sich einer – zwar friedlichen Invasion zu erwehren und wird bedroht. Vorerst noch ohne Kanonen, nur über wirtschaftliche Erpressung. Bei solchen Partnern braucht die Schweiz wahrlich die Feinde nicht weit zu suchen.
Die EU, sollte das ihr Ton sein entlarvt sich selbst. Wer so agiert, der wird bald mal an seiner Arroganz scheitern – sind wir besser nicht dabei. Es ist nicht das Europa eines Schumann und Adenauers sondern von Versagern, Erpressern. Und da jammern wir wegen misslungenen Filmförderung! Sollte dies die Haltung der Schweiz repräsentieren, dann wäre es um ihr Ende wirklich nicht schade. Versager Frankreich, EU-Alimentierer Deuschland und unregierbares Italien würden etwas grösser.
Wie recht Sie haben, Herr Arnold, all diese Sachen haben ja primär nichts mit zu tun mit der Willensbekundung die Zuwanderung besser steuern zu können. Es ist ganz einfach Erpressung und Züchtigung.
Das wahre Gesicht der EU Bürokraten kommt da hervor. Nun Ihr Politiker was könnte man dagegen tun, mal die Durchfahrt für die vielen LKW’s durch die Schweiz zügig regulieren, die können ja durch die EU Länder fahren, die Deutschen wollen ja die An/Abflüge von Kloten auch nach unten reguliert haben! Ich sterbe lieber in Freiheit, als geknebelt durch EU Bürokraten die mich erpressen, gängeln und aussaugen wollen, selbst wenn es bedeutet etwas weniger Luxus zu haben, weil durch die Destruktion der EU Feinde unsere Wirtschaft leidet!
Ein interessantes Gespräch zur Abstimmung vom 9. Februar in Standpunkte (Basler Zeitung). Gesprächspartner: Toni Brunner, Prof. Kurt Imhof, Roger Köppel (WW), Martin Naef (NEBS)
http://www.srf.ch/player/tv/baz-standpunkte/video/baz-standpunkte-vom-23-02-2014?id=4372d29d-faee-474e-b7aa-4e70fc56f282
Matthias Aebischer: Gute Idee für Forschung und Film.
Für unser Stellungsnahme finde ich gleichzeitig zur Debatte der Forschung an der EU zum bilaterale Vertrag plus verschiedene Abkommen aufzählen.
Film sehe ich nicht besonders ein, weil schon an der Schweizer Schauspielhaus jede Berufprofi auch im Ausland z.B. in Holleywood in Amerika selber herstellen…
Aber an der Solothurner Filmtage mag ich trotz mir gut, aber gefällt mir etwas niemanden persönlicher nicht.
So unglaublich interessant sind unsere Schweizer Filme fürs Ausland auch wieder nicht.
Sind wir wie Bettler auf ausländische Gelder angewiesen?? Ich finde nicht.
Und punkto Forschung: Forschung von Grossmächten werden heute vor allem im Bereich “Ueberwachung der Bürger” angestellt, da brauchen wir wirklich nicht mitzumachen.
Sinnvolle Forschung wurde oft von Grossmächten unterdrückt (siehe frei Energie zum Beispiel).
Wenn Sie sich über unterdrückte, wichtige Forschung ein Bild machen wollen, lesen Sie das Buch “Die Urfeld-Forschungen” von David Wilcock im Kopp-Verlag.
Für die EU gibts anscheinend schon Grenzen.
Genau: Laut schreien “Für ein Europa ohne Grenzen” und dann andere ausgrenzen. Die haben wir am liebsten…
Die meisten Künstler sind “Staatsangestelle” ohne Subventionen können die meisten nicht existieren.
Diejenigen Künstler die ohne Staatsbeiträge, alleine von ihren Arbeiten leben sind die richtigen Künstler. Ein ganz gutes Beispiel ist Erni!