Über die Notwendigkeit von zusätzlichen Stellen bei der Polizei, aber vor allem über die Priorität der Aufgaben bestehen kontroverse Meinungen. Ich meine, zusätzliche Stellen waren und sind unabdingbar. Für diesen Umstand mache ich vor allem die verschiedenen Sportveranstaltungen verantwortlich, bei denen Ausschreitungen vorprogrammiert sind. Ich habe grossen Respekt vor den Polizeikräften, die bei diesen Einsätzen Zurückhaltung üben müssen, sich nicht provozieren lassen dürfen und sich weiss nicht was alles anhören müssen. Ein Job, wahrlich nicht für jedermann. Ein Ärgernis ist, dass aufgrund dieser häufigen, regelmässigen Einsätze andere Aufgaben zwangsläufig zu kurz kommen müssen. Ärgerlich ausserdem, dass die Öffentlichkeit für den grössten Teil der Kosten aufkommen muss, die durch die Sportveranstalter – oder eben durch randalierende „Fans“ – verursacht werden. Es stellt sich zwangsläufig die Frage, welche Verantwortung hier die Gesellschaft trägt. Zunehmende Gewalt und Vandalismus an Sportveranstaltungen haben sich im Lauf der Zeit entwickelt, der Wandel der Gesellschaft ist in irgendeiner Form zumindest mitverantwortlich.
Die Sicherheit in unserem Land ist nicht gratis. Erlauben Sie mir eine statistische Berechnung. Stets werden Zahlen auf die Bevölkerungszahl herunter gerechnet. So beispielsweise gewisse Aufwandposten der Gemeinden, ohne zu berücksichtigen, dass andere Faktoren, wie Gemeindefläche oder Strassennetz mitverantwortlich sind. Das sieht dann so aus, als würden Mittel verschleudert. Hier also meine Statistik: Im Kanton St.Gallen besteht eine „Polizeidichte“ von 1 Polizist auf 637 Einwohner. Amden und Weesen hätten also mit den insgesamt 3‘140 Einwohnern fünf Polizisten zu gut – und bezahlen diese mit ihren Staatssteuern mit. In Tat und Wahrheit haben Amden und Weesen aber gar keinen Polizisten – immerhin betreuen drei Mann in Schänis die Gemeinden Amden und Weesen mit (was ich sehr schätze). Aber auch hier gilt natürlich das geflügelte Wort: „Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.“
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Kommentare anzeigen Hide commentsZitat: “Ich meine, zusätzliche Stellen waren und sind unabdingbar. Für diesen Umstand mache ich vor allem die verschiedenen Sportveranstaltungen verantwortlich, bei denen Ausschreitungen vorprogrammiert sind.”
Man erinnert sich noch an unseren Sport-BR Dölf Ogi, der bis hinauf zur UNO weltweit predigte, was für eine “friedensstiftende Rolle” der Sport doch spiele. Nun bringt der Sport also in dieses friedliche Land bürgerkriegsähnliche Zustände und macht Polizeistaat-Methoden (riesige Bereitschaftstrupps, Internet-Pranger mit Fotos von Hooligans) “nötig”. Hat Dölf etwa nicht die Wahrheit gesagt, so wie bei “40-Tönner kommen mir nie ins Land!”?
Die Security-Industrie ist ein Milliardengeschäft mit 2-stelligen Wachstumsraten. Ein paar Hooligans lassen sich auch günstig anheuern… Vielleicht sollte die Polizei mal da ansetzen — oder hat man selber gerne Personalaufstockungen und neue Methoden? (Die JA-Parole der Polizei zu Schengen lässt grüssen — nun geben sie aufwendig Ratschläge, wie man sich vor Entreissdieben, Enkeltricks, Überfällen und Einbrüchen schützen soll…)
Anscheinend ist die Welt in Amden und Weesen grösstenteils in Ordnung. Das alleine schafft Sicherheit und Vertrauen. Nicht allen Menschen ist es vergönnt, an solch beschaulichen Plätzen wohnen zu dürfen. Wirtschaft und Politik haben Auswirkungen, auch negative. Das wollen viele nicht wahrhaben. Je grösser die Ortschaften, desto mehr wird dies ersichtlich.
Um grösstmögliche Sicherheit in welcher Form auch immer zu erzielen, braucht es den nachhaltigen Blickwinkel. Danach gehandelt, können soziale wie ökologische Probleme minimiert und die Kosten tief gehalten werden.
http://www​.vimentis.ch/d/dialog/readarticle/wie-wird-wirklich-gespart/
Danke für Ihr Engagement – bitte auch zu meinem Wohle.
http://www.vimentis.ch/dialog/readarticle/politische-fehlentscheide—warum-passieren-sie/