Die Weltsprache Englisch hat sich auch in der Schweiz schon längst in Werbung, Lifestyle oder Technik etabliert; viele Begriffe englischen Ursprungs gehören zu unserem täglichen Wortschatz, ebenso viele verstehen wir nicht. Und es läuft oft umgekehrt: Unbekannte deutschsprachige Begriffe werden uns bereits mit englischem Vokabular erklärt …
Immer wieder benutzen nun auch Behörden offiziell englische Begriffe, obwohl Englisch in der Schweiz keine Amtssprache ist. Den Hut lüpfte es mir 2012, als ich über ein Gesetz betr. “Managed Care” abstimmen sollte:
“Bundesgesetz über die Krankenversicherung (KVG) (Managed Care)”
https://www.admin.ch/opc/de/federal-gazette/2011/7441.pdf
Managed Care: Der BundesratDer Bundesrat der Schweiz bildet die Exekutive bzw. Regierun... spricht in einer Abstimmungsinformation Englisch mit mir! Mithilfe u. a. eines Wörterbuches fand ich dann endlich heraus, dass ich über ein “Gesetz zur integrierten Versorgung” abstimmen solle, d. h., über die Koordination der Leistungserbringer im Krankheitsbereich. Ich habe dann dieser Koordination der Leistungserbringer zugestimmt. Wie haben das wohl andere Stimmberechtigte “gemanaged?
Gegenwärtig geht es um das “Mobility Pricing”, um nutzungssteuernde Strassengebühren und ÖV-Fahrpreise. Der BundesratDer Bundesrat der Schweiz bildet die Exekutive bzw. Regierun... formuliert:
“Mobility Pricing: Ergebnis des Abhörungsverfahrens und weiteres Vorgehen”
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienkonferenzen/2016/6/30_06_2016_1155.html
Das Sprachengesetz von 2007 schreibt in Art. 5 vor:
1 Die Amtssprachen des Bundes sind Deutsch, Französisch und Italienisch. Rätoromanisch ist Amtssprache im Verkehr mit Personen dieser Sprache.
2 Die Bundesbehörden verwenden die Amtssprachen in ihren Standardformen.
Das heisst: Als deutsche Amtssprache muss das deutschschweizerische Standarddeutsch verwendet werden.
Sind Sie auch der Meinung, dass die Verwendung der Amtssprachen in offiziellen Texten durchgesetzt werden muss, liebe Leserinnen? Sind Sie auch englischen Begriffen in offiziellen Papieren begegnet?
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3. April 2020
Nach Vimentis hat dieser Blog heute bereits “Anz. Leser 5000”. Alle meine Blogs haben heute zusammen “Artikel Aufrufe 275000”.
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22. Juli 2020
“Verhaltensökonomie und Nudging in Gesundheitsförderung und Prävention” (BAG)
https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/strategie-und-politik/nationale-gesundheitsstrategien/strategie-nicht-uebertragbare-krankheiten/verhaltensoekonomie.html
Kaum hat man ein neues Thema, muss ein denglische Bezeichnung her! Das englische “Nudging” in der gesetzlichen (!) Amtssprache Deutsch bedeutet umgangssprachlich “Anstupsung”. Man müsste nun nur einen Begriff finden, der als nationales deutschschweizerisches Standarddeutsch durchgeht.
Das BAG könnte Anstösse bzw. Anreize zum gesunden Leben geben. Im Singular wäre ausserdem ein Ansporn möglich. Alle diese verständlichen Begriffe bestehen bereits.
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1. August 2020
Heute hat dieser Blog 6000 Leserinnen*.
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5. August 2020
Mario Andreotti, Dozent für Neuere deutsche Literatur und Buchautor
(«Eine Kultur schafft sich ab»)
“Das Coronavirus hat nicht nur viele Menschen getroffen, sondern auch die Sprache, unser Reden. Da gibt es allem voran jene Wörter, die aus dem Englischen zu uns oder, besser gesagt, über uns gekommen sind. Oder die wenigstens so tun, als würden sie von dort stammen.
«Home office» ist ein solches, geradezu inflationär gebrauchtes Wort. Dabei meint dieses Wort in England nicht etwa das Büro zu Hause, das Arbeiten von daheim, sondern ist die offizielle Bezeichnung für das Innenministerium. Wenn schon ein englisches Wort verwendet werden soll, müsste es zumindest «homework» lauten – ein Wort, das nichts weiter als «Heimarbeit» meint und das in der deutschen Sprache für eine Lohnarbeit, die zu Hause verrichtet wird, längst etabliert ist. Wozu also der englische Ausdruck «home office», der das Gemeinte nicht einmal trifft?
Ähnlich ergeht es dem völlig unnützen Ausdruck «home schooling», für den wir das deutsche Wort «Heimunterricht» haben, das erst noch jedermann versteht.
Nicht viel anders steht es um den englischen Ausdruck «social distancing», den viele unter uns nicht einmal richtig aussprechen können. Der Ausdruck müsste deutsch mit «sozialer Distanzierung» übersetzt werden, was aber im Zusammenhang mit Corona nichts oder nur ganz am Rande etwas zu tun hat. Gemeint ist im Deutschen nur eine räumliche Distanz der Menschen, ein Abstandhalten, was in Wirklichkeit dem englischen Ausdruck «physical distancing» entspräche. Die vermeintlich englischen Ausdrücke, derer wir uns mit Vorliebe bedienen, erweisen sich damit nur allzu oft als reinstes «Scheinenglisch», so wie einst aus dem Mobiltelefon das Handy wurde. Warum dann nicht einfach den deutschen Ausdruck «Abstand halten», der genau sagt, was gemeint ist?
Wer kann schon den genauen Unterschied zwischen «lockdown» und «shutdown» erklären? «lockdown» bedeutet so viel wie «Sperrung», «shutdown» bezeichnet ein «Herunterfahren», ein «Stilllegen», wie es bei der amerikanischen Bundesverwaltung der Fall ist, wenn wieder einmal kein neues Haushaltsgesetz vorliegt, weil sich die Politik nicht rechtzeitig darüber einigen konnte. Warum dann nicht gleich die gängigen deutschen Wörter «Kontaktverbot» und «Stilllegen» verwenden? Aber Englisch wirkt halt so modern, so trendy, so snappy, wie es Deutsch offenbar nicht kann, auch wenn viele von uns kaum wissen, was die englischen Wörter genaumeinen, wie das vom BundesratDer Bundesrat der Schweiz bildet die Exekutive bzw. Regierun... bis zum Überfluss verwendete «Contact-Tracing».
Die Romands machen es da besser: Statt von «lockdown» sprechen sie von «confinement» und von «télétravail» anstelle von «home office». Ausdrücke, die für Französischsprechende sofort verständlich sind.
Zur Coronawelt zählen auch deutsche Wörter, die wir zwar dauernd benutzen, die aber eine neue Bedeutung erhalten haben. Eines dieser Wörter ist «Normalität». In Coronazeiten haben wir ja gerade keine Normalität, weshalb das Wort zur besseren Unterscheidung den Zusatz «neu» erhalten hat. «Vorsichtig und voller Freude in die neue Normalität» konnte man als Titel lesen. Doch aus sprachlogischer Sicht ist die Sache klar: Entweder ist ein Zustand normal oder er ist es nicht. Etwas dazwischen, eine «neue Normalität», gibt es nicht.
Doch zurück zum penetranten Hang zu möglichst vielen Anglizismen, sodass aus dem Deutschen ein «Denglisch» wird. Dabei ist der historisch gewachsene Wortschatz der deutschen Sprache mit über 500000 Wörtern breit genug, um selbst für heikle Situationen wie dieser passende Wörter zu finden, auch wenn hier nicht einem Sprachpurismus, der jedes Fremdwort verbieten will, das Wort geredet werden soll.
Die Politiker, aber auch die Medien stehen mit Blick auf die Verunstaltung unserer deutschen Sprache durch unnötige Anglizismen in der Verantwortung – einer Verantwortung, die sie noch vermehrt wahrnehmen müssten. Vielleicht würden wir Deutschsprechenden einen «lockdown» für englische Ausdrücke brauchen.” (St. Galler Tagblatt)
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28. November 2020
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Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide commentsUmgekehrt – wenn ein Bewohner der Schweiz an eine Behörde schreibt, muss er ja auch eine Amtssprache verwenden.
So akzeptiert eine Behörde ohne beglaubigte Übersetzung keine Rechnung auf Englisch, sonst hat die Behörde das Recht, auf Kosten des Absenders eine Übersetzung in Auftrag zu geben.
Ich gehe mit Ihnen völlig einig! Nur auch im Deutsch werden Begriffe verwendet, welche mit der Realität nicht im Einklang stehen!
Die Begriffe welche in unserem Schuldengeldsystem verwendet werden sind mehrheitlich falsch, darum werden sie auch völlig falsch verstanden! “Wenn die Begriffe nicht verstanden werden, so ist das Gesagte nicht das Gemeinte, Konfuzius”.
Beispiele gefällig:
1, Eigenkapital = Delkrederereserve (Risikozuordnung für nicht getilgten Schulden)
2. Kapitalpolster = Delkrederereserveanpassung (Risikozuordnung aus nicht getilgten Schulden)
3. Finanzierung = Umlage nicht getilgte Schulden, oder Neuverschuldung (Geldgenerierung)
4. Kapitalmarkt = Schuldengeldspielmarkt (mit nicht getilgten Schulden – auch Geld aus faulen Krediten enthalten)
5. Spargelder = Bankguthaben kein gesetzliches Zahlungsmittel mit Option für gesetzliches Zahlungsmittel entstanden aus Gewinneinlagen aus Arbeit/Leistung (aus Schuldenerhöhung/Geldmengenerhöhung = nicht getilgte Schulden
6. Liquidität = Bargeld und Bankgiroguthaben bei SNB = gesetzliches Zahlungsmittel geschöpft aus Buchgeldumlage mit den Geschäftsbanken zur Abdeckung der bankübergreifenden Transaktionen
7. und vieles mehr
Rainer Selk
Wenn Sie die Begriffe richtig verstehen, warum lästern Sie dann gegen meine “Aufklärung”?
Besser wäre es doch, mich zu unterstützen, um die Menschen von den Denkfehlern zu “befreien”?
Ich erkläre nur das System! Ich habe den Gegenwert meiner Arbeit, natürlich wie Sie, im Kontext mit den Marktverhältnissen erhalten! Ich verstehe den Geldfluss, darum weiss ich, warum man überhaupt Sparen kann! Sie auch?
Herr Selk
Einfältige Antworten, Ihr Markenzeichen? Wann dürfen die Teilnehmer von Ihrem Wissen als Widerlegung meiner Geldsystem-Thesen profitieren?
Fehlanzeige?
Ich bin so frei
Herr Selk
Es hat mit verstehen von Sprache zu tun!
Wenn die Begriffe in Amtssprache nicht richtig verstanden werden, so ist das Gesagte nicht das Gemeinte!
Das Thema vernetzt verstanden, gehört mein Hinweis natürlich dazu!
Soy tan libre
Herr Oberli, da kann ich jetzt mal Ihrer Meinung sein: bedingungslose Verwendung der Amtssprachen, und dies in jeder Richtung.
Guter Forums-Beitrag, Merci
Völliger Nebenschauplatz, Herr Oberli.
Viel wichtiger wäre es, wenn Parlamentarier, Bundesräte und Richter einen einfachen Verfassungstext wie jenen über die Zuwanderung lesen lernen könnten.
Von mir aus auf englisch. Hauptsache sie würden checken was da steht…
Ich kann mich hier vollauf Herrn Oberli anschliessen. Mich stört es ebenfalls ungemein, dass
die Behörden es wagen, seinen Bürgern z.B. den Ausdruck „Mobility Pricing“ zuzumuten. Ich
halte es für eines der äusseren Zeichen der Bereitschaft zur Selbstaufgabe. Will man sich
vorbereiten für die totale Globalisierung? Ich erinnere mich der illustrierten Pressenotiz, als Alt-Bundesrat Deiss, von seiner Tätigkeit bei der UNO zurückgekehrt, von Doris Leuthart empfangen wurde. Dabei nahm letztere mit offenem Mund und Kulleraugen Kenntnis von Deissens mitgebrachter Idee, dass es Zeit würde für eine Weltregierung; es sah ganz so aus, als nehme sie dies gläubig wie die Verkündigung des Evangeliums auf. Die Weltsprache wäre dann natürlich Englisch. Es verwundert nicht, dass man langsam, aber sicher mit englischer Terminologie auf die Bürger einwirkt; man will sich ja schliesslich nicht von der kommenden Weltregierung abschotten. Die Behelligung unserer Bürger mit englischen Vokabeln von offizieller Seite ist ein absolutes Armutszeugis.
Und meist werden die Wörter dann auch noch falsch ausgesprochen.
Die “Eidgenössische Kommission gegen Rassismus” verwendet den nicht juristischen englischen Begriff “political correctness”, obwohl auf Deutsch etwas anderes gemeint ist, nämlich “gruppenbezogene Beleidigung” – auf Englisch “group-related insult” oder “group-focused insult”.
Gruppenbezogene Beleidigungen sind nun in der Schweiz offenbar auf Grund der “Antirassismus-Strafrechtsnorm Art. 261bis StGB” einklagbar.
Es geht bei dieser Norm aber nicht darum, jemandem seine Redefreiheit, eine Gruppe zu beleidigen, einzuschränken, sondern darum, dass die beleidigte Gruppe im Gegenrecht mit Erfolg gegen die Beleidigung klagen kann. Früher konnten nur einzelne namentlich Beleidigte mit Erfolg klagen.
In der deutschen Amtssprache werden manchmal auch französischsprachige Begriffe verwendet. Dagegen ist nichts einzuwenden, weil in der Schweiz auch Französisch eine Amtssprache ist.
So trifft man manchmal auf den offiziellen Begriff “Cassis-de-Dijon-Prinzip” z. B. beim Staatssekretariat für Wirtschaft:
https://www.seco.admin.ch/seco/de/home/Aussenwirtschaftspolitik_Wirtschaftliche_Zusammenarbeit/Wirtschaftsbeziehungen/Technische_Handelshemmnisse/Cassis-de-Dijon-Prinzip.html
“Das Cassis-de-Dijon-Prinzip geht auf einen Entscheid des Europäischen Gerichtshofes aus dem Jahr 1979 über die Vermarktung des gleichnamigen französischen Likörs in Deutschland zurück. Auslöser war ein Johannisbeerlikör aus Dijon, den die Handelsgruppe Rewe importieren wollte. Die deutschen Behörden verboten den Import, weil der Alkoholgehalt nicht den deutschen Vorschriften entsprach. Rewe klagte vor dem Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaft (EuGH) und erhielt recht. Nur unter ganz bestimmten Bedingungen, beispielsweise zum Schutz der öffentlichen Gesundheit, dürften nationale Regelungen den freien Warenverkehr behindern, hielt das Gericht fest.
Seither besagt das Cassis-de-Dijon-Prinzip generell, dass aus einem anderen Mitgliedstaat stammende Produkte, die dort vorschriftsgemäss hergestellt wurden, überall in der EU in Verkehr gesetzt werden dürfen. Einschränkungen sind nur aus übergeordneten öffentlichen Interessen zulässig.”
http://www.nzz.ch/was-ist-das-cassis-de-dijon-prinzip-1.770690
Offenbar gibt es keinen deutschsprachigen Begriff für diese Importbestimmung.
Das hat mit Ihrem Thema nichts zu tun. Das ist eine Namensbezeichnung und die ist völlig legitim, egal in welcher Sprache.
Carolus Magnus
Es gäbe natürlich schon echte deutsche Wörter mit denen man benennen könnte, was es mit diesem Gedanken- und Worterlaubnisgedöns auf sich hat.
Aber die stehen alle auf dem Index…
Ich teile ebenfalls Ihre Meinung zu diesem Thema Herr Oberli.
Es ist ja heute überall so, dass sich englische Wörter immer mehr in den allgemeinen Sprachgebrauch schleichen.
Besonders bei den Jugendlichen ist es offenbar “cool”, besonders viele Anglizismen und auch ebenso viele falsche Anglizismen zu benutzen. Dies vermutlich, um sich von den Erwachsenen und deren Sprache abzugrenzen.
Ein weiterer Punkt ist natürlich wie Herr Gassmann bereits erwähnte die zunehmende globale Vernetzung.
Dass diese Sache nun auch die Politik erreicht hat ist nicht weiter verwunderlich.
Die Sprache ist noch nie stehengeblieben und hat sich im Laufe der Jahrhunderten immer wieder verändert. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man dies gutheissen muss. Ich persönlich finde die deutsche Sprache eine schöne Sprache, die es nicht nötig hat durch die englische ersetzt zu werden.
Es geht mir hier nur um die Verwendung der Amtssprachen, Herr Zoller.
Schon klar Herr Oberli. Ich habe mich mit dem Satz “Dass diese Sache nun auch die Politik erreicht hat ist nicht weiter verwunderlich” auf die Amtssprache bezogen. Beim Rest ging ich noch einen Schritt weiter um ob genannten Satz zu begründen.
Auch in der Amtssprache hat es Wörter, welche sich laufend verändern. Darum ist es doch wichtig die Begriffe richtig zu verstehen? Ich habe mir erlaubt, nur einige Begriffe aus der Geldsprache zu erwähnen, welche nicht im Sinne des Geldsystems “erfunden” wurden.
Wenn die Begriffe nicht verstanden werden, so ist das Gesagte nicht das Gemeinte, Konfuzius!”
Geld ist kein knappes Gut, wird jedoch so verstanden, sondern wird vom Bankensystem unendlich, bedarfsgerecht aus dem Nichts geschöpft! Wie denn sonst?
Die Sozialreform bedient die Lüge, damit die Existenzkämpfe und Armut zelebriert werden können!
Dieses Verstehen ist doch wichtig
Besonders bunt treiben es die Schweizerischen Bundesbahnen, wohlgemerkt, eine Verkehrsunternehmung des Bundes:
Change, City-City-Ticket, Eventtickets, Open Airs & Festivals, P+Rail, Partys (!), Services, SBB Call Center, Shopping Mall, Shows & Musicals, Swiss Pass, Ticket Shop, Trips …
Das ist tatsächlich eine Seuche bei den SBB – wer kein Englisch kann, ist aufgeschmissen, trotz der Milliarden an denen er sich Jahr für Jahr partizipierend beteiligen muß, ob er will oder nicht
http://www.sackstark.info/?p=30583.
Carolus Magnus
@ Herr Oberli
Don’t be so coy! (Zier dich nicht so!)
Hinter den Kulissen amüsierte sich ganz Europa bei der Einführung dieser fragwürdigen Schweizer Auslandseinsätze über den Namen “Swisscoy” und unzählige Witze machten die Runde.
Der Grund
coy ist ein engl. Adjektiv und bedeutet
° schüchtern
° kokett
° scheu
° neckisch
° verschämt
° zurückhaltend [schüchtern]
° coy adj. [shy, modest]
° schamhaft
Diese Bezeichnungen mögen oder mögen nicht auf unsere Soldaten zutreffen, aber es trifft sicherlich zu, daß unsere Politiker mehrheitlich kein Englisch verstehen – und es dennoch angeberisch gebrauchen, was zu vielen Mißverständnissen führten kann, und auch führt.
Carolus Magnus
Im Februar 2011 bildete der Bundesrat eine verwaltungsinterne interdepartementale Arbeitsgruppe namens “Integrated Border Management” (IBM) (= Integrierte Grenzverwaltung) und beauftragte diese mit der Ausarbeitung einer integrierten Grenzverwaltungsstrategie für die Schweiz.
https://www.sem.admin.ch/sem/de/home/themen/einreise/ibm.html​
In der Bundesverwaltung hat man ausserdem die folgenden Begriffe erfunden:
Advance Passenger Information (API)
Carrier Sanctions (CASA)
https://www.sem.admin.ch/sem/de/home/themen/einreise/api.html
Recht weit entfernt von der Amtssprache Deutsch. Was meinen Sie dazu?
Herr Oberli,
anstatt Swissness, würden Sie denn lieber wieder zum uralten “Made in Switzerland” zurückkehren. Scheint mir doch sehr viel weniger Englisch zu tönen. -:)
Hier wird “Swissness” tatsächlich auch offiziell verwendet – immerhin in Anführungszeichen:
“Die neue „Swissness“-Gesetzgebung verstärkt den Schutz der Bezeichnung „Schweiz“ und des Schweizerkreuzes. Sie trägt dazu bei, deren Missbrauch zu verhindern und einzudämmen, damit der Wert der „Marke Schweiz“ langfristig erhalten bleibt. Die „Swissness“-Gesetzgebung ist seit 1. Januar 2017 in Kraft.”
https://www.ige.ch/de/recht-und-politik/immaterialgueterrecht-national/herkunftsangaben/herkunftsangabe-schweiz.html
Bei beim offiziellen “Swiss made” (= made in Switzerland) dachte man offenbar an die internationale Verwendung:
“Seit 2017, gemäss dem Bundesgesetz über den Schutz von Marken und Herkunftsangaben kann eine Ware oder Dienstleistung als “Swiss made” bezeichnet werden (…)”
https://de.wikipedia.org/wiki/Swiss_made
Nicht nur die Bundesverwaltung! Ist Ihnen eigentlich bewusst, Herr Oberli, wieviele englische Wörter wir benützen ohne zu wissen, dass diese englischen Ursprungs sind? Beispiele: Lift (deutsch Aufzug), Tram (deutsch Strassenbahn) usw. Vielleicht werden wir in ein paar Jahren vergessen haben, dass Swissness und dergleichen eigentlich englische Wörter sind.
Es ist mir bewusst. Nochmals: Es geht mir um die Durchsetzung der verfassungsmässigen Amtssprache Deutsch.
Alle paar Stunden den Kommentar löschen und neu einstellen macht Ihre Beträge nicht beliebter…
Herr Frischknecht, das stört auch mich, Vimentis sollte das unterbinden, denn es verfälscht die Statistik und ist undemokratisch, na ja eben ein SPD Mann
Herr Frischknecht schreibt.
Alle paar Stunden den Kommentar löschen und neu einstellen macht Ihre Beträge nicht beliebter…
Herr Bernasconi antwortet;
Herr Frischknecht, das stört auch mich, Vimentis sollte das unterbinden, denn es verfälscht die Statistik und ist undemokratisch, na ja eben ein SPD Mann
Mich selbst stört dies auch.
Aus offiziellen Texten von Verwaltungen:
E-Government, Electronic Government > elektronische Verwaltung (gmd.), digitales Amt (at)
Ecodrive Rallye > Formel-E-Rennen
Food Waste > Nahrungsverschwendung
Littering > Vermüllung
Synchronized Skating > Eisballett
1. Oktober 2019
Einschätzung des Bundesrates zum Phänomen des Racial Profiling
parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20173601
Racial Profiling = rassistische Polizeikontrolle aufgrund des Aussehens
Die “Demokratie in Bewegung” fordert, dass in Deutschland Englisch als zweite Amtssprache eingeführt wird:
“Europa steht für Gemeinschaft. Für eine Gemeinschaft, die geprägt ist von Vielfalt, von vielen einzelnen Kulturen, die sich gleichzeitig eine Kultur schaffen. Auch ist es eine Gemeinschaft, die wirtschaftlich zusammenwächst und auf Austausch basiert.
Führen wir diesen Gedanken weiter, so ist es zweifellos, dass eine gemeinsame Kultur und Wirtschaft auch auf der Grundlage einer Sprache funktionieren.
Um diese Gemeinschaft weiter auszubauen, ist es unabdingbar, dass Deutschland Englisch als zweite Amtssprache einführt.”
marktplatz.bewegung.jetzt/t/englisch-als-zweite-amtssprache-in-deutschland/9654
“(…) Die optimale Ausnutzung von Synergien bedeute für den Gesamtbundesrat in diesem Sinne eine «Win-win-Situation». (…)” (NZZ)
Win-Win = ein Gewinn bzw. Nutzen für beide Seiten, eine Konfliktlösung ohne Verlierer
Eine Win-Win-Strategie führt zu einer Win-Win-Situation.
Hier ein Leserbrief aus Thun:
“Als Mitglied einer eidgenössischen Kommission bekam ich kürzlich von einem grossen Bundesamt ein Mail. Das ist ja nett, denke ich, das muss etwas Wichtiges sein. Das Mail lautet: “Dear member of a Swiss Expert commission on xy… . We have been invited to make a presentation at the next congress of the International Society of …. on the role of expert commissions in … . That’s why we are very much interested in your opinion on the role of your expert commission. We would be very happy if you could take 10’ to fill in the following questionnaire”.
Ende der Durchsage – keine Uebersetzung, alle Texte nur englisch. Ich sehe zwei Erklärungsmöglichkeiten: Im besagten grossen Bundesamt beherrscht niemand eine schweizerische Amtssprache, wovon es immerhin deren drei bis vier gäbe. Oder: Im besagten Bundesamt will man zeigen, dass sie sogar fehlerfrei englisch schreiben können.
Den Vogel abgeschossen haben sie dann aber mit folgendem Satz: “You can answer in German, French or English”. Ja sind wir denn eine amerikanische Kolonie? Antworten in “german or french” würde man offenbar gnädig entgegennehmen, dass es in der Schweiz auch noch eine italienische Amtssprache gibt, die gemäss Bundesverfassung gleichberechtigt ist, ging im grossen Bundesamt vergessen. Liebes Bundesamt: In der Schweiz ist englisch noch immer keine Amtssprache, bitte nehmt mal die geltende Bundesverfassung zur Hand und lest Artikel 70: “Die Amtssprachen des Bundes sind Deutsch, Französisch und Italienisch. Im Verkehr mit Personen rätoromanischer Sprache ist auch das Rätoromanische Amtssprache des Bundes”. Von englisch steht da gar nichts! Mitglieder einer schweizerischen Expertenkommission haben einen Anspruch darauf, dass mit ihnen in einer schweizerischen Amtssprache kommuniziert wird, unbesehen davon, ob am internationalen Kongress schliesslich englisch gesprochen wird!
Ich habe mir nun erlaubt, kurz zu antworten: “Da ich immer noch davon ausgehe, Englisch sei keine schweizerische Amtssprache, verzichte ich auf die Beantwortung der Fragen, selbst wenn die Bundesverwaltung gnädig zubilligt, dass man in der Schweiz auch “German, French or English” antworten darf (aber offenbar nicht Italian?)”. Wenns nicht zum Lachen wäre, wäre es zum Weinen.”
http://www.genna.ch/ist-englisch-die-neue-schweizerische-amtssprache–.html
Dem ist nichts beizufügen.
Das “Bundesgesetz über die Landessprachen und die Verständigung zwischen den Sprachgemeinschaften” vom 1. Januar 2017 schreibt die Verwendung der Amtssprachen in den folgenden offiziellen Bereichen vor:
“2. Abschnitt: Amtssprachen des Bundes
Art. 4 Geltungsbereich
1 Dieser Abschnitt gilt für folgende Bundesbehörden:
a.
die Bundesversammlung und ihre Organe;
b.
den Bundesrat;
c.
die Bundesverwaltung nach Artikel 2 Absätze 1–3 des Regierungs- und Verwaltungsorganisationsgesetzes vom 21. März 19971 (RVOG);
d.
die eidgenössischen Gerichte;
e.
die ausserparlamentarischen Kommissionen des Bundes.”
Mit diesem Artikel kann man gegen die Bildung und Verwendung englischer Begriffe in offiziellen Papieren politisch und/oder rechtlich vorgehen.
Der Deutschsprachige Raum hatte nie den Anspruch, Weltsprache zu werden wie das Französische.
Wer heute mit einer Amtsprache auf ein Amt geht, wird durchaus bedient.
Wo auch internationale Kundschaft bedient wird, ist eben auch das englische anwesend. Der normale Handwerker kann auch weiterhin erwarten, sich mit einer Landessprache zu begnügen.
29. Mai 2019
“Weiter soll durch ein grundsätzliches Verbot des privaten Geoblockings der diskriminierungsfreie Online-Handel gewährleistet werden.”
(Botschaft des Bundesrates)
https://www.admin.ch/opc/de/federal-gazette/2019/4877.pdf
“Das Geoblocking ist die im Internet eingesetzte Technik zur regionalen Sperrung von Internetinhalten durch den Anbieter. Die Technik kommt insbesondere beim Urheberschutz über das Internet verbreiteter Werke wie Filme und Fernsehübertragungen zum Einsatz.” (Wikipedia)
Angesichts, dass in anderen Ländern andere Gesetzte gelten und es teuer sein kann, ein Paket über Länder oder Meere zu versenden, will vielleicht nicht jeder das Ausland bedienen sondern nur auf das Inland bedienen. Egal ob nun mit oder ohne Internet.
März 2020
Anglizismen, welche jetzt auch in der Amtssprache verwendet werden:
E-Voting = die elektronische Stimmabgabe
Gender Diversity = die Generavielfalt
Homeoffice = das Zuhausearbeiten am Computer
Homeschooling = das Zuhauselernen, der Hausunterricht
Smart Farming, Digital Farming = der Einsatz von Kommunikationstechnologie in der Landwirtschaft
Social Distancing = das Abstandeinhalten
Whistleblower = der Hinweisgeber
Mehr hier:
https://www.bk.admin.ch/bk/de/home/dokumentation/sprachen/hilfsmittel-textredaktion/empfehlungen.html
1. April 2020
Der Corona-Pandemie glauben die offiziellen Stellen mit Englisch beizukommen:
Break-even-Point = die Rentabilitätsschwelle
Lockdown = die Zusperrung, die Schliessung
Online Meeting = die Besprechung im Internet
Showdown = die Vernichtung des Gegners, die Aufgabe
Shutdown = die Stillegung
Video Conferencing = die Videokonferenz
Auch das Bundesamt für Energie schlägt zu:
Contracting
EnergyView
Smart Ctiy
Smart Metering
Smart Parking
https://www.local-energy.swiss/dam/jcr:7e27dceb-3ea5-4bc9-801d-511dc46f1309/FORMULAR_PF_Gemeinden_deutsch_F_190503.pdf
\”Ist die Bekämpfung von „Foodwaste“ eine Staatsaufgabe?\” –
Die Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung ist eine Staatsaufgabe, weil Bund und Kantone verpflichtet sind, eine der 3 verfassungsmässigen Amtssprachen zu verwenden, wenn schon. Englisch ist in der Schweiz keine Amtssprache.
Die Bundesverwaltung hat bereits 2010 ein Glossar von rund 500 englischen bzw. \”denglischen\” Begriffen, die sich in der Amtssprache Deutsch eingenistet haben, einen deutschschweizerischen Standard erarbeitet. Der \”Hacker\” war gestern. Heute heisst er korrekt Kennwortknacker. Auch \”Airbag, \”Chatroom\” und \”Fitness\” sind Vergangenheit – zumindest für die Angestellten der Bundesverwaltung: Sie werden mit diesem Glossar von der Bundeskanzlei angehalten, in ihrer Kommunikation auf Anglizismen zu verzichten.
Zudem haben die Sprachpfleger des Bundes noch im Dezember 2010 einen \”Sprachenmorgen\” veranstaltet, bei dem auch Verantwortliche von Post, SBB und der kantonalen Verwaltungen in der Vermeidung des Englischen geschult wurden. Titel dieser Veranstaltung: «Let’s Stop Kidding Ourselves!» (Hören wir auf, uns selbst etwas vorzumachen!). Wie der Bundesrat damals berichtete, sei der Anlass ein voller Erfolg gewesen. Offenbar machte sich da der Bundesrat etwas vor – aus heutiger Sicht.
\”Frauen-Ticket\”: Das englische Nomen \”ticket\” bedeutet auf gut deutsch 1. Fahrkarte, Billett und 2. Eintrittskarte – nicht Wahlvorschlag oder Nomination. Weshalb dann die unnötige und falsche Ersetzung durch das englische \”ticket\”?