Wir haben heute in der Schweiz 59 Krankenkassen, die alle dasselbe, bis ins Detail definierte Produkt verkaufen, nämlich die gesetzliche obligatorische Grundversicherung. Sie alle kaufen bei den Ärztn und Spitälern dieselben Leistungen ein. “Wettbewerb” kann also nur auf der Seite der Käufer stattfinden. Das heisst: alle Krankenkassen bemühen sich, ihre Versicherung vor allem den “guten Risiken” zu verkaufen, den Leuten, die nie krank sind und damit vor allem Prämien bezahlen, aber keine Leistungen in Anspruch nehmen.
Da der Zweck einer Krankenversicherung gerade die Solidarität zwischen Kranken und Gesunden ist, muss dies natürlich korrigiert werden, und dafür gibt es beim Bund ganze Verwaltungsabteilungen, welche versuchen, die ungleichen Risiken der Versicherungen statistisch zu erfassen und dafür Ausgleichszahlungen festzulegen. Da der Gewinn der Krankenkassen schlussendlich darauf beruht, ein bisschen unsolidarischer zu sein als der Staat messen kann, wird auf beiden Seiten viel Aufwand für diesen “Wettbewerb” betrieben. Bezahlt wird dies von der ganzen Bevölkerung, im einen Fall über die Prämien-, im anderen Fall über die Steuerrechnung.
Was erhält der Versicherte im Gegenzug?
- Briefkästen voller Reklame und Plakatsäulen voller Plakate, sowie jeden Herbst Dutzende von Telefonanrufen, die einem nach Feierabend oder am Wochenende eine Kassenwechsel aufschwatzen wollen. Alles prämienfinanziert.
- Die Gewissheit, dass er 59 verschiedene Administrationen, Teams von Versicherungsmathematikern, IT-Systeme und Corporate Designs finanziert, wo jeweils eines genügen würde. Für diese Doppelspurigkeiten verrichten 2000-3000 Leute, darunter Dutzende von Versicherungsdirektoren, gut bezahlte Arbeit. 100% prämienfinanziert, aber ohne Mehrwert für den Kunden.
- 59 verschiedene Trägerschaften, die alle eigene Reserven bereithalten müssen. Die Grossen darunter sind mehrheitlich Aktiengesellschaften, deren Anteilseigner auch einen grosszügigen GewinnAls Gewinn bezeichnet man die Differenz zwischen Einnahmen (... sehen möchten für ihr KapitalIn der Volkswirtschaftslehre bezeichnet Kapital ein [[Produk.... Auch diesen finanzieren wir mit den Krankenkassenprämien.
Kein Wunder, steigen die Prämien jedes Jahr. Aber erhalten wir deshalb, Wettbewerb sei Dank, wenigstens bessere Leistungen? Fehlanzeige. Denn die Leistung ist ja, gesetzlich definiert, für alle gleich.
Wenn wir tiefere Krankenversicherungsprämien wollen, müssen wir auch etwas für mehr EffizienzEffizienz (lat: efficere „zustande bringen“) beschreibt ... und weniger Leerlauf im Kassenwesen tun. Mit einem Ja zur Einheitskasse in der obligatorischen GrundversicherungDie Grundversicherung ist der obligatorische Teil der Kranke...!
Der Wettbewerb wird weiter spielen, aber bei den freiwilligen Zusatzversicherungen: Hier kann sich jeder Kunde so versichern lassen, wie er will (wenn er will), und unterschiedliche Versicherungen können sich auch mit unterschiedlichen Produkten profilieren, nicht nur mit anders eingefärbten Werbekampagnen.
Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide commentsDiese Kostenverschiebungsmogelpackung muss hier nicht nochmals duchgekaut werden.
Wurde in den Nachbarblogs alles schon dargelegt. Kostenverschiebungen, die keine Kostenreduktion in der Sache bringen und eine EKK, die Willkürmachenschaften denkbar macht, sowie Aufbaukosten, die exorbitante Millionenbeträge erfordern, vorfinanziert vom Staat via Steuern.
Die angeblichen Doppelspurigkeiten der 59 KVG Organisationen würden durch mindestens 40 EKK Filialen in den Kantonen ersetzt plus der Hauptzentrale in Bern. Alles bei Lohnansätzen des schweiz. Bundespersonals.
Was nur der Aufbau und die IT einer EKK kostet, kann nur erahnt werden. Aber die IT Lösungen bei den KVG Kassen funktionieren bereits. Und wie beim Bund mit IT Projekten verfahren wird, haben wir in den letzten Jahren mehr als lesen dürfen: Kosten durch die Decke.
In der Zwischenzeit muss das bei den KVG Kassen angestellte Personal sehen, wo es mit seinem Job bleibt.
Nein, das heutige System ist zwar verbesserungsbedürftig, aber nicht bodenlos kostenabsturzgefährdet wie eine EKK. Ablehnen.
Yep! und nur weil 100 fach wiederholt, wird die Linke Mogelpackung auch nicht besser!
“”Wettbewerb” kann also nur auf der Seite der Käufer stattfinden. Das heisst: alle Krankenkassen bemühen sich, ihre Versicherung vor allem den “guten Risiken” zu verkaufen, den Leuten, die nie krank sind und damit vor allem Prämien bezahlen, aber keine Leistungen in Anspruch nehmen.”
Bis hierher und nicht weiter…. muss ich disen Lügenkatalog lesen!
Bei der oblogatorischen Grundversicherung, können die Versicherer gar keinen Kunden ablehnen und das wissen Sie ganz genau Herr Kästli! Und NUR um die Grundversicherung geht es hier!
Damit tun Sie nichts gegen Werbung, denn die Grundversicherung darf gar nicht beworben werden! Mischt nicht ständig bewusst Äpfel mit Birnen um den Stimmbürger möglich in die Irre zu führen! Schlimm, wenn man Abstimmungskämpfe schon so führen muss! Pfui Teufel! Schämmt euch!
Aber herrlich finde ich das hier:
“Wenn wir tiefere Krankenversicherungsprämien wollen, müssen wir auch etwas für mehr Effizienz und weniger Leerlauf im Kassenwesen tun. Mit einem Ja zur Einheitskasse in der obligatorischen Grundversicherung!”
Als würde irgend eine Bundesverwaltung kostendeckend und effizient arbeiten! Da lachen ja die Hühner im Chor! Einer hat’s geschafft in seinem Departement, und promt musste er weg….