Die Frankenstärke und deren Ursache in der Verschuldungssituation vieler Staaten beurteile ich als mindestens so schwierig und herausfordernd wie die vergangene Finanzkrise, mit der UBS-Rettung als Höhepunkt. Es war zu erwarten, dass die Nationalbank reagiert, nachdem in den USA vorerst eine Lösung bezüglich Zahlungsfähigkeit gefunden wurde und der Franken trotzdem stärker notierte.
Die Lockerung der geldpolitischen Zügel ist vermutlich zur Zeit die geeignetste Massnahme, die von der NationalbankDie Schweizerische Nationalbank (SNB) ist die Zentralbank (o... ergriffen werden konnte. Aus meiner Sicht darf ein moderater Teuerungsschub und eine Erhöhung der Überhitzungserscheinungen im Bau- und Immobilienmarkt in Kauf genommen werden, um unsere Exportindustrie nicht zu einer Verlagerung ihrer Tätigkeit ins Ausland zu bewegen.
Entgegen vieler politischen Forderungen beurteile ich es als richtig, dass der BundesratDer Bundesrat der Schweiz bildet die Exekutive bzw. Regierun... auf eigene Aktivitäten verzichtet. Der Ball liegt klar bei der NationalbankDie Schweizerische Nationalbank (SNB) ist die Zentralbank (o.... Im Rahmen der von der CVP geforderten Sondersession wird es möglich sein, alle zur Zeit herum gebotenen Wunderheilmittel in ihren Wirkungen im Detail darzustellen. Bereits heute ist absehbar, dass viele der präsentierten Vorschläge mit zu gewichtigen Nachteilen verbunden sind, um sie um zu setzen. Auch in der letzten Rezession wurde vom Bund grössere Aktivitäten gefordert. Heute sind wir dankbar, dass die Schweiz keine Konjunkturprogramme auf Pump lancierte.
Ich bin überzeugt, dass sich BundesratDer Bundesrat der Schweiz bildet die Exekutive bzw. Regierun... und NationalbankDie Schweizerische Nationalbank (SNB) ist die Zentralbank (o... unter den gegebenen Umständen und trotz der sehr negativen Auswirkungen des starken Fankens bis heute adäquat verhalten haben. Wir müssen aber registrieren, dass in den heute vernetzten Finanzmärkten die Schuldenwirtschaft bedeutender Staaten auch Auswirkungen auf die Schweizerische VolkswirtschaftAls Volkswirtschaft bezeichnet man einen [[Wirtschaftsraum]]... hat. Aus meiner Sicht müssen wir bereit sein, diesen Preis für unsere Souveränität und eigenständige Geldpolitik zu bezahlen.
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Kommentare anzeigen Hide commentsDer Bundesrat kann dafür sorgen, dass die Importpreise sich den neuen Währungsgebenheiten anpassen. Es kann nicht sein, dass wir von (ausländisch) kontrollierten Importeuren und Hersteller abgezockt werden.
Wenn die Schweizer Industrie billiger einkaufen kann, so kann sie den starken Franken besser ertragen.
Hingegen sind Massnahmen der SNB sowieso wirkungslos. Da glauben wirklich ein paar Wenige, die kleine Schweiz könne die Weltmärkte beeinflussen.
Sie haben recht, die SNB kann nicht sehr viel gegen die Frankenstärke unternehmen. Aber und hier kommt das grosse aber!
Wie weit könnte die Schweiz die Frankenstärke nutzen und versuchen, daraus Kapital zu schlagen? Gibt es keine Möglichkeit, mit der Stärke des Frankens einen Gewinn zu erwirtschaften? Diesen Gewinn könnte man danach einsetzen um die Probleme des starken Schweizerfrankens in der Schweiz abzuschwächen.
Die Schweiz profitiert schon seit Jahren von sehr, sehr tiefen Zinsen. Die Industrie kann in der Schweiz viel kapitalintensiver betrieben werden. Mit genügend Kapitaleinsatz (in Maschinen) konnte beispielsweise die Swatch Uhrwerke billiger und besser produzieren als der Rest der Welt.
Unsere Altersvorsorge ist um einiges sicherer als die der EU-Länder und der USA.
Und die Schweizer findet man über all auf der Welt am Ferien machen, können sich als Rentner ein paar Monate Spanien leisten etc.
Nur etwas gefällt mir gar nicht: dass wir auf die Vorteile bei den Importen verzichten und uns abzocken lassen. Wir zahlen 20% mehr fürs Benzin, 100% mehr für Zeitschriften etc.
Die SNB kann natürlich jederzeit Euro und USD kaufen und spekulieren, dass die erwähnten Währungen stärker werden. Nur war es hirnrissig dies beim Eurokurs von 1.45 zu machen, bei vermuteter Kaufkraftparität.
Herr Keller, warum Devisen kaufen? Diese sind nicht inflationsgeschützt und liegen keinen realen Werten zu Grunde. Wenn man es richtig betrachtet, sind Devisen eigentlich nur eine Glaubenssache. Dies ist ja deutlich bei der Stärke des Schweizerfrankens zu erkennen. Es kann aber auch in die andere Richtung gehen.
Devisen sind Glaubenssache, genauer Vertrauenssache. Reale Werte sind aber auch Vertrauenssache, in der Geschichte gab es so manche Enteignungen.
Ich meine nur, dass wenn die SNB Devisenkäufe macht, einfach nicht so hirnrissig sein darf, dies bei Kaufkraftparität zu machen. Hätte sie das Pulver nicht schon früher verschossen, so wäre jetzt der günstige Zeitpunkt für eine Devisenmarktintervention gewesen.
PANIK BEI DEN WIRTSCHAFTSPARTEIEN
Die Wirtschaftsparteien fordern Einschnitte beim Staat. Der hohe Frankenkurs führt zu diesem sehr seltsamen Zeitungsbericht.
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Starker-Franken-SVP-und-FDP-fordern-Einschnitte-beim-Staat-/story/22486934
Ich empfehle mehr Tugend und Glaubwürdigkeit von allen Parteien:
– Der Franken muss stabilisiert werden.
– Zu tiefe Löhne sind zu korrigieren.
– Die Mindestlöhne sollen sofort schweizweit eingeführt werden.
– Die Einwanderung soll sofort kontrolliert und begrenzt werden.
– Bundesrat Schneider-Ammann soll zurücktreten.
– Der Staat soll funktionstüchtig bleiben.
Tagi versus Blocher.ch
http://www.blocher.ch/artikel/die-nationalbank-trifft-massnahmen-gegen-den-starken-franken/7816becbb72e5642bc6583c9f78fa52c.html
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Starker-Franken-SVP-und-FDP-fordern-Einschnitte-beim-Staat-/story/22486934
Wie weit geht journalistische Freiheit?
Geschätzter Herr Keller
Die beiden Artikel sind interessant. Die Anführungszeichen weisen auf einen entsprechenden Tagesanzeiger-Artikel hin. Da sollte jemand nachfragen.
Die Marktkräfte sind in diesem Bereich scheinbar nicht genügend wirksam. Die Transparenz und die Markteffizienz sind aber sehr hoch. Die Politik steht einmal mehr im Dienste der Wirtschaftsverbände.
POLITIK IST VIEL EINFACHER, WENN MAN SICH IN DEN DIENST DER BEVÖLKERUNG STELLT!
Sehr geehrter Herr Ständerat Graber
So schwierig ist die Situation nicht. Die Politik scheint sich bereits in ruhigen Zeiten an der Überforderungsgrenze zu bewegen.
Das Rezept heisst: Demokratie bedeutet Politik für die Bevölkerung
Kompliziert wird es wenn Sie sich für die Parteieinkünfte, für die Sprachregelungen und zusätzlich in jeder Situation zugunsten der Unternehmen verhalten wollen. Dies können Sie der Bevölkerung einfach nicht erklären. Dann gelten Sie schnell als unqualifiziert und widersprüchlich.
Hier nochmals meine Empfehlung: Politik ist viel einfacher, wenn man sich in den Dienst der Bevölkerung stellt!
Herr Graber, ich gebe ihnen Recht, dass man sehr Vorsichtig mit Massnahmen gegen die Frankenstärke sein muss.
Was ich aber nicht verstehe ist, dass die ganze Debate immer nur von den negativen Aspekten des starken Frankens spricht. Alle sprechen davon, dass der Schweizerfranken geschwächt werden muss. Dabei glaube ich nicht, dass es für die Schweiz effektive Massnahmen gibt um den Franken zu schwächen.
Meine Fragen an alle:
-Gibt es keine Vorteile für die Schweiz mit einem starken Schweizerfranken.
-Wie kann ein starker Schweizerfranken positiv genutzt werden um unsere Wirtschaft zu unterstützen.
-Kann der starke Schweizerfranken nicht auch eine Chance sein um über entsprechende Investitionen einen Ertrag zu erwirtschaften. Dieser Ertrag könnte danach genutzt werden um die Nachteile eines starken Frankens in der Schweiz abzuschwächen.
Meine Frage noch einmal: Kann der starke Schweizerfranken nicht positiv genutzt werden?
Roland Steiner
Sie fragen: “Wie kann ein starker Schweizerfranken positiv genutzt werden um unsere Wirtschaft zu unterstützen? “
Hier ein diskutierbarer Vorschlag:
Zur Zeit ist der Schweizer Franken in seiner Kaufkraft etwa 30% zu hoch bewertet. Gemäss wissenschaftlichen Studien ist das bei einem freien Wechselkurs die höchste bisher beobachtbare Abweichung. Wir können also z.B. in den Euro-Ländern sehr günstig einkaufen. Dies betrifft nicht nur Waren sondern auch Firmenbeteiligungen.
Zinslose Darlehen der Nationalbank an unsere Unternehmungen für zur Zeit günstige, unsere eigene Produktion ergänzende Investitionen im Euro-Raum könnten den Wechselkurs zum Euro wieder etwas korrigieren. Der Vorteil der vorgeschlagenen Lösung wäre eine Volumenerhöhung der Geldmenge ohne gleichzeitige Erhöhung der Inflationsrate. Solche Investitionen fördern eine sinnvolle, langfristige Ausrichtung unserer Wirtschaft.
Ich begrüsse Ihren Vorschlag, Herr Jorns. Ganz sicher soll die Nationalbank nicht Euro aufkaufen und einen Wechselkurs fixieren. Das hat uns schon einmal in die Rezession gebracht.
Ueberhaupt: Wieso spricht man immer von einem starken Franken? Ich bin nicht der Meinung, dass der Franken so überbewertet ist. Es ist eher so, dass der Euro nichts mehr wert ist.
SEHR GUT STEUERBARE INTERESSENVERTRETER
Sehr geehrter Herr Ständerat Graber
Das flexible Wechselkurs-System wurde von Menschen geschaffen und hat in der Theorie die Eigenschaft die Stärke der Volkswirtschaft abzubilden. Es gibt Vorteile und Nachteile. In der Praxis sind die Spekulationsbeträge grösser als die realitätsorientierten Gelder. Als Steuerungsinstanz wurde die Nationalbank eingesetzt.
Die Politik hat zwei grundlegende Verhaltensweisen:
1. Sie hat die Sache im Griff. Manchmal gibt sie mit vorausschauenden Worten die Richtung vor. Dies wird von der Bevölkerung so erwartet. Die Persönlichkeiten werden dafür in das Parlament gewählt.
2. Sie hat die Sache NICHT im Griff. Die Persönlichkeiten erzählen, es sei schwierig oder gar unmöglich. Sehr oft fehlen ihnen selbst die Kenntnisse um die Funktionsweise des Systems zu erklären. Diese Experten sind für die Bevölkerung unbrauchbar und nutzlos. Für die Wirtschaftsverbände hingegen sind gerade diese Persönlichkeiten sehr gut steuerbare Interessenvertreter.
Die von der CVP geforderte Sondersession hat meine Unterstützung.
Wenn die SNB etwas tun will, dann jetzt!
Tiefe Börsenkurse, starker Schweizerfranken
=> Die SNB soll Geld drucken und in den ausländischen Börsen investieren.
Endlich gibt es auch Politiker die die Frankenstärke nutzen wollen:
http://www​.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Man-kann-ja-auch-mal-von-den-Chinesen-lernen/story/13025398