Politische Äusserungen von Politiker*innen werden regelmässig von politischen Gegner*innen korrigiert oder relativiert. Politische Meinungen von Kulturgrössen wie jene von Lukas Bärfuss hingegen scheinen erhaben über dem gesamten Meinungsspektrum zu schweben und unangreifbar zu sein; dabei zielen sie direkt auf unser Bauchgefühl. Das ist das Ungeeignetste für politische Entscheide. Das Schüren von Emotionen, falsche Bilder, undifferenzierte Darstellungen von politischen Konflikten und das einseitige Partei ergreifen tragen leider nichts dazu bei, politische Probleme zu lösen. Dazu braucht es Nüchternheit, sachliches Abwägen der Positionen und eine unaufgeregte Diskussion. Alles langweiliges Zeug, also nichts für Kulturschaffende.
Selbstverständlich dürfen die Kulturschaffenden eine eigene politische Meinung haben. Das Problem ist, dass den Kulturschaffenden in den Medien eine riesige Plattform geboten wird, auf der sie sich ungestraft über Fakten hinwegsetzen und mit Vereinfachungen den denkfaulen Stimmbürger*innen das Studieren der Wahl- und Abstimmungsvorlagen ersparen wollen.
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Kommentare anzeigen Hide commentsSchriftsteller sind nicht mehr das, was sie mal waren.
Der Roman Dr. Schiwago wurde noch von der CIA herausgeschmuggelt, weil er eine so wichtige Propagandawaffe. Die besten Hollywood-Stars wurden herangezogen für eine Verfilmung, die international Aufsehen erregte.
Die Aufrufe eines Emile Zola wurden in dicker Fettschrift auf die Frontseite platziert der wichtigsten Tageszeitungen.
Ein Thomas Mann bekam eine 1. Klasse Einladung die USA und konnte seine Weltsicht auf BBC verbreiten, weil er eine so wichtige Propagandawaffe war. Auf seine Einladung konnten seine Freunde ebenfalls in die Sicherheit entfliehen.
Ich muss zugeben, von Lukas Bärfuss habe ich noch kein Buch gelesen. Ich kenne ihn nur aus seinen Zeitungsartikeln und Äusserungen in den öffentlichen Medien. Nun erhält er den „höchstdotierten“ (50‘000 Euro) Literaturpreis im deutschsprachigen Raum.
Wer ist eigentlich dieser Gross-Poet? Gemäss Wikipedia verliess er nach neun Jahren die Primarschule und arbeitete unter anderem als Tabakbauer, Eisenleger, Gabelstaplerfahrer und Gärtner. Zwischen seinem 16. und 20. Lebensjahr war er mehrfach obdachlos. Nach der Rekrutenschule arbeitete er als Buchhändler in Bern sowie später in einer kollektiv geführten Buchhandlung in Fribourg. Während dieser Zeit holte er sein Diplom (als Buchhändler) nach. Seit 1997 ist er als freier Schriftsteller tätig.
(Kleine Schmonzette: der deutsche SPD-Deutschenhasser Martin Schulz, der Versager-Präsident des EU-Parlamentes war und SPD-Parteipräsidentenversager, war auch Buchhändler…)
Inzwischen hat Bärfuss an verschiedenen Hochschulen gelehrt (!). Er hält eine Dozentur an der Hochschule der Künste Bern, wo er seit 2017 im spartenübergreifenden Y-Institut und im Masterstudiengang Contemporary Arts Practice unterrichtet. Er arbeitet er als Lehrbeauftragter am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Er gibt regelmäßig Lehrveranstaltungen an der Zürcher Hochschule der Künste im Bereich Theater. Hinzu kommen einmalige Lehrtätigkeiten an internationalen Schauspielschulen und Universitäten, unter anderem in Athen, New York und Buenos Aires.
Ganz ehrlich, ohne jetzt seine Poetischen Fähigkeiten in Frage zu stellen, behaupte ich trotzdem, dass ein „Georg-Büchner-Preis“ niemals an ihn vergeben würde, wenn er sich nicht als mainstream-öffentlicher „Schweiz-Lächerlichmacher“ und „Schweiz-als Nazi-Bezeichner“ hervorgetan hätte.
So war es auch bei den anderen Schweizer Titelträgern. Bei Muschg, bei Frisch und auch beim von mir verehrten Dürrenmatt…