1. Politisches System

Globalisierung selbstbestimmt stark begrenzen 3. Teil

Diese Ma­ni­pu­la­tion der öf­fent­li­chen Mei­nung er­laubt es den Men­schen in un­se­rem Land nicht mehr, sich eine ob­jek­tive Mei­nung zum Ge­sche­hen in der Welt zu ma­chen. Das wie­derum er­leich­tert es dem Bun­des­rat, unser Land schlei­chend in die NATO und EU zu führen, die Glo­ba­li­sie­rung vor­an­zu­trei­ben und so unser ein­ma­li­ges de­mo­kra­ti­sches Sys­tem und un­sere einst welt­weit an­er­kannte Lan­des­ver­tei­di­gu​ng zu zer­stören.

Wie so oft bei westlichen Einmischungen sind wirtschaftliche Interessen im Hintergrund die Antriebskräfte. So begann schon vor dem Umsturz im Rahmen der Globalisierung in der Ukraine ein grossmassstäblicher Aufkauf der dortigen fruchtbarsten landwirtschaftlichen Böden der Welt (Schwarzerde) durch grosse westliche Konzerne. Seither kam noch eine teilweise Übernahme der Wirtschaft dazu. Mit dabei waren z.B. Monsanto, Cargill, DuPont aber auch Chinesische Konzerne. Mit 320’000 Quadratkilometern besitzt die Ukraine eine landwirtschaftliche Nutzfläche, die 1/3 der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche der EU entspricht. Obschon die Ukraine, wie die meisten europäischen Staaten genmanipulierte Pflanzen nicht erlaubt, wurde sie durch den Assoziationsvertrag mit der EU gezwungen, diese zu zulassen.

In diesem Zusammenhang staunt man auch nicht über den „Zufall“, dass Hunter Biden, der Sohn von Joe Biden, des Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, und Mitglied der Führung zahlreicher US Gremien und Unternehmen, darunter des amerikanischen Ablegers des UNO-Welternährungspro​grammes, nach dem vom „Westen“ unterstützten, erfolgreichen Putsch im Jahr 2014 Verwaltungsrat der Ukraine Burisma Holding, des grössten privaten Gasproduzenten des Landes wurde.

Präsident Putin hat die Gelegenheit der durch die westliche Einmischung ausgelösten innerstaatlichen Unruhen beim Schopf ergriffen, und die Krim wieder mit Russland vereint und sich in der Ostukraine eingenistet. Er hatte schon in den letzten Jahren verschiedentlich gesagt, dass Russland das militärische Näherrücken der NATO an seine Grenze nicht tolerieren könne, und gewaltsam dagegen vorgehen müsse, falls keine einvernehmliche Lösung gefunden werde. Solche an sich wichtigen Nachtrichten liest man aber nicht in unseren Medien, da die Leser sonst ja Verständnis für Russland zeigen würden, wie sie das 1962 im umgekehrten Fall taten, als die Sowjetunion auf Kuba, an der Türschwelle der USA, 50 Atomraketen stationierte und Präsident Kennedy mit Krieg drohte, falls sie nicht abgezogen würden, was dann geschah.

Lange vor dem Putsch in der Ukraine, schon am NATO-Gipfel von 2008, wurde in dessen offizieller Erklärung festgehalten, dass die Ukraine und Georgien, die beide direkt an Russland grenzen, in Zukunft Mitglieder der NATO würden. Die seitherige Wut des „Westens“ und seiner Sprachrohre (NZZ u.a.) auf Russland erklärt sich damit, dass die geplante Aufnahme der Ukraine ins westliche Lager und seine Aufnahme in die NATO wegen Putins Reaktion weitgehend gescheitert ist. (Quellen: Vom Verfasser notierte Nachrichten, sowie Die Presse (A) 18.08.2012; Der Freitag (Wirtschaft) 16.01.2016, Wiedergabe eines Artikels von Frédéric Mousseau vom US „Think Tank“ Oakland Institute, Kalifornien, vom 8.04.2015; https://de.wikipedia.​org/wiki/Hunter_Biden​).

Die Medien unterwerfen sich für ihre Berichterstattung und für ihre Bewertung der Ereignisse ganz auf die bereits massiv manipulierten Vorgaben von im wesentlichen drei grossen westlichen Nachrichtenagenturen,​ Associated Press (USA), Agence France-Presse (F), Thomson-Reuters (GB). Diese drei Agenturen verfügen zusammen über rund 11’000 Mitarbeiter und liefern den grössten Teil der Nachrichten, einschliesslich deren Bewertung, an die westlichen Medien. Dazu kommen noch die Deutsche Presse-Agentur, die Austria Presse Agentur und die Schweizerische Depeschenagentur (SDA) , die zusammen über rund 1100 Mitarbeiter verfügen und grossen Medienunternehmen gehören, darunter die SDA u.a. der Tamedia und NZZ-Gruppe. Das alles läuft unter dem Titel Globalisierung. (Quelle: Der Propaganda-Multiplika​tor: Wie globale Nachrichtenagenturenu​nd westliche Medien über Geopolitik berichten).

Es gibt natürlich auch russische, chinesische und andere Nachrichtenagenturen,​ die im Sinne ihrer Länder wohl auch manipulierend berichten. Man könnte auch deren Nachrichten berücksichtigen, um ausgewogen zu informieren. Aber das wird nicht gemacht. Es gilt ja, den „Westlichen Werten“ und der Globalisierung als Teil derselben zum Durchbruch zu verhelfen.

Als vielsagendes Beispiel, wie weit die Meinungsmanipulation bereits geht, ist das in einer Demokratie, und besonders in der nur noch zum Schein neutralen Schweiz skandalöse Verschweigen durch unsere Medien zu sehen, die auf Wunsch des VBS nicht über die auf Einladung der Schweiz am 16./17.Februar 2016 stattgefunden grossen NATO Tagung in Zürich berichteten. Daran nahmen 100 hohe Offiziere vom NATO-Kommando, aller 28 Mitgliederländer, sowie der Schweiz (u.a.) als Mitglied der NATO-Partnerschaft für den Frieden sowie der Interoperabilitätspla​ttform der NATO teil. Das VBS hat erst am Tag, an dem die Tagung begann, ein Communiqué darüber veröffentlicht. So konnten keine Fragen gestellt, noch Demonstrationen durchgeführt werden. Unser Volk merkt nicht, dass wir vom Bundesrat geschickt schleichend in die NATO geführt werden.

1.9 Verlust der wirtschaftlichen Selbständigkeit des einzelnen Menschen

Es entstehen laufend neue grosse, weltweit tätige Konzerne. Sie übernehmen immer mehr wirtschaftliche Tätigkeiten, die es bis dahin Einzelnen, Familien und kleinen Unternehmen ermöglichten, im eigenen Land oder sogar darüber hinaus selbstständig und eigenverantwortlich tätig zu sein.

In Europa kann unter vielen Beispielen die bekannte Parfumerie- und Kosmetik-Kette Marionnaud, genannt werden. Sie wurde ursprünglich 1984 von einem Pariser, Marcel Frydman, mit seiner Frau aus einem einzigen Laden gegründet, den er ihr zum Geburtstag geschenkt hatte und die bereits 1996 über 45 Läden verfügte. Heute hat sie mehr als 1200 Läden und gehört dem riesigen Konzern, Hutchison Whampao, (seit kurzem CKHutchison genannt), der zwar auf der kleinen Cayman Insel in der Karibik registriert ist, aber in Hongkong seinen Firmensitz hat und zum Mischkonzern Cheung Kong Gruppe gehört, die in China tätig ist. CK Hutchison ist in 56 Ländern in verschiedenen Geschäftsfeldern tätig ist, die nichts miteinander zu tun haben: Hafenbetreiber, Immobilien und Hotels, Einzelhandel mit zahlreichen Gesellschaften in der ganzen Welt (Supermärkte, Einzelhandelsketten, Elektrogeräteläden, Weinkellereien, Marionnaud u.a. ) Energie, Infrastruktur, Investitionen, Telekommunikation etc. (CKH war auch Gründer von Orange, aber ist mit dieser Telekommunikations-Ma​rke nur noch in Asien und Ozeanien verbunden). Sollten gegenwärtig laufende Massnahmen erfolgreich sein, so wird die Gruppe in England bald über das grösste nationale mobile Telefonnetz verfügen.

Der Vorsitzende von CKH, Li Ka-shing verfügt über 55% der Aktien. Aus armen Verhältnissen stammend und früh den Vater verloren, wurde er schon als Jüngling zum Ernährer seiner Mutter und Geschwister, der als Angestellter bis zu 16 Stunden am Tag arbeiten musste. Dann gründete er seine Firma und baute sie zielstrebig zur heutigen, globalen Gruppe auf. Er war also auch ein Unternehmer, aber ist inzwischen zum Finanzfürsten geworden. Die dazugehörende A.S. Watson & Co. Ltd. ist weltweit der grösste Einzelhändler von Gesundheits- und Schönheitsprodukten. CKHutchison hat fast 300’000 Mitarbeiter in einem Angestelltenverhältni​s, also Menschen im Zustand der wirtschaftlichen Unselbständigkeit, bzw. Abhängigkeit. (Quelle:https://suche​.gmx.net/web?origin= tb_startpage_ff&currP​ath=starthp&currSrc=t​b_startpage_ff&q=hutc​hinson+whampao; http://www.hutchison-​whampoa. com/; http://www.ckh.com.hk​/en/about/overview.ph​p).

Für tatkräftige und kreative Menschen und ihre Staaten wäre es besser, wenn möglichst viele selbständige, eigenverantwortliche UnternehmerInnen werden könnten. Aber wenn die Globalisierung weitergeht, wird es diese Gattung schwerer haben, sich zwischen den lokalen Verkaufs- oder Dienstleistungsstelle​n der grossen Konzerne und der staatlichen Bürokratie zu behaupten und bis zu einer vernünftigen Grösse zu wachsen. Es gibt auch noch die Möglichkeit, formell als Unternehmer tätig zu sein, aber in Wirklichkeit für einen grossen Konzern als Zulieferer oder Verkäufer von dessen Produkten oder Dienst-leistungen zu arbeiten. Damit tragen die kleinen Unternehmen zwar das geschäftliche Risiko, aber wirtschaftlich hängen sie vom Konzern ab, der die Preise und die Marge des Kleinunternehmens festlegt. Wir kennen diese Konstruktion auch schon in gewissen Branchen in der Schweiz. Man kann in Zukunft auch noch Leiter eines Ladens werden, ist aber nicht mehr Kleinunternehmer, sondern auch Angestellter, da er der Ladenkette eines Konzerns gehört. Diese Entwicklung ist nicht im Interesse der Menschen.

Offen ist im Moment, ob die angekündigte Roboterisierung die Wirtschaft wirklich umfassend revolutionieren oder nur Teilbereiche erfassen wird, ob sie wenigsten die industrielle Produktion aus den Entwicklungs- und Schwellenländern wieder zurück in ihre ursprünglichen Standortländer bringt und ob und welche Art von neuen Stellen unter Umständen entstehen, um den Menschen Arbeit zu geben. Es lässt sich auch noch nicht überblicken, ob damit für aktive, zu harter Arbeit bereite, unternehmungsfreudige​ Menschen die Möglichkeit erleichtert wird, selbstständige Unternehmer zu werden.

1.10 Ausverkauf und Ausbeutung von weltweiten Ressourcen bis zu deren Erschöpfung

Die Weltbevölkerung beträgt heute rund 7.5. Milliarden Menschen. Im Laufe der nächsten sechs Jahre kommen so viele weitere dazu, wie die EU Einwohner hat, d.h. 500 Millionen (siehe Abschnitt 1.11). Die Menschen brauchen Lebensmittel, Wasser, Rohstoffe. Das bietet den Finanzfürsten enorme Möglichkeiten, noch reicher und mächtiger zu werden. Sehr oft übernehmen nach militärischen Interventionen des Westens – ausgelöst, um sogenannten „höheren Werten“ zum Durchbruch zu verhelfen – grosse Konzerne die in den angegriffenen Länder vorhandenen Ressourcen.

So sind riesige Unternehmen entstanden, die weltweit die Ressourcen, landwirtschaftliche ertragreiche Böden, Lagerstätten von Rohstoffen, Süsswasserquellen aufkaufen, Wälder abholzen, Meere leer fischen. Diese Ressourcen würden auch ausgebeutet, wenn es keine Konzerne gäbe, aber die Erträge, in Form von Nahrung, Rohstoffen oder als Geld für deren Verkauf nach Übersee kämen den Menschen, die dort leben, zugute. Aber so werden die Finanzfürsten noch reicher und mächtiger und die Staaten und ihre Menschen verlieren noch mehr die Kontrolle und bleiben arm.

Im Jahr 2011 befanden sich beste landwirtschaftliche Böden auf allen Kontinenten – der Fläche Westeuropas entsprechend – bereits in den Händen grosser Konzerne (Quelle: NZZ Folio, 11/2012). Der Aufkauf geht grossmassstäblich weiter, wobei als neue Käufer Länder wie China, Indien, Japan, sogar Saudi Arabien, und noch viele andere dazu gestossen sind. Sie alle fürchten, bald ihre wachsende Bevölkerung nicht mehr ernähren zu können.

China ist ein anschauliches Beispiel. Es macht sich grosse Sorgen, hat es doch seit der grossen Reform von 1978 bis 2012 wegen Überbauung, Verseuchung, Vordringen der Wüste, Erosion, Bodendegradation bereits 200’000 Quadratkilometer besten landwirtschaftlichen Bodens verloren. Das entspricht fünfmal der Fläche der Schweiz. Es benötigt zur Ernährung seiner gegenwärtigen Bevölkerung 1.12 Millionen Quadratkilometer und hat nur noch 1.2 Millionen. Der Landverlust geht weiter und gleichzeitig wächst auch die Bevölkerung weiter. Laut einer sich über einen Zeitraum von einigen Jahren erstreckenden Untersuchung von 100’000 Proben, die 6.3 Millionen Quadratkilometer Boden entnommen wurden, zeigte sich, dass 20% des landwirtschaftlich nutzbaren Bodens bereits verseucht sind, u.a. durch Schwermetalle, davon 4/5 teilweise weit über dem noch tolerierbaren Mass. Das führt in stark betroffenen Gebieten zur Verseuchung der dort wachsenden Lebensmittel. So mussten z.B. im Jahr 2012 12 Millionen Tonnen verseuchten Korns vernichtet werden. China muss nun mit grossen Kosten versuchen, die verseuchten Seen, Flüsse und Landwirtschaftsgebiet​e zu sanieren. (Quellen: Ministry of Agriculture, China, zitiert im China Daily, 18.04.2014; Ministry of Land and Resources China, zitiert in der Global Times vom 07.06.2013).

Weltwe​it, auch bei uns in der Schweiz, geht der Verlust landwirtschaftlichen Bodens wegen Infrastruktur- und Städtebauten, Verseuchung, Vordringen der Wüsten, Erosion, Degradation weiter. Sollte die Klimaerwärmung und damit das Schmelzen des Eises an den Polen und in den Gebirgen weitergehen, wird irgendwann auch der Meeresspiegel steigen und zum Überfluten, riesiger flacher und dicht bewohnter Gebiete auf allen Kontinenten führen. Bis jetzt sind erst einige kaum über die Wasseroberfläche reichende Inseln im Pazifik davon betroffen.

Ohne die langfristige Entwicklung der Weltbevölkerung und des global verfügbaren landwirtschaftliche nutzbaren Bodens in Betracht zu ziehen und in völliger Missachtung der Notwendigkeit, im Hinblick auf die sich daraus ergebende wachsende Instabilität der Welt und der Versorgungslage, selber eine lebensfähige Landwirtschaft zu erhalten, gibt es auch bei uns in der Schweiz Stimmen, die fordern, wir sollten uns ganz auf den „Weltmarkt“ verlassen, d.h. unsere Lebensmittelproduktio​n im Rahmen der Globalisierung (Freihandel) dem grenzenlosen Weltmarkt und damit den Beherrschern der Lebensmittelproduktio​n und –handels zu unterwerfen. Unser Landwirtschaft kann netto ohnehin nur 55% unseres Lebensmittelbedarfs decken. Wir bleiben von den Produzenten im Ausland abhängig, wie immer mehr andere Länder auch. Bis auf weiteres ist unsere Landwirtschaft einer preislich heute noch nicht zu schlagenden Konkurrenz ausgesetzt, d.h. dass im Ausland produzierte Lebensmittel noch wesentlich billiger sind, als die bei uns hergestellten. In einer sich bereits abzeichnenden Zukunft, wenn das Ungleichgewicht zwischen Weltbevölkerung und Nahrungsmittelprodukt​ion noch grösser wird, können die Preise der Lebensmittel von den grossen Konzernen immer weiter hinaufgesetzt werden, aber wir hätten dann keine Bauern mehr, die Lebensmittel auf einem vernünftigen Preisniveau im eigenen Land produzieren könnten, wenn wir unsere Landwirtschaft heute fallen lassen würden. http://www.agrarberic​ht.ch/de/markt/markte​ntwicklungen/selbstve​rsorgungsgrad

Laut zahlreicher Quellen (u.a. FAO) stehen gegenwärtig auf der Welt pro Mensch noch ca. 2000 Quadratmeter landwirtschaftlicher Nutzfläche zur Verfügung, d.h. Acker- und Weideland. Sie wird mit zunehmender Weltbevölkerung und dem weiteren Verlust von nutzbarem Boden weiter abnehmen. Wir können zwar noch neue landwirtschaftliche Nutzflächen schaffen, indem wir Methoden zur Bewässerung von Teilen der Wüste entwickeln, nicht sehr produktives Land bewirtschaften, weitere Wälder abholzen. und die technisierten Produktionsverfahren in Treibhäusern und Fabriken weiterentwickeln. Aber die negative Entwicklung, heute u.a. der jährliche Verlust von 100’000 Quadratkilometer Ackerlands, wird höchstens etwas verlangsamt – auf Kosten anderer ebenfalls überlebenswichtiger Flächen. (Jährlich gehen 95’000 Quadratkilometer Wald durch Abholzen, Brände und Krankheiten verloren. Das entspricht mehr als der doppelten Fläche der Schweiz. 2014 wurden allein in Brasilien 5900 Quadratkilometer abgeholzt). (http://www.globomete​rs.com/pt/; http://www.umwelt-im-​unterricht.de/hinterg​rund/globale-bevoelke​rungsentwicklung-nahr​ungsmittelproduktion-​und-umweltfolgen/)

Der grossmasstäbliche Aufkauf landwirtschaftlichen Bodens durch Länder und Konzerne hat in den hauptsächlicht betroffenen afrikanischen, asiatischen und südamerikanischen Ländern zwei verheerende Folgen:

Die meisten der aufgekauften Böden waren bzw. sind bis zum Verkauf noch im Besitz von Bauern, deren Lebensgrundlage die Landwirtschaft auf in der Regel sehr kleinen Grundstücken war. Sie waren hauptsächlich Selbstversorger ihrer Familien und diejenigen, die darüber hinaus Überschüsse erzielten, verkaufen die Produkte auf einem lokalen Markt oder Händlern. Nach dem Landverkauf an fremde Staatsunternehmen und private Konzerne, in der Regel über die Köpfe der Betroffenen hinweg von meistens korrupten Regierungen durchgeführt, müssen sie ihren Boden verlassen und verlieren ihre bisherige Lebensgrundlage. So zogen und ziehen weiterhin Millionen in die Slums der grossen Städte, wo sie – da nie einen Beruf erlernt – arm bleiben, auch wenn sie anfänglich noch über einen bescheidenen Betrag verfügen, den sie für ihr Land erhalten hatten – falls überhaupt.

Die neuen Landbesitzer bauen riesige, höchst effiziente Plantagebetriebe mit wenig Arbeitskräften auf. Dort wird praktisch ausschliesslich für den Export in die reichen Ländern für deren luxuriösen Lebensstil produziert (Palmöl, Soja, Kakao, Kaffee, Baumwolle, Reis, Weizen, Mais, Bananen, Rohstoffe für die Treibstoffproduktion,​ aber auch Blumen in grossen Mengen (z.B. Rosen in Äthiopien). Die Produktion von Futter für die Tiere, die das Fleisch für unseren aufwändigen Lebensstil liefern, beansprucht einen Drittel der weltweit verfügbaren Ackerfläche. Die Flächen in den Drittweltländern, die der Produktion der Lebensmittel für Mensch und Tier in den modernen, kaufkräftigen Staaten wie auch der Schweiz dienen, fallen für die Ernährung der dortigen einheimischen Bevölkerung weg.

Sehr grosse Rohstoffkonzerne, darunter seit kurzem an vorderer Stelle auch Staatskonzerne aus China, kaufen weltweit Lagerstätten für Rohstoffe auf und betreiben dort Minen für den globalisierten Markt oder um ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Auch in diesem Fall verlieren die betroffen Staaten die Kontrolle, oft werden tausende der ursprünglich dort lebenden Menschen vertrieben. Bei den Abbauarbeiten in gewissen gigantischen Minen wird zusätzlich auch noch sehr viel Wasser gebraucht und verseucht.

Die UNO hat den Zugang zu Trinkwasser schon lange als ein Menschenrecht bezeichnet. Aber seit Jahren werden die Quellen guten Trinkwassers und von Grundwasser von. grossen Nahrungsmittelkonzern​en, darunter Nestlé, aufgekauft. Dazu kommt noch die Übernutzung durch die grossen Städte und die Landwirtschaft.

In Saudiarabien wurden die fossilen Grundwasserlagerstätt​en mitten in der Wüste benutzt, um grosse Farmen mit holländischen Hochleistungsmilchküh​en und Weizenfarmen aufzubauen. Inzwischen ist der Grundwasserpegel einige hundert Meter weit abgesunken, und an vielen Stellen dringt Salzwasser ein. Die Regierung hat diese künstliche Hochleistungslandwirt​schaft, die wie überall sehr viel Wasser braucht, gestoppt, damit die verbleibenden Grundwasserreserven länger für die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser ausreichen. Dagegen kauft das Land nun weltweit, auch in armen Ländern wie Pakistan, landwirtschaftlichen Boden auf und sichert sich das Recht, die dort produzierten Lebensmittel zu sich zu exportieren. Dazu kann es sich als reiches Erdölland leisten, sehr teures Trinkwasser durch Meerwasserentsalzung zu produzieren (ca. 8% seines Bedarfs).

In Lybien begann Gaddafi 1983 das „Great-Man-Made-River​-Project“ unter dem Slogan „Wasser statt Waffen“. Es wurde das grösste Röhrensystem der Welt (Rohre von 4 Metern Durchmesser) mit riesigen Pumpanlagen aufgebaut, um das völlig saubere fossile Grundwasser aus der Sahara über je 3500 km an die Küste und in die grossen Städte (Tripolis, Bengasi) zu transportieren. Es sollte die Wasserversorgung des Landes und anderer afrikanischer Länder langfristig sicherstellen. Dazu wurde eine Röhrenfabrik aufgebaut, um die Rohre für Reparaturen und den Weiterausbau herstellen zu können.

Im Land gibt es praktisch keinen Regen, oder wenn, dann verdunstet das Wasser gleich, keine Flüsse, keine natürlichen Seen. Nachdem anfänglich ausländische Firmen beauftrag wurden, das System aufzubauen, übernahm das Land bald selber die volle Verantwortung, nachdem es die Kompetenz dazu erworben hatte. Vor dem NATO-Angriff stand Lybien in dieser Technologie weltweit an der Spitze. Von den von Gaddafi geplanten fünf Teilen konnten bis zum Luftkrieg des Westens nur drei Teile fertiggestellt werden, aber es war schon damals das grösste Wasserprojekt der Welt.

Im Juli 2011 wurde die Röhrenfabrik bei einem NATO-Luftangriff mit der Begründung zerstört, es handle sich um eine militärische Versorgungseinrichtun​g, nachdem vorher schon eine der grossen Wasserleitungen bei Brega zerstört worden war (eine eindeutige Verletzung von Art. 54 des Völkerrechts). Sofort brach die Wasserversorgung von 50% der Bevölkerung zusammen. Gegenwärtig funktioniert nur noch einer der drei vor dem NATO-Angriff bereits fertig gestellter Teile. Im Gegensatz zu Saudi Arabien sind die lybischen Wasserreserven in der Sahara gigantisch und betragen allein an drei Lagerstätten rund 37’000 Kubikkilometer, das ist soviel Wasser, wie der Nil in rund 400 Jahren ins Mittelmeer transportiert. Es scheint, dass UNO und Weltbank Pläne hegen, das grosse Projekt zu privatisieren. (http://www.3sat.de/p​age/?source=/ard/doku​mentationen/174944/in​dex.html; http://www.3sat.de/pa​ge/?source=/boerse/ magazin/168606/index.​html; http://www.spiegel.de​/spiegel/print/d-6951​8860.html; https://www.freitag.d​e/autoren/gela/ das-great-man-made-ri​ver-projekt; http://www.gegenfrage​.com/ great-man-made-river-​projekt/; http://derwaechter.ne​t/der-grose-von-mensc​henhand-geschaffene-f​luss-gaddafis-was-ist​-damit-passiert)

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