«Ein voreilig ausgelöster Entführungsalarm kann Schaden anrichten»
so stand es diese Woche als Ueberschrift in der NZZ zu der abscheulichen Schandtat von Grabs.
Nicht “der arme Mörder” ist schuld am Tod der Opfer, sondern diejenigen, die ihn verfolgen… so die Geisteshaltung mancher Zeitgenossen…
Immer zu bedenken: Hier hat nicht ein geplagter Lebenspartner (verdroschene Frau, mit täglichem Tobsuchtsanfall überschütteter Mann u.ä.) überreagiert und seinen Peiniger abgemurkst… sondern hier hat ein offensichtlich hoch gefährlicher Mensch zwei Kinder umgebracht.
Muss man die Dinge in der öffentlichen Wahrnehmung erst richtigstellen?
Wenn es sich hier so herausstellen sollte, dass die Mutter versucht hätte, den Kontakt des Vaters zu den Kindern zu unterbinden – vielleicht auch gegen die Anordnungen eines Gerichts -, dann hätte sich ja wohl nachträglich herausgestellt, dass die Mutter damit recht hatte. Womöglich stellt sich heraus, dass ein Gericht diesem Vater überhaupt ein Kontakt- und Besuchsrecht einräumte und auf die Warnungen der Mutter nicht einging. Dann wäre das eine böse rechtliche Fehlentscheidung gewesen…
All dieses Geschwafel um “die” Männer und “die” Frauen bringt keinem etwas. Einzig ein wirklich funktionierender Rechtsstaat (z.B. mit nicht nur, sondern auch in Familienfragen unparteiischen Richtern) brächte allen etwas.
http://textepollert.wordpress.com/2011/11/24/achim-h-pollert-der-rechtsstaat-als-standortfaktor/
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