Hedgefonds!
Hier geht es um Argentinien vs. Paul Singer
Die hier involvierten US-Hedgefonds NML Capital [NML gehört Elliott Associates, dem Fonds des bekannten Investoren Paul Singer] und Aurelius sind auch in Deutschland nicht unbekannt – ihre Machenschaften hatten auch schon Einfluss auf Schweizer Firmen (siehe unten).
Hedgefonds sind nicht reguliert, nicht kontrolliert – da keine Banken.
Prominente Tageszeitungen wie die „NZZ” oder die „F.A.Z.“ und viele mehr sind in den letzten Tagen und Wochen über Argentinien hergezogen und sehen die Schuld für die argentinische Finanzkrise und die nun eingetretene „technische Zahlungsunfähigkeit“ ausschliesslich bei diesem Land und, vor allem, bei seiner Präsidentin – Cristina Fernández de Kirchner. Sie schlagen sich so auf die Seite des amerikanischen Hedgefonds-Managers Paul Singer.
Paul Singer:
„boerse.ARD.de“: „Paul Singer, genannt der Geier“;
„Singer unterstützte die Präsidentschaftskandidatur George W. Bushs und setzte sich im Jahr 2012 für Mitt Romney ein, der sich gegen Barack Obama nicht durchsetzen konnte“.
„Die Paul E. Singer Foundation unterstützt die Demokratie, freie Märkte, die nationale Sicherheit und Israel. Seine Paul E. Singer Family Foundation setzt sich für die Umwelt, Bildung und für die Legalisierung der Homo-Ehe ein“.
Argentinien : Singer – Fact ist, dass …
„FOCUS“, vom 31.07.2014: „Hedgefonds bleiben hart: Argentinien ist pleite – Das sind die Folgen“; Link: http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/hedgefonds-setzen-sich-durch-argentinien-ist-pleite-das-sind-die-folgen_id_4027186.html
“Handelsblatt”, vom 31.07.2014: “Investor Paul Singer: Argentiniens Staatsfeind Nummer eins“; Link: http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-maerkte/boerse-inside/investor-paul-singer-argentiniens-staatsfeind-nummer-eins/10273574.html
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… Argentinien seit Jahren mit den US-Hedgefonds NML Capital [NML gehört Elliott Associates, dem Fonds des bekannten Investoren Paul Singer] und Aurelius im Clinch liegt.
Die Investoren um den New Yorker Milliardär Paul Singer hatten sich mit argentinischen Staatsanleihen eingedeckt, als diese wegen ihres hohen Ausfallrisikos stark im Kurs gesunken waren. Dann hatten sie auf volle Rückzahlung geklagt. Mit der Mehrzahl der Gläubiger hatte sich Argentinien dagegen arrangiert und damit die Krise zwischenzeitlich entschärft.
Der New Yorker Bezirksrichter Thomas Griesa (geboren am 11.10.1930) sprach dem Kläger Paul Singer und einem weiteren US-Hedgefonds im Jahr 2012 schließlich 1,3 Milliarden Dollar zu, Mitte Juni lehnte der Supreme Court in Washington eine letzte Beschwerde des südamerikanischen Landes ab. Das Gericht ordnete an, dass Argentinien zunächst diese Schulden tilgen muss, ehe es all jene Gläubiger bedienen darf, die sich an dem Schuldenschnitt beteiligt haben. [Argentinien hat die fällige Zinszahlung für die Anleihenbesitzer geleistet, die den Schuldenschnitt akzeptiert hatten. Diese haben jedoch kein Geld gesehen. Die entsprechende Summe in Höhe von 539 Millionen Dollar wurde auf Anordnung des New Yorker Bezirksrichters Thomas Griesa auf dem Konto eines Treuhänders eingefroren.]
Anders ausgedrückt: Zahlt das Land in dem einen Fall nicht, darf es auch in anderen Fällen nicht zahlen – und ist damit faktisch zahlungsunfähig. Der Streit wird vor US-Gerichten ausgetragen, weil Argentinien seine Anleihen nach US-Recht ausgegeben hatte, um diese attraktiver für Investoren zu machen. (Eine ähnliche Vorgangsweise wurde schon vorher gegen die Staaten Peru und die Republik Kongo praktiziert – vgl. Schluss).
„Warum zahlt Argentinien die Hedgefonds nicht einfach aus?
Das Land muss gemäss dem Umschuldungsabkommen alle Gläubiger gleich behandeln. Zahlt Buenos Argentinien die 1,3 Milliarden Dollar zu 100 Prozent aus, könnte es gezwungen werden, auch jene Gläubiger, die sich damals an der Umschuldung beteiligt hatten, komplett auszuzahlen. Die Kosten dafür beziffert die Regierung auf 120 Milliarden Dollar. Eine neue Klagewelle könne drohen“.
Erinnern wir uns an den Schuldenschnitt von Griechenland?
Es drängt sich die Frage auf, ob auch in diesem Falle ein solches Manöver wie das von Paul Singer gegenüber Argentinien möglich ist. Es wird von einem weiteren Schuldenschnitt gesprochen.
Wer ist Paul Singer?
„Wikipedia“; Link:
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Singer wuchs in einer jüdischen Familie in New York City auf. Er machte einen Bachelor-Abschluss in Psychologie an der University of Rochester und einen Juris Doctor an der Harvard Law School. Die nächsten vier Jahre arbeitete Singer für Anwaltskanzleien und die Investmentbank Donaldson, Lufkin & Jenrette.
1977 gründete Singer den Hedgefonds Elliott Associates L.P mit 1,3 Millionen Dollar, die er von Freunden und Familienangehörigen bekommen hatte. Derzeit verwaltet diese Firma 16 Milliarden Dollar an Beteiligungen. The „Guardian“ beschreibt das Geschäftsmodell so: „Es werden billige Schulden aufgekauft und wenn möglich mit Profit verkauft oder der Schuldner wird verklagt, die gesamte geschuldete Summe zu zahlen.“
Politisches Engagement
Singer engagiert sich für die Republikanische Partei und war einer der Hauptunterstützer von George W. Bushs Präsidentschaftskandidatur. Im Präsidentschaftswahlkampf 2007 unterstützte er Rudolph Giuliani. 2011 spielte Singer eine große Rolle bei der Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe im Staat New York, zusammen mit anderen republikanischen Spendern unterstützte er das Vorhaben. 2011 spendete er eine Million Dollar für Restore Our Future Inc., einen Super-PAC, der Mitt Romney unterstützte.
Rechtsstreit mit der Republik Kongo
Das US-Nachrichtenmagazin Nation berichtet, dass es Singer gelungen sei, vorübergehend 90 Millionen Dollar Entwicklungshilfe zu blockieren. Diese Summe war eigentlich für die Bekämpfung einer Cholera-Epidemie vorgesehen. Im Jahr 2005 wurde der Schweizer Rohstoffkonzern Glencore von einem britischen Gericht verurteilt, 39 Millionen Dollar für zwei Öllieferungen nicht an die Republik Kongo, sondern an Kensington International zu überweisen.
Rhoenblicks Kommentar:
Es drängt sich die Frage auf, ob solches Gebaren volkswirtschaftlich Sinn macht. Zudem muss man sich fragen, ob es in Ordnung ist, dass die USA eine solche Auseinandersetzung zwischen einem amerikanischen Staatsbürger, mit einem in den USA domizilierten Hedgefonds abschliessend entscheiden können oder ob es für solche Fälle nicht einen supranationalen Gerichtshof braucht [Vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag (IGH) können nur Staaten als Parteien auftreten].
Hedgefonds sind Heuschrecken!
Eine Ausgeburt amerikanischer / britischer Gehirne: Sie gehören gezähmt und reguliert.
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Kommentare anzeigen Hide commentsein OberGeier kann sich nur mit jedem weiteren (noch habsüchtigerem) Untergeier behaupten, die dann alle auf ihn bauen, dass er ihnen die Kohlen aus dem Feuer hole, so dass sie ohne etwas (Böses) zu tun und sich den Finger zu verschmutzen von selbst zu “IHRER BEUTE” kommen. Dann kann sich der OberGeier bei der ganzen Runde wieder zu Recht bestätigen lassen. Wer ist dann also die Triebkraft im Hintergrund ?
Die ach soooo gebildete “Oberschicht”….Wirtschaftswissenschaftler,Oekonomen,und was der Teufel noch so,… sich mit wirtschaftlichen Abläufen beschäftigt.!…sie kriegen es nicht hin..!!!!….es ist eine immer, und immer wieder wiederholte Tatsache und Fact!..das gilt für jede Familie,jede Gemeinde,jeden Staat…!MAN SOLL ENDLICH NUR DAS GELD AUSGEBEN,DAS MAN HAT..!!!!..In den arabischen,muslimischen Staaten haben sie uns im Westen etwas voraus.Schulden machen und Zins verlangen ist dort nicht erlaubt!
Wer ist heute Hauptaktionär bei unserer Uhrenindustrie?,in Deutschland in der Autobranche?
wer hält einen grossen Teil des Aktien-Kapital der grossen CH Banken in ihren Händen????..richtig...!..unsere arabischen Freunde,die uns ihr Oel verkaufen.
Dazu wäre es höchste Zeit,dass man dieser Abhängigkeit von Dollar und amerikanischer Willkür-Wirtschaft den Kampf ansagt.Es kann nicht sein,dass in diesem Land,mit diesem riesigen Schuldenberg Gerichte entscheiden,was gut ist für die Welt und was nicht.Offenbar lässt man Argentinien einfach auflaufen.Es ist zu hoffen,dass dieser Herr Singer bei solchen Schmieren-Geschäften gründlich eins auf den Deckel bekommt und von den Milliarden hoffentlich nichts mehr sieht.Zu wünschen wäre es.
Offenbar geht es in diesem Blog darum, dass sich sog. Hedgefonds Schuldscheine Argentiniens billig unter den Nagel gerissen haben sollen, die sie nun bei Argentinien zum Nominalwert eintreiben wollen – und was wir dazu meinen. Aber das muss man halt im Titel und zu Beginn des Textes sagen.
Hedgefonds sind unregulierte oder kaum regulierte Investmentfonds, die aktiv verwaltet werden. Sie verfolgen unterschiedlichste Anlagestrategien und setzen diese mit einer breiten Palette an Finanzinstrumenten um.
http://de.wikipedia​.org/wiki/Hedgefonds
Ihre Tätigkeit ist nicht in allen Ländern erlaubt, so offenbar auch nicht in Argentinien
Die argentinische Börsenaufsicht ermittelt gegen die Hedge-Funds wegen des Verdachts auf Insiderhandel.
“(…) Denn sollten die Funds für ihre argentinischen Anleihen Kreditausfall-Swaps besessen haben, während sie gleichzeitig mit Argentinien über die Begleichung ihrer Anleihenforderungen verhandelten, dann wäre das Insiderhandel, so sagte Börsenaufsichtschef Alejandro Vanoli. Er hat bereits die US-Börsenaufsicht um Amtshilfe gebeten. Insiderhandel und Marktmanipulationen seien in Argentinien wie auch in den USA verboten.”
http://www.nzz.ch/finanzen/argentinien-greift-hedge-funds-an-1.18357101